Oliver Lutz (Herausgeber) - Der ist nur tot

  • Oliver Lutz (Herausgeber) - Der ist nur tot


    Inhalt:
    Ein kleiner Ort, auf dessen Friedhof irgendwer immer wieder Leichen ausgräbt. Eine Mutter, die die Chance bekommt, nach ihrem Tod ein Unrecht auszugleichen. Eine alternde Diva, die für ihre Schönheit einen fürchterlichen Preis zahlt. Ein inszenierter Übertritt ins Jenseits, der unerwartete Tücken birgt. Eine Frau, die ihren Mann aus seinem Grab befreit ... In originellen und packenden Geschichten mit einer Bandbreite von Spannung über Mystisches und Philosophisches bis hin zu Splatter erzählen elf Autoren von jenen Kreaturen, die zwischen Leben und Tod gefangen sind: Zombies! Der Erlös dieses Buchs geht an den Herzenswünsche e.V., der schwer kranken Kindern und Jugendlichen Wünsche erfüllt (www.herzenswuensche.de).
    (Q Amazon)



    Meinung:
    Bei Der ist nur tot handelt es sich um eine kleine Sammlung kurzer Zombiegeschichten oder zumindest Geschichten in denen das Thema Untot aufgegriffen wird, denn nicht immer sind es die klassischen Zombies die hier auf den Seiten ihr Unwesen treiben.


    Die Qualität der Geschichten ist, aus meiner Sicht, sehr gestreut. Im Großen und Ganzen lesen sich die Geschichten alle recht gut und unterhalten, manche mehr, manche weniger. Es gab für mich nur zwei Geschichten, welche mir überhaupt nicht gefallen haben.


    Nach jeder Geschichte gibt der Herausgeber ein paar kurze Infos zum Autor, meist nicht ganz ernst gemeint und einen kleinen Überblick zu dessen anderen Werken.


    Ich werde jetzt ganz kurz auf jede Geschichte eingehen. Name, Autor, Seiten und Wertung abgeben, eine möglichst kurze Inhaltsangabe machen und kurz etwas dazu schreiben. ich denke, das wird dann schon fast etwas den Rahmen sprengen, also lege ich mal los.


    Die Dinge, die sie wissen - Jan-Christoph Prüfer
    Seiten: 13
    Wertung: 4 :bewertung1von5:


    Marianne ist die letzte Überlebende und Zurückgebliebene, in Wellhagen. Eine Epidemie hat das Land überrollt und nun treiben sich überall Zombies herum, die Regierung ist hilflos. Marianne fristet ihr einsames Leben allein mit einem Hund und will herausfinden ob ihr Mann, welcher kurz vor dem Ausbruch verstorben ist und beerdigt wurde, nicht vielleicht doch wieder aufgestanden ist.


    Die Geschichte ist gut geschrieben und macht Spaß beim Lesen. Das Leben Mariannes sieht gar nicht mal so deprimierend aus, wie man es erwarteten würde.


    Ein dubioses Angebot - Markus Günther
    Seiten: 11
    Wertung: 3 :bewertung1von5:


    Sarah will ihren Sohn unbedingt vor ihrem Ex und dessen Bruder beschützen und genau das verursacht ihren Tod, doch kurz davor taucht ein mysteriöser Fremder auf, der ihr das Angebot macht sich auch nach ihrem Tod an ihrem Ex zu rächen.


    Die Geschichte um Sarah ließt sich gut, auch wenn mir eine zeitliche Einordnung gefehlt hat, die Todesstrafe macht irgendwie keinen rechten Sinn. Was mir aber gefallen hat, ist das Ende.


    Bloody Valentine - E.M. Jungmann
    Seiten: 23
    Wertung: 2 :bewertung1von5:


    Heather will unbedingt mit Simon zusammenkommen und macht Pläne für den Valentinstag. Simon versetzt sie aber mal wieder und so wird nichts aus den Plänen. Sie trifft auf einen mysteriösen Fremden, der ihr ein Angebot macht, wie sich Simon ihrer Person nicht mehr entziehen kann, allerdings verfolgt er auch eigene Pläne mit Heather.


    Bloody Valentine hat mir nicht wirklich zugesagt. Die Geschichte war für mich nicht ganz rund und auch die Tatsache, dass es um viel Liebe, Verlangen und Lust ging, hat mir nicht zugesagt. Mir war sie etwas zu schnulzig.


    Stillstand - Mark Eyland
    Seiten: 23
    Wertung: 3 :bewertung1von5:


    Viktor ist von der Idee besessen den Tod besiegen zu können und ewig zu leben. Als er es dann schafft bittet er seinen besten Freund um einen Gefallen, der diesem nicht behagen wird.


    Stillstand könnte eine wirklich nette Geschichte sein, wenn man etwas mehr Entwicklung hereingesteckt hätte. Die Auflösung für die Unsterblichkeit hat mir nicht ganz gefallen, alles etwas zu wage. Die Hin- und Hergerissenheit Karls am Ende gefällt mir aber und man kann grob mitfühlen.


    Pater Anselms Bitte - Anerkreon G.
    Seite: 9
    Wertung: 2 :bewertung1von5:


    Pater Anselms stirbt, doch bevor er dahinsiecht will er in Würde sterben und bittet um Hilfe. Beim Übergang allerdings klappt nicht alles wie geplant.


    Alles in der Geschichte ist irgendwie merkwürdig. Was das genau sollte kann ich nicht sagen, aber die Prozedur des Seelenabschieds hat mir gar nicht zugesagt. Irgendwie ist die Geschichte unfertig.


    Lifting - Fred ink
    Seiten: 37
    Wertung: 4 :bewertung1von5:


    Kathryn Torpe ist besessen vom Schönheitswahn. In ihren Kreisen ist Schönheit für die Frauen alles und sie erträgt alles um noch besser und jünger auszusehen. Das Alter lässt sich aber nicht mehr verbergen und ihr gehen die Möglichkeiten aus. Als plötzlich eine Freundin und Rivalin im Schönheitswahn völlig runderneuert auftaucht, eröffnet sich Kathryn eine neue Möglichkeit. Es klappt, nur ist das nicht das Einzige was mit ihr passiert.


    Dies ist eine der längsten Geschichten im Buch und auch eine der besseren, was wohl auch mit der Länge zusammenhängt. Der Leser bekommt etwas Zeit sich mit der Geschichte und der Protagonistin anzufreunden. Man leidet nicht mit ihr aber man verfolgt ihr Tun und Handeln.


    Geliebter Feind - Petra Carolus
    Seiten: 5
    Wertung: 1 :bewertung1von5:


    Krieg, eine Vergewaltigung, eine schwebende Meduse


    Ähm …. was war das? So kurz die Inhaltsangabe ist, so kurz ist die Geschichte und ich habe keinen blassen Schimmer was sie sagen wollte, welche Schrecken sie verbreiten will. Fehlt mir da ein bestimmtes Hiintergrundwissen? Das war so gar nicht meine Geschichte


    Erwachen - Maria Engels
    Seiten: 15
    Wertung: 3 :bewertung1von5:


    Jen erwacht in einer verwüsteten Wohnung. 'Das muss ja 'ne Party gewesen sein', denkt sie. Ihr Freund liegt im Nebenzimmer. Sie geht durch die Wohnung ins Bad und sieht im Spiegel etwas, das da nicht hingehört. Es ist sie, nur nicht auf die gute Art und Weise. Sie ist verrottet, voller Fliegen, tot; doch ist das nur ihr Spiegelbild. Diese Visionen häufen sich und sie fragt sich ob sie verrückt wird.


    Erwachen hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es verdammt viele Fragen gibt, welche unbeantwortet bleiben. Die Geschichte verbreitet viele Hilflosigkeit und eine Spur Wahnsinn, was mir gut gefallen hat.


    Draußen auf dem Lande - Jens Behn
    Seiten: 72
    Wertung: 5 :bewertung1von5:


    Mathew Clayton ist im Auftrag der Regierung unterwegs und sucht verbliebende Zombies auf dem Lande. Nach der Katastrophe sind im ländlichen Bereich einige davon zurückgeblieben und um eine erneute Katastrophe zu verhindern, ist man auf der Suche nach ihnen. In einem kleinen Ort werden immer wieder neue Gräber geöffnet und die Leichen gefleddert. Er hat eine Spur, einen Verdacht, doch was er findet, hätte er nicht erwartet.


    Das ist eine wirklich gute Geschichte, wenn nicht sogar die beste Erzählung in dieser Sammlung. Sie erschreckt, verunsichert und verstört etwas zum Ende hin. Sehr gut und sehr unterhaltsam. Mein Highlight!


    Alsterspaziergang - Uwe Kossmann
    Seiten: 15
    Wertung: 4 :bewertung1von5:


    Victor ist geschäftlich in Hawai und nimmt an einem Ritual der Einheimischen teil. Fast 3 Wochen später erwacht er im Flugzeug auf dem Weg nach Hause. Was ist passiert? Nach und nach verändert er sich. Erinnerungen kommen nur wage wieder und er weiß , dass er sich verstecken muss und etwas zu essen braucht, Fleisch!


    Alsterspaziergang ließt sich gut und unterhält, die Erinnerungen Viktors bleiben etwas ungenau und so muss sich der Leser etwas dazudenken, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Sie hat mir jedenfalls gefallen.


    Die unbenannte Zone - Silke Brandt
    Seiten: 19
    Wertung: 1 :bewertung1von5:


    Eine neue Welt! Nach dem Krieg ist alles anders. Normal gibt es nicht und was normal war, erschreckt die Menschen. Tote stehen wieder auf und kommen zu den Lebenden zurück.


    Das ist eine sehr bizarre Kurzgeschichte, welche mich nur verwirrt hat und in ihrer Kürze überhaupt keinen wirklichen Sinn für mich ergeben hat. Ich glaube, dass diese Story mit mehr Seiten sicherlich etwas hätte, aber so fragt man sich nur was das soll. Der Gruselfaktor, das Erschrecken blieb hier völlig aus.


    Fazit:
    Der ist nur tot ist eine unterhaltsame Sammlung verschiedenster Kurzgeschichten zum Thema 'Untot'. Sie hat ihre Höhen und Tiefen ist aber, bis auf wenige Ausnahmen, recht gut. Es ist meine erste Zombiegeschichtensammlung und sie hat mich recht gut unterhalten, aber nicht von den Socken gehauen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn