Petra Hammesfahr - Fremdes Leben

  • Verlagstext:

    Das Psychogramm einer Frau, die nichts mehr weiß, aber alles für möglich hält.

    „Mach sie tot, mach sie tot!“ Mit diesen Worten im Kopf erwacht eine Frau auf der Intensivstation. Doch was hat das zu bedeuten? Fast zwei Jahre soll sie im Koma gelegen haben, doch sie weiß nichts mehr. Sie erkennt weder ihren Ehemann noch den erwachsenen Sohn. Erst als sie sich an einen kleinen Jungen erinnert, der in einer brennenden Wohnung nach seiner Mutter ruft, kommt ihr ein entsetzlicher Verdacht.

    Regina Lemnitz nimmt den Hörer mit in die Abgründe der menschlichen Seele.


    Mein Eindruck:


    Petra Hammesfahr ist bekannt für Spannungsromane. Das psychologische Spielchen, welches sie in "Fremdes Leben" inszeniert hat, ist aber doch recht verwirrend.

    Als Claudia im Krankenhaus wach wird, meint sie erst jemand anders zu sein. Als Zuhörer glaubt man natürlich erst mal den Gedankengängen der Frau, die an Gedächtnisverlust leidet. Erst allmählich kommt man hinter die Umstände, die Claudia dorthin gebracht haben. Sie dreht ein Puzzleteil nach dem anderen um, und man nimmt an es mit Täterin und Opfer gleichzeitig zu tun zu haben. Spuren tun sich auf in den Erinnerungen der Frau und die Erkenntnisse gehen in eine Richtung, um dann wieder ganz eine andere Facette zu bekommen. Hört man das Buch länger nicht, verliert man durch die vielen Namen gerne mal den Faden und auch den Überblick. Spannung kam für mich eher erst im letzten Abschnitt auf, als Claudia ihr früheres Leben wieder komplett zusammenführte.


    Bei Hörbuchsprechern ist es ja so, dass man viele Stimmen durch Filme kennt. Schon nach den ersten Worten von Regina Lemnitz hatte ich die Gesichter von Whoopy Goldberg und Rosanne Barr vor Augen. Ihre Stimmlage ist ein bisschen schmutzig, aber im positiven Sinne. Dafür, dass die Handlung recht verwirrend war, kann die Sprecherin natürlich nichts. Sie hat die Geschichte gut eingesprochen und interpretiert. Allerdings passte mir ihre tiefe raue Tonlage irgendwann nicht mehr zu Claudia. Da die Geschichte aus Claudias Sichtweise erzählt wird, und das Bild von ihr als Frau immer klarer wurde, fand ich sie nicht mehr geeignet. Zu wenig feminin.


    Mein Fazit:


    Ein eher mäßig durchdachtes Werk, dass den Zuhörer bis zum Ende doch recht verwirrt. Die Handlung ist eher wenig spannend und langatmig.