Heinz G. Konsalik - Wer stirbt schon gerne unter Palmen

  • Inhalt
    Der Architekt Werner Bäcker hat mit 35 Jahren alles erreicht, was er sich je erträumt hat, Erfolg im Beruf, eine glückliche Ehe und drei wunderbare Kinder. Von einer Sekunde auf die andere verändert sich sein Leben vollkommen, als er mit seiner Yacht in einen verheerenden Sturm gerät, seine gesamte Familie verliert und schwer verletzt auf einer menschenleeren Südseeinsel an Land geworfen wird. Doch Werner Bäcker gibt nicht auf, und hat sich mit seinem neuen Dasein bereits einigermaßen arrangiert, als zwei weitere Verunglückte auf "seiner" Insel landen und für gehörige Unruhe sorgen.


    Mein Eindruck
    "Ein guter alter Konsalik", dachte ich, als ich das Taschenbuch unlängst in einem meiner Regale fand, und erinnerte mich an längst vergangene Jugendtage vor über 30 Jahren. Damals hatte ich jede Menge Konsalik-Romane verschlungen, und war nun neugierig, wie es mir nach so langer Zeit mit diesem Autor ergehen würde.
    Wahrscheinlich habe ich nicht gerade eines seiner Highlights aufgestöbert, doch fand ich die Geschichte nach ersten Anfangsschwierigkeiten an und für sich recht spannend. Zuletzt habe ich Werner Bäcker sogar sein teilweise sehr uneinsichtiges Verhalten abgenommen.
    Am allerwenigsten hat mir Bächers Frau Anne gefallen (wobei natürlich nicht verraten sei, wie er zu ihr gekommen ist), ein überirdisches Wesen, das auch nach 20 Jahren harten Insellebens noch nichts von ihrer Schönheit eingebüßt hat, und Becker so fasziniert wie am Anfang, obwohl die beiden jahrezehntelang von früh bis spät auf ihrer winzigen Insel aneinanderkleben.
    Auch der gemeinsame Sohn Paul wird stark überzeichnet, ein edler, von Gesundheit und Kraft strotzender Held, der sich von den Verlockungen der Zivilisation natürlich nicht verführen lässt, sondern, wie könnte es anders sein, auf der Suche nach der wahren, großen und einzigen Liebe seine einsamen Bahnen zieht.
    Alles in allem habe ich das Buch letztlich als modernes Märchen gelesen, geschrieben von einem Angehörigen der Kriegsgeneration, und es als Konsaliks Sehnsucht nach dem unverdorbenen Menschen interpretiert, der auf seiner traumhaft schönen Südseeinsel vor dem Bösen zwar auch nicht auf Dauer verschont bleibt, aber sein Schicksal ungebrochenen Mutes annimmt. Wer sich mit dem Autor in diese Welt gegeben möchte, kann sich auf jeden Fall auf ein paar unterhaltsame Lesestunden freuen.