Sabine Altenburg - Die Priesterin der Kelten

  • Klappentext:
    Die junge Malerin Hannah zieht sich aus Köln auf einen alten, einsam gelegenen Hof im Herzen der Eifel zurück, um eine gescheiterte Beziehung zu verarbeiten und sich ganz dem Malen zu widmen. Als sie meditiert, um ihre Kreativität anzuregen, taucht sie plötzlich in eine zweitausend Jahre zurückliegende, vergessene Welt ein, schlüpft in die Rolle der keltischen Priesterin Amena und erlebt mit, wie deren Stamm von den römischen Legionen unter ihrem Feldherrn Gaius Iulius Caesar angegriffen wird und sich verzweifelt zur Wehr setzt.
    Zunächst sträubt sich Hannah gegen die seltsamen Erfahrungen, die sie während der Meditation macht Bald jedoch lässt sie sich von den dramatischen Ereignissen in ihren Bann ziehen und wird Zeugin, wie Amena und ihr Geliebter, der junge König Ambiorix, allen Widerständen zum Trotz versuchen, den Untergang ihres Stammes abzuwenden. Doch Caesar ist der mächtigste Feldherr seiner Zeit, und auch der machthungrige Druide Lovernios arbeitet gegen Ambiorix und trachtet ihm sogar nach dem Leben …


    Handlung:
    Hannah kann ihre gescheiterte Beziehung zu ihrem Ex nur schwer verkraften und schwört sich, keinem Mann mehr wirklich zu vertrauen und sich mehr auf ihre Kunst zu besinnen. Auf einem ihrer Ausflüge, auf denen sie nach einer Motivsuche ist, entdeckt sie einen abgelegenen Hof und verliebt sich sofort in dieses alte Gemäuer. Die Finanzierung zum Kauf des Hofes und der Sanierung des Hauses steht auf tönernen Füßen. Trotzdem zieht sie dort ein.
    Bereits kurze Zeit später macht sie Bekanntschaft mit Gottes Geschenk an die Frauen namens Rutger, der sich beruflich der Archäologie widmet. Aufgrund ihrer Erlebnisse, die Hannah bei ihren Meditationen erfährt, und einer alten Karte, die ihren Hof und die Umgebung als historisch relevante Stätten ausweist, fängt Rutger an, nach Beweisen der Geschichte zu suchen. Doch nicht nur darin liegt sein Interesse, denn er beginnt Gefühle für die Frau mit den Visionen zu entwickeln.
    Anfangs drängt er Hannah noch dazu, mehr über die geschichtliche Vergangenheit in Erfahrung zu bringen, aber als sich das Ganze zu sehr verselbstständigt, kommen ihm Bedenken. Auch Hannah weiß um die Probleme, die durch ihre meditativen Erfahrungen entstehen, halten sie sie davon ab, ihre Aufträge einzuhalten, die ihr helfen, den Kredit abzubezahlen. Nur steckt sie bereits so tief in der Sache, dass sie sich nicht mehr davon lösen kann.


    Eindrücke:
    Der Schreibstil der Autorin ist absolut flüssig, das Buch ließ sich gut lesen. Ich konnte mich schnell in die Protagonistin hineinfinden und konnte auch ihre Beweggründe nachvollziehen. Am Anfang spielt die Handlung überwiegend in der Gegenwart, doch je tiefer man in die Geschichte eindringt, desto relevanter wird die Vergangenheit. Entsprechend werden die Sequenzen der Gegenwart immer kürzer, die aufkommenden Probleme erhalten dadurch ein stärkeres Gewicht. Das Ende empfand ich dagegen als etwas kurz gehalten, denn von der Liebesgeschichte, die sich in der Gegenwart abspielt, bleibt kaum noch etwas übrig und einige Fragen, die vielleicht nicht sonderlich relevant sind, mich aber dennoch interessieren, bleiben offen.
    Was ich als störend in diesem Buch empfand, waren die leicht schizophrenen Anwandlungen, die die Protagonistin hatte, und die mich doch sehr stark an die innere Göttin von Ana in „Fifty Shades of Grey“ erinnerten. In dieser Geschichte unterhielt sich Hannah mit ihrer Vernunft und den kreativen und wissenschaftlichen Regionen ihres Hirns, was meiner Meinung nach überhaupt nicht zu dem Buch und auch nicht zu Hannah passte und eher in Chick-lit als in einen historischen Roman gehört. Glücklicherweise hielten sich diese Momente in Grenzen und waren nicht halb so nervig wie in dem bereits genannten Roman. Trotzdem war dieses ein Störfaktor im ansonsten tollen Buch.
    Was ich besonders gut fand, war am Ende die Erklärung, was von dem Geschriebenen geschichtlich einigermaßen gesichert ist und wo die Autorin künstlerische Freiheit angewendet hat. Meiner Meinung nach hat sie das Problem, geschichtliche Hintergründe in eine fantasievolle Geschichte einzubinden, sehr gut gelöst.


    Fazit:
    Die Tatsache, dass die Protagonistin ab und zu mal merkwürdige Anwandlungen hatte, die nicht zum Buch passten, führt hier zu etwas Punktabzug. Ebenfalls das Ende hätte in meinen Augen etwas ausführlicher sein können, sodass ich im Endeffekt wirklich gute dreieinhalb Sterne vergebe und eine Leseempfehlung ausspreche.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein