Christiane Lind - Im Schatten der goldenen Akazie

  • Deutschland 2016. Nachdem dem Tod ihrer Eltern muss Franziska ihr Leben neu einrichten und sich um ihre jüngere Schwester Alina kümmern. Doch nachdem sie hintergangen hat, bricht Franziska den Kontakt zu ihr ab und reist zu ihrer Großtante nach Australien, um ihren Schmerz und ihre Enttäuschung hinter sich zu lassen und etwas Neues zu wagen. Mit ihrer Großtante zusammen beginnt Franziska Nachforschungen nach ihrer Familie und erfährt dabei vieles, das auch ihr Leben entscheidend beeinflussen wird.


    Australien 1890. Victoria und ihre jünger Schwester Catherine bewirtschaften mit ihrem Vater die Familienranch. Der Vater hat den Tod der Mutter nie verwunden und macht Victoria für ihr Ableben verantwortlich. Victoria fügt sich in eine Heirat mit dem Nichtsnutz Luke, während Catherine nach einem Bruch mit Victoria der Ranch entflieht und in Brisbane ihr Glück versucht, was dann doch nicht klappt. Werden sich die Schwestern jemals versöhnen?


    Christiane Lind hat mit ihrem Buch „Im Schatten der goldenen Akazie“ einen sehr spannenden und unterhaltsamen Roman vorgelegt, der auf zwei Handlungsebenen in verschiedenen Jahrhunderten angelegt wurde und zum einen von der Gegenwart erzählt und dessen zweiter Erzählstrang von den historischen Gegebenheiten berichtet. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, ab der ersten Seite findet sich der Leser als Franziskas Schatten wieder, aber auch das Eintauchen in die Vergangenheit ist ein Leichtes, man springt je nach Kapitel zwischen den Ebenen hin und her und ist ununterbrochen gefesselt von der Erzählkunst der Autorin. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft, auch die Lebensumstände der Menschen im Australien des 19.Jh. werden sehr schön dargestellt und man erfährt einiges vom harten Farmleben und den Entbehrungen. Die Spannung zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und man ist als Leser aufgefordert, eigene Überlegungen und Spekulationen anzustellen, um sie wieder zu verwerfen und neu zu überdenken.


    Die Charaktere wurden liebevoll in Szene gesetzt und überzeugen durch ihre Authentizität und ihre Lebendigkeit. Franziska wirkt zu Beginn noch etwas unterkühlt, doch sie muss schon früh Verantwortung tragen und einige Schicksalsschläge durchmachen. Die Veränderung ihrer Persönlichkeit innerhalb dieses Romans ist wunderbar zu beobachten und ist sehr gelungen. Großtante Ella ist schwer krank, aber eine Seele von Mensch. Sie möchte vor ihrem Tod noch das Familienrätsel mit Franziska zusammen lösen und die Welt im Reinen verlassen, denn sie sorgt sich um die Ihren. Victoria ist eine verantwortungsvolle Person, die leider so gar nicht zu ihren eigenen Wünschen steht und sich gegenüber ihrem Vater nicht durchsetzen kann. Sie lässt sich von allen ausnutzen, weil ihr das Selbstbewusstsein fehlt,sich dagegen aufzulehnen. Oftmals möchte man sie schütteln, um sie aufzuwecken, doch dann wird man auf einmal von ihr überrascht. Catherine ist eine oberflächliche und egoistische Frau, die von einem Unglück ins Nächste rennt, immer in der Hoffnung, jemand wird ihr schon daraus helfen. Sie wirkt naiv und dumm, aber manchmal sieht es auch wie Kalkül aus. Auch die anderen Protagonisten bereichern die Handlung mit ihren kleinen Geschichten zusätzlich.


    „Im Schatten der goldenen Akazie“ ist sehr gelungener Familienroman vor australischer Kulisse, der durch die seine schöne Erzählkunst und eine spannende Geschichte besticht. Alle, die dieses Genre lieben, werden von diesem Buch begeistert sein. Absolute Leseempfehlung, einfach wunderbar erzählt!


    Wunderschöne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !!!

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    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Eine australische Familiensaga

    Inhaltsangabe

    Erinnerungen bleiben, aber der Schmerz verweht mit dem Wind … Australien, Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem tragischen Tod ihrer Mutter haben die besonnene Victoria und die leidenschaftliche Catherine nur einander. Nichts scheint die Schwestern trennen zu können, bis der Opalschürfer Luke in ihr Leben tritt. Gut hundert Jahre später: Nach einer tiefen Enttäuschung folgt Franziska kurz entschlossen einem Brief ihrer Großtante Ella und reist nach Australien. Gemeinsam forschen die beiden nach ihren Wurzeln und begegnen starken Frauen, weisen Aborigines und dem entbehrungsreichen Leben deutscher Einwanderer. Vor der traumhaften Kulisse Queenslands entfaltet sich eine dramatische Familiengeschichte über mehrere Generationen.


    Im Schatten der goldenen Akazie ist der neue Roman von Christiane Lind. Dank des flüssigen Schreibstils der Autorin kann der Leser sofort in die Familiensaga um Franziska ein- und abtauchen. Sowie die Protagonisten als auch die Kulisse sind so detailliert und brillant wiedergegeben worden, so dass man meint, hautnah im Geschehen zu sein. Christiane Lind verfügt über einen großartigen Erzählstil und die Worte tragen einen nach Australien. Die Handlung besteht aus zwei Zeitformen und dass macht die Geschichte so mitreißend. Der Gegenwartspart dreht sich um Franziska, die nach Australien reist um einige Familienangehörige kennenzulernen. Dabei trifft sie auf ihre Großtante, die ein Buch über ihre Familie schreiben möchte und von da an geht die Reise in die Vergangenheit. Dieser Part spielt um 1897 – 1899 und hier lernen wir Viktorias Familie und deren Leben kennen. In diesem Teil wird deutlich, wie sich die Autorin mit der australischen Geschichte auseinandergesetzt hat, denn ihre sehr guten Recherchen spiegeln sich hier wieder und fließen perfekt in dieses Buch hinein. Wer jetzt meint, dass gerade dieser Teil langatmig oder gar langweilig rüberkommt, der irrt gewaltig. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn es macht sehr viel Spaß einiges über Land und Einwohner aus dieser Zeit zu erfahren. Hinzu kommt noch, dass der ständigen Zeitwechsel so gut miteinander verstrickt worden ist, dass man dieses Buch kaum aus den Händen legen mag. Es macht sehr viel Freude und Spaß mit Franziska in der Vergangenheit zu kramen, um dann wohlgehütete Familiengeheimnisse aufzudecken. Wer schon einmal Bücher von Christiane Lind gelesen hat, weiß, dass sie eine große Katzenliebhaberin ist. Selbst hier finden ihre geliebten Stubentiger einen wunderbaren Platz und bereichern so diesen Roman.


    Am Ende dieses Buches befindet sich ein Glossar, dass dem Leser nochmals ein paar sehr interessante Informationen zu australische Begriffe liefert. Das Buch Im Schatten der goldenen Akazie ist eine spannende faszinierende, lehrreiche und unterhaltsame Familiensaga. Christiane Lind hat mal wieder bewiesen, dass sie ihr Handwerk versteht und auch grandios umsetzen kann. Für mich war es ein Sommerhighlight 2016 und dafür gibt es 5 von 5 Sternen. Sorry, leider kann ich nicht mehr geben…
     
    Wer gerne Bücher über Familiengeheimnisse liest, ist hier bestens aufgehoben und ich kann es nur weiterempfehlen.

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