Ruth Ware - Im dunklen, dunklen Wald / In a Dark, Dark Wood

  • Kurzmeinung

    Mausi1974
    Solide, aber hat mich nicht zu 100% gepackt
  • Kurzmeinung

    Emili
    Psychologisches Zwischenspiel zwischen den Protagonisten steht im Vordergrund. Absolut fesselnd!
  • Vor 10 Jahren hat Nora ihre unschöne Vergangenheit hinter sich gelassen und einen Neuanfang gestartet. Doch nun wird sie von der Einladung zur Junggesellinnenparty ihrer ehemaligen Freundin Clare überrascht. Nach einigen Überlegungen sagt Nora ihre Teilnahme zu. Die Feier findet im nördlichen England in einem einsamen Glashaus mitten im Wald zur Winterzeit statt und Teilnehmer sind nur wenige illustre Gäste aus Clares Freundeskreis. Schnell wird klar, dass Nora die Erlebnisse aus der Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat und sie nun wieder einholt. Die Feier bleibt nicht ohne katastrophale Folgen…


    Ruth Ware hat mit ihrem Buch „In a dark dark wood“ einen Thriller vorgelegt, der in der Presse in den höchsten Tönen gelobt wurde. Der Schreibstil ist vielversprechend und zu Beginn lässt sich die Geschichte auch ganz spannend und fesselnd an. Doch leider ist die Luft bei diesem Buch schnell raus, denn der Leser weiß viel zu früh, was passiert ist und quält sich regelrecht durch den Rest des Buches, der sich eigentlich gar nicht mehr los. Schade eigentlich, denn das Setting für die Handlung war interessant gewählt, denn mitten im Wald, wo es keinen Empfang für Handy und Co. Gibt, wo die Protagonisten nur auf sich allein gestellt sind, wären jede Menge Möglichkeiten gegeben, die Spannung bis ins Unermessliche zu steigern. Doch so plätschert die Geschichte nur so vor sich hin und die Bezeichnung „Thriller“ ist einfach zu hoch gegriffen für dieses Buch.


    Die Charaktere sind zwar interessant ausgewählt, leider bleiben sie farblos und hinter den in sie gesetzten Erwartungen zurück, da sie wenig ausgestaltet sind. Nora wirkt wie auf der Flucht, sie hat die vergangenen Erlebnisse noch nicht verarbeitet und meint, mit dem Besuch der Party einen Abschluss zu finden. Oftmals wirkt sie verunsichert, und die in der Handlung eingefügten Flashbacks in Bezug auf ihre Vergangenheit verstärken diesen Eindruck noch. Clare, die Braut und ehemalige Freundin von Nora, wirkt selbstbezogen und arrogant, hält sich für den Mittelpunkt des Universums. Auch die anderen Charaktere sind wenig sympathisch und der Leser bekommt einfach keinerlei Bezug zu ihnen.


    „In a dark dark wood“ sollte ein Thriller werden, ist aber allenfalls einem „gewollt und nicht gekonnt“ einzuordnen. Alle Krimiliebhaber sollten von diesem Buch die Finger lassen. Der Hype um diesen Roman ist völlig überzogen und absolut unverständlich.


    Leider nicht mehr als :bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Ahead: I'm reading a lot in English but never wrote a review in this language so sorry for all of my mistakes. Now to the book: a page turner, they said. A thrilling, chilling, creepy story, they promised. And you see, there were all of the requirements. A dark dark wood. A lonely house in this dark dark wood. Five people who couldn't be more differently if you tried. And a past between two of this people that emanates to the presence. Trails in the snow, silly games that hurt some of them, no calls to the outside world because of capped phone connections, a ouija-game, a gun, a shot in the night, blood, death and tragedy.


    I was so corious to see how this would unfold. Right, this isn't a new or original approach, but you find a lot of books out there you can't laying out of hand. This is not one of them. Yes, the writing style was nice, simple and fluently, but that's it. Every time there came a touch of tension the scene ended. For this you got a lot of repeats and monologues of the main charakter, Nora. And Nora - I can't say otherwise - is a really stupid woman with the emotional maturity of a teenager. With Nora stand and fall all of the events and I have to tell you: they fall. Almost never I could comprehend her thougts, her actions, her behavior.


    So what remains? Disappointment over a predictable and sometimes silly story.

  • Ahead: I'm reading a lot in English but never wrote a review in this language so sorry for all of my mistakes.

    und warum schreibst Du in einem deutschen Bücherforum einen Leseeindruck in englischer Sprache?

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Deswegen darfst Du Deine Meinung trotzdem auf deutsch schreiben, das tun wir alle, die wir Originale lesen. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Weil ich das Buch auf Englisch gelesen habe. Auf Deutsch ist es ja noch nicht einmal erschienen.

    Ich lese die Bücher englischsprachiger Autoren auch vorzugsweise im Original, sehe aber wenig Sinn darin, hier eine Rezension in englischer Sprache zu verfassen, die vielleicht nicht jeder, den der Roman interessieren könnte, verstehen würde. Meistens erscheint von den Büchern ja noch eine deutsche Ausgabe, auf die man den "Deutsch-Lesern" schon mal Appetit machen kann.


    Zu dem zuletzt von mir rezensierten "Divided Souls" von Toby Clements ist noch keine deutsche Ausgabe in Sicht, aber diese wird sicherlich noch kommen, da auch die beiden vorherigen Bände der Kingmaker-Reihe übersetzt wurden. Die ÜS zum zweiten Band erscheint am 11.11.2016, mit der ÜS zu "Divided Souls" kann man dann wahrscheinlich Ende 2017 rechnen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Als Nora nach zehn Jahren Funkstille zum Junggesellinnenabschied ihrer ehemaligen besten Freundin Clare eingeladen wird, wundert sie sich zwar etwas, folgt jedoch der Einladung. In einem einsam gelegenen Haus im Wald soll gefeiert werden, doch bald entwickelt sich das Wochenende noch schlimmer, als Nora befürchtet hatte…


    Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen in der Ich-Perspektive von Nora erzählt, einerseits in der Gegenwart, in der Nora nach dem Wochenende mit Clare im Krankenhaus erwacht, und andererseits rückblickend auf die Geschehnisse des Wochenendes. Nora wirkt trotz der gewählten Perspektive sehr geheimnisvoll, viele ihrer Gedanken werden nur angeschnitten, sodass der Leser über lange Zeit zwar erkennt, dass es in der Vergangenheit zwar Probleme gegeben haben muss, diese aber im Dunklen bleiben und erst im Laufe des Buchs aufgeklärt werden. Über die anderen Figuren erfährt man perspektivenbedingt nur, was Nora von ihnen wahrnimmt und über sie denkt. Wirklich sympathisch wurde mit keine der kleinen Truppe, ich hätte mich an diesem Wochenende wohl auch ohne die Geschehnisse sehr unwohl gefühlt mit diesen Menschen in einem Ferienhaus eingesperrt…


    Die Handlung selbst ist recht mager, erst nach mehr als der Hälfte des Buches kommt etwas Schwung in die Geschichte, sodass der Thriller zu Beginn recht langweilig wirkt. Allerdings kompensiert die Autorin Ruth Ware dies teilweise, indem sie im Verlauf der Geschichte eine überzeugend düster-bedrückende Stimmung schafft, die immer mehr ins Unheimliche abdriftet. Die Auflösung ist nicht wirklich überraschend, aber logisch genug konstruiert, um zu überzeugen.


    Der Schreibstil der Autorin Ruth Ware lässt sich flüssig lesen und ist mir weder im positiven noch im negativen Sinne besonders aufgefallen. Allerdings hatte ich streckenweise das Gefühl, eher ein Drehbuch als einen Roman zu lesen, der Thriller wirkte auf mich etwas wie im Hinblick auf eine spätere Verfilmung geschrieben. „Im dunklen, dunklen Wald“ ist das Debut der Autorin und ich kann mir gut vorstellen, auch noch weitere Bücher von ihr zu lesen.


    Mein Fazit
    Wenig Handlung, was aber durch die unheimliche Stimmung kompensiert wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Lange ist es her, dass Nora und Clare Freundinnen waren. Ein Vorfall vor mehr als zehn Jahren beendete ihre Freundschaft. Seither besteht kein Kontakt mehr zwischen den Mädchen. Bis jetzt eine Junggesellinneneinladung ihrer ehmaligen Freundin bei Nora ankommt. Sie ist hin- und hergerissen. Soll sie zusagen? Soll sie absagen? Mit nicht ganz guten Gefühlen geht Nora schließlich doch zur Party von Clare. Sie ist neugierig.
    Gefeiert wird in einem abgelegenen Ferienhaus im Wald. Leider bewahrheiten sich Noras Gefühle. Sie kann die alte Geschichte nicht ganz vergessen. Die Partyspiele machen es auch nicht besser. Es kommt zu Streitigkeiten unter den Eingeladenen. Merkwürdige Spuren um das Ferienhaus geben Rätsel auf, die Telefonverbindung zur Außenwelt ist nicht mehr da und, und, und …


    Bisher plätscherte die Geschichte recht dumpf vor sich hin. Ab jetzt kommt langsam Spannung auf. Nora erwacht im Krankenhaus und erinnert sich erst nicht, hat aber ganz vage Eingebungen. Etwas stimmt nicht. Was ist passiert? Weshalb ist sie im Krankenhaus? Viele Fragen über die sie sich den Kopf zerbricht.
    Was ist mit den anderen Partygästen? Einer von ihnen wurde tot aufgefunden. Es waren die unterschiedlichsten Charaktere anwesend. Ist einer der Gäste ein Mörder?


    Es wird immer spannender. Ruth Ware hat in ihrem Erstlingswerk bewiesen, dass sie mich fesseln kann. Nach jedem Kapitel war so die unterschwellige Frage nach dem „Wer ist der Mörder? Ich will es endlich wissen.“


    Mein Fazit: Ein lesenswerter Krimi, der von mir 4 Sterne bekommt.

  • Inhalt: Nora erwacht nach einem Partywochenende schwer verletzt im Krankenhaus, ohne Erinnerung an die letzten Stunden. Allmählich kommt ihr zu Bewusstsein: etwas Grauenvolles ist passiert. Es hat einen Toten gegeben. Aber welche Rolle hat sie selbst in dem mörderischen Drama gespielt?



    Ein absolut spannendes, nervenzerreißendes Buch, das man garantiert nicht mehr aus den Händen legen kann.
    Wenn man sich als Leser von einem Thriller verfolgt und verängstigt fühlt, dann hat der Autor alles richtig gemacht.
    Dies trifft "Im dunklen, dunklen Wald" absolut zu!!! Hochspannend, gruselig und beängstigend sind drei zutreffende Beschreibungen für dieses Buch!



    Ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen, aber Achtung - absolut nichts für schwache Nerven!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Autorin (Quelle: Vorablesen.de)


    Ruht Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte nach ihrem Studium an der Manchester University eine Zeit lang in Paris. Sie hat als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressereferentin für einen großen Verlag gearbeitet und wohnt jetzt mit ihrer Familie in Nordlondon.


    • Broschiert:384 Seiten
    • Verlag:dtv Verlagsgesellschaft (23. September 2016)
    • Sprache:Deutsch
    • ISBN-10:3423261234
    • ISBN-13:978-3423261234
    • Originaltitel: In A Dark, Dark Wood





    Warum wurde Nora eingeladen?


    Eine Frau rennt durch den Wald. Sie will unbedingt die Straße erreichen um den Wagen anzuhalten….


    Nora ist im Krankenhaus. Sie weiß nicht was passiert ist. Man sagt ihr, sie habe einen Autorunfall gehabt…


    Clare Cavendish wollte ihren Junggesellinnenabschied feiern. Ihre derzeit beste Freundin Floh war dabei, dies zu organisieren. Auch Nora war eingeladen, obwohl sie mit Clare seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hatte…..


    Als Nora den Namen einer anderen Freundin – Nina da Souza – als ebenfalls eingeladen las, meldete sie sich bei dieser und die beiden beschlossen, nach langem Überlegen, die Einladung anzunehmen. Doch Nora überlegte immer noch, was Clare veranlasst haben könnte, sie einzuladen…..


    In dem Haus von Flohs Tante, mitten im Wald, sollte die Feier stattfinden. Es wurde getrunken, und einmal sogar Drogen genommen, was Nora nicht recht war. Allerdings wollte sie auch kein Spielverderber sein…


    An der Wand hing ein Gewehr das, lt. Angaben von Floh, mit Platzpatronen geladen war. Ihre Tante würde damit Kaninchen verscheuchen…..


    Doch am zweiten Abend ging alles ganz entsetzlich schief, denn sie hörten Schritte im Haus….


    Wer ist die Frau, die durch den Wald rennt? Warum muss sie einen bestimmten Wagen anhalten? Was ist mit Nora passiert, dass sie im Krankenhaus gelandet ist? Kann sie sich nicht mehr erinnern? Warum hat Clare Nora eingeladen? Was hat sie dazu veranlasst? Warum hat Nora bezüglich der Drogen nachgegeben? Kann man mit Platzpatronen Kaninchen verscheuchen? Wer war in das Haus gekommen? Wessen Schritte hatten sie gehört? Und was taten sie dagegen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung.


    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Ich war auch schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Der Anfang des Buches war spannend, doch dann kam die Einladung und die Ankunft in dem Haus. In der ersten Hälfte, nein eigentlich in den ersten drei Fünfteln des Buches wird erzählt, was die fünf Frauen und der eine Mann im Haus so gemacht haben. Es wird alles aus Noras Sicht erzählt. Das hat sich leider etwas gezogen, weniger lang wäre besser gewesen. Erst in den letzten beiden Fünfteln wurde das Buch wieder spannend. Irgendwann kam mir auch der Verdacht, wer der Mörder war. Vorher konnte ich mir das nicht vorstellen. Doch ab diesem Zeitpunkt wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ja es hatte den Vorspann gebraucht, aber er hätte nicht so ewig lang sein müssen. Dazwischen kam immer wieder ein Kapitel aus dem Krankenhaus, wo Nora mit ihren nicht vorhandenen Erinnerungen kämpfte. Da mir das Buch am Ende noch sehr gut gefallen hat, mir aber der Teil davor einfach zu lang war, gebe ich drei Sterne, denn die zwei Fünftel Spannung haben es nicht herausgerissen.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Insgesamt handelt es sich bei dem Debütroman von Ruth Ware um einen soliden Thriller, der aber, um wirklich gut zu sein, die Spannung hätte etwas höher halten müssen.


    Die Geschichte beginnt sehr stark. Eine Einladung zu einem Junggesellinenabschied einer ehemaligen Klassenkameradin und besten Freundin, die man seit 10 Jahren nicht gesehen hat, ein einsames Haus im Wald, ohne Handyempfang und immer wieder die Blende zwischen der Gegenwart, in der Nora im Krankenhaus liegt, und der Vergangenheit, an die sie sich nach und nach erinnert. Ich war wirklich sehr angetan von dem Buch, in dem die Spannung am Anfang sehr hoch lag. Leider schafft es Ruth Ware nicht, diese Spannung das gesamte Buch über zu halten. Der Mittelteil plätschert vor sich hin, immer wieder unterbrochen von Andeutungen und merkwürdigem Verhalten der handelnden Figuren, die es aber nicht so richtig schaffen, den Spannungslevel wieder nach oben zu ziehen. Erst zum Ende hin zieht die Spannung dann wieder merklich an. Der Leser, der vermutlich schneller schaltet als Nora, weiß allerdings recht früh, wer der Täter ist. Es kommt zum großen Showdown, der mich wirklich nochmal mitreißen konnte.


    Leonora, genannt Lee, Leo oder Nora, die Hauptperson dieser Reihe ist ein extrem zurückgezogener und labiler Mensch. Ihr Motivation, die Junggesellinnenparty zu besuchen hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Neugierde? Eine immer noch gewisse vorhandene Abhängigkeit zu Clare? Ich weiß es nicht. Nora scheint mir aber, bei all den Verrückten, immer noch die normalste Figur der Geschichte zu sein.


    Flo macht die Geschichte spannend. Man ist sich die gesamte Zeit über nicht sicher, ob sie einfach verrückt ist, oder Clare so hörig und ihr so unterwürfig, dass sie sich aus diesem Grund verhält, wie sie es tut. Aber, sie bringt auf jeden Fall mit ihrem Verhalten eine gewisse Würze in die Story. Ich glaube, dass Melanie nur da war, um zu zeigen, wie stark Flo in ihrem Verhalten gefangen ist. Ansonsten hatte Melanie nämlich, in meinen Augen, keine Funktion.


    Clare ist diejenige, die alle täuscht. Nora, den Leser, die gesamte Gruppe. Sie wirkt erwachsen und locker, versucht, vordergründig, die Gruppe zusammenzuhalten. Trotzdem traut man ihr irgendwie nicht. Sie wirkt auf den Leser, als wenn sie ein Theaterstück spielt und die Gäste ihre Marionetten sind. Ich hatte sie echt auf dem Kiecker.


    Nina bringt, ebenso wie Flo, nur auf andere Art, Würze in die Geschichte. Immer einen sarkastischen Spruch auf den Lippen, ist sie es, die die Truppe ab und an aufmischt.


    Tom war sehr blaß. Warum er nun genau dabei war hat sich mir nicht auch so recht erschlossen. Man erfährt so gut wie nichts über ihn. Er bringt die Story eigentlich nicht wirklich voran.


    Alles in allem ist die Geschichte logisch aufgebaut, die Auflösung des Falls erscheint schlüssig und nachvollziehbar. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich 4 Sterne vergeben kann, aber dafür ist der Mittelteil einfach zu spannungsarm geschrieben. Ich kann nicht mal sagen, dass die Geschichte langatmig wäre, das ist sie nicht. Sie ist einfach nur im gesamten Mittelteil auf einem sehr tiefen Spannungslevel, der durchaus deutlich höher hätte sein dürfen. Von mir gibt es 3 Sterne für einen lesenswerten, soliden Thriller, der aber, was den Aufbau der Geschichte angeht, durchaus noch Luft nach oben hätte.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Als die sechsundzwanzigjährige Leonora, genannt Nora, unverhofft von einer Freundin ihrer ehemaligen Schulfreundin Clare zu deren Junggesellinnenabschied eingeladen wird, ist diese zunächst völlig verblüfft, denn sie hat schon seit zehn Jahren nichts mehr von Clare gehört. Gemeinsam mit Nina, einer weiteren Freundin aus Schultagen, beschließt sie, an der Party teilzunehmen, denn sie ist durchaus neugierig, warum sie eingeladen ist. Geplant ist ein Wochenende in Northumberland in einer einsam gelegenen Waldhütte. Dort angekommen lernen sie Flo kennen, Clares neue beste Freundin, die das komplette Wochenende schon durchgeplant hat. Alles nimmt seinen Lauf und das Wochenende plätschert nur vor sich hin und keiner hat so richtig Lust, bis dann etwas geschieht, was keiner geahnt hat.
    Meine Meinung:
    Irgendwie hatte ich mir das Buch ein wenig anders vorgestellt, wobei es durchaus gut und flüssig geschrieben wurde. Allerdings kommt die Geschichte nur langsam in Schwung und ich fragte mich immer mal wieder, wozu das ganze Geplänkel denn gut sein sollte. Denn der komplette Junggesellinnenabschied mutet eher wie ein Kindergeburtstag mit Alkohol und Drogen an. Dadurch hatte ich allerdings sehr gute Gelegenheit, die einzelnen Charaktere kennenzulernen, aber richtig einschätzen konnte ich sie alle nicht. Genau das ist auch das, was diesen Thriller dann wieder durchaus spannnend werden läßt, denn während des Lesens kreisten mir permanent Fragen im Kopf herum, wozu jetzt was und wie gemacht wurde, was ist wirklich in der Vergangenheit passiert? Warum haben Clare und Nora sich überworfen? Wer ist diese Flo, die Clare imitiert und so gar nicht zu der jungen Frau zu passen scheint? Dabei bekommt man durch die Autorin nur immer wieder winzig kleine Puzzleteile als Antwort zugeworfen, die dann eine Frage beantworten und gleich drei neue entstehen lassen. Auch viele kleine Wendungen im Geschehen ließen mich immer wieder innehalten und überlegen. Der komplette Thriller ist somit eher ein geschicktes Psychospielchen, hinter dessen Lösung ich tatsächlich erst ganz am Ende kam. Sprachlich konnte mich das Buch völlig überzeugen, denn es ist gut verständlich, ohne viele Schnörkel. Das Spannungslevel oder besser noch die actionreiche Handlung war zunächst sehr flach gehalten, trotzdem wollte ich unbedingt wissen, was denn da wirklich passiert ist. Die Autorin versteht es auch sehr gut, eine prickelnde Atmosphäre zu erzeugen, denn bei einem Ereignis im Haus hatte ich absolute Gänsehaut. Das ganze Setting war für mich überaus präsent, denn ich konnte schon sehr gut dieses einsame Haus im Wald vor mir sehen, genauso wie alle Personen. Erzählt wird das Ganze aus Noras Sicht, beginnend in der Gegenwart, in der sie in einem Krankenhaus zu sich kommt, erlebt man das Geschehen durch ihre Erinnerungen. Doch diese Erinnerungen sind getrübt, da Nora durch einen Unfall ihr Gedächtnis zum Teil verloren hat. So hatte ich, genau wie Nora immer nur Bruchstücke des Geschehens, die ich zusammensetzen musste. Besonders geschickt ausgefeilt fand ich die einzelnen Charaktere, von denen jeder Einzelne undurchschaubar blieb und jeder etwas zu verheimlichen hatte. Sei es Nora, Clare oder Flo, jeder von ihnen brachte mich zum Grübeln und je mehr ich versuchte, sie zu verstehen, desto undurchdringlicher wurden sie. Nora machte auf mich zunächst noch den normalsten Eindruck, wobei ich auch bei ihr lange Miträtseln musste, was so Schreckliches passiert ist. Clare ist eine Person mit einem sehr großen Geltungsbedürfnis, die schon als Teenager extrem geschickt darin war, andere Personen zu manipulieren. Flo, die Organisatorin, machte einen völlig gestörten Eindruck und ich musste häufiger den Kopf schütteln. Nina mit ihrer sarkastischen Ader war mir gleich von Beginn an sympathisch. Tom und Melanie bleiben die Randfiguren, die zwar ein wenig Leben abbekommen, aber blass bleiben, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Aber gerade durch diese Charaktere wurde alles ein Verwirrspiel, das mich im Endeffekt wirklich beeindrucken konnte. Denn die Auflösung kommt wirklich erst am Schluss und man hat zwar immer wieder zwischendurch den Eindruck, ah ja, jetzt hab ich es und doch kommt es wieder anders.
    Mein Fazit:
    Sprachlich sehr gut und auch durchweg flüssig zu lesen hat mir dieser Thriller im Gesamtbild sehr gut gefallen. Leider dauert es einfach zu lange, bis sich wirklich was tut rein von der Action her gesehen. Trotzdem musste ich beim Lesen aufmerksam bleiben, denn die kleinen Puzzlestückchen, die man zugeworfen bekommt, machen diesen Thriller erst aus und die sollte man auch nicht verpassen. Somit fand ich es durchweg unterhaltsam, nur einfach etwas langatmig, wobei Wendungen innerhalb des Geschehens und geschickt ausgefeilte Charaktere der Geschichte Leben verpassen. Wer einen Thriller bevorzugt, bei dem das Blut aus den Seiten tropft und bei dem man vor Anspannung die Zehen in das Sofa bohrt, der ist hier nicht richtig. Wer aber clever ausgearbeitete Charaktere sucht und Psychospielchen mag, der wird hier durchaus gut bedient. Für mich persönlich war das Geschehen in der Hütte ein kleines bisschen zu lang, wobei es durchaus perfekt wiedergibt, wie es den Charakteren dort ging und ich konnte mich dadurch auch sehr gut in Nora versetzen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung an alle, die gerne Geheimnissen auf der Spur gehen und kleine Rätsel und Verwirrspiele lieben.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • In einem dunklen, dunklen Haus
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    Unser Krimi-Lesekreis, der sich monatlich trifft, hatte dieses Buch für den Oktober 2016 ausgewählt. Dazu muss man sagen, dass wir uns im abschließenden Urteil, ob wir ein Buch nun Top oder Flop finden, meist erstaunlich einig sind! Aber dieses Mal stellte sich heraus, dass das Buch durchaus sehr unterschiedliche Meinungen hervorrief.


    Ich fand das Buch großartig, das mal direkt vorneweg, aber eine andere Teilnehmerin eröffnete das Gespräch mit harscher Kritik: zu langatmig, es passiert zu wenig, die Charaktere sind unsympathisch... Eine andere meint später, diese Art von Geschichte habe man doch auch schon öfter gehört.


    Um mal damit anzufangen: ja, das Szenario ist wirklich nicht ganz neu. Ein einsames Haus in einem dunklen, dunklen Wald, die Menschen darin sind völlig von der Außenwelt abgeschnitten, denn es gibt keinen Handyempfang und dann fällt auch noch das Festnetz aus... Das ist der Stoff, aus dem Filme gemacht sind, bei denen man mindestens einmal ruft: Nein, geht nicht alleine auf den Speicher!!


    Aber eine gekonnte Umsetzung kann daraus durchaus ein originelles Buch machen, und zumindest in meinen Augen ist das Ruth Ware auch gelungen.


    Solche Geschichten sind meist mehr Psycho als Thriller, werden eher von der Gruppendynamik der Charaktere und der Atmosphäre getragen als von der eigentlichen Handlung - denn so viel kann ja nicht passieren in einem einsamen Haus im dunklen, dunklen Wald. Und auch hier passiert über lange Strecken der Geschichte streng genommen nur sehr wenig, bis die Geschehnisse komplett aus dem Ruder laufen. Nora, und damit auch der Leser, beäugt die anderen Teilnehmer dieses skurrilen Junggesellinnenabschieds misstrauisch, während die Stimmung zunehmen angespannt und sogar feindselig wird.


    In sofern kann ich die Kritik, das Buch sei zu langatmig und es passiere zu wenig, durchaus nachvollziehen, aber für mich funktionierte es perfekt durch die bedrohliche, klaustrophobische Atmosphäre, die die Autorin aufbaut. In vielen Szenen hatte ich durchaus ein bisschen Gänsehaut! Ich liebe Geschichten, bei denen sich die Dramen überwiegend in den Köpfen der Protagonisten abspielen und die Spannung beinahe unmerklich an der schönen, heilen Oberfläche kratzt.


    Die Geschichte spielt sich auf zwei Zeitebenen ab: einmal während der Junggesellinnenparty, einmal direkt danach, als Nora schwer verletzt im Krankenhaus liegt und mühsam rekonstruiert, was passiert ist. Für mich erhöhte das die Spannung noch zusätzlich, aber ich muss zugeben, dass ich ein paar Dinge schon relativ früh erraten habe. Zum Beispiel wird nie so richtig ausgesprochen, was vor zehn Jahren passiert ist, das Nora, Claire und James entzweit hat, und die Auflösung am Schluss war wirklich keine große Überraschung.


