Philip Matyszak - Legionär in der römischen Armee

  • Eigentlich interessiere ich mich nicht für "Militär-Gedöhns", man möge es mir verzeihen. Aber seit ich mich mit meiner Familie bei einem Römertag bei der Villa Borg mit einem der Teilnehmer fast eine Stunde lang unterhalten konnte, hat sich das ziemlich geändert. Wir hatten das wirklich große Vergnügen gehabt mit einem Mitglied der Vex Leg XI CPF (Vexillum Legio XI Claudia Pia Fidelis) sprechen zu dürfen, ihm ganz viele Fragen stellen zu können und super interessante Antworten zu bekommen. Falls jemand von diesem Verein mitliest: Noch einmal ein dickes Dankeschön für die vielen Informationen :thumleft:


    Eines der Fazite, die ich aus dem Gespräch für mich zog, Legionäre sind gar nicht so uninteressant. Nun gibt es einige Bücher über die Legion. Am meisten hatte mich die Inhaltsbeschreibung dieses Buches angesprochen. Eine Karriere bei der Legion strebe ich nicht an, aber die Stichwörter das der Text von humorvoll bis zynisch sein soll und das Buch informativ ist, das hatte mich angesprochen. Gestern abend habe ich damit begonnen.




    Darum geht es lt. Inhaltsverzeichnis Amazon:
    Rom herrscht unangefochten vom Wüstensand Mesopotamiens bis in die Highlands von Kaledonien. Das Reich ruht auf den kräftigen Schultern der Legionäre, die die Barbarenhorden im Zaum halten und die Grenzen weiter vorschieben. Machen Sie mit und erobern Sie die Welt!
    Dieses Buch vermittelt Ihnen alle nötigen Informationen, die Sie brauchen, um in die römische Armee zu kommen und es weit in ihr zu bringen. Lernen Sie:
    – wie man bei den Legionen angenommen wird und welche Legion die richtige für Sie ist,
    – was Sie auf Feldzügen anziehen – und was lieber nicht,
    – wer in der römischen Armee das Sagen hat und wie Sie einen Berber von einem Pikten unterscheiden können,
    – wie man einen gladius schwingt und ein Katapult abfeuert,
    – wie man eine Stadt erobert und es überlebt,
    – wie Sie sich verhalten, wenn Rom Ihre Legion mit einem Triumphzug ehrt
    Durch die Verbindung aktueller archäologischer Erkenntnisse mit modernen Rekonstruktionen der experimentellen Archäologie vermittelt dieses Buch ein lebendiges, unvergessliches Bild davon, was es hieß, ein römischer Legionär zu sein.


    Bewerben kann ich mich als Legionär (ach nee, kann ich gar nicht, weil Frauen nicht zur Legion zugelassen wurden :wink: ) bei einen der Legionen 100 n. Christus. Ich habe schon etwas über Eintrittsmöglichkeiten erfahren, habe die unterschiedlichen Legionen vorgestellt bekommen (ich wusste gar nicht, dass es dann doch so viele gibt und was ihre einzelnen "Vorzüge" und "Nachteile" sind). Und habe einiges über meine Karrierealternativen gelernt.


    Das klingt launig geschrieben, das ist launig :loool: Mir gefällt bis jetzt der Tonfall und der Humor des Buches. Im Moment befinde ich mich bei der Marine.


    Mein Eindruck bis jetzt: Es scheint sehr fundiert zu sein und lässt sich problemlos (so im Vergleich zu "Verschwundene Reiche" von Norman Davies) lesen.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • @Biografiefan Freiwillig würdest du mich in keine Armee der Welt hineinbekommen. Von meiner Mutter hatte ich als Teenager ein Buch über die französische Fremdenlegion bekommen. Das hatte ein Ehemaliger geschrieben, um davon abzuhalten sich der französischen Fremdenlegion anzuschließen. Was ich darin erfahren habe ist wirklich nur mit einem Wort zusammenzufassen: schrecklich.


    Bei dem Gespräch mit dem Mitglied der "Vexillum Legio XI Claudia Pia Fidelis" war mir bewusst geworden, wie wichtig das römische Heer war, damit das Alte Rom überhaupt zu dem werden konnte was es war (Was für ein Satz :geek: ). Archäologische Experimente faszinieren mich ohnehin in jeder Hinsicht. Und die Kombi Archäologe und Geschichtsbegeisterte (in dem Fall römische Militärgeschichte) ist so uninteressant nicht. Wie es wirklich war, können wir ja nur erahnen.


    Die Auswahl des Buches habe ich auch getroffen, weil Matyszak Historiker ist und recht gut recherchiert hat. Am Schluss bedankt er sich bei der "Hilfe durch Geschichtsbegeisterte aus dem Gebiet der römischen Militärgeschichte (...) seien es Historikerkollegen oder Reenactement-Gruppen zur römischen Armee und die Hersteller ihrer Ausrüstung". Er schreibt: "Wenn dieses Buch ein authentisches Gefühl vermittelt, wie es war, wenn man mit schwerem Gepäck in Rüstung marschierte, dann gebührt der Dank den Leuten, die es tatsächlich getan haben." Und dieses Gefühl wie es hätte sein können, bekommt man beim lesen schon.


    Man ist anfänglich schon etwas irritiert, wenn der Grundton des Buches so ist, als lebten wir 100 n. Chr. und würden uns ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigen bei der römischen Armee einzutreten. Mit der Zeit gewöhnt man sich dran.


    Um als Legionär (in eine der Legionen des Alten Romes) eintreten zu können musste man ein paar Voraussetzungen mitbringen, unter anderem das Römische Bürgerrecht. Wie damals (und auch noch heute :wink: ), wer Beziehungen hatte, konnte sich auf entsprechende Positionen freuen.
    Nur in absoluten Notsituationen wurden Sklaven oder Fremde rekrutiert. In der Regel konnte man als Nichtrömer sich "nur" bei der Auxilia bewerben. Was den Vorteil hatte meistens ortsnah stationiert zu werden (was wiederum den Vorteil hatte, dass man auf ortskundige Männer zurückgreifen konnte) und zum anderen winkte das römische Bürgerrecht. Ich hatte noch nie vorher von der Auxilia gehört. Die Bedingungen waren im Vergleich zu den anderen nicht so prickelnd. Man erhielt nur ca. 80 % des Soldes eines Legionärs. Wurde dafür an risikoreicheren Punkten eingesetzt. Die Dienstzeit war mit 25 Jahren angesetzt (und damit länger wie bei den Legionären). Das ist jetzt nur ein klitzekleiner Auszug aus den ganzen Infos die das Buch bietet.

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