Wer hat Erfahrungen mit Büchern, die nicht in der Muttersprache geschrieben sind?

  • Es gibt so viel mehr Bücher, die mich interessieren und nicht übersetzt wurden,

    Ich sage nur "Morland Dynasty" und "War at Home"... :-,

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Es gibt so viel mehr Bücher, die mich interessieren und nicht übersetzt wurden,

    Wenn ich nicht auf englische Bücher umgestiegen wäre, hätte ich garantiert keinen vierstelligen SuB :loool:

    The most important story you'll ever write is the one you create with your daily choices.

  • Ich lese auch sehr viel auf Englisch - weil ich die Sprache sehr mag und natürlich auch aus den Gründen, die @€nigma und @Nerys bereits genannt haben. Schlechte Übersetzungen sind mir ein Graus, und ich mag auch den Lerneffekt: je mehr man in der Originalsprache liest, umso mehr Wörter und Redewendungen schnappt man auf. Natürlich läuft das anfangs noch nicht so schnell und flüssig wie in der Muttersprache, aber wenn man sich nicht davon ins Bockshorn jagen lässt, dass man nicht jedes einzelne Wort und jeden einzelnen Ausdruck versteht, klappt es mit der Zeit immer besser. Ständig wiederkehrende Wörter, die ich mir nicht aus dem Kontext erschließen konnte, habe ich nachgeschlagen oder zum späteren Nachschlagen rausgeschrieben.


    Der Tip, erst mal mit einem Buch zu beginnen, das man auf deutsch schon kennt, ist gut, so habe ich vor vielen Jahren auch angefangen.


    Zum Einstieg ist vielleicht auch die Rote Reihe von Reclam nicht schlecht - da gibt es zahlreiche zeitgenössische Bücher oder auch Klassiker mit Vokabel-Fußnoten.

  • Der Tip, erst mal mit einem Buch zu beginnen, das man auf deutsch schon kennt, ist gut, so habe ich vor vielen Jahren auch angefangen.

    Das sehe ich auch so.
    Werde mit Chris Carter anfangen - I am Death , habe es mal im Netz angelesen (wie liest es sich denn so überhaupt auf englisch ) , und ich denke dass das schon wird. Ich muss sagen, denke schon dass man erst mal wieder in die Sprache "reinkommen" muss, aber wenn`s dann läuft....
    Hilfreich ist dabei auf jeden Fall dass man schon mal vertraut ist mit dem Buch.
    Also ich freue mich schon auf diese neue (Lese)Erfahrung :D


    :cat:
    :winken:

    "Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden." (Ludwig Feuerbach) :study:

  • Ehrlich, wenn ich sehe, wie die allein manche Titel bei der Übersetzung verhunzten, könnte ich heulen. Das letzte Buch von Patrick Ness mit dem Titel „The Rest of us just live here“, was genau das trifft, um das es in dem Buch geht, haben die zu „Das Morgen ist immer schon jetzt“ gemacht ?( Ähm, ja, und was soll das? Hat nix mit dem Originaltitel zu tun, geschweige denn mit dem Inhalt des Buches. Da wäre selbst eine wörtliche Übersetzung, die zugegeben auch nicht prickelnd wäre, noch besser gewesen als dieser Quark.

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  • Es ist wirklich ein Jammer, wie Buchtitel im Deutschen oft verhunzt werden. Eins meiner Lieblingsbeispiele: "Des Lebens bittere Süße" von Barbara Taylor Bradford (ein Liebling aus meiner Jugend) heißt im Original ganz schlicht "A Woman of Substance". Das hätte man doch wunderbar mit "Eine Frau von Format" übertragen können statt mit diesem triefsüßen Kitsch.

