Anna Bell - Eigentlich bist du gar nicht mein Typ / The Bucket List to Mend a Broken Heart

  • Anna Bell - Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
    Knaur Taschenbücher - Seiten 395 - Jahr. 2016 -


    Abi ist sich sicher, in Joseph ihren Traummann gefunden zu haben. Mit ihm möchte sie alt werden und den Sonnenuntergang in Portsmouth beobachten. Joseph sieht das allerdings etwas anders und verlässt Abi von einem Tag auf den anderen mit der Begründung, sie seien zu verschieden. Abi ist am Boden zerstört und hofft, dass Joseph wieder zur Besinnung kommt. Als er ihr wenige Tage später allerdings eine Kiste mit ihren Sachen vor die Tür stellt, ist es amtlich: Er will nichts mehr mit ihr zu tun haben.
    In der Kiste findet Abi eine Bucket-List von Joseph, die sie nie zuvor gesehen hat: "Zehn Dinge, die ich vor meinem 40. Geburtstag getan haben möchte." Abi ist sich sicher: Wenn sie die Punkte auf Josephs Liste abarbeitet, wird er erkennen, dass sie die perfekte Frau für ihn ist.
    Dummerweise muss man ein sportbegeisterter Adrenalin-Junkie sein, um dabei zumindest ein bisschen Spaß zu haben. Surfen, mit dem Fahrrad an einem Tag um eine Insel radeln, Berge erklimmen und den höchsten Turm der Stadt besteigen? Oh Gott, denkt Abi und spürt, wie ihre Knie allein beim Gedanken daran weich werden. Doch sie gibt nicht auf und nimmt all ihren Mut zusammen. Alte und neue Freunde unterstützen sie, und so wächst Abi mit jeder kleinen und großen Herausforderung ein Stück weit mehr über sich hinaus. Sie ist mutig, verlässt ihre Komfortzone und überwindet Unsicherheiten. Als sie sich schließlich ihrer größten Angst - der Höhe - stellt, erkennt Abi, dass sie nur dann wirklich glücklich wird, wenn sie ihre eigenen Träume lebt. Und in denen spielt Joseph plötzlich gar keine Hauptrolle mehr




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    Zugegeben...die Handlungsidee dieses Romans ist nicht neu. Doch für mich wurde diese Idee auf ein neues wunderschön umgesetzt. Die Lebensziele der Protagonistin wurden nicht einfach nur nacheinander "abgearbeitet", sondern in einer wunderschönen und emotionalen Gesamtgeschichte miteinander verwoben. Auch der Ausgang der Handlung war schnell vorhersehbar, doch auch diese Tatsache störte mich nicht. Tolle Charaktere machen die Geschichte rund.


    Der Roman handelt von Selbstverwirklichung. Den Mut zu haben, seine Stärken zu erkennen und sie vor allem auch zu leben. Nicht immer den leichteren und bequemeren Weg zu gehen, sondern etwas in seinem Leben zu riskieren und umzumodeln. Eben den richtigen Weg für sich selbst zu finden. Er führt nicht immer geradeaus, manchmal biegt man auch falsch ab. Aber mit dem Glauben an sich selbst und einer Portion Mut, wird man schliesslich glücklich sein eigenes, erträumtes Lebensziel erreichen. Besonders gefällt mir, dass der Roman eine Message in die Welt hinausschickt. Eine, die zwar nicht neu ist, aber die im Alltag oft vergessen wird. Um zu leben und zu lieben, muss man sich Herausforderungen stellen. Man soll nicht immer den einfachen Weg wählen, nur weil er bequemer ist, sondern auch einmal etwas wagen, was einem Angst macht und bei dem man die eigene Komfortzone verlassen muss. Abi steht vor diesen vorwiegend sportlichen Aufgaben, die ihr genau das abverlangen. Was ihr davon gelingt oder nicht, muss jeder selbst lesen.
    Abi war mir als Protagonistin wirklich sehr sympathisch. Wir erleben die Geschichte aus ihrer Perspektive, sie erzählt sie und so konnte ich als Leser eine wirklich enge Beziehung zu dieser Figur aufbauen und so richtig mit ihr mitfühlen. Hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet, so authentisch kommt Abi rüber und es hat großen Spass gemacht, Abi auf ihrem Weg und den "abarbeiten" der Liste zu begleiten. Zu sehen, was ihr wie gelingt und was warum nicht. Wie sie sich entwickelt, verändert und wieder zu sich selbst findet. Und plötzlich glücklicher ist als jemals zuvor! Sie verliert ihre "Ängste" und wandelt nun endlich selbständig und auch selbstbestimmt durchs wahre Leben.
    Mit ihrem lockeren, aber gleichzeitig fordernden Stil, erschafft die Anna bell eine fast schon geheimnisvolle Atmosphäre, die absolut greifbar ist, bei der man aber gar nicht genau sagen kann, aus welchen Bestandteilen sie sich überhaupt zusammensetzt und sicherlich sind manche Aspekte der Geschichte vorhersehbar, aber irgendwie wäre man doch auch manches Mal ein wenig enttäuscht, wenn sie sich nicht so entwickeln würde, wie man es sich vorstellt. Dementsprechend freut man sich auf jede weitere Seite, jedes neue Wort und natürlich jede neue Herausforderung, der Abi sich stellt.
    Die Geschichte ist wunderbar flüssig, teilweise spannend und sehr empathisch beschrieben und kann sie jedem empfehlen, der gefühlvolle Geschichten liebt.

  • Ich gehöre ja eigentlich überhaupt nicht zur Zielgruppe... Aber ich habe das Buch auch mit großem Vergnügen gelesen.


    Wobei ich die Naivität der Hauptperson manchmal etwas anstrengend fand... Aber wirklich sehr locker, sehr humorvoll geschrieben, kann man problemlos mal so weglesen. Nettes Buch (bestimmt ideale Strandlektüre!)!

  • Inhalt:
    Abi fällt aus allen Wolken als Joseph sich nach einem Jahr Beziehung von ihr trennt. Nichts hat darauf hingewiesen. Sie ist am Boden zerstört als sie dann noch eine Kiste mit ihren Sachen vor ihrer Tür findet. Doch darin ist auch ein Buch das ihr nicht gehört und raus flattert eine Liste mit Dingen die Joseph scheinbar mal machen wollte. Ist das der Weg ihn zurückzuerobern? Abi denkt es ist der Einzige Weg und beginnt die Liste abzuarbeiten...


    Meine Meinung:
    Ich habe es glaube ich schon mal erwähnt. Ich mag Listenbücher, deswegen wollte ich dieses auch gerne lesen.


    Der Beginn gestaltet sich für mich jedoch etwas zäh. Zu Lesen wie Abi in ihre Liebeskummer zerfließt empfand ich als langweilig und auch zu langatmig. Ich hatte das Gefühl es dauert ewig bis es wirklich mal um die besagte Liste geht. Und selbst dann gestaltet sich die Geschichte nur recht zögerlich. Erst etwa ab der zweiten Hälfte nahm die Geschichte für mich an Fahrt auf und wurde interessant auch wenn ich da bereits ahnte worauf es hinaus lief.


    Abi wirkt für mich nicht wie 30, eher wie 15. Sie ist so darauf fixiert Joseph zurück zu bekommen das sie andere Menschen um sich herum gar nicht mehr so wahr nimmt. Ich hatte oft das Gefühl das es nur um sie geht und andere eben Mittel zum Zweck sind. Das wndelt sich irgendwann machte sie zu Beginn aber recht unsympathisch. Auch finde ich ihre aufopfernde Rolle als sehr negativ. Ich hätte mir hin und wieder ein Nein gewünscht anstatt das sie alles so akzeptiert und tut damit Joseph zu ihr zurück kommt. Es erscheint schon fast hörig.
    Wie schon geschrieben behandelt Abi die Leute um sich rum als Beiwerk und das merkt man auch bei der Ausarbeitung der anderen Figuren, die recht negativ weg kommen zum Teil und / oder so gut wie gar nicht beschrieben werden. Das Buch enthält viele Vorurteile, was mir auch nicht so zusagt.
    Das Ende war für mich nicht wirklich überraschend. Genauso hatte ich es voraus geahnt als eine gewisse Person ins Spiel kam. Es war einfach zu offensichtlich wie ich finde. ich habe nichts gegen Voraussehbarkeit, die gibt es oft, gerade bei Liebesromanen, doch hier war das Ende damit klar und es fehlte zu viel auf dem Weg dorthin als das es nicht störte.
    Der zweite Strang, Abis Arbeit, sorgte für ein wenig Auflockerung, auch wenn dort wieder wenig überraschendes geschah.
    Am Ende war es dennoch , trotz der vielen Kritik kein schlechtes Buch. Es ist ein Buch von dem man nicht zuviel erwarten darf und das gewiss Gefühl beinhaltet, doch das erst zum Ende hin. Da gab es die Herzschmerz Momente die ich so mag. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: