Mary Elizabeth Summer - Trust me, I'm lying


  • // What they say //


    Julep Dupree tells lies. A lot of them. She’s a con artist, a master of disguise, and a sophomore at Chicago’s swanky St. Agatha High, where her father, an old-school grifter with a weakness for the ponies, sends her to so she can learn to mingle with the upper crust. For extra spending money Julep doesn’t rely on her dad—she runs petty scams for her classmates while dodging the dean of students and maintaining an A+ (okay, A-) average.


    But when she comes home one day to a ransacked apartment and her father gone, Julep’s carefully laid plans for an expenses-paid golden ticket to Yale start to unravel. Even with help from St. Agatha’s resident Prince Charming, Tyler Richland, and her loyal hacker sidekick, Sam, Julep struggles to trace her dad’s trail of clues through a maze of creepy stalkers, hit attempts, family secrets, and worse, the threat of foster care. With everything she has at stake, Julep’s in way over her head . . . but that’s not going to stop her from using every trick in the book to find her dad before his mark finds her. Because that would be criminal.


    Blurb © 2015 . Mary Elizabeth Summer & Ember / Randomhouse Kids


    // What I say //
    Julep Dupree ist fünfzehn Jahre alt und eine äußerst begabte Trickbetrügerin. Nachdem ihre Mutter sich vor ungefähr acht Jahren aus dem Staub gemacht und Jules mit ihrem Vater alleine gelassen hat, hat dieser sie in dieser speziellen Fähigkeit ausgebildet. Ist er doch kein geringerer als Joe Dupree, seines Zeichens einer der gefragtesten Grifter (so die Original-Bezeichnung für seinen Berufsstand) des Landes... Und von heute auf morgen spurlos verschwunden. Nun ist es an seiner Tochter, den Hinweisen, die er für sie versteckt hat, zu folgen und ihn wieder nach Hause zu bringen...


    Und damit beginnt das erste Abenteuer der Trust Me-Serie. Zum Glück muss Julep dieses nicht alleine bestreiten, denn immer an ihrer Seite ist Sam, ihr bester Freund. Natürlich hat auch der das eine oder andere Talent, das bei den manchmal nicht ganz legalen Methoden des Teams hilfreich ist. Es dauert allerdings nicht lange, bis aus dem Duo ein Trio wird; sehr zum Missfallen von Sam, denn ausgerechnet Tyler Richland, der beliebteste Junge der Schule, heftet sich an Juleps Fersen.


    Das war der Moment, in dem ich beim Lesen das erste Mal ganz tief durchatmen musste. Ja, ich liebe Jugendromane... ja, ich habe auch nichts gegen etwas weit her geholte Geschichten... aber ich habe ein großes Problem mit hübschen, tollen, beliebten, anbetungswürdigen, jedes-Mädchen-will-ihn-haben-Prince Charmings. Vor allem, wenn diese die Protagonistin vorher nie eines Blickes gewürdigt und auf einmal nur noch einen Lebenssinn haben: helfen. Als also - ich zitiere - "demi-god" Tyler auf der Bildfläche erschien, war meine einzige Hoffnung, dass hinter dem Charakter mehr steckt als der erste Blick vermuten ließ. Ich will an dieser Stelle niemanden spoilern, aber sein Charakter geht tatsächlich etwas tiefer als tolles Aussehen und gute Noten. Wenn auch ein wenig klischeehaft, aber da schauen wir einfach mal drüber weg ;)


    Ganz klar wurde in dem Zusammenhang, dass Julep trotz ihres Lebensstils doch in manchen Beziehungen durch und durch Teenager-Mädchen ist. Tyler haut sie schon ein wenig um... um nicht zu sagen: sie wird zum sabbernden Groupie, auch wenn sie sich das selber niemals eingestehen würde und sich dagegen wehrt. Ich fand diese Entwicklung eigentlich ein bisschen schade. Julep ist tough, selbstständig und einfach nicht der Typ, der sich von einem gut aussehenden Typen aus der Fassung bringen lässt... für mich passte das nicht so ganz. Wenn man allerdings bedenkt, dass sie eben gerade einmal 15 Jahre alt ist und es sich um ein Jugendbuch handelt, ist es schon irgendwie okay. Nur einfach nicht meins...
    Davon mal abgesehen mochte ich Julep aber sehr gerne. Sie hat 'ne große Klappe, Humor und vor allem Mumm. Sie weiß, was sie kann und scheut sich auch nicht vor gefährlichen Aktionen, wenn es um ihre Familie geht. Sie ist einfach kick-ass. Ich muss allerdings gestehen, dass ich das für ihr Alter ein wenig übertrieben fand... wäre sie 17 oder 18 Jahre alt, wäre es ein wenig realistischer rüber gekommen. Oder vielleicht sind die Jugendlichen heutzutage einfach wesentlich erwachsener als zu meiner Zeit ;) Gestört hat das meinen Lesespaß jedenfalls nicht...
    Und in Sam hat sie den perfekten Sidekick: loyal, immer zu Stelle, technisch begabt und - klar - in sie verliebt. Zur Sprache kommt das zwar erst relativ spät, aber das Gefühl, dass da doch mehr ist, kam schon sehr früh durch. Und - natürlich - merkt Julep davon so gar nichts und widme sich lieber Tyler. The perfect clichéd love triangle.


    Aber jaaa, ich mag sie alle irgendwie! Und auch der Plot von Trust me, I'm lying hat mir sehr gut gefallen. Alles fängt mit dem Verschwinden von Joe an, von dem Julep überzeugt ist, dass es nicht freiwillig passiert ist. Zwar hat ihr Vater sie schon mehrmals ohne ein Wort für ein paar Tage alleine gelassen, aber dieses mal fühlt es sich irgendwie anders an. Noch sicherer ist sie sich ihrer Sache, als sie eine versteckte Spur findet. Ihr Vater will ihr damit etwas sagen und sie letztendlich zu sich führen. Also beginnt Julep zusammen mit Sam den Hinweisen zu folgen, die sie quer durch die ganze Stadt führen. Während ihrer Ermittlungen muss sie einiges an Kreativität aufbringen und den ein oder anderen Gefallen einfordern. Dabei findet sie aber auch neue Freunde und merkt, dass Freundschaft und Hilfe doch mehr bedeuten, als sie bisher gedacht hätte.
    Doch das ist nicht Juleps einziges Problem... denn sie muss trotz der Suche nach ihrem Vater versuchen, ein normales Leben zu führen. Sollte jemand herausfinden, dass sie zur Zeit alleine lebt, würde es nicht lange dauern, bis das Jugendamt sie in ein Heim stecken würde. Und auch die Direktorin der elitären Privatschule, auf die das Mädchen geht, ist ihr auf der Spur. Sie ist ihr schon länger ein Dorn im Auge und wartet eigentlich nur noch darauf, Julep auf frischer Tat zu ertappen und hochkant von der Schule zu werfen. Was deren Pläne gehörig durcheinander bringen würde, denn ihr eigentliches Ziel ist Yale. Und dafür braucht man eben eine gute Ausbildung...


    // Any last words? //
    Alles in allem ist das Debüt von Mary Elizabeth Summer ein äußerst gelungener Mystery-Roman für Jugendliche mit sympathischen Charakteren, der Spaß macht und zum Miträtseln einlädt. Mich hat das Gesamtkonzept ein wenig an Veronica Mars erinnert und ich könnte mir gut vorstellen, dass Freunde der Serie auch an Trust me, I'm lying ihren Spaß haben könnten. An dieser Stelle also eine uneingeschränkte Empfehlung für alle, die es mit dem Realismus nicht ganz soo eng sehen und starke Protagonisten und spannende Geschichten mögen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:




    // More? //
    Die Abenteuer von Julep Dupree gehen weiter! Im Oktober 2016 erscheint der zweite Teil der Serie, dessen Plot schon ein wenig am Ende von Trust me, I'm lying eingeleitet wird. Ohne groß spoilern zu wollen: ihre Mutter, die die Familie vor acht Jahren verlassen hat, wird eine Rolle spielen.