  • Oh ja, das finde ich immer grauenhaft.
    Im Deutschen sind viele Titel so wahnsinnig einfallsreich. Als ob sie irgendwie einem speziellen Format entsprechen müssten, um wahrgenommen zu werden. Man schaue sich nur manche der Titel von Elizabeth Chadwick an. Bei den Romanen um historische Persönlichkeiten ist die Hauptperson sehr häufig ein Mann, doch die Titel lauten dann Die Erbin der Festung (Shadows and Strongholds), Die Braut des Ritters (The Lords of the White Castle), Das Banner der Königin (A Place Beyond Courage), Die Rose von Windsor (The Time of Singing) etc. Als ob es eine Pflicht wäre, dass Königinnen, Bräute oder Erbinnen im Titel auftauchen. Auch die Bücher von Patricia Bracewell tragen so einfallsreiche Namen wie Die Normannin (Shadow on the Crown) und Die Königin (The Price of Blood).
    Dabei sagen die deutschen Titel wirklich genau nichts aus. Und der Titel "Die Königin" ist nun der Höhepunkt der Einfallslosigkeit. Ich habe noch ein anderes Buch mit dem Titel im SuB (von Susan Kay, Originaltitel: Legacy), bestimmt gibt es noch hundert andere Bücher, die ebenso betitelt sind.

  • Diese Inflation von "Die ...-in"-Titeln ist wirklich furchtbar. Vor allem, weil unter solchen Titeln so viel Schrott erscheint, dass man die Perlen darunter gar nicht vermutet.

  • Eins meiner Lieblingsbeispiele: "Des Lebens bittere Süße" von Barbara Taylor Bradford (ein Liebling aus meiner Jugend) heißt im Original ganz schlicht "A Woman of Substance". Das hätte man doch wunderbar mit "Eine Frau von Format" übertragen können statt mit diesem triefsüßen Kitsch.

    Das macht immer den Eindruck, als solle eine bestimmte Zielgruppe angesprochen werden, die man mit der richtigen bzw. passenden Titelübersetzung zu vergraulen glaubt. Ich mag mich irren, aber teilweise bekomme ich den Eindruck, dt. Verlage halten ihre Kundschaft für leicht unterbelichtet :wink: Vielleicht wühle ich aber auch schon zu lange im anglo-amerikanischen Markt, dass ich das, was in der deutschen Bücherwelt abgeht, doch öfters ziemlich bizarr finde.

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  • Das macht immer den Eindruck, als solle eine bestimmte Zielgruppe angesprochen werden, die man mit der richtigen bzw. passenden Titelübersetzung zu vergraulen glaubt. Ich mag mich irren, aber teilweise bekomme ich den Eindruck, dt. Verlage halten ihre Kundschaft für leicht unterbelichtet :wink:

    Ganz ehrlich, das hab ich mich auch schon gefragt, ob so mancher Verlag seine Leser für doof hält. Besonders ärgerlich finde ich, wenn ein Buch unter einem schönen, ungewöhnlichen Titel erscheint und dann in der Taschenbuchausgabe oder Neuauflage auch eins dieser Kitschungetüme oder aber einen völlig nichtssagenden Titel verpasst bekommt. Zuletzt ist es mir aufgefallen bei "Abgesang" von Anna Hope (im Original "Wake", im Sinne von "Totenwache"). Ein exzellent passender Titel, der leider in der TB-Ausgabe dem unglaublich spannenden "Fünf Tage im November" weichen musste.

  • Werde mit Chris Carter anfangen - I am Death , habe es mal im Netz angelesen (wie liest es sich denn so überhaupt auf englisch ) , und ich denke dass das schon wird.

    Chris Carter schreibt eher stilistisch einfache Spannungsliteratur. Der Wortschatz ist überschaubar, der Neueinsteiger müsste nur ein paar "Ekelvokabeln" lernen und dürfte dann gut zurechtkommen. :mrgreen:

    Ehrlich, wenn ich sehe, wie die allein manche Titel bei der Übersetzung verhunzten, könnte ich heulen.

    Du sagst es!

    Auch die Bücher von Patricia Bracewell tragen so einfallsreiche Namen wie Die Normannin (Shadow on the Crown) und Die Königin (The Price of Blood).

    Sehr ärgerlich, denn das suggeriert eine gewisse Art von seichten "Frauenromanen" à la "Die ...in"-Schrott ( @Magdalena - sehr treffend ausgedrückt!). Das hat Patricia Bracewell mit ihren gut recherchierten Romanen nicht verdient. Selbiges gilt für Elizabeth Chadwick, deren Bücher über Aliénor von Aquitaine ganz bestimmt kein seichter Schrott sind.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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