Joy Fielding - Die Schwester / She’s Not There

  • Ihren zehnten Hochzeitstag wollten Carolyn und ihr Mann Hunter, gemeinsam mit ihren beiden kleinen Töchtern Samantha und Michelle, in einem Luxushotel in Mexiko verbringen. Dort angekommen, wurden sie schon von Freunden, ihrem Bruder und seiner Frau erwartet. Hunter hatte sie als Überraschungsgäste für Carolyn eingeladen. Am Tag vor der Abreise beabsichtigen die Paare im Restaurant des Hotels zu feiern. Die Babysitterin sagt aber kurzfristig ab. Carolyn möchte ihre Kinder anfangs nicht alleine lassen, lässt sich schließlich von ihrem Mann überreden. Die beiden wechseln sich jede halbe Stunde ab, um nach den Kindern zu sehen. Es gibt keine Probleme, die Kinder schlafen und bekommen die Abwesenheit ihrer Eltern nicht mit. Noch vor Mitternacht begibt sich das Paar nach oben und stellt entsetzt fest, dass Samantha verschwunden ist. Trotz einer groß angelegten Suchaktion, bleibt das Kind wie vom Erdboden verschluckt.


    Die Geschichte wechselt von Kapitel zu Kapitel, jeweils von der Gegenwart in die Vergangenheit. Dabei erfährt der Leser, was vor dem schrecklichen Ereignis geschehen war.
    Fünfzehn Jahre nach dem Verschwinden der damals zweijährigen Samantha, bekommt ihre Mutter Carolyn einen mysteriösen Anruf von einer jungen Frau, die glaubt, ihre vermisste Tochter zu sein. Sie überredet Carolyn, sich mit ihr in Calgary zu treffen. Obwohl Carolyn misstrauisch ist, fliegt sie mit Samanthas Schwester Michelle nach Kanada.


    Joy Fieldings Story erinnert mich sehr stark an den Fall der damals vierjährigen Madeleine McCanns, die 2007 während eines Urlaubes in Portugal aus einer Ferienanlage spurlos verschwand. Vielleicht hat mich dieser Roman auch aus diesem Grunde so gefesselt. Die Protagonisten und die Emotionen der betroffenen Familienmitglieder werden glaubhaft dargestellt und ich habe ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen können. Allerdings empfand ich das Finale zwar als erschreckend und auch nachvollziehbar, aber es war meiner Meinung nach nicht ausführlich genug beschrieben.

  • Joy Fieldings Story erinnert mich sehr stark an den Fall der damals vierjährigen Madeleine McCanns, die 2007 während eines Urlaubes in Portugal aus einer Ferienanlage spurlos verschwand. Vielleicht hat mich dieser Roman auch aus diesem Grunde so gefesselt.

    Ich muss auch sagen, daran hab ich auch sofort gedacht als ich das Buch gelesen habe.


    Früher hab ich Joy Fielding Bücher verschlungen und geliebt, leider lies das irgendwann nach und ich fand die Bücher nur noch mittelmässig.
    Allerdings muss ich sagen, mit diesem Buch, hat Sie es wieder geschafft mich in den Bann zu ziehen und meiner Meinung nach, auch wirklich wieder ein gutes Buch gezaubert.
    Zwar war es für mich kein wirklicher Thriller oder Krimi dafür fehlte mir einfach die Spannung, allerdings ein sehr guter Roman, bei dem die Seiten nur so verflogen.


    Wie oben geschrieben, ist die Geschichte ja nicht nur fiktiv, heisst es passieren solche Dinge wirklich, was alles noch erschreckender macht. Zusammen mit Caroline, Hunter und Michelle , erlebt man die Vergangenheit, was damals geschah, sowie die Gegenwart, man kann sich vorstellen das die damalige Geschichte nie wirklich zur Ruhe gekommen ist, das Leben geprägt hat, von jedem - jetzt 15 Jahre später, könnte auch Samantha wieder auftauchen, zumindest behauptet das eine junge Frau, nur ist Sie es wirklich?
    Was geschah damals wirklich im Hotelzimmer und vor allen Dingen, wer war damals dafür verantwortlich - Fragen über Fragen, die sich langsam lösen und jede Seite verfliegt nur so, da man auf all die Fragen Antworten möchte.
    Auch ich fand das Ende dann leider sehr abrupt, gerne hätte ich davon noch ein wenig mehr gelesen.


    Alles in allem, eine Geschichte die unter die Haut geht und Frau Fielding ist auf dem besten Wege wieder zurück zu Ihrer alten Leistung zu finden!

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Alles in allem, eine Geschichte die unter die Haut geht und Frau Fielding ist auf dem besten Wege wieder zurück zu Ihrer alten Leistung zu finden!

