Michel Bussi - Das verlorene Kind/Maman a tort

  • Kurzmeinung

    Marie
    Strotzt vor Unglaubwürdigkeit, hanebüchenen Handlungen und dümmlichen Figuren
  • Malone ist ein ganz normaler Junge. Er spielt gerne mit seinem Stofftier und liebt es, Geschichten zu erfinden. Oder sagt er etwa die Wahrheit, wenn er behauptet, dass die Frau, bei der er lebt, nicht seine leibliche Mutter ist? Keiner glaubt ihm. Keiner außer dem Schulpsychologen Vasile, dem es nach und nach gelingt, aus Malones Erinnerungsfetzen, die Wahrheit zusammenzusetzen. Doch plötzlich ist sein Leben in größter Gefahr und das von Malone ..(Klappentext)


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    Malone hat ein Geheimnis. Ein Geheimnis welches er niemandem erzählen darf. Nur sein Stofftier Gouti weiß davon. Ihm kann er alles anvertrauen und Gouti erzählt ihm auch Geschichten damit er dieses Geheimnis niemals vergisst. Doch dann erzählt Malone dieses Geheimnis dem Schulpsychologen Vasil. Obwohl es eine eher unglaubwürdige Geschichte ist glaubt ihm dieser. Malone ist nämlich der Überzeugung, daß seine Eltern nicht seine richtigen Eltern sind und er zuvor schon ein anderes Leben hatte.
    Vasil wendet sich an die Polizeiermittlerin Marianne. Diese nimmt Vasil und die Geschichte von Malone nicht für voll, hat sie doch gerade ganz andere Probleme mit einem hartnäckigen Fall.
    Sie und ihr Team sind dabei die Überlebenden einer Gang aufzuspüren, welche vor fast einem Jahr mehrere Geschäfte überfiel und dabei eine Welle der Verwüstung hinterließ.
    Mit diesem einen Schritt hat Vasil jedoch sich und den kleinen Malone in Gefahr gebracht, denn irgendjemand will, daß diese Geschichte ein Geheimnis bleibt.
    Wird Marianne Vasil Glauben schenken? Und wenn ja, kann sie noch rechtzeitig handeln?


    Dem Leser eröffnet sich hier ein genialer Spannungsroman in einem einzigartigen und tollen Schreib- und Erzählstil.
    Hier wird zwischen mehreren Erzählsträngen geswitched. Hierbei hat mir vor allem die Perspektive des 5-jährigen Malones gefallen.
    Diese kindliche Sichtweise mit all seinen Gedanken und Ängsten wurde gekonnt eingefangen. Die Märchen, welche ihm sein Stofftier Gouti erzählt, haben Tiefgang und auch etwas Rührendes. Kleiner Tipp - in jedem Märchen sind Hinweise versteckt, also heißt es aufpassen *g*.
    Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet, agieren und reagieren authentisch - zumindest bis knapp vor dem Ende.
    Es ist immer eine subtile Spannung vorhanden, eingebettet in eine melancholische und drückende Atmosphäre. Als Leser spürt man wie die Zeit drängt.
    Was mich begeistern konnte sind die vielen überraschenden Wendungen die diese Story enthält und welche zum Ende hin immer mehr zunehmen, bis es dann zur Auflösung kommt.


    Im Großen und Ganzen wäre dies ein perfekter Spannungsroman, wenn da nicht dieses Ende wäre. Dieses ist für mich nämlich schon sehr unglaubwürdig und zwar im Ablauf und im Agieren mancher Charaktere. Das Ende ließ mich dann also etwas überrascht zurück, aber im negativem Sinne.
    Die anschließenden Kapitel hätte ich auch nicht unbedingt benötigt.


    Fazit:
    Bis auf das Ende war es ein fantastischer Spannungsroman mit einer melancholischen und daher passenden Atmosphäre und einem unheimlich tollen Schreibstil der Wiedererkennungswert hat.


