Buchpreise

  • die Augsburger Puppenkiste weitgehend an mir vorbeigegangen

    An mir auch. Sicher gab es Fernsehaufzeichnungen, aber ich bin fernsehlos aufgewachsen. Der Roman stand, wenn ich mich richtig erinnere, auf der Bestenliste des SWR, und daher interessiert er mich nur als Roman.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • die Augsburger Puppenkiste weitgehend an mir vorbeigegangen

    An mir auch. Sicher gab es Fernsehaufzeichnungen, aber ich bin fernsehlos aufgewachsen. ...

    Das geht mir auch so. Das Alters-Fenster, in dem ich mich für Puppenspiel interessiert hätte, war schon lange geschlossen, als ich das erste Mal ferngesehen habe.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Seid Ihr alle noch so jung ? :shock: Ich hatte Euch eher auch so mehr in meinem Alter geschätzt. So kann man sich täuschen :lol:

    Das ist mir hier aber schon öfter passiert, dass ich ganz erstaunt war als ich dann das Alter im Profil sah. :) Bei Euch sehe ich nichts, ich habt Euer Alter im Profil dezent verschwiegen :wink:


    Mein Vater hatte damals das grosse Glück, Anfang der Siebziger einen Farbfernseher durch Beziehungen zu bekommen. "Color 21" hiess der :lol:

    In Farbe konnte man da natürlich nur die beiden DDR-Kanäle schauen aber man konnte ein Modul einbauen lassen dass das auch mit den "Westsendern" ging.

    Ja, da hab ich dann davor gehockt und das Urmel mit seinem Nuckel um den Hals, Kater Mikesch (den und das Schwein mochte ich am liebsten) , Räuber Hotzenplotz und Lukas geschaut, Glaube, das kam immer sonntags um die Mittagszeit.

    Ich durfte alles schauen, meine Eltern haben da nie etwas verboten. Auch diese ganzen Serien wie Daktari, Lassie, Flipper, Bonanza, Rauchende Colts etc.

    Ich war ne richtige Fernseheule, im Gegensatz zu heute :lol:

  • Das ist nicht die Frage. Wenn du mit 10 oder 12 zum ersten Mal fernsiehst, guckst du dann Puppentheater? Puppentheater war etwas, das 1x im Jahr live im Kindergarten stattfand = etwas für kleine Kinder. Den Faust als Puppentheater live fand ich mit 14 dann aber doch fesselnd.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

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  • Glaube, das kam immer sonntags um die Mittagszeit.

    Mein Bruder bekam ein Akkordeon geschenkt und sein Onkel war bereit, ihm sonntags nach der Messe so zwischen 11 und 12 Unterricht zu erteilen. Nach wenigen Malen wehrte er sich vehement. Es stellte sich heraus, dass er um keinen Preis die Augsburger Puppenkiste verpassen wollte; damals kam 'Der Löwe ist los' (Herr Graf, der Tee). Ich war sechs Jahre älter und als Teenager nicht mehr so interessiert.

    Heutzutage wäre das alles kein Problem mehr, da stände dem Akkordeonspielen nichts mehr im Wege. In den letzen 50 Jahren hat sich in dieser Hinsicht wirklich viel getan.


    Edit:

    TOP: Ich habe mir, angeregt durch @Liath s Booker Prize Berichterstattung, dieses Buch auf die Wunschliste gesetzt. Würde es aber lieber in deutscher Sprache lesen.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Mein Bruder bekam ein Akkordeon geschenkt und sein Onkel war bereit, ihm sonntags nach der Messe so zwischen 11 und 12 Unterricht zu erteilen. Nach wenigen Malen wehrte er sich vehement. Es stellte sich heraus, dass er um keinen Preis die Augsburger Puppenkiste verpassen wollte; damals kam 'Der Löwe ist los' (Herr Graf, der Tee). Ich war sechs Jahre älter und als Teenager nicht mehr so interessiert.

    Heutzutage wäre das alles kein Problem mehr, da stände dem Akkordeonspielen nichts mehr im Wege. In den letzen 50 Jahren hat sich in dieser Hinsicht wirklich viel getan.

    Die Fernsehaufzeichnungen der Augsburger Puppenkiste begannen 1953. Da wohnten wegen der Wohnungsnot noch viele Familien zu 5 in einem Zimmer und sparten kurz darauf in der ersten eigenen Wohnung zuerst auf Waschmaschine und Kühlschrank. Laut Wikipedia gab es 1955 erst 100 000 Fernsehteilnehmer, anders als in den USA.

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  • Da habe ich ja was ausgelöst... :lol:


    @Jessy1963 Wir haben zwar nicht im Tal der Ahnungslosen gewohnt, aber ich durfte in der Tat kaum Westfernsehen gucken. :winken: Das hat mich als Immer-schon-Leseeule allerdings nicht weiter gestört.


    Vielleicht würde ich den Roman tatsächlich auch "nur für sich" ansprechend finden, aber momentan interessiert er mich ohne diese Anknüpfungspunkte einfach nicht. Was ja nicht weiter schlimm ist. :lol:

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :musik: Satoshi Yagisawa - Die Tage in der Buchhandlung Morisaki

    :montag: Dietrich Krusche (Hg.) - Haiku (Reread)

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)





  • Mein Bruder bekam ein Akkordeon geschenkt und sein Onkel war bereit, ihm sonntags nach der Messe so zwischen 11 und 12 Unterricht zu erteilen. Nach wenigen Malen wehrte er sich vehement. Es stellte sich heraus, dass er um keinen Preis die Augsburger Puppenkiste verpassen wollte;

    Siehste, dann hatte ich das mit sonntags um die Mittagszeit noch richtig in Erinnerung :D Obwohl das schon fast 50 Jahre her ist ^^


    Da habe ich ja was ausgelöst... :lol:

    ja, aber ist doch nichts Schlimmes, ganz im Gegenteil, man kann sich doch mal austauschen, ich finde das interessant :)


    Wir haben zwar nicht im Tal der Ahnungslosen gewohnt,

    :lol::friends: Du, ich wollte es vorhin schon schreiben aber habe es nicht getan weil ich dachte, Du bist dann vielleicht sauer mit mir oder so. :wink:

    Jetzt musste ich echt schmunzeln. :)


    aber ich durfte in der Tat kaum Westfernsehen gucken. :winken:


    Ja, das kannte ich von einigen Freundinnen auch.

    Makaber finde ich heute (als Kind hab ich das eher als normal empfunden), dass das alles immer so heimlich war. Ich durfte alles gucken aber meine Eltern haben mir eingebleut, damit nicht hausieren zu gehen, Offiziell schaute man kein Westfernsehen. Obwohl das hier in Berlin wohl fast jeder tat.





    Nun gut, ob man sie nun gesehen hat oder nicht, die Augsburger Puppenkiste ist imho schon etwas ganz Besonderes und ich freue mich auf das Buch, Ich werde es mir demnächst bei audible als Hörbuch kaufen :)


    Und ich drücke dem Autor die Daumen für den Preis. Ohne das Buch zu kennen, einfach aus Sympathie für das Thema um diese wundervolle Puppenkiste welche ein Teil meiner Kindheit war :love:

  • Ich durfte alles schauen, meine Eltern haben da nie etwas verboten. Auch diese ganzen Serien wie Daktari, Lassie, Flipper, Bonanza, Rauchende Colts etc.

    Ich war ne richtige Fernseheule, im Gegensatz zu heute

    Oh ja, das waren alles auch meine Lieblinge, und Bezaubernde Jeannie und Tammy, das Mädchen vom Hausboot :love: - und bestimmt so manches mehr (bin Jahrgang 59).

    Au weia, das schweift jetzt zu sehr vom Thema ab :pale:. Gibt es dafür einen eigenen Thread :geek:?

    Heutzutage interessiert mich fast nix mehr im Fernsehen, da geht es mir wie dir.

  • Oh ja, das waren alles auch meine Lieblinge, und Bezaubernde Jeannie und Tammy, das Mädchen vom Hausboot :love: - und bestimmt so manches mehr (bin Jahrgang 59).

    :thumleft: Ah, wie mein Mann :)

    Mir fiel vorhin auch noch Einiges ein, SOS Charterboat und Dr. med. Marcus Welby . Oder der Kung Fu Caine, was hab ich den geliebt :loool:


    Au weia, das schweift jetzt zu sehr vom Thema ab :pale: . Gibt es dafür einen eigenen Thread :geek: ?

    Ich weiss nicht, ich glaube nicht.


    Heutzutage interessiert mich fast nix mehr im Fernsehen, da geht es mir wie dir.

    Serien schaue ich noch immer gern. Aber diese dann bei Netflix, ohne Werbung.



    Sorry für OT :ergeben:

  • Ich hatte Euch eher auch so mehr in meinem Alter geschätzt.

    :lol:

    Bei mir hatte die fernsehlose (und radiolose) Erziehung eher weltanschauliche Gründe!

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Makaber finde ich heute (als Kind hab ich das eher als normal empfunden), dass das alles immer so heimlich war. Ich durfte alles gucken aber meine Eltern haben mir eingebleut, damit nicht hausieren zu gehen, Offiziell schaute man kein Westfernsehen.

    Ja, das war schlimm. :| Ich verbinde mit meinem Leben in der DDR weniger die wirtschaftlichen Engpässe und vielmehr diese zahllosen Einschränkungen der persönlichen Freiheit.


    Ich finde es auch nicht wirklich off-topic (war nur über die Menge an Resonanz erstaunt), wenn wir uns hier darüber austauschen, mit welchen jeweiligen Hintergründen man ein irgendwo nominiertes oder sonstiges Buch interessant / weniger interessant / trotzdem interessant / ... findet. Das gehört doch zur eigenen Lektüreauswahl dazu und ich finde das durchaus spannend. :winken: (Und werde bei Gelegenheit mal recherchieren, wie die Ost-West-Verteilung in der Jury aussieht, um dann wild herumspekulieren zu können, ob das eine Rolle gespielt hat und, wenn ja, welche. :lol: )

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

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  • Edit:

    TOP: Ich habe mir, angeregt durch Liath s Booker Prize Berichterstattung, dieses Buch auf die Wunschliste gesetzt. Würde es aber lieber in deutscher Sprache lesen.

    Ich habe gerade mit einem Lächeln im Gesicht ein paar mal begeisternd in die Hände geschlagen. Wenn andere Leser das Buch nur halb so gut finden wie ich, dann ist das immer noch ne Menge. :D Drücke mal die Daumen, das es schnell einen deutschen Verlag findet, jetzt wo es auf der Booker Shortlist ist.

  • Der Literaturnobelpreis geht an Louise Glück. Noch nie gehört... :uups:

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  • "Warum kennst du die nicht?" fragte mich Gutergatte gerade. :shock: Er ist ziemlich entsetzt, dass die Frau mir absolut unbekannt ist. :(


    Darum gehts:

    Die 56 Gedichte in diesem Band besingen den unüberwindlichen Gegensatz zwischen dem ewigen Kreislauf der Natur und dem individuellen menschlichen Leben, die Diskrepanz zwischen dem Garten Eden und der Conditio humana. Louise Glück interessiert dabei nicht der Sündenfall. Mit ihrer klaren, scheinbar schlichten Sprache versetzt sie sich mal in eine Pflanze, mal in einen Gärtner, mal in Gott – und erkundet so die Essenz des menschlichen Seins. - Amazon



    :roll: Wieder nicht Atwood, wieder nicht Tyler, wieder nicht T.C. Boyle, ... Man sollte Leser abstimmen lassen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Wieder nicht

    So wie Graham Greene ihn nie bekommen hat, so wenig wie W. Somerset Maugham, die ich beide für wert befunden hätte.


    Dass ich von Louise Glück noch nie gehört habe, wundert mich keine Sekunde. Und diese 56 Gedichte sind sicher keine, die ich jetzt ganz dringend lesen muss.

    signed/eigenmelody

    Dear Life,

    When I said "Can my day get any worse?" it was a rhetorical question, not a challenge.

    -Anonymous

  • Man sollte Leser abstimmen lassen.

    Um Gottes willen, dann bekommt ihn Fitzek.8-[:wink:


    Ich habe schon befürchtet, dass es diesmal wieder ein Schriftsteller bzw. eine Schriftstellerin aus den USA werden würde, aber auf Louise Glück wäre ich auch nicht verfallen. Bei Amazon ist als einziger deutscher Titel von ihr der oben von Marie genannte angegeben und der ist derzeit nicht verfügbar, nicht mal gebraucht. Lyrik hat es natürlich immer schon schwer gehabt und ist nicht mehrheitsfähig, aber der Nobelpreis wird nicht für Popularität vergeben, sondern für Qualität. Ich kenne das Werk der Autorin nicht und kann es nicht beurteilen, aber vielleicht hat sie den Preis ja verdient.


    Allerdings finde ich es schade, dass sich das Nobelpreiskomitee doch überwiegend auf den westlichen Kulturraum konzentriert. Gibt es in Osteuropa keine guten Schriftsteller, in Bulgarien, Polen und Rumänien zum Beispiel? Existieren keine bemerkenswerten Autoren in Afrika, Asien oder Australien? Vielleicht sollten wir das Komitee statt in Stockholm lieber in Kapstadt oder in Bangkok ansiedeln.:wink:

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer