Pat McCraw - Dante. Schattenspiel

  • Udo Walls ein Kripobeamter aus Andernach mit seinem Leben nicht gerade zufrieden, lebt in einer heruntergekommenen Wohnung, sein Job stellt ihn nicht mehr zufrieden und auch in seiner Ehe läuft es nicht zum besten. Ausgerechnet der nächste Einsatz soll sein Leben total umkrempeln. Der Einsatz führt ihn und seine Kollegen in eine Lagerhalle wo es nach einer SM Party ein Todesopfer gab, der Tote ist Mustafa Fahdir. Im Nebenraum entdeckt er dann ein zweites Opfer, bei dem er aber feststellt das dieser nur schwer verletzt wurde. Dieser fleht ihn an ihm zu helfen, da er um sein Leben fürchtet. Udo hilft Dalan Tapu genannt Dante, dem Bruder eines türkischen Drogenbosses, wie sich später herausstellt und bringt ihn zu sich nach Hause. Aber mit dieser Aktion macht er sich nur Feinde, den Hamid Tapu, Dantes Bruder hat diesen schon länger beschatten lassen. Gleichzeitig hat Dante etwas anziehendes auf Udo und auch Dante ist von seinem Retter fasziniert. Und so beschliessen sie sich gegenseitig zu helfen aus den Fängen der Drogenmafia zu entrinnen und dazu noch den Mörder von Mustafa Fahdir zu fassen. Ein Unterfangen das für beide spannend, aber gleichzeitig nicht ungefährlich ist.


    Meine Meinung:
    Ein gelungener Debüt Krimi, den uns Pat McCraw hier präsentiert. Ihr neues Buch ist spannend, fesselnd aber auch nicht gerade jugendfrei, was ihre Sprache an manchen Stellen anbelangt. Aber das sind ja die Bücher der Autorin sowieso nicht, da auch hier etwas Erotik mitmischt, allerdings hat sich die Autorin sehr zurückgehalten. Was ich aber auch ganz gut finde, den sie kann auch sehr Krimis schreiben wie uns dieser hier präsentiert. Durch die Kürze und seine Spannung hat man diesen auch schnell gelesen, ich hatte ihn an einem Tag durch. Der Roman wird hauptsächlich Ich- Form präsentiert und wandert zwischen den beiden Akteuren Dante und Udo hin und her. Das Ende ist offen, so das der Leser auf eine Fortsetzung gespannt sein kann, welcher laut der Autorin schon in Arbeit ist. Das Buch ist durch die Sprache, den erotischen Szenen, nicht für homophobe Leser geeignet. Das Cover mit der schwarz/weiß Abbildung, das Dante darstellen soll ist sehr interessant. Für mich bekommt dieses Buch 4 von 5 Sterne

  • Danke erstmal für deine Rezension :)


    Das Buch hätte mich ja schon interessiert, aber nachdem ich gesehen habe, wie sich die Autorin gegenüber weniger positiv gestimmten Kritikern auf Amazon aufführt, überleg ich mir das dreimal.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Doch, bei einigen ihrer Bücher hat sie die Kommentare unter ihrem Namen geschrieben.

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  • Das Buch ist durch die Sprache, den erotischen Szenen, nicht für homophobe Leser geeignet.

    Den Begriff "homophob" finde persönlich ganz schrecklich. Gibt es wirklich Leute die eine Phobie gegen Homosexuelle haben? Naja, mag sein. Aber davon abgesehen hat mich deine Rezi schon neugierig gemacht.

    Das Buch hätte mich ja schon interessiert, aber nachdem ich gesehen habe, wie sich die Autorin gegenüber weniger positiv gestimmten Kritikern auf Amazon aufführt, überleg ich mir das dreimal.

    Es ist schon traurig, wenn man sich als Autorin gleich genötigt fühlt, sein Buch erklären zu müssen, nur weil ein Leser es nicht total überwältigend findet. Schade eigentlich, denn damit verbaut sie sich wohl die Chance auf viele eigene Meinungen. So wie auf meine auch. :thumbdown:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Gibt es wirklich Leute die eine Phobie gegen Homosexuelle haben?

    Die gibt es leider. :cry: Ein solcher Phobiker hat ja kürzlich in Orlando gewütet.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Die gibt es leider. :cry: Ein solcher Phobiker hat ja kürzlich in Orlando gewütet.

    wobei die Endungen "phob" und "phil" aus der Chemie kommen und nicht von den diversen Krankheitsbildern, die wir als Phobien bezeichnen. "phob" steht für "meidend, abweisend", "phil" für liebend. Von daher bedeutet homophob eben "Homosexuelle ablehnend, abweisend" - und das ist eine treffende Bezeichnung für Menschen dieses Schlags.
    Sorry für den Exkurs, aber dieser Mörder aus Orlando hat eben keine Erkrankung, das wollte ich nur kurz klarstellen. 8-[

  • "phil" für liebend

    Und dann gibt es noch die Endung "-man", solche Leute sind nicht bibliophil oder anglophil, sondern biblioman oder angloman. :lol: Ob das ein Krankheitsbild ist, kann ich nicht beurteilen.

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  • Und dann gibt es noch die Endung "-man", solche Leute sind nicht bibliophil oder anglophil, sondern biblioman oder angloman. :lol: Ob das ein Krankheitsbild ist, kann ich nicht beurteilen.

    wir sind nicht krank, nur leicht verrückt :loool:

  • Die gibt es leider. Ein solcher Phobiker hat ja kürzlich in Orlando gewütet.

    Mit der Antwort ist unser Hörnchen mir zuvor gekommen.

    Sorry für den Exkurs, aber dieser Mörder aus Orlando hat eben keine Erkrankung, das wollte ich nur kurz klarstellen.

    Das gleiche wollte ich auch gerade erwidern, allerdings ohne die exakte Erklärung dazu :wink: Und im allgemeinen Sprachgebrauch ist eine Phobie ja wirklich eine krankhafte Angst steht und die hatte der Typ wohl eher nicht, sondern einen ausgeprägten Hass - woher und warum auch immer. Also krank ist er schon - nur in anderem Sinne.

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  • Und im allgemeinen Sprachgebrauch ist eine Phobie ja wirklich eine krankhafte Angst

    Meine küchenpsychologische Erklärung wäre, dass er selbst unterdrückte homosexuelle Neigungen hatte, sich diese nicht mal selbst eingestehen wollte, sondern die "Versucher" mit Stumpf und Stiel ausrotten wollte.
    Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, warum jemand "homophob" sein sollte, der gar nicht betroffen ist. Leben und leben lassen...

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  • Den Begriff "homophob" finde persönlich ganz schrecklich. Gibt es wirklich Leute die eine Phobie gegen Homosexuelle haben? Naja, mag sein. Aber davon abgesehen hat mich deine Rezi schon neugierig gemacht.

    Dieser Ausdruck stammt nicht von mir sondern hat die Autorin genauso erwähnt und ich habe es übernommen. Es sollte nicht als negativ von meiner Seite klingen.

  • Dieser Ausdruck stammt nicht von mir sondern hat die Autorin genauso erwähnt und ich habe es übernommen. Es sollte nicht als negativ von meiner Seite klingen.

    Es war auch keine Kritik an dir, sondern nur an dem Begriff, der mir in letzter Zeit irgendwie öfter über den Weg läuft.

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  • Ich bin mit relativ geringen Erwartungen an das Buch herangegangen - und die wurden dann noch untertroffen.
    Dabei waren durchaus gute Ansätze da, aus denen man einen spannenden Kriminalroman hätte machen können. Die Ausgangssituation ist unlogisch, ja, aber das war mir vorher klar. Dennoch ließe sich damit arbeiten - wenn die Autorin der Geschichte und den Figuren mal Zeit gegeben hätte, sich zu entwickeln. Die Charaktere sind gar nicht schlecht angelegt: Udo, der verhärmte, vom Job und Leben enttäuschte Polizist, und Dante, der so gar nicht in seine verbrecherische Familie mit ihren traditionellen Moralvorstellungen passt.
    Aber es entwickelt sich alles so schnell, insbesondere die Beziehung zwischen Dante und Udo, dass die gesamte Geschichte noch unglaubwürdiger wirkt als sowieso schon. Das gesamte Buch liest sich wie ein Expose für einen Roman, für den die Feinheiten dringend ausgebaut werden müssten. Und von dem hanebüchenen "Verhör" im Schwulenclub will ich mal gar nicht reden. :roll:


    Schade. So reichts nur für :bewertung1von5::bewertungHalb:

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