Julia Drosten - Die Elefantenhüterin

  • Die Tochter des Elefantenhüters


    Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Ceylon noch ein kleines Königreich Namens Kanda Uda Pas Rata, es wurde von einem König regiert und dieser hatte ein großes Gefolge. Phera wird in diesem Königreich als die Tochter des Elefantenhüters Jeeva geboren. Ihr wird ein großes Schicksal vorausgesagt.
    Um sein Erbe zu sichern, beschließt ihr Vater, Phera als Jungen aufwachsen zu lassen, nur ein Sohn kann sein Amt erben. 12 Jahre lang lebt Phera in dem Glauben, ein Junge zu sein, dann scheint sich ihr Schicksal zu erfüllen. Die Briten greifen das Königreich an und unterjochen es. Es wird geraubt, gemordet und vergewaltigt und Phera muss all dies miterleben. Sie wird Zeugin wie ihrer Familie schreckliches angetan wird. Aber es gibt auch Hoffnung.


    Das Autorenpaar Julia und Horst Drosten haben sich auf die Spuren dieses Königreichs gemacht und erzählen hier eine bewegende Geschichte. Die Geschichte von Phera und ihrer Elefantenkuh Siddhi. Eine Geschichte davon, was geschehen kann, wenn Glaube auf Glaube trifft. In Ceylon lebten die Menschen nach den Lehren Buddhas und im Einklang mit der Natur. Die Eroberer waren Christen und waren der Meinung sie stünden über den Einheimischen und dies ließen sie sie auch spüren. Mit bewegenden Worten schildert das Autorenpaar von den Ereignissen und von dem Leben in dieser Zeit. Als Leser ist man sofort bei Phera, erlebt ihre Jugend und ihr erwachsen werden mit. Man zittert mit ihr und man hofft und bangt mit ihr. Sie lernt den Briten Henry Odell kennen, und obwohl er der Bruder des Mannes ist, der ihr und ihrer Familie grauenvolles angetan hat, vertraut sie ihm. Diese Szenen sind eindrucksvoll geschildert und wirken authentisch und vor allem glaubwürdig und nachvollziehbar, überhaupt wird diese ganze Geschichte in bewegenden Worten geschildert. Direkt von der ersten Zeile an wird der Leser mit auf diesen schwierigen Weg genommen. Besonders beeindruckend ist sicherlich die Beziehung von Phera zu Siddhi, der Elefantenkuh. Sie begleitet die junge Frau durch ihr gesamtes Leben. Die Szenen mit Siddhi sind einfach unwiderstehlich und sorgen ein wenig dafür, dass es hier eben auch schöne Momente gibt.


    Hinter „Die Elefantenhüterin“ verbirgt sich nicht nur ein einfacher Roman, auch gibt es hier, vor jedem Kapitel, interessante Details zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Ein Link führt den interessierten Leser direkt auf eine Internetseite, wo man weitere spannende Information bekommt. Manchmal ist es eben auch von Vorteil ein Ebook zu lesen. Ein Nachwort zum Schluss rundet das Buch dann ab. „Die Elefantenhüterin“ ist vielleicht nicht immer einfach zu lesen, da das Thema doch schwierig ist und auch die Gewaltszenen ausreichend beschrieben werden, aber es erzählt doch aus dem Leben dieser Menschen und ist interessant und spannend und so voller Hoffnung. Mir hat diese wundervolle Geschichte von Phera und Siddhi gut gefallen, unbedingt lesen!


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  • Zum Buch:
    Die Buchgestaltung fand ich auf den ersten Blick in Ordnung. Beim genaueren Hinsehen entdeckte ich, dass es sehr verpixelt ist und man erkennt, dass mehrere Ebenen zusammengepackt wurden und es dadurch nicht stimmig wirkt. Horst Drosten hat dieses Cover selbst entworfen und für ein Selfpublisher-Cover ist es ok. Ich finde zum Buch hätte ein professionelles Layout besser gepasst, um mehr Leser darauf aufmerksam zu machen.


    Erster Satz:
    "Samitha, was tut Ihr hier? Warum schlaft Ihr nicht?"


    Meine Meinung:
    Nachdem ich "Die Honigprinzessin" des Autorenduos Julia Drosten verschlungen habe, musste ich unbedingt wieder etwas aus deren Schreibe lesen und war bereits nach einigen Seiten begeistert.


    Jeeva ist der oberste Hüter der königlichen Elefanten und braucht unbedingt einen Nachfahren, der sein Amt weiterführen wird. Als seine Frau Anshu in den Wehen liegt, ist die Hoffnung groß, einen Sohn zu bekommen.
    Es wird ein kleines Mädchen geboren - Phera. In der Not geben Anshu und ihre Dienerin das Kind als einen Jungen aus und so wächst Phera als Knabe auf und kümmert sich liebevoll um ihre Elefantenkuh Siddhi. Als der König stirbt und die Briten Kandy erobern, kommt es zu einem grauenhaften Blutbad und Phera und ihre Familie befinden sich in Gefahr.


    Nach nur wenigen Seiten war ich dieser Story verfallen. Der Spannungsbogen durchzog sich durch das Buch und es war schwer, die Lektüre zur Seite zu legen.
    Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, was mir in so manchen Szenen stark zusetzte. Es gab Situationen, die wirklich grausam beschrieben waren und mich schockierten. Aber genau diese Schockszenen brachten mich der damaligen Zeit von 1803 - 1822 sehr nahe und ich konnte das Flair miterleben.
    In meinem Kopf malte ich mir anhand der aussagekräftigen Beschreibungen von Julia Drosten, die Kulisse aus und erlebte die Erzählung hautnah mit.


    Die Charaktere sind facettenreich, wobei ich einige Protagonisten sehr ins Herz schloss, wie Phera, Anshu und Henry, aber auch abgrundtief gehasst habe, wie Charles.
    Die Elefantenkuh Siddhi hat einen festen Part in der Geschichte und gab dem ganzen etwas Besonderes.


    Beim Lesen merkte ich, wie gut sich das Autorenduo Julia Drosten auf dieses Buch vorbereitet hat. Sie haben eine Recherche-Reise unternommen, um dort alle Informationen für ihr Werk zu sammeln.
    An jedem Kapitelanfang findet man kurze Absätze mit historischen und interessanten Anmerkungen zur damaligen Zeit oder andere Erklärungen. Das hat mir sehr gut gefallen und ließ mich leichter in die damalige Zeit eintauchen.


    Das Ende ließ mich zufrieden zurück und es wurden alle aufkommenden Fragen beantwortet. Zwischenzeitlich gab es Momente in denen ich einzelne Aktionen vorhersehen konnte, doch durch den enormen Spannungsaufbau, blieb es weiterhin aufregend zu lesen.


    Fazit:
    "Die Elefanten Hüterin" von dem Autorenduo Julia Drosten ist ein historischer Roman, der eine fesselnde Unterhaltung verspricht. Eine sehr gut recherchierte Story mit lebendigen Charakteren und einer bildhaften Kulisse Ceylons.~ spannend ~ schockierend ~ mitfiebernde Story bis zur letzten Seite


    Meine Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: