Anja Ukpai - Rabenherz

  • Inhalt:
    June hofft sehr das sie auch noch das Stipendium für die Oberstufe der Saint Gilberts Highschool erhält auch wenn das bedeutet das sie keinem etwas davon erzählen darf. Doch ihre Tante ist gar nicht angetan davon das sie weiterhin auf diese Schule geht. Sie befürchtet das June in Gefahr ist, denn vor vielen Jahren sind Schüler aus dieser Schule einfach verschwunden.
    June hat derweil nur Augen für Jacob, dabei hat sie vorgehabt sich nie zu verlieben, denn eine Prophezeiung sagt das sie die Bestimmte ist, die den Fluch auf Saint Gilbert aufheben kann, gegen ihre große Liebe....


    Meine Meinung:
    Rabeherz ist eine Dilogie und wird bereits im September fortgeführt. Doch nun erst meine Meinung zum ersten Band.


    Da Rabenherz ein Kinder-/Jugendbuch ist habe ich nichts zu aufregendes erwartet. Ich habe mich auf eine schöne mysteriöse Fantasy Geschichte gefreut. Bekommen habe ich zwar auch Fantasy, doch eher war es eine Internatsgeschichte.


    Diese mochte ich als Kind sehr von daher wird gewiss auch dieses Buch begeisterte Leser finden. Ich war nicht ganz so begeistert. Was nur bedingt daran lag das es eine Internatsgeschichte ist, viel mehr war sie mir zu langweilig.


    Der Einstieg fiel recht leicht und man bekommt alles mysteriöse auch direkt mit. Von daher alles richtig gemacht. Es gibt diesen schwarzen Raben, der laut Definition Unheil bringen soll, das baut die Spannung ein wenig auf. Doch ging sie mir bei den ganzen Internatsgeplänkel ein wenig flöten. Vor allem weil es immer wieder um Neid geht. Neid von June auf eine Mitschülerin. Umgekehrt gewiss auch Neid dieser Mitschülerin was June betrifft. Das war mir stellenweise zu viel. Auch die Liebelei zwischen June und Jacob war mir zu unscheinbar. Es war ein zartes anbandeln was hätte mehr werden können, aber irgendwie immer wieder unterbrochen wird.


    Schön fand ich die kurzen Kapitel und auch die Erklärungen die nach jedem Kapitel folgten. Sie machten das Buch etwas abwechslungsreicher. Auch kommt der Rabenlord zu Wort in Form von seinen Tagebüchern, der die Spannung etwas anheizt.
    Der Schreibstil ist leicht und flüssig, so das man trotz einiger Längern, für mich, gut der Geschichte folgen kann.


    Die Figuren sind übersichtlich bleiben für mich aber recht flach. Als Erwachsene kann ich mich auch schlecht in sie hinein versetzen.
    June sieht Dinge die kein anderer sieht. Das macht ihr Angst, aber irgendwie auch nicht. Sie ist sehr brav für ihr Alter. Handelt nur selten nach ihrem Kopf. Hier und da merkt man das sie nicht alles machen will was man von ihr verlangt, aber im allgemeinen würde ich sie als brav bezeichnen.
    Emma ist Junes beste Freundin und weiß alles über sie. Sie wohnt im Internat während June Heimgängerin ist. Emma wirkt ein wenig flippig, aber trotzdem noch angepasst.
    Jacob ist einer der drei Jungs die neu auf im Internat sind. Er scheint an June gefallen gefunden zu haben und sucht immer wieder ihre Nähe.
    Rachel ist die Beste der Schule, glaubt sie, und ist auch sonst diejenige die immer am Besten sein will. Eine kleine Diva, die nicht gerade nett mit June umgeht.
    Phoebe ist Junes Tante. Sie kann laut eigener Aussage in die Zukunft sehen und macht sich Sorgen um June. Leider bringt sie June in manch eine peinliche Situation.


    Ich habe die Geschichte schon mit Spaß gelesen und war sehr gespannt auf das Buchende. Sicher wusste ich dass es nicht das richtige Ende ist. Schließlich kommt noch der zweite Band, Rabenkuss, doch hatte ich mir mehr erwartet. Alle Fragen die sich im laufe der Geschichte aufgetürmt haben bleiben unbeantwortet und man muss auf den nächsten Band und die Antworten warten. Ein Cliffhanger der fieser kaum sein könnte und der mich eher frustriert zurück lässt.


    Die Altersangabe finde ich gut gewählt und hätte sogar noch etwas jünger sein können. Ich denke für 10 bis etwa 15 Jährige könnte der Gruselfaktor im Buch so richtig wirken. Für Erwachsene wie mich hingegen, ist es eine nette Geschichte die leider unbefriedigend endet. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe die Geschichte schon mit Spaß gelesen und war sehr gespannt auf das Buchende. Sicher wusste ich dass es nicht das richtige Ende ist. Schließlich kommt noch der zweite Band, Rabenkuss, doch hatte ich mir mehr erwartet. Alle Fragen die sich im laufe der Geschichte aufgetürmt haben bleiben unbeantwortet und man muss auf den nächsten Band und die Antworten warten. Ein Cliffhanger der fieser kaum sein könnte und der mich eher frustriert zurück lässt.

    Mir ging es genauso. das ganze Buch wirkt irgendwie unvollständig, wie wenn man ein dickes Buch in zwei Teile gerissen hat und nur der erste Teil verfügbar ist.

  • Als erster Band einer Dilogie hat mich das Cover sogleich in seinen Bann gezogen. Wie schön, wie anders, wie geheimnisvoll, dachte ich. Und dieser Eindruck setzte sich im Inneren des Buches fort. Es entfaltete sich eine Geschichte, die genauso schön und geheimnisvoll daherkam und nahezu liebevoll aufgemacht (mit Tagebucheinträgen und kleinen Rabensilhouetten vor jedem Kapitel) ist.


    Prolog
    Der Prolog erzählt eine spannende Begebenheit in der Vergangenheit und man erhält als Leser den Eindruck, dass diese vorgeschobene Sequenz noch eine wichtige Rolle übernehmen wird.
    Mit wunderschönen Worten wie
    "Der Wald atmete wie ein wildes Tier. Oder war es das Blut, das in ihren Ohren rauschte, weil sie etwas Verbotenes taten?"
    holte Anja Ukpai mich gleich von der ersten Seite ab und zog mich in die Geschichte hinein, die dann auch sogleich Fahrt aufnahm.


    Die Story
    Erzählt wird Rabenherz aus der Sicht der 16-jährigen Juniper (June) Adams. June geht als Stipendiatin auf die noble Saint Gilberts High School, um die sich eine alte Legende rankt. Laut Tante Phoebe (göttlich!!) ist June die Bestimmte, die den uralten Fluch auf Saint Gilberts aufheben soll.


    Die Figuren
    Anja Ukpai schaffte es auf beeindruckende Weise, dass ich mit der Hauptfigur June (eine sehr sympathische und vor allem selbstbewusste Hauptfigur) mitgelitten und mitgefiebert habe. Mein absoluter Lieblingscharakter ist Tante Phoebe. Sie hält sich für ein hellfühliges Medium und fühlt sich berufen, jedem sein Schicksal vorherzusagen. Hach, Tante Phoebe: "Sie war ein bisschen wie Mary Popins." (Seite 16) Auch die anderen Figuren waren lebendig beschrieben und ich hatte zu jedem Charakter ein Bild vor Augen. (Sehr verliebt bin ich übrigens auch in Mimosa.)


    Das Setting
    Rabenherz spielt in Little Lixton, im Mortlock Park und vor allem auf der Saint Gilberts High School. Anja Ukpai schaffte es mit einer detaillierten Schilderung der Schauplätze mir das Gefühl zu vermitteln, dass ich mich an den Orten befinde/bzw. mich dort gut auskenne.


    Das Ende:
    Wie bitte? Als ich die letzte Seite ausgelesen hatte, dachte ich: Und jetzt? Wo gehts weiter? Gut, June hat bekommen, was sie wollte, aber was will der Rabenlord? Diese Geschichte und ihr Ende haben mich noch nicht wieder losgelassen und ich kann noch kein neues Buch anfangen. All meine Gedanken kreisen noch immer mit den Raben um Saint Gilberts. Wann ist mir sowas das letzte Mal passiert? Chapeau Anja Ukpai!


    Fazit
    Rabenherz ist für mich DIE Entdeckung dieses Frühjahrs. Ich bin nur durchs hinreißende Cover aufmerksam geworden auf eine Geschichte, die von durchgängig hoher erzählerischer Qualität ist. Eine Geschichte, die von dem Ideenreichtum der Autorin lebt. Rabenherz bedient sich einer gelungenen Mixtur aus Elementen wie Nobel-Schule, Wahrsagerei, Raben und viel britischem Flair, die raffiniert und romantisch zugleich ist.


    Die einzige Frage, die für mich jetzt im Raum steht: Wie soll ich bitte schön die Zeit bis zum Erscheinen des zweiten und finalen Bandes im September überstehen?

  • Mir ging es genauso. das ganze Buch wirkt irgendwie unvollständig, wie wenn man ein dickes Buch in zwei Teile gerissen hat und nur der erste Teil verfügbar ist.

    Ja das trifft es auf den Punkt. So unter dem Motto als ein Band war es zu dick für ein Jugendbuch

  • Klappentext:
    Als June ein Stipendium für die St. Gilberts High School erhält, geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Nur ihre Tante ist nicht begeistert. Sie warnt vor einem uralten Fluch und sieht eine dunkle Gefahr über St. Gilberts aufsteigen. Doch June hat andere Sorgen: Sie hat sich Hals über Kopf in Jacob verliebt, was alles andere als unkompliziert ist. Außerdem taucht immer wieder ein unheimlicher Rabe in ihrer Nähe auf und verfolgt sie sogar bis in ihre Träume. Und plötzlich geschehen tatsächlich merkwürdige Dinge in dem alten Schulgemäuer. Hatte Tante Phoebe etwa recht damit, dass ausgerechnet June die Bestimmte ist, die den Fluch auf St. Gilberts aufheben wird? Und zwar im Tausch gegen ihre große Liebe.
    "Rabenherz" ist der erste Band der "Raben-Saga" von Anja Ukpai, die am Ende eine Dilogie darstellt.



    Schon der Einstieg in den Roman sorgt für gruselige Momente, die sogleich die Neugierde des Lesers wecken. Man ist sofort begierig zu ergründen, was hinter den geheimnisvollen Ereignissen steckt und lässt sich daher sogleich von der Geschichte gefangen nehmen.



    Auch der weitere Verlauf ist herrlich spannend und besticht mit einer tollen Geschichte, die weder vorhersehbar noch bereits bekannt erscheint. Seite um Seite wussten mich daher zu fesseln und ich ließ mich nur allzu gerne in das englische Internat St.Gilberts entführen. Man kann förmlich durch die Seiten fliegen, so sehr packte mich diese Geschichte, weshalb die Seitenanzahl letztendlich viel geringer erschien, als sie tatsächlich ist.



    Besonders begeistert hat mich die Atmosphäre. Die passt einfach hervorragend zu dem englischen Setting, das in mir irgendwie Behaglichkeit hervorrief und ich mich daher voller Begeisterung unter eine Decke kuscheln und eine Tasse Tee genießen ließ. Dabei ist diese unter all jener Behaglichkeit ausnehmend düster, geheimnisvoll, romantisch und einnehmend. Einfach eine gelungene Mischung, die zu aufregenden Schmökerstunden einlädt und man das Buch vor Beendigung einfach nicht mehr aus der Hand legen möchte.



    Die Hauptprotagonistin June ist für mich ein weiteres Highlight dieser Geschichte. Sie wirkt herrlich normal, aber dennoch sehr besonders. Ihre Art erscheint sehr einnehmend und es macht stets Spaß, das Abenteuer mit ihr zu durchleben. In meinen Augen hätten wir gerne noch mehr Zeit verbringen können.



    Der Schluss kommt regelrecht abrupt. Zwar ohne fiesen Cliffhanger, aber dennoch recht plötzlich. Doch die vielen kleinen Andeutungen und die offenen Handlungsstränge lassen mich nach mehr lechzen, weshalb ich nun umso gespannter auf den abschließenden Band bin, der mir hoffentlich genauso viele Lesespaß beschert wie "Rabenherz" es vermochte.



    Fazit: Spannend, atmosphärisch und wunderbar geheimnisvoll. "Rabenherz" ist das ideale Buch um sich an düsteren, kalten Tagen zum Schmökern unter eine Decke zu verkriechen und die Geschichte bei einer Tasse Tee typisch englisch zu genießen.