Susanne Pavlovic - Die Rückkehr der Kriegerin

  • Kurzmeinung

    Amalia Zeichnerin
    ein fulminantes Fantasy-Abenteuer mit einer starken Antiheldin
  • Kurzmeinung

    Ryhinara
    Eine nette Abenteuergeschichte wie beim Pen&Paper
  • Klappentext


    Sie ist raubeinig, respektlos und mit allen Wassern gewaschen. Sie macht keine Gefangenen, weder auf dem Schlachtfeld noch in der Liebe. Ihr Schwert gehört jedem, der sie mit Gold bezahlen kann.
    Krona Karagin ist alles andere als eine strahlende Heldin. Doch Helden sind viel zu selten in diesen ruhigen Zeiten, und als ein Feuerdämon sich über dem Königreich Abrantes erhebt, sammelt sie eine bunte Truppe von Zwergen, Kriegern und Zauberern um sich, um der Bedrohung die Stirn zu bieten.
    Krona Karagin ist keine Heldin, aber sie ist stinksauer, und sie hat nichts zu verlieren.


    Meine Meinung


    Wow, das war mal wieder ein Buch, bei dem ich jetzt gar nicht genau weiß, womit ich anfangen soll, weil es mich so begeistern konnte! An manchen kleinen Stellen hat es sich zwar ein bisschen gezogen, aber das verzeihe ich hier gerne und lasst euch deshalb bloss nicht davon abhalten, es zu lesen, denn es lohnt sich auf jeden Fall!


    Wie der Klappentext beschreibt ist Krona eine der Hauptakteure, doch es gibt auch einige andere Figuren, die eine wichtige Rolle spielen und die man im Laufe der Handlung immer besser kennen- und lieben lernt.
    Den Aufbau der Geschichte fand ich richtig toll, denn in den ersten drei Abschnitten lernt man zunächst die Protagonisten kennen, die sich erst später zusammenfinden.


    --- Zunächst scheint es um eine banale "Schatzsuche" zu gehen, zumindest hofft die selbständig beurlaubte Kriegerin Krona, dass sie hier einiges abstauben kann, um ein paar ruhige Wintermonate zu genießen. Eine Erbin hat sie beauftragt, das mysteriös versteckte Erbe zu suchen und so macht sie sich mit dem Zauberer Pintel und dem Waldläufer Fenrir auf den Weg, an dessen Ende jedoch alles andere als Gold und Edelsteine zu finden sein wird.


    Krona ist wirklich eine ganz besondere Marke und extrem untypische Heldin: Schon etwas in die Jahre gekommen bleibt sie ihrem Motto treu, erst zuzuschlagen und dann die Fragen zu stellen. Sie ist rübelhaft, unbeherrscht und aufbrausend. Sie ertränkt ihre Sorgen gerne mal mit einen saftigen Rausch und sucht sich gerne jüngere Männer, um ihre Gedanken zu zerstreuen. Trotzdem ist sie zuverlässig und gerecht und man muss sie einfach mögen!
    Pintel ist ein recht klein geratener Zauberer, der dafür eine umso größere Klappe hat. Nicht, dass er es auf Streitereien anlegt, er erzählt einfach gerne und verstrickt sich in Geplapper, was ihn umso liebenswerter macht. Er hat eine unbedarfte, gewitzte und freundliche Art, mit der er seinen Gefährten oftmals aus der Patsche hilft.
    Fenrir umgibt von Anfang an eine geheimnisvolle Aura, weshalb ich nicht mehr über ihn verraten will.


    Hier haben mich ein paar Kleinigkeiten an Harry Potter und Herr der Ringe erinnert, was aber wirklich nur nebensächlich bleibt und die Geschichte in keinster Weise hindert, sich in ein eigenständiges und mit phantasievollen Ideen ausgeschmücktes Abenteuer zu entwickeln, das immens viel Spaß macht!


    --- Bei einer Trolljagd laufen sich dann der einäugige Zwerg Thork und die Tochter des Zigeunerkönigs, Lianna, über den Weg. Sie können sich von Anfang an nicht ausstehen und tun ihr bestes, um dem anderen eins auszuwischen.


    Dieser Abschnitt zog sich ein bisschen, aber man merkt beim Erzählen einfach, wie viel Liebe von der Autorin im Detail steckt und es einfach wichtig ist, um den Verlauf der Entwicklungen zu verstehen.


    Thork ist ein eigenbrötlerischer, eher unumgänglicher und wortkarger Zwerg und hat mit dem Troll noch eine Rechnung zu begleichen. Er verachtet die Menschen wegen ihrer Lebensweise, ihrer Kriegsführung und ihrem mangelnden Respekt.
    Lianna hingegen gehört zu den Zigeunern, dem fahrenden Volk, das allerorts einen eher schlechten Ruf genießt. Durch ihren Rang ist Lianna gewöhnt, alles zu bekommen, was sie will - ist aber auch schon seit jeher gezwungen, sich den Riten ihres Volkes zu unterwerfen.


