Charlotte Link ~ Die Entscheidung

  • Kurzmeinung

    Zesa2501
    12 Stunden spannende, gute Unterhaltung, interessantes Thema, gut gesprochen.
  • Kurzmeinung

    RG1976
    Da war einiges dabei, das nicht glaubhaft war.
  • Amazon~ Beschreibung:



    Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?


    Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges
    Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau:
    Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist.
    Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird,
    deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden …



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    Meine Meinung:



    "Die Entscheidung" ist, wie ich finde, ein ganz typisches Charlotte-Link-Buch:
    Detailliert und liebevoll herausgearbeitete Protagonisten, die mit ihren Ecken und Kanten total authentisch und alltäglich wirken - und eine Handlung, die das Buch quasi an den Händen des Lesers festwachsen lässt. :wink:


    Alles fängt total normal an:
    Simon ist ein geschiedener Familienvater der ein bisschen mehr Rückgrat vertragen könnte, denn er will es immer allen recht machen und lässt sich von seiner ExFrau ziemlich heftig am Gängelbändchen herumführen. Außerdem läuft es in seinem Job gerade auch nicht so prickelnd (er ist freier Übersetzer für Literatur) und daher ist er finanziell ziemlich angeschlagen.
    So kommt es, dass der geplante Weihnachtsurlaub mit seinen beiden Kindern damit endet, dass er plötzlich mutterseelenallein in der Ferienwohnung seines Vaters in Südfrankreich hockt und bei trostlosem Nieselregen trübsal bläst.
    Durch seine melancholische Stimmung ist er anfällig für die völlig verwahrloste und hilfsbedürftige Nathalie, der er bei einem Strandspaziergang spontan aus der Patsche hilft und dann mit zu sich nach Hause nimmt. Eigentlich wollte er ihr nur kurz etwas zu essen geben, ihr die Möglichkeit geben ihre Klamotten zu waschen und selbst mal wieder zu duschen, aber dann gerät er durch sie in einen Strudel äußerst gefährlicher Ereignisse, ohne die Möglichkeit zwischendurch die Notbremse zu ziehen...


    Ich will hier die Handlung nicht vorwegnehmen, darum werde ich auch nicht weiter beschreiben, was geschieht - aber ich kann Euch versprechen: Es wird unglaublich spannend und sehr, sehr brenzlig.


    Charlotte Link schafft es immer wieder die unmöglichsten Zusammenhänge total realistisch rüberkommen zu lassen. Das ganze Buch wirkt so, als könnte man selbst ohne weiteres in so eine Geschichte hineingeraten - und genau das macht ihre Bücher, wie ich finde, zu Leseerlebnissen mit einem derart hohen Suchtpotential.
    Hier wirkt nichts konstruiert, keine Szene ist an den Haaren herbeigezogen und keiner der Protagonisten ist nur gut oder nur böse. Alle haben Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten.
    Das unterscheidet die Bücher von Charlotte Link von so vielen anderen Kirimi- und Thrillerautoren, bei denen oft auf Biegen und Brechen Spannung erzeugt werden muss und das Geschehen daher oft unglaubwürdig wirkt - und genau das macht sie zu einer meiner Lieblingsautorinnen.
    Selbst das Ende dieses Buches wirkt sehr authentisch, weil hier darauf verzichtet wird, auf Biegen und Brechen ein Super-Mega-Wattebäuschchen-HappyEnd zurechtzuschustern, wie es eben sonst oft üblich ist.


    "Die Entscheidung" ist wirklich perfekt für einen (wie nennt Ihr das doch gleich hier im Forum? :-k ) "usseligen", trüben Nieseltag, an dem man sich mit seiner Kuscheldecke und einem frisch aufgebrühtem Gläschen Tee aufs Sofa verziehen möchte.
    Aber Ihr solltet an diesem Tag echt nichts anderes mehr vorhaben, denn das Buch wieder aus der Hand zu legen wird Euch gewiss schwer fallen, wenn Ihr einmal damit begonnen habt... :-,


    Von mir gibt es jedenfalls volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch von Frau Link. *hibbel*

  • Nachdem ich bisher alle Bücher von Charlotte Link nur so verschlungen habe, musste dieses nach langem Warten natürlich auch bei mir einziehen. leider - muss ich im Nachhinein sagen, denn ich bin mehr als enttäuscht von diesem saft- und kraftlosen Buch.


