Jennifer Benkau - Wenn wir fallen

  • Inhalt:
    Liz träumt jede Nacht von diesem Jungen, den sie in Wirklichkeit nicht kennt. In diesem Traum sind sie zusammen und alles fühlt sich echt an. So echt das sie Angst hat verrückt zu werden.
    Dann geraten ihre Tante und sie in einen Tankstellenüberfall und vor ihr steht ihr Traumjunge. Nun nicht mehr so lieb wie in dem Traum, sondern Teil der Gang, die die Tankstelle überfallen hat. Dennoch möchte sie ihn wiederfinden. Ihm geht es ähnlich, nur aus ganz anderen Gründen


    Meine Meinung:
    Wenn wir fallen scheint ein Liebesroman zu sein, doch eigentlich ist es viel mehr als das. Ein Liebesroman bedeutet meistens auch eine gewisse Leichte, etwas unbeschwertes auch manchmal oberflächlich. Doch wer das hier erwartet und mal eben ein leichtes Buch lesen möchte ist verkehrt. Wenn wir fallen hat viel Tiefe für einen Jugend- und vor allem Liebesroman.


    Der Einstieg ist allerdings etwas zäh. Man lernt sowohl Liz, wie auch den Traumjungen kennen. Außerdem alle Nebenfiguren die hier einen großen Raum einnehmen. Doch ab dem Überfall kommt die Geschichte so richtig in den Gang und fesselte mich. Man weiß manchmal nicht wirklich ob man eine Liebesgeschichte oder eine Kriminalgeschichte liest, denn Beides ist hier sehr stark verwoben. Dazu kommen noch die Konflikte die behandelt werden.
    Es geht um Graffitis, um Alkoholismus und Drogen um Bandenkriminalität und auch um die Liebe. Doch die rückt an manchen Stellen ein wenig nach hinten. Es ist nicht immer alles rosarot und das zeigt diese Geschichte auch sehr deutlich. Auch kann Liebe nicht bei allem helfen.


    Der Schreibstil ist flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Spannung, sowohl als es um die Gang, wie auch als es um die Liebe ging, ist greifbar. Sie steigert sich bis zum Schluss. Unterstützt wird das dadurch das man nicht nur Liz begleitet sondern im Wechsel auch Louis zu Wort kommt. Daran merkt man erst einmal wie zerrissen dieser Junge ist und möchte ihm am liebsten laufend helfen.


    Liz hat schon herbe Verluste erlitten. Sie wohnt bei ihrer Tante und geht darin auf zu Nähen. Doch selber trägt sie ihr recht auffälligen Sachen nie. Nur eine Tasche, ansonsten verkauft sie ihre Werke. Sie selbst empfindet sich als hässlich und unscheinbar und am liebsten wäre sie unsichtbar. Sie mausert sich von einem sogenannten Mauerblümchen zu einem starken und selbstbewussten Mädchen. Das ist schön mit anzusehen.
    Louis ist der Bad Boy, doch das wäre zu oberflächlich. Er hat viele Probleme und hat sich in eine Situation manövriert aus die er alleine kaum raus kommen kann. Obwohl er kriminell ist hatte ich Mitleid mit ihm, denn schließlich ist er, wie Liz auch, erst sechszehn Jahre alt.
    Katta ist Liz beste Freundin und diejenige die ihr beratend zur Seite steht. Es gibt nicht viele Menschen in Liz Leben, so ist es nicht verwunderlich das Andrea, ihre Tante, auch eine Vertraute ist, auch wenn sie nur Bruchstücke erfährt, von dem, was bei Liz los ist.


    Am Ende bleibt nur zu sagen das ich selten so eine tiefsinnige und zugleich aufregende Liebesgeschichte für Jugendlich gelesen habe. Die Altersangabe ab 12 Jahren ist in Ordnung. Doch bringt das Buch auch eine Botschaft für Erwachsene mit. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Nachdem mich Jennifer Benkau bereits mit ihrer "Dark Canopy"-Dilogie sowie dem Roman "Mit Rosen bedacht" zu 100% begeistern konnte, musste natürlich auch schnellstens ihr neustes Werk "Wenn wir fallen" verschlungen werden. Und auch hier hat mir die Autorin wieder einige schöne Lesestunden beschert.
    In der Geschichte fand ich mich sehr schnell zurecht. Besonders interessant fand ich die Idee von dem Traumjungen, der auf einmal Wirklichkeit wird. Auch wie zwei Jugendliche aus komplett unterschiedlichen Verhältnissen zusammen finden würden, klang vielversprechend.


