Cornelia Wusowski - Die Familie Bonaparte

  • Cornelia Wusowski befaßt sich mit dem Leben der Familie des großen Korsen und natürlich auch mit seinem Werdegang. Sie hält sich dabei getreu an seine Biographie, wobei sie die vielen Widersprüche im Leben dieses großen Mannes geschickt zu deuten versteht. Selten habe ich einen Roman aus dem biographischen Bereich so genossen. Wer sich für jenen Menschen, der Europa so nachhaltig prägte, interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
    Demosthenes

  • Hallo Demosthenes,
    diesen dicken Wälzer habe ich vor ein paar Jahren mal gelesen und fand ihn auch sehr gut und vor allem detailliert geschrieben. Mein einziger Kritikpunkt damals waren die zahlreichen Liebesszenen - aber da die nun mal in Napoleons Leben so stattgefunden haben und ich zu der Zeit auch noch etwas jünger war - kann man das nicht wirklich Kritik nennen. :D


    LG schnakchen

  • ich würde auch gernne etas mehr über diese Familie erfahren, aber befürchte dass das Buch schwer zu lesen sein könnte? Ist das ein typisch hstorischer Roman, der voll mit Daten gespickt ist?

  • Die Geschichte der Familie Bonaparte, in der es nicht ausschließlich um Napoleon geht.

    In diesem opulenten Werk steht nicht unbedingt Napoleon im Mittelpunkt. Nein, es ist seine Familie, die durch die Autorin beleuchtet wird. Aus der einen oder anderen Bemerkung lässt sich erahnen, warum es Napoleone vom verarmten Juristensohn bis zum verschwenderischen Kaiser der Franzosen geschafft hat.


    Die Geschichte – eigentlich ist es ja eine Chronik - beginnt 1764 mit der Hochzeit von Letizia Ramolino mit dem Juristen Carlo Buonaparte, auf der damals zu Genua gehörenden Mittelmeerinsel Korsika.


    Enden lässt Cornelia Wusowksi ihr über 1.000 Seiten starkes Buch mit dem Tod von „Madame Mére“ im Jahre 1836.


    Dazwischen liegen siebzig Jahre Weltgeschichte, die durch ihre Kinder, vornehmlich Napoleone (wie die italienisch sprechende Letizia den Kaiser der Franzosen immer noch nannte) wesentlich beeinflusst und gestaltet wurde.


    Die Autorin legt viel Wert auf historische Authentizität. Manches ist vielleicht durch neuere Forschung widerlegt worden.


    Das Buch ist sehr detailreich und bezieht zahlreiche andere Verwandte der Familie mit ein. Hier ist z.B. Kardinal Fesch zu nennen. Im Buch ein wenig zum „netten“ Onkel stilisiert, weiß man heute, dass er ebenso korrupt wie seine Amtskollegen war.


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, eben deshalb, weil nicht nur Napoleon im Mittelpunkt steht.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)