    Eindimensional gestaltete Charaktere, platte Attitüden, ein Allerweltsthema und die Spannung gegen Null, das ist keine ausführliche Rezension wert, denn schon die verschwendete Lesezeit reut mich für eine vorhersehbare und konstruierte Handlung ohne Tiefgang.


    Einfach eine falsche Kaufentscheidung, von dieser Autorin hatte ich mir viel mehr versprochen, schade! Absolut keine Leseempfehlung!


    :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Wie kann es passieren dass eine solch versierte Krimiautorin wie Charlotte Link welche seit 1985 als Schriftstellerin tätig ist, nicht nur Krimis schreibt sondern auch unter anderm Jugendbücher, einen solch banalen Thriller welche immerhin über 570 Seiten umfasst vorstellt.


    Dabei verarbeitet sie in diesem Thriller gleich drei hochsensible Themen – Mädchenhandel – Alkoholsucht – Magersucht. Schade dass es ihr nicht gelingt mir als Leser dies in einer Art und Weise zu schildern damit es bei mir als Leser Emotionen hervorruft.
    Ich erlebte nur blasse, unscheinbare Protagonisten welche sich, ohne dass die Autorin ihnen Gelegenheit gibt sich zu profilieren durch das Buch bewegten, man konnte nur Mitleid mit ihnen haben. Simon und Nathalie welche ausser dass sie von einem Jammertal ins andere fielen, nichts boten was in mir als Leser irgendwelche Empathie wecken konnten, gingen mir irgendwann so was auf die Nerven, ich wäre am liebsten ausgestiegen. Dafür dass ich das Buch bis zur letzten Seite gelesen habe gebe ich mir :bewertung1von5: .
    Dabei beginnt der Roman durchaus spannend und die ersten 200 Seiten lesen sich schnell und interessant. Dann jedoch wird es langatmig und es beginnen die Wiederholungen- die Sätze werden gedehnt und nochmals gedehnt. Zudem wird es teilweise sehr, sehr unlogisch, etwas was ich besonders ärgerlich finde in einer Geschichte.
    Ich werde nun aber nur einiges erwähnen, welches sich "Haarsträubend liest" ansonsten es nur von Spoiler wimmeln würde.




    Dann, ich werde dies nicht Spoilern, wie Simon und Nathalie (welche zwar kein eigenes Handy mehr hat…) in das Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden, von der Beamtin darauf aufmerksam gemacht diese nicht zu benutzen – was macht Simon einige Seiten weiter , obwohl er in seinem eigenen Interesse kooperieren will, niemanden über seinen Aufenthaltsort informieren will - er schaltet sein Handy ein. Das nenne ich „stümperhaft“ von einer Autorin, mich als Leser in dieser Form darauf aufmerksam zu machen welche Fehler Protagonisten machen können, ich erwarte dass, wenn Protagonisten Fehler machen dies viel subtiler geschildert wird damit ich meine eigenen Schlussfolgerungen, mögen sie sich auch anschliessend als die falschen heraustellen, machen kann, ich möchte mein Kopfkino benutzen können.
    Szenen wie diese sind (sorry) einfach nur lächerlich.
    Ivana ist eine einfache Frau in Bulgarien (ich werde nicht schildern welche Rolle sie in dieser Geschichte spielt) jedoch plötzlich spricht sie wie sie Kenntnis von einem Laptop hat, wie ein professioneller Kenner der Materie.
    Auf Seite 107 (E-Book) kann ich lesen dass Jérôme den Kurierdienst aufgegeben hat, (Kurierdienst konnte nicht oft genug erwähnt werden), auf Seite 263 wird es mir nochmals geschildert -dass er den Kurierdienst aufgegeben hätte und nun in einer Spedition als Fahrer tätig wäre. (Na ja gut, ich hätte es auch vergessen können :-, ) Dass Simon Probleme mit seinem Vater hat weiss ich seit Seite 30 aber natürlich bleibt es nicht dabei, wieder und wieder darf ich dies lesen. Genauso dieses hin und her mit seiner Ex-Frau und den Kindern, immer den gleichen Brei den ich lesen „musste“. Aber auch die Geschichte von und um Nathalie wurde ständig aufgewärmt, kein Wunder dass das Buch so viele Seiten umfasst.
    Diese ständigen Wiederholungen aber auch die vielen Erklärungen, welche sich durch das ganze Buch wobei praktisch alle Protagonisten involviert werden sind echt ermüdend und vor allem sinnlos, die Autorin lässt mir als Leser gar keinen Möglichkeit meine Phantasie spielen zu lassen.
    Wie schon erwähnt ich gebe :bewertung1von5: .

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter