Rolf A. Becker - Gestatten, mein Name ist Cox: Ein Spaßvogel im Kampf mit der Unterwelt

  • Rolf A. Becker - Gestatten, mein Name ist Cox: Ein Spaßvogel im Kampf mit der Unterwelt


    Inhalt:
    Endlich: die von zahllosen Fans sehnsüchtig erwartete Neuauflage der Kult-Krimiparodien! "Gestatten, mein Name ist Cox!" - So stellt sich der Serien-Kriminalheld hier im ersten Band seinen Lesern vor. Paul Cox ist frech, pfiffig, ehrenwert - ein Frauenliebling ohne Beruf, der sich heiter durchs Leben manövriert. Als er eines Tages jedoch von Scotland Yard unrechtmäßig eines Mordes verdächtigt wird, muss er sich wohl oder übel selbst auf die Jagd nach dem wirklichen Täter machen ...
    (Q Amazon)


    Meinung:
    Dieses Stück Literatur ist bereits 1961 erschienen und wurde 2013 als E-Book Variante wieder neu aufgelegt.


    Es handelt sich bei Gestatten, mein Name ist Cox um eine Krimikomödie. Allerdings darf man das Alter der Geschichte nicht vergessen und somit dürfte klar sein, dass es sich um einen andere Art von 'lustig' handelt als die, die man heutzutage erwarten würde.


    Der Leser begleitet Paul Cox auf seiner Flucht vor der Polizei und der Jagd nach dem Mörder von Herbert Wallings, für den er selbst fälschlicher Weise gehalten wird. Was aber auch ganz verständlich ist, denn immerhin wurde er in der Mordwohnung, versteckt hinter dem Duschvorhang und mit nassen Haaren (die Dusche war leck) von der Polizei entdeckt. Eine wirklich missliche Lage für Paul Cox, denn auch wenn er in der Wohnung war und sein Messer im Rücken des Opfers steckt, so hat er mit der Tat reichlich wenig zu tun. Das Dumme ist nur, dass das die Polizei ein bisschen anders sieht.
    So starten wir nun mit Paul Cox eine kleine, verwirrende Irrfahrt durch London. Immer den Blick darauf gerichtet endlich Licht in die Tat und die Hintergründe zu bringen und darauf erpicht nicht von der Polizei und den eigentlichen Ganoven, welche mittlerweile aufmerksam geworden sind, erwischt zu werden.


    Die Geschichte um Paul Cox, den Mord und dessen Aufklärung ist wirklich charmant geschrieben. Und auf das 'charmant' möchte ich hier besonders hinwiesen. Es ist eine besondere Art wie die Geschichte geschrieben ist. Ich kann sie leider gerade nicht besser als mit 'charmant' umschreiben. Sei es der Schreibart des Autorenpaares oder der Zeit des Schreibens schuldig getan. Wie auch immer, es ist eine sehr angenehme Art und Weise.
    Die Umgebung und die Personen sind liebevoll gezeichnet, wenn auch etwas einseitig. Die Sprachwahl versetzt den Leser in die 60er zurück, zumindest empfand ich das so.
    Es ist auf alle Fälle ein Krimi, wie man ihn sich vorstellt. Cox rennt dem eigentlichen Mörder immer hinterher und wenn er denkt, dass er ihn hat, wird er wieder enttäuscht und ist eigentlich genauso schlau wie vorher. Der Leser darf natürlich immer mitraten und manchmal glaubt man sogar die Lösung zu haben. Allerdings wird der wahre Mörder erst ziemlich am Ende, wie es sich für einen solchen Krimi gehört, identifiziert. Ich persönlich bin auch erst zu dieser Zeit auf dessen Trichter gekommen, allerdings bin ich sicherlich nicht das Maß aller Dinge wenn es um Krimis geht.


    Was mir an diesem Werk wirklich gefallen hat, das war der Charme den dieses Buch versprüht. Es liest sich schnell und rund, aber es ist eben auch etwas anders als Gegenwartsliteratur.
    Es ist auch auf eine ganz eigene Art Lustig. Es ist nicht so, dass der Leser in schallendes Gelächter ausbricht, aber man kann schmunzeln und sich amüsieren. Ich für meinen Teil würde es mit Mord ist ihr Hobby (soweit ich das noch in Erinnerung habe) vergleichen, was den Witz angeht, leicht und angenehm.


    Was mir allerdings nicht gefallen hat ist Cox selbst. Zu Beginn der Geschichte war er der pfiffige Tausendsassa, der immer einen kleinen Spruch auf Lager hatte. Zum Ende hin verliert sich aber das Pfiffige und Scharfsinnige des Charakters. Sicherlich ist er durch die Geschichte leicht angeschlagen und nicht zu 100 Prozent einsatzfähig, doch kam es mir schon so vor, als ob er reichlich unüberlegt vorgehen hätte wollen, wenn ihn Richardson nicht immer wieder davon abgehalten hätte. Auch sein Verhalten Richardson gegenüber hätte doch etwas anders sein dürfen. Er hat sich sehr schnell von ihm helfen lassen, obwohl dieser Charakter mehr als merkwürdig war.


    Fazit:
    Gestatten, mein Name ist Cox: Ein Spaßvogel im Kampf mit der Unterwelt ist eine leichte, charmante Krimikomödie, die gut unterhält und den Leser mit in das London der 60er Jahre nimmt. Für mich hat sie ein paar Schwächen, aber nichts desto trotz ist sie für alle Krimifans welche Gefallen an schrägen, vorlauten Protagonisten haben sicherlich lesenswert. Ich finde die Art des Schreibens und das angenehme Gefühl, welches diese Geschichte beim Lesen vermittelt, gut, allerdings bin ich mit dem Protagonisten nicht ganz einverstanden. Ich werde sehen ob ich mich auf ein weiteres Abenteuer mit Paul Cox einlasse.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn