Kari Erlhoff - Die drei ??? und der Hexengarten

  • Kari Erlhoff: Die drei ??? und der Hexengarten; Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2015; 140 Seiten; ISBN: 978-3-440-14233-2


    Peter erhält von seinem Klassenkameraden Jesse den Auftrag, gegen Geisterpflanzen zu ermitteln. Was sich anfangs ungewöhnlich anhört, ist allerdings ernst gemeint. Das mysteriöse Leuchten und die körperlosen Stimmen im Gewächshaus eines Nachbarn scheinen ganz echt zu sein. Jesses Schwester behauptet außerdem, das Anwesen gehöre einer Hexenfamilie.


    Erlhoff greift hier Elemente auf, die es schon mehrfach in früheren Geschichten gegeben hat. Mysteriöse, undurchsichtige Ereignisse machen den drei Juniordetektiven zu schaffen, haben am Ende aber natürliche Erklärungen.


    Einmal davon abgesehenb, daß Tante Mathilda, Onkel Titus und der Schrottplatz nur am Rande auftauchen, erhalten die drei Fragezeichen ansatzweise Verstärkung durch die Figur "Jesse". In der Handlung wird auch verstärkt der Schulbesuch von Justus, Peter und Bob in den Vordergrund gerückt. Ob es wohl wieder an der Zeit wäre, Freundinnen den drei Jungen an die Seite zu stellen? Was bei den drei Ausrufezeichen als Gegenstück für Mädchen funktioniert, könnte hier ja auch eine Bereicherung ein.


    Aber es sei, wie es sei - das vorliegende Buch bietet gute und vor allem: spannende Unterhaltung ganz im Stile der drei Fragezeichen.

  • Zum Glück taucht das Covermotiv nicht ansatzweise im Buch auf. :wink: Einige Farmkinder haben unheimliche Lichter und Geräusche rund um ein altes Gewächshaus auf dem Nachbargrundstück gehört, das zwei Schwestern gehört, von denen man sich erzählt, sie wären Hexen. Es kursieren Gerüchte darüber, dass sie Menschen in Pflanzenmenschen verwandeln können. Ein solches Wesen taucht auch tatsächlich auf (was aber auch nicht abgedrehter ist als zum Beispiel die lebende Vogelscheuche im "Ameisenmensch").


    Die Geschichte durchzieht eine angenehme Sommerstimmung mit stellenweise spannenden Szenen. Es wird vernünftig ermittelt, der Fall ist nicht „over the top“, nicht überkompliziert und unlogisch, sondern angenehm „normal“ grundiert. