Klappentext:
Bagdad im Jahre 797. Im Auftrag Karls des Großen knüpft eine Gruppe wagemutiger Männer gute Kontakte zu Kalif Harun al-Raschid. Doch die Rückreise ins Frankenland erweist sich als ein einziges Abenteuer, da die »Gesandten der Sonne« kostbare Geschenke mit sich führen – darunter ein lebender Elefant. In dieser gefahrvollen Zeit wächst der junge Arzt Cunrad von Malmünd immer mehr in die Rolle des Anführers hinein – und stößt dennoch an seine Grenzen. Nicht zuletzt bei Aurona, der stolzen Langobardin.
Autor:
Wolf Serno arbeitete 30 Jahre als Texter und Creative Director in der Werbung. Mit seinem Debüt-Roman "Der Wanderchirurg" - dem ersten der fesselnden Saga um Vitus von Campodios - gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem viele weitere folgten, unter anderem: "Der Balsamträger", "Hexenkammer", "Der Puppenkönig" sowie "Das Spiel des Puppenkönigs", "Die Medica von Bologna", "Das Lied der Klagefrau" und "Der Medicus von Heidelberg".
Wolf Serno, der zu seinen Hobbys "viel lesen, weit reisen, gut essen" zählt, lebt mit seiner Frau und seinen Hunden in Hamburg.
Allgemeines:
Erscheinungsdatum: 1. September 2016
Seitenanzahl: 642
Prolog, 18 Kapitel, Epilog, Nachwort, Karte mit der Reiseroute im Anhang
Eigene Meinung:
In diesem Roman geht es um Cunrad, einem Hakim (Arzt), der von König Karl auf eine Reise nach Bagdad geschickt wird, um dort Verträge auszuhandeln und die Gunst des Kalifen zu gewinnen.
Genau dort beginnt der Roman. Cunrad und seine Gesandtschaft sind in Bagdad angekommen und warten auf eine Audienz beim Kalifen. Danach geht es an die überaus beschwerliche Rückreise nach Aachen mit einem Geschenk…einem Elefanten… für Karl.
Hatte ich zu Beginn noch Schwierigkeiten mich in der orientalischen Welt zurecht zu finden, gelingt es Serno dann doch schnell einen gewissen Sog zu entwickeln, der mich dann nicht mehr los ließ. Spätestens ab Beginn der Reise, die gespickt ist mit gefährlichen Situationen, war ich im Geschehen und wollte wissen, wie es weitergeht.
Natürlich gehörte dazu der Umstand, dass der Elefant all dies spannend machte. So spannend, dass ich sogar recherchiert hatte. Mir war tief in Erinnerung, dass ich mal von einem Elefanten gehört hatte, der einen Pass in den Bergen überquerte. Und genau um diesen Elefanten geht es.
Abul-Abbas existierte wirklich und machte sich auf die Reise aus dem Orient ins Frankenland.
Serno schafft es dabei Situationen zu schaffen, die einen schmunzeln oder trauern lassen.
Die Charaktere sind alle unterschiedlich und mir hat gefallen, dass man geschickt eingestreut viele Informationen über den Orient und das Leben dort, sowie geschichtliche Hintergründe erhält. Auch kommt die Medizin nicht zu kurz und man erkennt, welche Methoden zu der Zeit schon existierten und angewendet wurden.
Die Liebesgeschichte allerdings wirkte auf mich eher störend. Aurona gleicht mir doch eher der selbstsüchtigen Zicke und spielte jetzt auch nicht eine allzu große Rolle.
Im Nachwort eröffnet der Autor nochmals, welche Personen wirklich existierten und wo die dichterische Freiheit zum Zuge kam. So existierte auch der jüdische Kaufmann Isaak, der eigentlich die Gesandtschaft anführte, im Roman jedoch eher eine Nebenrolle zugunsten des Hakims Cunrad annimmt.
Erzählt wird übrigens aus zwei Zeitebenen. Cunrad erzählt als alter Mann seine Geschichte einem Taubstummen, der ihn auf der Straße aufliest.
Fazit: Ein Buch, welches den Leser in den Orient versetzt und historische Ereignisse unterhaltsam erzählt!