An Lin - Yoshi und Yuna 1 - Geliebter Samurai

  • Ich wurde von der Autorin auf dieses Buch mit den folgenden Worten neugierig gemacht: "Ich schreibe Liebesromane mit japanischen Elementen, was die Geschichten einzigartig macht... behaupte ich zumindest. :-D 'Geliebter Samurai' ist spannende und auch witzige Romantasy mit einem eher ungewöhnlichen Paar." Nachdem ich nun das Buch innerhalb eines Tages ruckizucki durch gelesen hatte, kann ich der Autorin in ihrer Aussage absolut zustimmen.


    Auf den ersten Seiten finden wir uns im 12. Jahrhundert und dem abrupten Ende einer verbotenen Liebe wieder. Ein paar Seiten später, nur ein Traum, und zack befinden wir uns in der Gegenwart wieder. Sprachlich wurde die Vergangenheit von der Gegenwart durch die Autorin mit einem besonderen Satzbau und der Wortwahl gut abgekapselt. Der Schreibstil der Gegenwart startet für mich einbisschen holprig. Doch welche Leseratte kennt das nicht, zu Beginn eines neuen Buches muss man sich immer erstmal an einen Schreibstil gewöhnen und braucht eine kleine Einlesephase.


    Ich begab mich nun also mit unserer 29-jährigen Geschäftsfrau Yuna auf den Weg zur Arbeit,... oder auch doch nicht. Ein Blick in ein jungenhaftes Gesicht, eine Erinnnerung an den Traum und schon war es um uns beide geschehen. Eine Stalking-Tour durch das morgendliche Treiben in Kyoto beginnt. Meine Gefühle schwankten zwischen Fremdschämen (wie kann sie diesen Typen nur weiterverfolgen, er hat sie doch schon lange bemerkt, voll peinlich) und Neugierde (wo geht er hin, wird er sie ansprechen, wie wird die Situation aufgelöst?). Auch der immerwieder in anderer Art und Weise auftretende Vergleich zwischen Motte mit Licht und ihr mit ihm zieht sich durch die ersten Kapitel. Das fand ich wirklich sehr gut.


    In Kapitel zwei gab es dann leider einen kleinen Minuspunkt von mir. Die Wechsel der Kulisse waren in dem E-Book nicht gut gekennzeichnet. So befand man sich von einem auf den nächsten Satz nicht mehr im Fitnessstudio sondern beim Dinner mit dem Vater oder im Gespräch mit dem Chef und im Gespräch mit einem Kommissar. Kleine Satzgruppen, wie z.B. später am Abend, hätten dabei gut geholfen den Lesefluss nicht stocken zu lassen. So musste man teilweise zurückblättern und nochmal nach lesen ob man etwas überlesen hatte.


    Vor Beginn dieser Lesereise verband ich Japan mit den sagenhaften Kirschblüten, großer Entwicklung von moderner Technik, Kampfsportarten und unglaublicher Disziplin im Leben. Mit der japanischen Geschichte, der Kultur, den Samurai und der Religion hatte ich mich bisher nicht näher befasst. Umso neugieriger war ich auf die angekündigten japanischen Elemente. Ich wurde nicht enttäuscht in der Mitte des Buches wurde ausführlich auf einige Rituale der Samurai und den Kaiser und seine Gegner eingegangen und berichtet.


    Verwirrend waren für mich die Gefühl von Yoshi und Yuna. Ist es nur wegen der Vergangenheit, den Träumen oder doch real und dann gibt es da noch den Altersunterschied von 12 Jahren. Ich fühlte mich das ganze Buch über selber, wie die Protagonisten, nie sicher was die Gefühle anging. Der Autorin ist es somit wirklich sehr gut gelungen das Gefühlschaos der Protagonisten auf den Leser zu übertragen. Ich fand nur, dass Yuna teilweise wirklich sehr auf dem Schlauch stand und ich sie manchmal anstupsen wollte, damit sie es endlich schnallt. Da hingegen wurde ihr innerer Kampf mit dem Altersunterschied und den Gefühlen für Yoshi nicht übertrieben, aber auch nicht herabgestuft, gezeigt.


    In der Zwischenzeit hat die Geschichte an Fahrt aufgenommen und es wurde langsam richtig spannend. Es folgte ein großes, spannendes und kampfreiches Finale. Im Epilog endet das Buch mit einem Hinweis auf ein ungelüftetes Geheimnis. Jetzt bin ich wirklich richtig gespannt auf den zweiten Band. Wie geht es weiter mit der Liebe zwischen Yushi und Yuna? Was ist damals wirklich passiert? Und spielt dieser doofe Arbeitskollege noch eine größere Rolle?