    Trotz der etwas weitschweifigen Erzählung sind mir auch diese beiden Figuren sehr sympathisch geworden, was auch an dem immer wieder eingestreuten Wortwitz liegt, mit dem Susanne Pavlovic mich bestens unterhalten hat.


    --- Dazu kommen noch die beiden Zwerge Nardon Haltir, ein belesener Wissenschaftler und Lomir Feuerbeil, ein kaufmännisches Schlitzohr. Diese beiden kennen sich schon länger und müssen eine geheime Mission erledigen, die sie unweigerlich mit den anderen Figuren zusammen bringt.


    Auch diese beiden sind ganz besondere Charaktere, denn während der eine vernünftig ist und allem Ärger aus dem Weg gehen will, spornt den anderen gerade die Herausforderung an.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven mit einem passenden und angenehmen Schreibstil, der uns in die Welt Abrantes entführt. Flüssig, anschaulich und mit genau dem richtigen Maß versteht es die Autorin, alles sehr lebendig und spannend zu halten. Ob es in finstere Gewölbe, durch dunkle Wälder oder in dicht bewohnte Städte geht, es wirkt alles echt und hat mich fasziniert und mitfiebern lassen. Bis auf die erwähnten kleinen Stockungen geht das Tempo gut voran, vor allem auch durch die viele Abwechslung und Überraschungen, die dieser Heldenreise aufwarten.


    Mächtige Artefakte sind im Spiel, feurige Feinde, gewissenlose Diebe und schlagkräftige Argumente, mit denen es die zusammengewürfelten Gefährten zu tun bekommen - und sogar eine Liebesgeschichte ist fürs Herz dabei. Eine sehr illustre Auswahl an Charakteren, die ich mit Freude bei ihrem Abenteuer begleitet habe!


    Fazit: sehr gute 4.5 Sterne


    Eine wahrliche Heldenreise die mich ein bisschen an Herr der Ringe erinnert hat, mich dann aber umso mehr durch originelle, neue Ideen und vor allem den außergewöhnlichen Charakteren überrascht und begeistert hat. Für alle Fantasyfans ein wahres Lesevergnügen!


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Feuerjäger


    1 - Die Rückkehr der Kriegerin
    2 - Herz aus Stein
    3 - erscheint im Winter 2016


    Weitere Bücher aus der Abrantes Welt


    Die Vorgeschichte zu Feuerjäger
    1 - Das Spielmannslied
    2 - Der Sternenritter


    Drei Lieder für die Königstochter - Eine illustrierte Spielmanns-Geschichte

  • Kurzbeschreibung

    In dem Königreich Abrantes hat die Kriegerin Krona Karagin die Stadt Halmesholm erreicht in der sie einen interessanten Auftrag erhält.

    Sie soll in den Wäldern unterhalb des Wettersteins für Jerina Markthold einen Schatz bergen der ihr Erbe beinhaltet.

    Gemeinsam mit einem Trupp den sie sich zusammensucht, bestehend aus einem Hereinlasser und einem Waldläufer, begeben sie sich auf den Weg, nicht ohne Überraschungen.

    Im Wald lauern nicht nur Trolle, Schrate und Zauberei, sondern ein Geheimnis das alle in Gefahr bringen könnte.




    Cover

    Das Cover zeigt für mich Krona, die mitten in der Kulisse des Waldes zu stehen scheint in kampfbereiter Position. Fast abwartend was als nächstes passiert.



    Schreibstil

    Die Autorin Susanne Pavlovic hat mit ihrem Auftakt der Feuerjäger Reihe eine Geschichte erschaffen, die mich vom Weltsetting, von den inhaltlichen Themen wie Priester, Magier, Trolle, Zwerge, Schrate angesprochen hat, auch wenn dies im Fantasy Bereich nicht neu ist, aber von ihrem Stil her ein Kopf Kino “par excellence” auslöst.

    Ich war begeistert beim Lesen und ich muss gestehen, das die über 600 Seiten nur so dahinflogen, da man einfach so drin ist in den Geschehnissen um die verschiedenen Handlungsstränge und Charaktere die man hier kennenlernt und lieben.

    Die offene ehrliche Art Kronas, bis hin zu Pintel, Der Reinlasser der mehr beherrscht wie nur eine Gabe, der einfach zu goldig ist, auch wenn man manches Mal ein Tape für seinen Redeschwall bräuchte, oder den Zwerg Thork, der mir von seiner ruhigen nachdenklichen Art sehr gut gefällt.

    Der Aufbau besticht durch drei verschiedene Handlungsstränge die aber im Gesamtbild zueinander gehören und später im Buch geschickt zu einem spannenden Schluss verwoben werden.



    Meinung

    Ein Auftrag mit Folgen …

    Denn genau das erwartet Krona, die sich eigentlich nur etwas dazuverdienen möchte um den Winter in einer beschaulichen Hütte weit weg von Kampf und Tod zu verbringen.

    Krona ist erfahren und mutig, und nicht auf den Mund gefallen. Sie sagt was sie denkt, was bei mir mehr als einmal ein Schmunzeln ausgelöst hat, vor allem da ich ihre direkte Art liebe.

    Dazu dann die Gefährten, die sie bei ihrer Reise begleiten und sehr interessant sind, wie Fenrir der Waldläufer mit einem Geheimnis, oder Pintel mit seiner kleinen wendigen und unauffälligen Art, die perfekt zum Schleichen ist oder mit seinen Kochkünsten.

    Dazu gefällt mir die Idee mit der Welt auf die wir hier treffen.

    Das Setting ist interessant und erschlägt einen nicht mit zu vielen Infos und so kommt man schön Stück für Stück nach Abrantes zu seinen Bewohnern.

    Die Idee mit den verschiedenen Charakteren, die hier für mich vordergründig sind ist klasse und vor allem ist es das, was hier die Story für mich ausmacht.

    Das Setting ist der Schauplatz, aber die Charaktere sind die Protagonisten die mir Kopfkino bescheren, mich mitfiebern oder leiden lassen und bei denen mir Seite für Seite klar wird, dass sie einfach so nah, so perfekt unperfekt gestaltet sind, als wenn man sie im echten Leben verfolgen würde.

    Dieses außergewöhnliche Gefühl für Situationen und Gefühle beschreibt die Autorin so gut, dass ich nur schreiben kann: Für mich einer der besten High Fantasy Romane die ich bis jetzt gelesen habe und ich freu mich auf die weiteren.



    Fazit

    SUCHTFAKTOR im High-Fantasy Bereich!!!!

    Ein Auftrag, Gefährten und Geheimnisse erwarten dich hier.

    Die Reihe

    Die Feuerjäger-Reihe:

    • Die Rückkehr der Kriegerin
    • Herz aus Stein
    • Das Schwert der Königin

    Die Vorgeschichte:

    • Das Spielmannslied
    • Der Sternenritter

    Die Fortsetzung:

    • Die Herren von Nebelheim


    5 von 5 Sternen

  • Rezension

    Krona Karagin war für mich auf den ersten Seiten des Romans nicht unbedingt eine Sympathie-Trägerin, aber dafür eine komplexe Antiheldin mit Ecken und Kanten, der ich gern ins Abenteuer gefolgt bin. Hier geht es nicht um einen großen Weltrettungsplot, aber Krona und ihre Gefährten müssen sich dennoch einer schweren Bedrohung stellen.

    Der Roman ist in zwei verschiedene Handlungsstränge gegliedert, zum einen geht es um Krona und ihre Begleiter, zum anderen um die Sidharti-Prinzessin Lianna und den Zwerg Thork, die gemeinsam Jagd auf einen gefährlichen Troll machen. Erst gegen Ende des Romans begegnen sich die Charaktere aus diesen verschiedenen Handlungsebenen und bis dahin hatte ich das Gefühl, im Grunde zwei Geschichten zu lesen, die aber aus meiner Sicht gleichermaßen interessant sind. Dieser Eindruck wird auch dadurch verstärkt, dass die wenigen Kapitel in diesem Roman jeweils sehr lang sind – an einem einzelnen hatte ich eine bis zwei Stunden zu lesen. Ich finde solche Kapitellängen persönlich nicht so günstig, aber für diesen Roman ergeben sie von der Struktur her Sinn.

    Den Stil der Autorin finde ich angenehm modern (z.B. die Sprache in den Dialogen) und immer wieder gibt es auch einiges an trockenem Humor. Langatmige Beschreibungen finden sich im Roman glücklicherweise nicht und die Geschichte liest sich aus meiner Sicht durchgehend spannend.

    Alle Charaktere wirken sehr lebensecht gezeichnet und unterscheiden sich auch deutlich voneinander, so dass ein lebendiges Bild dieser bunt zusammengewürfelten Abenteurer entsteht, die außerdem im Laufe der Zeit eine interessante Gruppendynamik entwickeln. Einige wichtige Details aus Kronas Familiengeschichte haben mich im letzten Drittel des Buches positiv überrascht, da sie ihr noch mehr Tiefe verleihen.

    Ebenfalls positiv überrascht haben mich die Charakterillustrationen am Ende der Kapitel.Magie spielt an einigen Stellen eine wichtige Rolle, und nicht nur in den gelehrten Ausführungen eines Charakters, der zu gern über Magie-Theorie spricht.

    Das Buch endet ohne einen Cliffhanger, aber dennoch wird deutlich, dass es eine Fortsetzung gibt.