    Für mich ergab sich die Spannung weniger aus der Frage, was passiert (ist), sondern eher aus der Frage, wie die Charaktere damit umgehen.


    Und die sind, zugegeben, alle keine Menschen, die es einem leicht machen. Sie intrigieren und zeigen ihre boshafte Ader, oder erweisen sich als zutiefst gestört und unzuverlässig, aber so richtig sympathisch sind sie einem selten. Aber in meinen Augen müssen sie das auch gar nicht, denn sie sind dennoch gut und komplex geschrieben, und interessant sind sie allemal!


    Der Schreibstil war für mich ganz großes Kino. Tatsächlich beschreibst die Autorin alles mit so dichter Atmosphäre und so vielen stimmungsvollen Details, dass ich jede Szene vor mir sehen konnte und jetzt nur noch auf die Verfilmung warte.


    Fazit:
    "Im dunklen, dunklen Wald" ist ein Thriller, der an sich nur wenig Handlung hat - und die ist nicht einmal herausragend originell. Auch die Charaktere sind nicht sonderlich liebenswürdig, und das große Geheimnis am Schluss kann man schon recht früh erraten.


    Dass es für mich dennoch ein 4,5-Sterne-Buch ist, liegt vor allem daran, dass es eben kein handlungsgetriebenes Buch ist, sondern eines, das von dichter Atmosphäre und unterschwelliger psychologischer Spannung lebt. Das hat die Autorin für meinen Geschmack perfekt umgesetzt, mit einem Schreibstil voller starker Bilder und ungewöhnlicher Metaphern.

  • Wer im Glashaus sitzt…


    …sollte nicht mit einer Schrottflinte um sich schießen.
    Im Thriller „Im dunklen, dunklen Wald“ entführt uns die Autorin Ruth Ware zu einem Junggesellenabschied in ein Glashaus mitten im Wald.


    Die Geschichte beginnt mit Nora, dem Hauptcharakter in diesem Buch aus deren Sicht auch alles erzählt wird, wie sie durch einen dunklen, dunklen Wald läuft. Ist sie auf der Flucht oder verfolgt sie selbst jemanden? Anschließend erwacht Nora im Krankenhaus und versucht sich zu erinnern, was genau dazu geführt hat, dass sie hier gelandet ist.
    Es geht dann zurück zu dem Tag an dem Nora eine Einladung zum Junggesellenabschied von Clare bekommen hat, ihrer ehemals besten Freundin bis vor zehn Jahren. Nora ist etwas überrascht über diese Einladung, sagt jedoch widerwillig zu.
    Beim Lesen bekommt man schnell den Eindruck, dass zwischen Nora und Clare, der Braut, damals etwas vorgefallen ist. Nora war früher mit James, dem Zukünftigen von Clare, zusammen. Sie hat die Trennung damals, bis heute noch nicht überwunden. Und was ist damals eigentlich passiert? Dies wissen nur James und Nora. Und Clare, ihr hat es Nora anvertraut. Ist es etwas so Schlimmes, dass es zu einem Mord führen kann?
    Dann ist da noch Flo, die Trauzeugin von Clare. Sie ist sehr bemüht, den perfekten Junggesellenabschied für Clare zu veranstalten. Sobald jemand mal aus ihrer Sicht aus der Reihe tanzt, geht sie gleich in die Luft. Sie kleidet sich auch genauso wie ihre beste Freundin Clare und würde alles für diese tun, da sie Clare vergöttert. Würde sie auch für Clare morden?
    Könnte der Mörder auch ein Fremder sein, der sich im Wald um das Glashaus herumtreibt? Eventuell einer der Dorfbewohner, die gegen den Bau des Glashauses in dieser Gegend waren? Hat Nora doch frühmorgens nach ihrer Joggingtour Spuren im Schnee entdeckt. Und dann ist da auch noch die offene Tür, mitten in der Nacht…
    Zugang zur Waffe hatten alle, da diese über dem Kamin im Haus hing. Angeblich jedoch nur mit Platzpatronen geladen ist. Dass dies eine fatale Fehlannahme ist, stellten die Beteiligten bald schon fest.
    Und wer wurde eigentlich ermordet? Diese Frage stellt Nora sich unter anderem, als sie im Krankenhaus aufwacht. Dort wartet auch schon die Polizei. Ist diese zu ihrem Schutz vor Ort oder um Nora zu bewachen? Steht sie etwa unter Verdacht?


    Das Buch ist sehr spannend geschrieben und die Kapitel wechseln unregelmäßig zwischen dem Wochenende des Junggesellenabschieds und dem Heute, was nur ein paar Tage später ist. Diesen Wechsel finde ich klasse, da die Spannung so aufrechterhalten wird.

  • Eigene Inhaltsangabe:


    Nora erhält eine Einladung zu einem Junggesellenabschied ihrer ehemals besten Freundin Clare. Doch diese hat sie das letzte Mal vor 10 Jahren gesehen...Clare und sie teilen ein Geheimnis und eigentlich wollte sie dies verdrängen. Zusammen mit einer ebenfalls früheren Freundin entscheidet sich Nora zu zu sagen und gerät damit in Gefahr...



    Schreibstil:


    Der Schreibstil Ruth Ware lässt sich flüssig lesen. Der Schreibstil ist locker, detailliert, aber nicht überladen. Es wird abwechselnd von dem Junggesellenabschied und von Nora die im Krankenhausliegt berichtet. Ca. zur Mitte des Buches fädeln sich beide Sichten ineinander. Die Kapitel haben ansonsten eine angenehme Länge und sind nummeriert.



    Allgemeine Meinung:


    Nora war mir als Protagonistin etwas zu „graue Maus“, ist aber gut ausgearbeitet, sowie alle anderen Protagonisten auch. Das Buch ließ sich an sich gut lesen, jedoch hat es an Spannung gefehlt. Die Dinge die dann spannend waren, waren zu inszeniert. Des Weiteren habe ich noch nie einen Thriller gelesen der so vorrauschauend war, dabei gehöre ich zu den Lesern die meist bis zum Ende in völliger Dunkelheit tappen….jedoch nicht hier! Es war alles so offensichtlich bis auf das Ende, welches ich ziemlich öder und ein wenig unglaubwürdig fand.


    Fazit: Guter Schreibstil der sich locker flockig lesen lässt, aber flache, langweilige und vorrausschauende Handlung. Mir hat die Story nicht mal ansatzweise gefallen, daher leider nur 2 Sterne.

  • Spannend zu Beginn - mittelmäßiges Ende
    Nora ist Krimiautorin und lebt alleine in einer Wohnung. Überraschend erhält sie eine Einladung zu einem Jungesellinnenabschied ihrer ehemalig besten Freundin Claire - und das, obwohl sie seit über 10 Jahren nichts mehr mit Claire zu tun hatte. Der Kontakt zu ihrer damaligen Schulfreundin ist komplett abgebrochen. Warum erhält sie dann eine Einladung zu Claires Jungesellinnenabschied? Und warum ist der Kontakt der ehemals guten Freundinnen eigentlich abgebrochen.
    Nora beschließt hinzugehen und sagt zu. Der Junggesellinnenabschied findet in einem einsamen Haus im Wald statt und es geht etwas schief.


    Die Protagonistin Nora, früher von ihren Freunden auch Lee genannt, scheint ein Einzelgänger zu sein, ohne großem sozialen Umfeld. Zu Beginn des Buches schien sie an ihrem sozialen Umfeld auch gar nichts ändern zu wollen. Erst im Laufe des Buches wird ihr ihre Einsamkeit so richtig bewusst. Man merkt auch, dass sie über ihre erste große Liebe nie wo richtig hinweggekommen ist.


    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen. Man kommt gut in die Geschichte hinein.


    Mir persönlich hat der Anfang sehr gut gefallen. Im ersten Drittel des Buches ist der Autorin ein toller Spannungsaufbau gelungen. Ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Insbesondere die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln zu Beginn des Buches haben das ganze besonders interessant gemacht.


    Nach dem ersten Drittel wurde das ganze dann aber etwas langatmig - es ging weiter vor sich hin, ohne das etwas passierte - ich finde, das wurde alles etwas herausgezögert. Ich als Leser wurde etwas enttäuscht und habe mich etwas gelangweilt gefühlt.
    Zum Schluss ist dann nochmal einiges passiert, das Buch wurde wieder kurzweiliger, jedoch war das Ende keine Überraschung mehr, ab etwa der Hälfte des Buches wusste ich eigentlich, wie es ausgehen wird.


    Und was mir bis jetzt eigentlich nicht ganz klar ist, warum ist Nora zu dem Junggesellinnen Abschied gegangen? Sie ist in meinen Augen kein besonders geselliger Mensch, aus diesem Grund ist mir diese Entscheidung nicht wirklich schlüssig erschienen.


    In meinen Augen hat das Buch nicht das gehalten, was die Inhaltsangabe verspricht - ich hätte mir hier insbesondere in der zweiten Hälfte noch mehr Handlung und Spannung gewünscht.

  • Ruth Ware – Im dunklen, dunklen Wald


    Die Schriftstellerin Leonora Shaw lebt seit Jahren in London, seit zehn Jahren hat sie von ihren Schulfreunden nichts gehört. Umso erstaunter ist sie, als sie eine Email von der Trauzeugin ihrer damaligen Schulfreundin Clare zum Junggesellinnenabschied bekommt.
    Doch Nora fühlt sich unwohl dabei, will die Vergangenheit ruhen lassen, doch Flo, die Trauzeugin, lässt nicht locker. Als dann auch eine weitere Schulfreundin, Nina, zusagt, überwindet sie sich und fährt zu dem Glashaus nach Northumberland. Dort angekommen wird alles immer merkwürdiger, Flo´s übervorsorgliches Verhalten, kein Handyempfang, Spuren im Schnee, die Wahl von Clare´s Ehemann, eine Seance,... und einen Toten.
    Tage später liegt Nora schwer verletzt im Krankenhaus und muss die Fragen der Polizei beantworten, doch sie kann sich nicht erinnern...


    Ich bedanke mich herzlich für das Rezensionsexemplar, über das ich mich sehr gefreut habe. Natürlich beeinflusst dies meine ehrliche Meinung zu dem Buch nicht.


    Ich gebe zu: Der Inhalt ist nicht neu, aber Ruth Ware hat trotzdem einen sehr spannenden Thriller mit vielen Überraschungen und Wendungen geschaffen, der mich begeistert hat.


    Der Schreibstil ist flüssig und temporeich, die kurzen Kapitel erleichtern das Lesen zusätzlich.
    Die Handlung ist durchgehend spannend, komplex, düster und beklemmend, es gab Gänsehautmomente, aber auch Stellen zum lachen, die die Story aufgelockert haben (ich sage nur Ouija und die zweite Nachricht des Geistes).
    Die Story ist aus der Sicht von Nora geschrieben, sodass wir Leser auf dem gleichen Stand wie sie sind. Das macht den Thriller noch spannender und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.


    Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt von Nora rein versetzen, die mir schnell sympathisch, aber auch distanziert, und gut ausgearbeitet erschien. Sie ist Schriftstellerin, hat ein Geheimnis das sie seit 10 Jahren mit ihrem Ex Freund teilt. Clare hat ihr damals geholfen und eigentlich will sie nur das Gute in den Menschen sehen. Klug und sportlich, aber dennoch auch naiv. Ihre Figur besitzt besonders viel Tiefe, ist detailreich und glaubhaft.
    Clare ist die ehemalig beste Freundin, sie erscheint als nette, herzliche Person, die jedem hilft und für einen da ist, wenn man einen Freund braucht. Doch auch sie scheint ein Geheimnis zu haben, was sie noch interessanter macht.
    Flo, die Trauzeugin, mochte ich überhaupt nicht, sie war mir unsympathisch, wirkte verwirrt und chaotisch, ein bisschen wie ein Stalker, um es mit Nina´s Worten zu sagen: „da sind wohl ein paar Schrauben locker“. Der Autorin ist es gerade mit Florence gelungen, einen detailreichen und tiefgründigen Charakter zu erschaffen, der mir beim Lesen manchmal Angst gemacht hat.
    Aber alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt, besitzen Tiefe und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
    Die Handlungsorte, insbesondere das Glashaus und der Wald, sowie das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.


    Da ich noch keines der Bücher Ruth Ware kenne, werde ich das in Zukunft ändern, denn der Schreibstil und die Story hat mir gut gefallen.


    Ein Thriller, der die Langeweile vertreibt und ein paar spannende Lesestunden garantiert.


    Ein bisschen Kritik muss ich dennoch üben: Am Anfang ist klar ersichtlich, ob die Story vor bzw während des Wochenendes spielt oder danach, da die Kapitel getrennt sind.
    Im Verlaufe des Buches fließen Gegenwart und Vergangenheit ineinander, was etwas verwirrt.


    Ein weiter Kritikpunkt ist das Cover. Natürlich passt der dunkle, grüne Wald zum Cover, aber die rosarote Schrift finde ich persönlich absolut unpassend und wahrscheinlich hätte ich das Buch im Laden nicht in die Hand genommen. Was wirklich sehr schade gewesen wäre!


    Fazit: Spannender Thriller. Clever.


    Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

  • Als Nora eine Einladung zum Junggesellinnenabschied ihrer College
    Freundin Clare, mit der sie seit dem Vorfall vor 10 Jahren, den Nora
    nie ganz überwunden hat, keinen Kontakt mehr hatte, bekommt, ist sie
    unangenehm überrascht. Es soll ein idyllisches Wochenende in einem Haus
    tief in den winterlichen Wäldern Nordenglands werden. Doch dabei
    passiert etwas Grauenvolles.


    Das Krimidebüt von Ruth Ware „Im dunklen dunklen Wald“ zeichnet sich
    durch den flüssigen und plastischen Schreibstil aus. Auch wenn zu
    Beginn nicht viel geschieht, schafft es die Autorin trotzdem die
    Spannung aufzubauen.


    Nora kommt mit einer Freundin ins Wochenendhaus, das nur schwer zu
    erreichen tief im Wald liegt. Das Haus mit seiner gläsernen Fassade und
    der spärlichen Einrichtung macht aber keinen idyllischen Eindruck, Nora
    fühlt sich ständig beobachtet von jemandem aus dem Wald. Die Partygäste
    verstehen sich auch nicht wirklich gut. Die Stimmung ist angespannt und
    beklemmend.


    Im zweiten Handlungsstrang findet der Leser Nora im Krankenhaus,
    sie ist schwer verletzt und hat keinerlei Erinnerung an die letzten
    Ereignisse im Glass House. Nach und nach erinnert sie sich und der Leser
    erfährt, was eigentlich vor 10 Jahren geschah. Die Autorin schafft es ,
    sehr geschickt bis zum Schluss zu verbergen, wer wirklich hinter diesem
    Grauen im Glass House steckt. Der Verdacht des Lesers wird immer wieder
    auf die falsche Fährte geführt. Diese spannende und düstere Geschichte
    bekommt definitiv meine Leseempfehlung.

  • Meine Meinung:


    Die Schriftstellerin Nora wird von der Freundin ihrer einst besten Freundin Clare zum Junggesellinnenabschied in ein Haus mitten im Wald eingeladen. Sie überlegt hin und her. Zusammen mit der gemeinsamen Freundin Nina, die ebenfalls eingeladen ist, beschließt sie letztendlich hinzugehen. Zehn Jahre lang haben sie Clare nun nicht mehr gesehen, seit Nora sang- und klanglos nach einem Vorfall ihren Heimatort verlassen hat.
    Das Haus ist keine typische Waldhütte, wie man denken könnte, sondern ein Designergebäude, das gefühlt nur aus Glas besteht.
    Nora versucht, sich so locker wie möglich zu geben. Als sie jedoch erfährt, wen Clare heiraten wird, bricht für sie eine Welt zusammen.
    Das gesamte Buch strotzt geradezu von unterschwelliger Spannung, weil man als als Leser jederzeit damit rechnet, dass irgendetwas passiert. Durch den genialen Schreibstil der Autorin macht es einfach nur Spaß das Buch zu lesen. Man möchte stets wissen, wie es weitergeht und das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen.
    Mir hat dieses Buch wirklich von Anfang bis Ende sehr gut gefallen ud ich kann es jedem Thrillerfan nur empfehlen.


    Ich gebe diesem Buch:

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