Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu Band 1!
Verlagsinfo
In der düsteren Welt der Zukunft herrscht eine Zweiklassengesellschaft: Die perfekten Alphas regieren und genießen alle Privililegien, die Omegas – ihre vermeintlich weniger perfekten Zwillinge – werden tagtäglich unterdrückt und gedemütigt. Nachdem die Insel der Omegas zerstört wurde, ist Cass, zusammen mit ihren Freunden Piper und Zoe, auf der Flucht. Irgendwo jenseits des Ozeans, so hoffen sie, gibt es ein Land, in dem das Omega-Brandzeichen auf ihrer Stirn keine Rolle mehr spielt. Doch dazu müssen sie erst einmal an die Küste gelangen, und Cass' ruchloser Zwillingsbruder Zach ist ihnen dicht auf den Fersen ...
Meine Meinung
Da der erste Band bei mir schon eine Weile her ist hatte ich Bedenken, wieder gut reinzukommen, aber die Autorin hat die früheren Ereignisse sehr geschickt in die Handlung eingefügt, so dass ich keine Schwierigkeiten hatte, der Geschichte zu folgen.
Der Schreibstil ist sehr ruhig und leider noch etwas gestreckter wie im Vorgänger. Da hatten ja schon einige bemängelt, dass es langatmig ist (obwohl mir das bei mir gar nicht so ins Gewicht gefallen ist) aber ich finde, dass es sich hier noch mehr zieht. Während dem Lesen ist mir das zwar meistens gar nicht so aufgefallen, weil es schön flüssig ist, aber es hätte ruhig um 1/3 gekürzt werden können.
Insgesamt passiert wirklich nicht viel, aber es steuert immer wieder auf kleine Höhepunkte hin - trotzdem hatte ich mir doch etwas mehr erwartet.
Dafür ist man immer nah am Geschehen und alles ist eindrucksvoll beschrieben, auch die Charaktere, die jeder für sich besonders und untypisch sind.
Cass ist ja mit den Zwillingen Piper und Zoe auf der Flucht, nachdem die Insel zerstört und die Widerstandskämpfer versprengt wurden. Bis sie dann endlich auf weitere Rebellen treffen und die Handlung an Fahrt aufnimmt, dauert es einen langen, einsamen Weg, der die Drei jedoch immer mehr zusammenschweißt.
Cass steht durch ihre Rolle als Seherin im Mittelpunkt der Ereignisse, da sich alle auf ihre Vorhersagen verlassen - dabei hat sie aber immer vor Augen, welches Opfer ihre Begabung erfordern wird, denn alle Seher verlieren sich irgendwann in ihren Visionen und werden verrückt. Aber noch kann sie den Rebellen helfen, denn sie sind einem hoffnungsvollen, aber auch gefährlichem Geheimnis auf der Spur.
Das besondere hier für mich ist immer noch das Motiv mit den Zwillingsgeburten und deren Verbindung, worüber man auch mehr erfährt, wie es dazu kam. Die Vorurteile, die Ausgrenzung von Menschen mit "Makeln" und der Wert jedes einzelnen steht auf subtile Weise immer wieder im Vordergrund, was ja leider auch in der heutigen Zeit immer noch ein Thema ist.
Aber auch die Maschinen bzw. die fortschreitende Technik und ihre zerstörerische Kraft, der Respekt und vor allem auch die Angst, die in der Gesellschaft gewachsen ist, in der Cass aufwächst und die Frage, ob der Nutzen hier die Gefahr aufhebt, wird immer deutlicher. Welche Risiken wir Menschen eingehen, nur um einen Vorteil zu nutzen, der meist viel mehr Nachteile beinhaltet.
Fazit 3.5 Sterne
Der Widerstand von Cass und den Rebellen geht etwas stockend voran, dafür lässt uns die Autorin mühelos in eine unwirtliche Zukunft eintauchen, die einige besondere Themen aufgreift. Auch hier gibt es am Ende wieder einige Überraschungen, die meine Neugier auf den nächsten Band geweckt haben!
© Aleshanee
Weltenwanderer
Das Feuerzeichen
1 - Das Feuerzeichen
2 - Rebellion
3 - Rückkehr (ET April 2017)