Markus Heitz - Wédōra: Staub und Blut

  • Klappentext:


    Eine Millionen Einwohner
    Neun intrigante Statthalter
    Ein Herrscher, den niemand
    je zu Gesicht bekommt


    Im Mittelpunkt einer gigantischen Wüste liegt die schwer befestigte Stadt Wédōra. Sämtliche Handelswege der fünfzehn Länder rings um das Sandmeer kreuzen sich hier, Karawanen, Kaufleute und Reisende finden Wasser und Schutz. Hierhin verschlägt es den Halunken Liothan und die Gesetzeshüterin Tomeija. Die beiden kommen zum ungünstigsten Zeitpunkt in die Stadt, steht Wédōra doch kurz vor einem gewaltigen Krieg, denn die geheimnisvollen Stämme der Wüste rufen zum Sturm auf die mächtige Stadt. Liothan und Tomeija geraten schnell in ein tödliches Netz aus Lügen und Verschwörungen, besitzen sie doch Fähigkeiten, die für alle Seiten kreigsentscheidend sein können.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Bei einer Auseinandersetzung im Haus eines geheimnisvollen Kaufmanns werden der Holzfäller und Dieb Liothan und seine Jugendfreundin, die Gesetzeshüterin Tomeija, beide mit magischen Mitteln angegriffen und finden sich unverhofft in einer Wüste wieder, wo sie zunächst ein paar Fährnisse überwinden müssen, bis sie auf eine Karawane stoßen, die sie mit in die Stadt Wédōra nimmt, eine Stadt, von der eine Karte in der Stube des scheinbaren Kaufmanns gehangen hat und von der beide noch nie zuvor gehört hatte.


    Relativ schnell werden die beiden vormaligen Dorfbewohner in der Millionenstadt voneinander getrennt und der eine findet sich nach einer kurzen Haft als Sklave einer unerfreulichen älteren Dame, während die andere ungewollt als „Durchsetzerin“ für einen erfolgreichen Bordellbesitzer arbeiten muss, der auch noch einige andere interessante Berufe betreibt, wie etwa Schutzgelderpressung.


    Dabei gibt es allerlei Ränke und Machtspiele und Liothan und Tomeija werden während ihrer Suche nacheinander und nach jemanden, der ihnen zurück nach Hause helfen kann, immer tiefer in einen Komplott hineingezogen, der kurz vor dem nächsten großen Sturm zu seiner Vollendung kommen solle – und danach wird in Wédōra nichts mehr so sein wie zuvor. Dabei müssen die Beiden Menschen oder Menschenähnliche finden, denen sie vertrauen können – und das in einer Stadt, in der man noch, bzw. ganz besonders nicht, dem Wasser trauen kann.


    Wieder einmal hat Markus Heitz eines der Projekte herausgekramt, die schon seit längerem in seinen Schubladen vor sich hin gegärt haben. Dabei erzählt er eine flotte und interessante Geschichte mit zwei gegensätzlichen, aber gut verbundenen, Hauptcharakteren, die auf ihre jeweils ganz eigene Art mit einer für sie überaus verwirrenden Situation fertig werden müssen.


    Die Stadt Wédōra und ihre Einwohner, die auch mit einem Wörterbuch, Glossaren und Karten dargestellt werden – sowie mit Zwischentexten aus verschiedenen Quellen zur Geographie, Soziologie und Geschichte dieser anderen Welt – werden sehr anschaulich dargestellt und erweisen sich als gute Grundlage für Geschichten, die in dieser Stadt spielen bzw. später noch spielen können. Letzteres schließt der Autor auf jeden Fall nicht aus und da man einige sehr interessante Probleme und Charaktere trifft in diesen Seiten, wäre eine Erweiterung dieser Erzählung sicherlich nicht unerfreulich. Gerade weil auch ein oder zwei ziemlich große Fragen offen bleiben am Ende dieses Romans. :thumleft:

  • 3.5 Sterne - und es macht Lust auf mehr ;)


    Das war (endlich) mein erstes Buch von Markus Heitz und ich war nach anfänglichem Zögern sehr beeindruckt von der Komplexität, die in dieser Geschichte zu finden ist.


    Dazu muss ich sagen, dass mich der Klappentext auf eine falsche Fährte geführt hat: Ich hatte Intrigen erwartet, Machtkämpfe und mehr über die Stadt Wédora als ganzes, bzw. aus "den oberen Rängen". Aber der Autor hat das hier eigentlich sehr geschickt gemacht, denn man lernt Wédora auf eine ganz andere Weise kennen, nämlich mit den Augen der beiden Protas Liothan und Tomeija. Durch sie taucht man in die verwinkelten Gassen und prächtigen Handelsviertel ein, während man nach und nach mehr über kriegerischen Hintergründe und Ränkeschmiede erfährt, in die die beiden unablässig und immer tiefer hineingezogen werden. Als Fremde, die es hierher verschlagen hat und die nur langsam erahnen, welche Vielfalt an Menschen, gesellschaftlichen Konstellationen und ungewöhnlichen Sitten diese Stadt für sie bereit hält.
    Sehr schön hierzu auch die kurzen Textquellen, die Markus Heitz als Stadtchroniken, Reiseberichte und ähnliches zwischendurch einblendet.


    Ein bisschen vermisst hab ich auch die erwähnten "Fähigkeiten" von Liothan und Tomeija, die zwar immer wieder angeschnitten werden, aber ich nie genau wusste, was es jetzt damit auf sich hat. Ansonsten sind die beiden Figuren aber sehr sympathisch und originell, denn eigentlich passen sie trotz ihrer Herkunft nicht wirklich zusammen, doch eine Verbundenheit aus der Vergangenheit lässt sie über einiges hinwegsehen.
    Liothan ist in seiner Heimat Holzfäller und eine Art "Robin Hood", der es mit den Gesetzen nicht so genau nimmt, während Tomeija als Ordnungshüterin des Barons immer auf der Jagd nach Gesetzesbrechern war.
    Der Anfang zog sich für mich etwas, was aber daran lag, dass ich mit einem anderen Aufbau der Geschichte gerechnet hatte - trotzdem hab ich mich gut unterhalten gefühlt! Die Vorgeschichte, wie sie nach Wédora gelangten, zieht nämlich weitere Kreise als sich anfangs vermuten lässt.
    Der Schreibstil an sich ist angenehm, flüssig und passt sehr gut zur Handlung. An manche Eigenarten musste ich mich erst gewöhnen, aber das ist wirklich ein ganz persönlicher Eindruck; am Ende war ich jedenfalls sehr angetan von der Erzählweise.


    Die Stadt Wédora und die Welt, die der Autor hier entstehen lässt, ist wirklich sehr faszinierend. Vor allem auch die Art und Weise, wie man sie kennenlernt, hab ich dann im Verlauf doch schätzen gelernt. Vorne und hinten im Buch gibt es auch eine Karte, durch die man sich gut orientieren kann und ebenso eine Liste der Dramatis personae und einiger "fremder" Begriffe, die immer wieder im Text auftauchen, die aber leicht einzuordnen sind. Sie geben der Welt eine einnehmende Atmosphäre und auch die Eindrücke werden aus den Sichtweisen verschiedener Figuren sehr greifbar gemacht. Auch wenn es Phasen gab, die mich nicht so mitgerissen haben, war ich immer in der Handlung drin.


    Abwechslung bieten auch die vielen Nebenfiguren, wie Krieger aus den Wüstenstämmen, einzelne Statthalter oder auch die Rebellen, die immer wieder auftauchen und sich entwickelnde Ereignisse, die sich verknüpfen und am Ende allerdings nicht alle aufgelöst werden - was ein Hinweis auf eine Fortsetzung sein könnte.


    Das Cover sieht übrigens im original schöner aus, als es auf dem Foto wirkt - mit einer glänzenden Oberfläche, die zusammen mit der Schrift wunderbar harmoniert.


    Fazit


    Für mich eine überraschende und durchaus gelungene Reise nach Wédora, eine Stadt inmitten einer tückischen Wüste voller Gefahren. So ganz kam ich an die Geschichte noch nicht ran, aber der angenehme Schreibstil, die abenteuerlichen Figuren und vor allem die vielen Ideen dahinter haben mich überzeugt und ich würde gerne noch eine Fortsetzung davon lesen ;)


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Wedora war mein erstes Buch von Markus Heitz.
    Da ich viel positives über ihn gehört hatte, war ich dementsprechend gespannt und hatte geoße Erwartungen an das Buch.


    Die Aufmachung finde ich total toll.
    Das Buch wirkt total edel und das Cover macht richtig Lust auf die Geschichte.


    Die Geschichte an sich beginnt gleich recht spannende und in einer fremden Welt. Dank der Begriffserklärung am Anfang, fiel es mir nicht schwer mit den neuen Begriffen zurecht zu kommen.
    Tomeija und Liothan sind mir beide gleich sympathisch geworden.


    Nach der Ankunft in Wedora fehlte es der Geschichte dann leider etwas an Spannung.
    Für mich zog es sich, es passierte nicht viel.
    Trotzdem wollte ich weiterlesen, denn Wedora hatte mich in seinen Bann gezogen.
    Auch der Schreibstil von Heitz hatte daran großen Anteil. Er war flüssig zu lesen und schaffte es, die Stadt vor meinem innere Auge zum Leben zu erwecken.


    Das letzte Drittel war dann extrem Temporeich, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.


    Das Ende ist abgeschlossen, auch wenn ich über viele Dinge gerne noch mehr erfahren hätte.
    Aber der Autor lässt sich ja Platz für eine Fortsetzung. Lesen würde ich dieseauf jeden Fall!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    "Sei ein Sonnenkind dein Leben lang, denn nur wer Sonne hat, kann Sonne geben."


    :tanzen: