John Matthews - Henry Hunter jagt den Urvampir

  • Das Buch "Henry Hunter jagt den Urvampir" von John Matthews ist 2015 im Knesbeck Verlag erschienen, als erstes Buch einer Serie. Das Original wurde auf Englisch geschrieben, bei diesem Buch handelt es sich um eine Übersetzung. Es handelt sich ume ine gebundene Ausgabe mit blauem Einband. Auf dem Cover sind die zwei Hauptpersonen, Henry Hunter und Dolf, zu sehen, sowie grüne Tenktakel. Die Bindung ist ist Grün und von guter Qualität, das Buch sieht nach eimaligem Lesen aus wie neu, obwohl ich es ab und zu nur umgedreht abgelegt habe.


    Die Geschichte erzählt Dolf aus seiner Perspektive. Henry Hunter, das begabte Kind zweier sehr reicher Eltern, die keine Zeit mehr für ihn haben, und Dolf besuchen das selbe englische Internat. Die Geschichte beginnt in der Nacht, bei einem Einbruch von Dolf und Henry in das Büro des Direktors. Rasch entwickelt sich die Handlung zu einer Abenteuerjagd. Henry ist nicht nur sehr klug, er spricht und verhält sich sehr erwachsen und hat, neben Abschlüssen in verschiedenen Disziplinien, auch eine unüberschaubare Kenntnis von Fremdsprachen und fundierte Kampfsportausbildungen. Er verfügt über ausreichend Geld und Kontakte, um sich jeden Wunsch in Windeseile erfüllen zu können. Daher ist es für ihn und Dolf problemlos möglich, eine Reise nach Transylvanien in einem Privatjet anzutreten.
    In Transylvanien angekommen, machen sich die beiden Jungs auf die Suche nach Dracula und haben dabei Unterstützung von einem Touristenführer, der sich um Transport, Logis und Besichtigungstermine kümmert. Bei der Jagd auf den Urvampir lernen sie auch Bella kennen, die sich als Draculas Tochter und große Unterstützung herausstellt. Das Buch endet damit, dass Henry, der in einen Vampir verwandelt und wieder zurückverwandelt wurde, vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist, und Dolph die LeserInnen um Unterstützung bittet, Hinweise auf Henrys Aufenthaltsort zu finden - und damit auf weitere (noch erscheinende) Bücher der Serie verweist.


    Obwohl ich vom Alter her als Erwachsene definitiv nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, hat mir das erste Buch der Serie gut gefallen. Das Buch ist in einer schönen Sprache geschrieben, die man im Kinderprogramm im Fernsehn leider immer seltener hört. Besonders gewählt drückt sich Henry aus, wenn er seinen Freund zum Beispiel mit "Dolf, mein Bester,..." anspricht. Im Buch sind viele Dialoge zu finden, die Sätze sind meist einfach konstruiert, wirken aber keinesfalls lieblos oder abgehackt, sonder sind dem sprachlichen Gebräuchlichkeiten der Zielgruppe angepasst.
    Ebenso gefallen mir die einfachen, gezeichneten Illustrationen. Auch einige Rahmen auf Doppelseiten verstärken die Stimmung, die das jeweilige Kapitel transportieren soll. So sieht man zum Beispiel in Transylvanien schon mal Berge mit einer Burg im Hintergrund. Alle Illustrationen sind schwarz - weiß, so wie ich sie noch aus Büchern meiner Kindheit kenne.
    Die Entwicklung der Handlung und der Spannungsaufbau gefallen mir sehr gut, mit dem Vampirthema wird auch ein aktueller Trend der Erwachsenen- und Jugendliteratur aufgegriffen und kindgerecht verarbeitet.
    Einen Stern ziehe ich bei diesem Buch ab, weil hier eine Theorie eingeführt wurde, dass man die (bereits erfolgte) Verwandlung in einen Vampir wieder rückgängig machen kann, wenn man innerhalt eines Tages von einem Vampir gebissen wird. Diese These wird weder mit alten Schriften belegt (zum Beispiel hätten Dolf und Henry da einen Hinweis darauf in der Höhle finden können), sondern einfach als gegeben postuliert, obwohl sie ein keinem mir bekannten Vampirbuch vorkommt, von denen ich mittlerweile sicher schon 150 gelesen habe.
    Weiters habe ich es als sehr störend empfunden, dass auf das Verschwinden von Henry in den letzten Seiten (und ich finde, auch sehr knapp und lieblos) hingewiesen wird. Das hätte mir zu Beginn des Buches wesentlich besser gefallen, und mich die Geschichte auch unter einem anderen Gesichtspunkt lesen lassen. Schade! Denn hierdurch bleibt dem Leser, der Dolf helfen will, nichts anderes übrig, als die Geschichte noch einmal zu lesen, und zwar unter dem Aspekt von Henrys Verschwinden. So gut hat mir die Geschichte dann aber doch nicht gefallen, dass ich sie ein zweites Mal lesen würde, denn dadurch, dass ich den Ausgang bereits kenne, finde ich dieses Abenteuerbuch nicht mehr ausreichend spannend.



    Fazit: ein guter Serienstart, der aber bei Vampirtheorien mehr Recherche oder Erklärung gebraucht hätte, der aber viel leicht lesbare Folgeromane für Jungs in diesem Alter mit sich bringt und diese Jungs dadurch vielleicht zu mehr Lesestunden motivieren kann.