Shannon Hale - Eine fabelhafte Freundin / The Unfairest of them All

  • Originaltitel: Ever After High: The Unfairest of them All (2014)
    2. Teil der "Ever After High"-Reihe


    Inhalt:
    Seit Raven Queen, Tochter der Bösen Königin, sich geweigert hat ihr Erbe anzutreten, herrscht Chaos an der Ever After High. Während die Royals um Apple White sich wehren, ihre Geschichten aufzugeben, wollen die Rebels ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Aber dann gerät die allseits beliebte Maddie Hatter zwischen die Fronten. Um zu verhindern, dass die fabelhafte Freundin Ever After für immer und ewig verlässt, müssen sich Apple und Raven zusammen tun. Ob es ihnen gelingt, Royals und Rebels zu versöhnen und Maddie und die Märchenwelt zu retten?


    Die Autorin:
    Shannon Hale wusste bereits im Alter von zehn Jahren, dass es eines Tages ihr Schicksal sein würde, Schriftstellerin zu werden. Ihre fantastischen Werke für junge Erwachsene standen seitdem mehrfach auf der NY-Times-Bestsellerliste und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem renommierten »Newbery Honor« Award. Mit dem königlichen und tapferen Autor Dean Hale hat sie vier bezaubernde Kinder, die völlig frei ihrem eigenen Schicksal folgen dürfen. Jedenfalls so lange, bis sie ins Bett müssen.


    Aufbau:
    Ein sehr böser Prolog
    23 Kapitel
    Ein ebenfalls sehr böser Epilog
    Danksagung


    Wie im ersten Band gibt es einen Erzähler und ein paar Kapitel, in der eine der Hauptpersonen die Erzählung mit eigenen Kommentaren unterbricht.


    Meinung:
    Der zweite Teil der Ever After High-Trilogie hat mir gut gefallen, allerdings nicht ganz so sehr wie der erste.


    Die Geschichte setzt unmittelbar nach Ende von Die Schule der Herzenswünsche ein und wir lernen von den Konsequenzen, die Raven Queens Handeln hatte. Schulleiter Grimm ist natürlich außer sich, aber die Schülerschaft ist gespalten und es bilden sich zwei Lager. Die einen befürworten, was die Tochter der Bösen Königin getan hat und wollen auch ihr eigenes Leben in die Hand nehmen, andere hingegen sind verärgert, weil sie Angst vor ihrem nun scheinbar ungewissen, ruinierten Schicksal haben, und misstrauen Raven, da sie nicht den Erwartungen der Allgemeinheit entsprochen hat. Apple White, Ravens Mitbewohnerin und ihre vorgesehene Gegenspielerin im Schneewittchen-Märchen, gehört eher letzterer Gruppe an; da sie Angst um ihr eigenes Happy End hat, versucht sie mit allen Mitteln, ihre Freundin dazu bewegen, ihre Rolle der Bösen Königin anzunehmen.
    Ich muss ehrlich zugeben, dass diese ganzen Auseinandersetzungen und Streitereien um das 'Schicksal' mich ein wenig genervt haben; der Konflikt ist absolut verständlich und realistisch (natürlich wollen Prinzen und Prinzessinnen das ihnen garantierte Happy End, während die 'Bösewichte' nach Ablauf der Geschichten nicht sterben oder verbannt werden wollen), aber das Hin und Her hat mich dennoch gestört. Vor allem Apple ging mir auf die Nerven; sie beschimpfte Raven als egoistisch, ohne dabei zu merken, dass ihr Drängen, Raven sollte den Bösewicht spielen, damit sie (Apple) ihr "Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage" bekommen kann, viel eher als egoistisch bezeichnet werden kann. Ich bin mir auch sicher, dass sie nicht will, dass ihre Freundin nach Ende der offiziellen Geschichte stirbt...


    Schulleiter Grimm beharrt ebenfalls nach wie vor darauf, dass jeder Schüler die ihm vorbestimmte Rolle übernehmen muss. Interessanterweise scheint es ihm besonders wichtig zu sein, dass die Schneewittchen-Geschichte ihrem vorgesehenen Lauf folgt - und ich frage mich warum. Es besteht vermutlich ein Zusammenhang mit dem Grund, wieso die Figuren überhaupt feste Rollen spielen müssen...
    Der zweite Band scheint meine Theorie zu bestätigen, dass irgendjemand einfach nur die Märchencharaktere kontrollieren will; es gibt verschiedene Szenen, die bestätigen, dass die Elterngeneration ohne eine vorgeschriebene Handlung vollkommen hilflos ist, wodurch sie natürlich von den Erzählungen abhängig und wenig aufsässig sind. Es ist zur gleichen Zeit aber definitiv möglich, dieser Kontrolle zu entkommen. Diesen Aspekt finde ich wirklich spannend, aber leider kam er in Eine fabelhafte Freundin ein bisschen zu kurz, da ein Großteil der Handlung sich damit befasst, dass Madeline Hatter Hilfe braucht, die Raven und Apple ihr natürlich zukommen lassen. Diese Geschichte war nicht uninteressant, aber ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass der Fokus mehr auf den Hintergründen der Kontrolle durch das 'Schicksal' liegen würde. Auf die Auflösung im dritten Teil bin ich schon sehr gespannt und ich hoffe, dass ich nicht enttäuscht werden werde.


    Fazit:
    Im Großen und Ganzen ist Eine fabelhafte Freundin eine gelungene Fortsetzung der Reihe, auch wenn mir der erste Band besser gefallen hat. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die häufigen Auseinandersetzungen um das 'Schicksal' mich gestört haben und ich mir einen etwas größeren Fokus auf der übergreifenden Handlung gewünscht hätte.
    Davon abgesehen kann ich aber auch den zweiten Band der Ever After High"-Trilogie empfehlen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Links:
    Kurzgeschichten
    Youtube-Kanal zur Serie

    Carpe Diem.
    :study: Amelie Winter - Liebesglück und Landluft

    2024 gelesen: 21 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Originaltitel: Ever After High: The Unfairest of them All (2014)

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