    Obwohl ich so gut wie nie etwas zur Aufmachung eines Buches sage - hier muss es sein. Obwohl es broschiert ist, hat man hier nämlich wirklich gute Qualität in der Hand und daher greift man gerne zu diesem Buch, alleine weil es sich in den Händen unglaublich gut anfühlt, ebenso das Blättern darin.
    Das Cover spiegelt diese im Buch vorhandene Atmosphäre wider und ich finde es wirklich gut gelungen. Mit der goldenen Schrift hat es Wiedererkennungswert und macht sich verdammt gut im Bücherregal.
    So, nun genug der Lobhudelei über das Cover und ab zu meinem Ergebnis, denn im Grunde zählt der Inhalt. Und hierfür gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.
    Dies war mein erster Bussi, wird aber nicht mein Letzter gewesen sein.

    Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können. (Zsa Zsa Gabor)
    :twisted:

  • Eigentlichist Malone ein ganz normaler kleiner Junge, der gern sein Stofftier „Gouti“ mitsich herumträgt und in ihm seinen besten Freund sieht, dem er all seineGeheimnisse anvertrauen kann. Kinder haben ja bekanntlich eine blühende Phantasieund erzählen gern Geschichten. Doch als er dem Schulpsychologen Vasil vonseinem Geheimnis berichtet, dass seine Mutter Amanda nicht seine richtigeMutter sei und er vorher schon ein anderes Leben geführt hat, wird Vasilhellhörig und setzt sich mit der Polizeiermittlerin Marianne Augresse inVerbindung. Marianne allerdings hält dies vorerst nur für das Gerede eineskleinen Jungen und schenkt ihm aufgrund eines schwierigen Falles mit einerRäuberbande von Deauville nicht viel Aufmerksamkeit. Vasil konnte allerdingsnicht ahnen, dass er sich durch die Kontaktaufnahme mit Marianne eine Lawinelostritt, denn jemand möchte auf keinen Fall, dass die Geschichte von Malone genaueruntersucht wird. Kommt die Wahrheit dennoch ans Licht?


    Michel Bussihat mit seinem neuen Buch „Das verlorene Kind“ einen sehr unterhaltsamen und spannendenRoman vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, das Buch ist kaum ausder Hand zu legen, so sehr fesselt die Geschichte. Der Spannungsbogen wirdbereits zu Beginn sehr hoch angelegt und zieht sich wie ein roter Faden bis zumFinale, wobei er sich immer weiter steigert. Auch die düstere, melancholischeAtmosphäre des Romans trägt dazu bei, dass sich die Spannung immer weitererhöht. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, mehrere fesselnde Erzählsträngenebeneinander herlaufen zu lassen, um sie am Ende zusammenzufügen. Dabei gibter die Lösungen immer nur bröckchenweise heraus, fast wie ein Puzzle, wobei derLeser immer wieder einen kleinen Stein einfügen kann. Durch geschickteWendungen und Verwirrtaktik dreht der Leser sich oftmals um die eigene Achseund ist doch wie gebannt durch die Handlung.


    Die meistenCharaktere bleiben meist eher farblos, doch Malone ist eine große Ausnahme. Derkleine Junge besticht durch seine Art und Weise, wie er die Dinge sieht und wieer sie den Mitmenschen vermittelt. Der Leser zieht oftmals in Zweifel, ob ernun gerade die Wahrheit sagt, oder ob er wieder in seine Phantasiewelteingetaucht ist. Marianne ist dagegen für eine Polizeiermittlerin viel zuemotional und gefühlsbetont, wirkt dadurch nicht sehr überzeugend für ihrePosition. Auch Vasil hebt sich mit seinem Wesen nicht besonders hervor, erwirkt seltsam eindimensional in dieser rasanten Geschichte.


    Bis kurz vorSchluss ist „Das verlorene Kind“ rundum gelungen, ja geradezu ein Pageturner.Doch dann bricht das Ende heran und die Handlung regelrecht zusammen, obwohldie meisten Fäden inzwischen miteinander verknüpft wurden. Aber diesesKonstrukt wirkt einfach unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Aber will mansich etwas anderes vorstellen? Besser nicht – so nimmt man es hin und ist trotzdieses etwas unbefriedigenden Ausgangs doch irgendwie vom Buch begeistert. DennBussi versteht es wirklich, sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden zubereiten. Deshalb gibt es auch eine Leseempfehlung!


    Rasante :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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