Claire Bonamy - Wiedersehen in Barfleur

  • Die Kölner Museumskuratorin Charlotte hat gerade eine Ausstellung mit Impressionisten zusammengestellt, als sie ein Anruf ihrer Cousine Sophie erreicht. Seit vor 15 Jahren während der Sommerferien in Barfleur Charlottes Vater an der französischen Normandieküste spurlos verschwand, haben sich die beiden Frauen aus den Augen verloren, dabei waren sie sich einmal sehr verbunden. Nun berichtet ihr Sophie, die sich momentan mit ihrer Tante Anna im Ferienhaus in Frankreich aufhält, dass sie einen Mann mit zwei kleinen Mädchen gesehen hat, der ihr Vater sein könnte und schickt Charlotte ein Foto, dass sie heimlich aufgenommen hat. Charlotte packt nach einem Blick auf das Bild sofort ihre Sachen und macht sich auf den Weg nach Barfleur, um diesen Mann zu suchen. Im Ferienhaus findet Charlotte mit Hilfe von Sophie die Zeichenmappe ihres Vaters, die zusätzlich ein kostbares Originalgemälde vom Impressionisten Paul Signac enthält und mit einer Widmung von einer Frau namens Mathilde versehen ist. Charlotte ist verwirrt, hatte ihr Vater etwa ein Verhältnis? Doch je mehr Charlotte nach Antworten und ihrem Vater sucht, umso mehr findet sie über ihren Großvater heraus. Als dann auch noch Charlottes Jugendliebe Matthieu auf einmal wieder vor ihr steht, ist sie vollends durcheinander. Welche Geheimnisse wird Charlotte aufdecken und wird es ihr Leben verändern?


    Das Buch „Wiedersehen in Barfleur“ ist ein Roman um ein Familiengeheimnis vor der malerischen Kulisse der französischen Normandieküste, der von zwei Autorinnen unter dem Pseudonym Claire Bonamy geschrieben wurde. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, nimmt den Leser gleich mit an Charlottes Seite, um sie bei ihrer Reise in die Vergangenheit zu begleiten und an ihren Gedanken und Gefühlen teilzuhaben. Der Spannungsbogen wird gemächlich aufgebaut und steigert dann im weiteren Verlauf des Romans. Die Landschaftsbeschreibungen sind so detailliert, dass der Leser sich an der rauen französischen Küste wähnt, die Meeresluft genießt und das Salz in der Luft spürt. Der Roman teilt sich in zwei Handlungsstränge auf, der eine behandelt die Gegenwart um Charlotte und ihren Aufenthalt in Barfleur auf der Suche nach ihrem Vater, der andere ist historisch und beschreibt die Zeit im zweiten Weltkrieg mit der Stationierung deutscher Soldaten in der Normandie und den Erlebnissen von Mathilde. Besonders zu erwähnen sei noch der historische Hintergrund, der gut recherchiert mit der Handlung verwoben wurde und den Leser dazu animiert, weitere Informationen darüber nachzuschlagen.


    Die Charaktere sind sehr schön skizziert, so dass man sich gleich mit ihnen wohl fühlt. Charlotte ist eine sympathische junge Frau mit Kunstverständnis. Sie lebt in einer nicht erfüllenden Beziehung und ist durch das Verschwinden ihres Vaters in ihrer Jugend geprägt. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist schwierig, die beiden haben sich kaum etwas zu sagen. So bleibt Charlotte nur ihre Freundin Tessa als Unterstützung bei Sorgen und Nöten. Die Reise nach Frankreich ist zugleich eine Reise in die Vergangenheit für sie, viele unterdrückte Gefühle kommen wieder hervor, Erinnerungen drängen an die Oberfläche. Cousine Sophie ist eine unternehmungslustige, warmherzige Person, die sich liebevoll um ihre alte Tante Anna kümmert. Außerdem kann Sophie wunderbar kochen, oftmals läuft einem das Wasser im Mund zusammen bei all den aufgeführten Köstlichkeiten. Sophie wird schnell wieder zu einer Vertrauten Charlottes, die den Beistand auch bitter nötig hat. Mathilde fliegt die Sympathie einfach zu, sie ist ein freundlicher und lieber Mensch, der aus einfachen Verhältnissen stammt und durch die Entscheidung, auf ihr Herz zuhören, teuer bezahlt hat. Auch die anderen Protagonisten unterstützen die Handlung durch ihre kleineren oder größeren Episoden und machen die Geschichte rund.


    „Wiedersehen in Barfleur“ ist ein sehr unterhaltsamer historischer Roman, der ein Familiengeheimnis ebenso wie eine schöne Liebesgeschichte in sich vereint. Auch wenn nicht alle Fragen beantwortet werden, Liebhaber dieses Genres werden mit diesem Buch sehr schöne Lesestunden verbringen, absolut empfehlenswert!


    Unterhaltsame :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Und noch etwas zur Autorin:
    Claire Bonamy ist ein Pseudonym, hinter dem sich zwei Autorinnen verbirgen:
    Die Kunsthistorikerin Eva Philippon ist freie Redakteurin und lebt in Frankreich. Nebenher ist sie als Personenfinderin in einer Suchagentur
    tätig. Diese Arbeit diente als große Inspirationsquelle für den Roman.
    Andrea Russo hat ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben und ist freie Autorin. Sie lebt in Oberhausen.
    Die beiden arbeiten schon seit vielen Jahren als eingespieltes Autoren-Lektoren-Team erfolgreich zusammen. Als sie sich im Juni 2014
    das erste Mal persönlich trafen und ins Geschichten erzählen kamen, entstand sofort die Idee zu dem gemeinsamen Buchprojekt.
    (Quelle Amazon)

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

Neue Aktionen

Leserunde: Der Aufpasser

Nimm an der Leserunde teil und gewinne eins von sieben Büchern!

Jetzt mitmachen

Endet in 9 Tagen

Leserunde: Die Braut der Nyraner

Nimm an der Leserunde teil und gewinne eins von fünf Büchern!

Jetzt mitmachen

Endet in 9 Tagen

Leserlieblinge: BücherTreff Leserlieblinge 2024

Stimm ab bei der Wahl der besten Bücher des Vorjahres!

Jetzt mitmachen

Endet in 11 Tagen