Robert T. Kiyosaki -- Rich Dad, Poor Dad / Rich Dad's Cashflow Quadrant

  • Rich Dad, Poor Dad, ganz ehrlich, muss ich noch irgendetwas zu diesem Buch sagen? Na gut, könnte ja sein, dass der ein oder andere es tatsächlich bisher versäumt hat, dieses Buch zu lesen.
    Falls du finanziell schon so ausgestattet bist, wie du es gerne möchtest, herzlichen Glückwunsch. Falls nicht, solltest du dieses Buch lesen. Nur vom Lesen wirst auch du natürlich nicht reich, aber dieses Buch enthält so viel Basiswissen in Sachen finanzieller Unabhängigkeit, verpackt in eine schöne Geschichte.
    Rich Dad, Poor Dad – die Geschichte von Robert T. Kiyosaki
    Die Geschichte des Robert Kyosaki ist so atemberaubend wie simpel. Er hat als Junge zwei Väter gehabt, einen reichen und einen armen. „Rich Dad – Poor Dad“ eben. Natürlich war nur einer – der Arme – sein biologischer Vater. Als seinen reichen Vater bezeichnet Kiyosaki den Vater seines damaligen besten Freundes Mike.
    Die beiden Väter könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine als Lehrer im Hamsterrad eines „9-to-five-Jobs“ gefangen, der andere auf dem sicheren Weg ein sehr erfolgreicher Unternehmer zu werden.
    Schnell lernte Robert Kiyosaki, dass die Menschen ihr Leben tatsächlich durch ihre Gedanken formen. Sein armer Vater beispielsweise prägte Sätze wie: „Ich werde nie reich werden.“ oder „Ich interessiere mich nicht für Geld.“ Und was ist passiert? Es hat sich bewahrheitet. Sein reicher Vater hingegen bezeichnete sich stets als reich und sagte Sätze wie: „Ich bin reich und reiche Leute tun so etwas nicht.“
    Bezeichnend war auch, dass Kiyosakis reicher Vater zwischen „pleite“ und „arm“ differenzierte. „Pleite ist man nur vorübergehend, arm sein ganzes Leben lang.“, so sein reicher Vater.
    Beide Väter waren sehr klug und legten großen Wert auf Bildung und Wissen. Dennoch unterschieden sich ihre Ansichten wesentlich. Sein armer Vater wollte, dass Robert fleißig lernte, ein Studium absolvierte, einen guten Arbeitsplatz findet und für Geld arbeitet. Er sollte Steuerberater werden oder Anwalt oder sein Diplom in Betriebswirtschaftslehre machen. Sein reicher Vater hingegen ermutigte ihn dazu, zu lernen, wie man reich wird und sein Geld für sich arbeiten lässt.
    Die 6 Lektionen auf dem Weg zum Reichtum
    Zusammen mit seinem besten Freund, wurde Robert Kiyosaki von seinem reichen Vater unterrichtet im Umgang mit Geld. Der Unterricht gliederte sich in sechs Lektionen, die keine Antworten geben, sondern als Wegweiser dienen sollten.
    Lektion 1 – Die Reichen arbeiten nicht für Geld
    Lektion 2 – Was bringt ein solides finanzielles Grundwissen?
    Lektion 3 – Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Geschäfte
    Lektion 4 – Die Geschichte der Steuer und die Macht der Gesellschaften
    Lektion 5 – Die Reichen erfinden das Geld
    Lektion 6 – Arbeiten Sie um zu lernen – nicht für Geld
    Diese sechs Lektionen hat Robert T. Kiyosaki stets zusammen mit seinem besten Freund Mike gelernt. Immer und immer wieder. Und genau wie Robert, wurde auch Mike unglaublich reich. Er hat 1990 das Imperium seines Vaters übernommen und ist mit seiner Frau zusammen mittlerweile, na ja, sagen wir mal…stinkreich.
    Robert hat sich mit 47 Jahren zur Ruhe gesetzt. Jeder der einige seiner vielen Projekte kennt, weiß, dass „zur Ruhe setzen“ immer irgendwie relativ ist. Aber zumindest muss Herr Kiyosaki nicht mehr arbeiten. Er kann es sich aussuchen. Selbst wenn er sich einfach zurücklegen und nie wieder einen Finder krumm machen würde, wächst sein Vermögen Tag für Tag. Sein Geld arbeitet für ihn.
    Bevor du reich wirst, musst du Hindernisse überwinden
    Robert T. Kiyosaki ist der Ansicht, dass auch Menschen, die sich ein solides finanzielles Wissen angeeignet haben, einigen Hindernissen gegenüberstehen, die sie davon abhalten, finanziell frei zu werden. Aus seiner Sicht gibt es fünf Hauptgründe, warum es finanziell gebildeten Menschen nicht gelingt, ein üppiges Vermögen anzuhäufen. Diese fünf Gründe sind:

    • Angst
    • Zynismus
    • Faulheit
    • Schlechte Angewohnheiten
    • Arroganz

    Ich möchte hier insbesondere auf das Hindernis Nr. 4, also die schlechten Angewohnheiten eingehen. Und zwar deshalb, weil Robert Kiyosaki in seinem Buch eine interessante These aufstellt. Folgender Dialog aus dem Buch soll euch verdeutlichen, warum es so wichtig ist, immer erst euch selbst und erst dann alle anderen zu bezahlen:RV = Reicher VaterRK = Robert T. Kiyosaki
    RV: „Wann zahlt dein Vater seine Rechnungen?“
    RK: „Am Monatsersten.“
    RV: „Ist danach noch etwas übrig?“
    RK: „Nicht viel.“
    RV: „Das ist der Hauptgrund, weshalb er mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Er hat schlechte Angewohnheiten. Dein Vater bezahlt alle anderen zuerst. Sich selbst bezahlt er zuletzt, aber nur dann, wenn noch etwas übrig ist.“
    RK: „Was für gewöhnlich nicht der Fall ist. Aber seine Rechnungen muss er doch zahlen, oder? Wollen Sie damit sagen, dass er keine Rechnungen zahlen soll?“
    RV: „Natürlich nicht. Ich bin durchaus dafür, dass man seine Rechnungen rechtzeitig zahlen sollte. Ich bezahle nur stets zuerst mich selbst. Noch vor der Steuer.“
    RK: „Aber was passiert, wenn Sie nicht genug Geld haben? Was machen Sie dann?“
    RV: „Das Gleiche. Ich bezahle mich trotzdem zuerst. Selbst, wenn ich knapp bei Kasse bin. Mein Vermögen ist mir wichtiger, als die Steuer.“
    RK: „Aber holt sich der Staat das Geld dann nicht?“
    RV: „Ja, wenn man nicht zahlt. Hör zu, ich habe nicht gesagt, dass ich nicht zahle. Ich sagte nur, dass ich stets zuerst mich selbst bezahle, selbst wenn ich knapp bei Kasse bin.“
    RK: „Und wie machen Sie das?“
    RV: „Die Frage lautet nicht wie, sondern warum.“
    RK: „Also gut, warum?“
    RV: „Aus Gründen der Motivation. Wer wird wohl lauter schreien, wenn er sein Geld nicht bekommt – ich oder meine Gläubiger?“
    RK: „Ihre Gläubiger werden auf alle Fälle lauter schreien. Sie selbst würden nichts sagen, wenn Sie sich nicht bezahlen würden.“
    RV: „Du siehst also, nachdem ich mich selbst bezahlt habe, ist der Druck, die Steuern und die anderen Forderungen zu bezahlen, so groß, dass ich gezwungen bin, zusätzliche Einkommensquellen zu erschließen. Der Druck, zahlen zu müssen, motiviert mich. Ich habe zusätzliche Arbeit angenommen, weitere Unternehmen gegründet und mit Aktien gehandelt, nur um sicher zu gehen, dass mich diese Typen nicht anschreien. Dieser Druck hat mich dazu gezwungen, härter zu arbeiten und nachzudenken, und er hat mich in Finanzdingen alles in allem klüger und aktiver werden lassen. Wenn ich mich selber zuletzt bezahlt hätte, hätte ich zwar keinen Druck verspürt, aber ich wäre immer pleite gewesen.“
    Ich liebe diesen Dialog. Und in allen Büchern, die ich zu den Themen Erfolg und Freiheit lese, gibt es immer eine Lektion, die ich mir besonders zu Herzen nehme. Hier ist es eindeutig die Message: „Bezahle dich immer zuerst!“
    Die ersten Schritte auf dem Weg in Richtung Reichtum
    Wie bei jedem guten Buch, fragt man sich auch am Schluss dieses Buches: „Wie genau soll ich denn jetzt starten?“ Und genau hierfür gibt Mr. Kiyosaki uns wertvolle Tipps mit an die Hand. Hier nur die Überschriften und die dazugehörigen Leitsätze:

    • Ich brauche einen Beweggrund, der größer ist, als die Wirklichkeit

    Wenn Sie jemanden fragen, ob er gerne reich oder finanziell unabhängig wäre, wird er das vermutlich bejahen. Doch dann wird er sich der Realität bewusst. Der Weg erscheint zu lang und mühsam. Es ist leichter, einfach für Geld zu arbeiten und das, was übrig bleibt, einem Börsenmakler anzuvertrauen.

    • Ich treffe täglich meine Wahl

    Die Macht der Entscheidungsfreiheit. Sie ist der Hauptgrund, weshalb Menschen in einem freien Land leben wollen. Wir wollen die Wahl haben.

    • Wählen Sie Ihre Freunde sorgfältig aus

    Die Macht des Umgangs. Lassen Sie mich zuerst einmal sagen, dass ich meine Freunde nicht nach ihren Jahresabschlüssen auswähle. Ich habe Freunde, die Armut geschworen haben, und Freunde, die jedes Jahr Millionen verdienen. Die Sache ist die, dass ich von jedem einzelnen von Ihnen lerne, und mich auch bewusst darum bemühe.(Anm.: Habe kürzlich einen Artikel über die fünf Leute, mit denen wir uns am meisten umgeben, verfasst.)

    • Meistern Sie zuerst eine Formel und lernen Sie dann eine neue

    Die Macht einer schnellen Auffassungsgabe. Wenn ein Bäcker Brot backt, hält er sich an ein Rezept – selbst wenn dieses Rezept nur in seinem Kopf existiert. Das Gleiche gilt für das Geldverdienen. Deshalb wird Geld oft auch als „Knete“ bezeichnet.

    • Bezahlen Sie zuerst sich selbst

    Die macht der Selbstdisziplin. Wenn es Ihnen an Selbstbeherrschung fehlt, sollten Sie nicht versuchen, reich zu werden. Dann sollten Sie vielleicht zunächst zu den Marines gehen oder einem religiösen Orden beitreten, um Selbstdisziplin zu lernen. Es hat keinen Sinn, wenn Sie investieren, Geld verdienen und es dann zum Fenster hinauswerfen. Der Mangel an Selbstdisziplin ist schuld daran, dass so viele Lottogewinner schon bald nach dem Millionengewinn wieder pleite sind. Der Mangel an Selbstdisziplin ist schuld daran, dass Menschen, die eine Gehaltserhöhung bekommen haben, sofort ein neues Auto kaufen oder eine Kreuzfahrt machen.

    • Bezahlen Sie Ihre Makler gut

    Die Macht guter Ratschläge. Ich sehe oft, wie jemand ein Schild vor seinem Haus aufstellt, auf dem steht: „Von privat zu verkaufen.“ Heutzutage kommen auch viele Menschen im Fernsehen, die von sich behaupten, „Discount Broker“ zu sein. Mein Vater lehrte mich, die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen. Er bezahlte Fachleute sehr gut und ich habe diese Eigenschaft von ihm übernommen. Heute habe ich teure Anwälte, Steuerberater, Immobilien- und Börsenmakler. Warum? Nun, wenn – und ich meine nur wenn – es sich bei diesen Menschen tatsächlich um Fachleute handelt, sollte ich aufgrund ihrer Dienste Geld einsparen. Und je mehr sie sparen, desto mehr verdiene ich.

    • Werden Sie zum „Indian Giver“, verlangen Sie das Gegebene zurück

    Dies ist die Macht, etwas umsonst zu bekommen. Als die ersten weißen Siedler nach Amerika kamen, erstaunte sie das kulturell bedingte Verhalten einiger Indianer. Wenn zum Beispiel einem Siedler kalt war, gab der Indianer ihm eine Decke. Der Siedler hielt die Decke für ein Geschenk und war gekränkt, wenn der Indianer sie zurückverlangte.

    • Luxus gönnt man sich mit dem Geld, das man mit seinem Vermögen verdient

    Die Macht der Aufmerksamkeit. Der Sohn eines Freundes hatte seit einiger Zeit die schlechte Angewohnheit, das Geld mit beiden Händen zum Fenster hinauszuwerfen. Er war gerade sechzehn geworden und wünschte sich natürlich ein eigenes Auto. Die Begründung: „Alle meine Freunde haben von ihren Eltern ein Auto bekommen.“ Für die Anzahlung wollte er seine Ersparnisse angreifen. Da wandte sich sein Vater an mich.

    • Menschen brauchen Helden

    Die Macht der Mythen. Als ich klein war, verehrte ich Willie Mays, Hank Aaron und Yogi Berra. Das waren meine Helden. Wenn ich als Kind Baseball spielte, wollte ich genauso sein wie sie. Ich hütete ihre Baseballkarten wie einen Schatz. Ich wollte alles über sie wissen. Ich kannte die Statistiken, die Zahl der nach Hause gebrachten Läufe und ihren Schlagdurchschnitt. Ich wusste, wie viel sie verdienten und wie ihnen der Aufstieg geglückt war. Ich wollte alles über sie wissen, weil ich genauso sein wollte wie sie.

    • Lehret, so wird euch gegeben

    Die Macht des Gebens. Meine Väter waren beide Lehrer. Mein reicher Vater lehrte mich eine Lektion, die ich schon ein Leben lang in mir trage, nämlich, dass man wohltätig sein oder großzügig geben soll. Mein gelehrter Vater gab viel von seiner Zeit und seinem Wissen, spendete aber fast nie Geld. Wie ich schon sagte, erklärte er für gewöhnlich, er würde etwas spenden, wenn er etwas übrig habe. Aber natürlich war fast nie etwas übrig.FazitNicht umsonst ist Robert T. Kiyosaki eine Koryphäe in Sachen „Finanzieller Freiheit“. Seine Bücher haben sich auf der ganzen Welt viele Millionen Mal verkauft. Die Lektionen, die er dem Leser anbietet, sind einfach zu verstehen und daher wahrscheinlich so einprägsam. „Rich Dad, Poor Dad – Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen“ enthält so viele wertvolle Tipps über die Macht des Geldes.
    Alles Menschen, die noch immer das selbstzerstörerische Mindset inne haben, dass Geld schlecht ist, die Reichen nur gierig sind und über Leichen gehen oder den Kapitalismus als den Beelzebub ansehen, sollten von diesem Buch die Finger lassen. Diejenigen, die lernen möchten, wie man durch die Anwendung einfacher Lektionen finanzielle Unabhängigkeit erlangt, sollten das Buch unbedingt lesen. Menschen, die wie ich nicht einfach ihre wertvolle Zeit gegen (viel zu wenig) Geld tauschen möchten, werden das Buch lieben.
    Robert T. Kiyosaki ist aus eigenem Antrieb und die wertvollen Lektionen seines reichen Vaters finanziell unabhängig geworden. Heute unterstützt Robert unzählige Wohltätigkeitsorganisationen und hilft Menschen wie dir und mir dabei, finanziell unabhängig zu werden.


    www.erfolgundfreiheit.de

  • Na gut, könnte ja sein, dass der ein oder andere es tatsächlich bisher versäumt hat, dieses Buch zu lesen.

    Ich glaube, ich hatte es bereits in einem Deiner anderen Rezensionsthreads gesagt: Setze nie voraus, dass jemand das Buch kennt. Oder dass es fast sträflich ist, wenn man es noch nicht gelesen hat.


    Wie Du bei den Buchdetails selbst sehen kannst, besitzen das Buch nur 4 Büchertreffler.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)