    Liz und Louis konnte ich mir gleich gut vorstellen, dennoch blieben sie mir auf den ersten Seiten etwas fremd. In Liz konnte ich mich nach einigen Seiten jedoch gut hineinversetzen. Sie ist eine sehr besondere Protagonistin. Auch wenn sie es bisher nicht leicht hatte, gibt sie nicht auf. Besonders toll finde ich auch, dass sie ihren Traum verfolgt und das tut, was ihr Spaß macht: Kleidung und Accessoires designen. Nach einigen Seiten wurde ich dann auch mit Louis warm. Hier lag das Problem vermutlich, bei der Ankündigung auf dem Buchrücken, dass es sich bei Louis um einen Bad Boy handelt. Nun, ein Bad Boy ist dieser Kerl jedoch wirklich nicht...und das ist auch gut so. Viel mehr ist er ein netter Junge, der durch absolut bescheuerte Lebensumstände und ein paar falsche Entscheidungen auf die schiefe Bahn gerutscht ist.


    Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist wie gewohnt sehr angenehm und flüssig zu lesen. Besonders mochte ich den Bezug zu aktueller Musik und Filmen sowie die Passagen in denen Liz von Louis träumt. Was mir jedoch weniger gefallen hat, waren verschiedene Anglizismen, wie bspw. "Dreamboy". Da rollen sich bei mir leider die Fußnägel nach oben ;) Glücklicherweise hielt sich dies jedoch in Grenzen.


    Das Ende des Buches mochte ich auch sehr gerne, da es dem Leser etwas wertvolles mit auf den Weg gibt. Zudem fand ich die Entwicklung zwischen Liz und Louis glaubhaft und realistisch. Nicht zu rostarot, nicht zu schwarzmalerisch.


    Fazit: Eine tolle Geschichte, dich mit gut unterhalten hat, angenehm zu lesen ist und dem Leser etwas wertvolles mit auf den Weg gibt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die 16 jährige Lizzie hat einen wiederkehrenden Traum von einem Jungen, den sie aber noch nie zuvor gesehen hat und von dem sie sich angezogen fühlt. Als er ihr dann aber wirklich begegnet mutiert der Traum zum Albtraum.


    Lizzie kann dem Traum nicht entkommen und stellt sich dem Traumjungen, der droht sie mit sich in den Abgrund zu reisen.



    Wer eine schöne Liebesgeschichte, mit Charakteren die mehr gemeinsam haben als ihr perfektes Aussehen und authentischen Charakteren mit Ecken und Kanten sucht, der kann hier bedenkenlos zuschlagen und sein Kopfkino mit Lizzie und Louis starten. Die Geschichte bietet außerdem sehr viel Witz, aber lässt einen auch über ernste Themen wie Jugendkriminalität und den Umgang mit Trauer nachdenken.



    Jennifer Benkau schreibt wie immer so, dass man das Buch regelrecht verschlingen kann und sich die Charaktere auch über das Buch hinaus vorstellen kann.


    In ihrem neusten Werk richtet sie sich allerdings mehr an die jüngeren Leser, ich würde das Buch Mädchen im Alter zwischen 11 und 17 empfehlen.


    Nicht, dass es mich nicht unterhalten und stellenweise überrascht hätte, aber für mich bleibt ihre Dologie "Dark Canopy" einfach ungeschlagen.
    Lizzie und Louis sind noch im Selbstfindungsprozess, wenn auch ohne die nervigen Teenagerallüren und ohne in typische Genreraster zu fallen.


    Es ist einfach die Geschichte einer ersten richtigen Liebe und die findet man meist genau in diesem Alter zwischen 16 und 18.



    Ich gebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: