Anna Maria Sanders - Ich dreh gleich durch!

  • Autorin: Anna Maria Sanders
    Titel: Ich dreh gleich durch!
    Seiten: 304
    ISBN: 978-3-579-08633-0
    Verlag: Gütersloher Verlagshaus


    Autorin:
    Anna Maria Sanders wurde 1961 geboren und lebt verheratet mit ihrer Familie in Salzburg. Nachdem sie 1980 die Schule mit dem Abitur abgeschlossen hat verbrachte sie mehrere längere Aufenthalte in den USA und studierte in Salzburg Germanistik. Sie arbeitete als Sprachlehrerin und beschäftigt sich seit der Geburt ihres zweiten Sohnes mit ADHS, worüber sie 2014 begann ihre Erfahrungen mit den Familienalltag eines ADHS-Kindes aufzuschreiben.


    Inhalt:
    Max, 11 Jahre alt, lebhaft, quirlig, impulsiv, planlos, vergesslich, eine richtige Nervensäge, aber auch ein äußerst liebenswerter Zappelphilipp - ein Kind mit ADHS.


    Wie mag sich ein solches Kind in seinem Alltag mit all dem Chaos fühlen? In diesem Buch kommt zum ersten Mal ein ADHS-Kind selbst zu Wort. Max erzählt witzige Episoden aus seinem Leben. Er lässt uns lachen, weinen und nachdenklich sein und verhilft uns durch seine entwaffnende Offenheit zu einer Riesenportion Verständnis und Gelassenheit. Auch diejenigen, die mit ihm zu tun haben, schreiben sich in einem erfrischenden Perspektivwechsel ihre liebe Not mit dem Energiebündel von der Seele. (Klappentext)


    Rezension:
    Ich halte nichts davon, Probleme mit Ratgeberbüchern zu lösen, die aufgrund ihrer Fülle und Lösungsansätze Probleme nicht lösen, sondern eher dazu beitragen, noch mehr zu verwirren. Dieses Buch hier aber, ist anders. Erstmals wird in Tagebuchform aus der Sicht eines von ADHS betroffenen Kindes dessen Alltag beschrieben, der nicht nur für seine Umgebung, Eltern, Klassenkameraden und Lehrer äußerst anstrengend ist, sondern eben auch für Max. Der Elfjähre, der völlig uncool zu seinem Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommt, beginnt sich den Alltagsfrust von der Seele zu schreiben und bringt dabei allerhand witzige, traurige und nachdenklich machende Begebenheiten zur Sprache, ebenso wie seine Eltern, sein Großvater, seine schreckliche Tante und die Lehrerschaft, die die Mutter mit E-mails ob der Schandtaten ihres Sohnes bombardieren und oft nicht wissen, wie umgehen mit dem kleinen Energiebündel. Und nach und nach beginnen alle Seiten die jeweils andere zu verstehen. Max lernt sich selbst besser kennen, seine Eltern verlassen sich nicht allein auf Bücher oder aber wohlmeinende, kontraproduktive Verwandte, sondern vor allem auf Liebe, Einfühlungsvermögen, ihre erprobten Nerven und Intuition. Nach und nach lernt man den Jungen einfach nur lieben und versteht, dass gerade Kinder mit solch einem Handicap ganz besonders sind.


    Literarisch natürlich ist dieses Buch kein großer Wurf. Muss es auch nicht sein. Der Ansatz ist es, welcher diesen Ratgeber, der keiner sein will, so interessant macht. Warum nicht einfach einmal einen Betroffenen, zumal noch Kind, selbst zu Wort kommen lassen? Gerade im Bereich ADHS, welcher von kontroversen debatten bestimmt und überdies noch nicht zur Gänze erforscht ist, eion radikaler Neuversuch, dieses Syndrom zu betrachten. Die Autorin lässt dabei die Erfahrungen aus der Erziehung ihres jüngsten Sohnes, der ebenfalls an ADHS leidet, mit einfließen, sowie aus diversen medizinischen Studios und, ja, auch Ratgeberbüchern vor allem wissenschaftliche Betrachtungen mit einfließen. Die Lösung aber findet sie selbst, ohne Medikamente, die sie laut ihrer Homepage aber auch nicht verteufeln will, denn sie können eine mögliche Lösung sein. Je nach dem. Schließlich muss jeder Fall individuell betrachtet werden. Allein, bei Max helfen andere Dinge.


    Dieses Buch soll all jenenen Mut machen, die unter ADHS leiden oder mit Betroffenen einen oft sehr viel schwereren Alltag meistern müssen als die meisten von uns. Es ist auch jenen zu empfehlen, die vielleicht nicht direkt aber in der Verwandtschaft oder als Lehrer und Erzieher mit ADHS-Kindern zu tun haben. Einen solchen Einblick können viele Fachbücher so nicht bieten und viele Lösungsansätze sind zu stark fokussiert, ohne dass äußere vom Tellerrand zu betrachten. Gespickt mit fachlichen Informationen, Erläuterungen zum realen Vorbild von Max Bergmann und den Tagebucheinträgen, die sich zum teil aus dem real Erlebten der Autorin, ihres Sohnes und der Familie speisen, ist dieses Buch unglaublich wertvoll und jedem zu empfehlen. "Ich dreh gleich durch!", sollte zur Pflichtliteratur aller Eltern und Betroffenen werden, die mit ADHS in Berührung kommen. Am Ende ist Verständnis der Weg zum Ziel.


    http://www.anna-maria-sanders.com/autorin/

  • Über das Buch:


    Verlag: Gütersloher Verlagshaus

    Seiten: 304

    Preis: 18,99 Euro

    ISBN: 9783579086330

    Genre: Schicksal/Sachbuch

    Format: Hardcover

    Originalsprache: Deutsch

    Erschien: 2016


    Inhalt:


    Max tickt anders. Das macht sein Leben kompliziert. Und das seiner Mitmenschen entsetzlich anstrengend. Max hat ADHS: Er ist unüberlegt, impulsiv, unkonzentriert, hibbelig, aufgekratzt, planlos, hört nie zu, verliert und vergisst alles, bringt sich und andere ständig in Gefahr.

    In diesem Tagebuch lässt Max sich auf unterhaltsame Weise über all die kleinen und großen Katastrophen aus, die er tagtäglich verursacht. Aber auch seine Mitmenschen schreiben sich ihre liebe Not mit dem Energiebündel von der Seele. So erleben die Leser eine Situation aus zwei Blickwinkeln – und das ist mitunter brüllend komisch.


    Das Cover:


    Auf dem Cover ist ein Junge drauf. Ich finde es sehr amüsant, weil ich finde, das der Junge so aussieht, als würde er denken, was hecke ich jetzt mal aus.


    Die ersten 3 Sätze:


    Ich bin mit unserem Sohn Raphael im Zug unterwegs nach Berlin, zu einem Kinesiologen, der wahre Wunder bei allen möglichen Krankheiten und Problemen vollbringen soll. Ob der Mann endlich die ersehnte Besserung in Bezug auf das Verhalten unseres Kindes bewirken kann? Doch ich komme gar nicht so weit, den Gedanken der Hoffnung zu Ende zu spinnen, denn Raphael klettert auf seinem Sitz herum.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist sehr interessant aufgebaut. Als erstes kommt eine Vorgeschichte die Wahr ist, von der Autorin. Danach folgen auf ein paar Seiten Informationen über das Thema "ADHS".

    Und dann fügt der Abschnitt, mit den Tagebucheinträgen. Nicht nur Max schreibt die Tagebucheinträge, sondern auch seine Eltern und seine Lehrer. Die Einträge von Max sind sehr witzig, aber auch informativ geschrieben. Man leidet richtig mit Max mit und versteht immer mehr, was diese Kinder für ein Druck in sich haben. Sie versuchen alles richtig zu machen, aber der Körper spielt nicht mit.

    Interessant fand ich, das die Kinder ohne es zu wollen, immer wieder in Tagträume verfallen und dabei vergessen, was sie eigentlich machen wollten. Auch die Eltern und Lehrerbeiträge sind sehr interessant zu lesen. Nur schade, das diese Kinder mit so vielen Vorurteilen leben müssen. Sie werden als Faul und Dumm klar gestellt und die Krankheit wird als Ausrede genommen.

    Jeder der das sagt, sollte das Buch mal lesen. Hier wird nämlich ganz genau dargestellt, das die Kinder überhaupt nichts dafür können. Die Mutter und der Vater bringen auf interessanter Art und Weise, auch immer wieder Informationen über das Thema. Hier wird auch darauf hingewiesen, das Kinder mit ADHS feste Regeln brauchen. Ich habe das Buch verschlungen.


    Fazit:


    Nicht nur ein Buch für Eltern von ADHS-Kindern.


    Über die Autorin:


    Anna Maria Sanders, geboren 1961. Nach Abschluss ihres Germanistikstudiums an der Universität Salzburg und dem Erwerb eines "Master of Education" an der University of Utah hat Sanders als Sprachlehrerin gearbeitet. Seit zwölf Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema ADHS. Sanders ist Mutter von zwei Teenagern, von denen der jüngere ADHS hat, und lebt mit ihrer Familie in Salzburg.


    Wie viele Sterne?


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:



    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


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