    Das klingt gut. Ich war zuletzt von Joy Fielding sehr enttäuscht, "Das Herz des Bösen" war meiner Ansicht nach eine Katastrophe.
    Bei "Die Schwester" scheint sich Frau Fielding ja wieder ihrem früheren Niveau angenähert zu haben, deshalb habe ich diesen Roman in der Bücherei vorbestellt. Da muss ich zwar noch 3-4 Monate warten, aber das macht nichts. Der Lesestoff wird mir bis dahin kaum ausgehen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich bin ein absoluter Fan von Joy Fielding. Allerdings muss ich Enigma zustimmen. "Das Herz des Bösen" war inhaltlich ein einziges Gemetzel mit einer beiläufigen Handlung. Unter dem Niveau der Autorin, hoffentlich nur ein Ausrutscher. Ihr neues Buch "Die Schwester" kann ich auf jeden Fall empfehlen.

  • Ich möchte mich bei @Ina K. Krimi Autorin und @Nelly21 nochmal für ihre Rezensionen bedanken, denn ohne diese Rezis hätte ich nach dem Totalausfall von "Das Herz des Bösen" wohl kein weiteres Buch von Joy Fielding gelesen.
    "Die Schwester" hat mich jedoch sehr gefesselt. Die abwechselnden Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegenwart habe ich als sehr gelungen empfunden, da sich dadurch für den Leser viele Puzzleteile erst schrittweisezu einem Bild verdichten und man vorher gut "miträtseln" kann.
    In die Hauptfigur Caroline kann man sich gut hineinversetzen und es ist interessant, zu beobachten, wie sie im Prinzip die Fehler ihrer eigenen Mutter, die ihren Bruder Steve immer bevorzugte, bei den eigenen Töchtern wiederholt, obwohl sie das ausdrücklich nicht will. Sehr spät wird ihr das bewusst.
    Die Darstellung der Beziehung von Müttern zu Töchtern ist psychologisch gut ausgearbeitet, wenn auch die Carolines Mutter Mary schon etwas Soziopathisches an sich hat.
    Auch vom Erzählstil hat mir der Roman sehr zugesagt: flüssig, anschaulich, spannend.
    Die Auflösung fand ich dann weniger glaubwürdig, darauf möchte ich nicht näher eingehen, weil manche Büchertreffler es nicht schaffen, Spoiler nicht anzuklicken. :wink:


    Insgesamt ein spannender und auch nachdenklich stimmender ( Vorverurteilung von Eltern, deren Kind verschwunden ist, sollte unterbleiben!) Roman, der an die Qualität der früheren Werke der Autorin anknüpft!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Der Alptraum jeder Familie wurde wahr,das eigene Fleisch und Blut wurde entführt und es gibt keinen einzigen Hinweis auf den Verbleib,kein Lebenszeichen,nichts.

    Was bleibt ist die Hoffnung,hoffen auf ein Lebenszeichen oder irgendwas um nicht den Verstand zu verlieren.

    Es plagen einem Schuldgefühle ,die Ehe zerbricht,man wird in der Öffentlichkeit bloss gestellt und man verliert den Bezug auf sein weiteres Kind.

    Was sich so schlimm anhört,beschreibt Joy Fielding in ihrem Roman 'DIE SCHWESTER'!

    Ein wahnsinnig spannender,mitfühlender Roman.

    Ich als Mutter von 3Kindern hatte Gänsehaut beim Lesen.

    Gerade uns Müttern gehen solche Erzählungen sehr sehr nahe.

    Immer wieder kam mir der Gedanke,was Ich an Carolines Stelle getan hätte.

    Wie hätte ich reagiert,wäre ich so stark wie sie geblieben?



    Caroline, ihr Ehemann Hunter und deren zwei kleinen Töchter feiern in Mexiko mit einer Gruppe von Freunden und teilweise Familie ihren Hochzeitstag.

    Eines Abends wird die kleine zweijährige Samantha aus der Urlaubssuite entführt.

    Der Alptraum beginnt,die Suche bleibt erfolglos.

    15Jahre der Ungewissheit vergehen,

    Caroline zerbricht an den Verdächtigungen der Presse,die Ehe scheitert.Irgendwann gibt Sie die Hoffnung auf und versucht immer wieder,normal zu leben.


    Doch dann erhält sie einen Anruf,der ihr Leben wieder auf den Kopf stellt.

    Wieder beginnt eine Zeit aus Hoffnung.


    Was geschah wirklich in jener Nacht in Mexiko?


    Joy Fielding schreibt klasse,ihr Schreibstil ist sehr flüssig,leicht zu verstehen und ich konnte mich sehr oft in die Lage verschiedener Charactere hineinversetzen.Besonders bei Caroline.

    Das Ende hat mich sehr berührt,Ich finde es sehr schön.

    Oft hat es mich zum Nachdenken gebracht. Es ist wirklich grossartig geschrieben.

    Es ähnelt dem Fall 'MADDIE' sehr,aber mich hat es nicht gestört.

    Eher im Gegenteil.


    Schlichtes Cover ohne grossen Schnickschnack,finde ich auch sehr schön.


    Ich empfehle es sehr sehr gerne weiter!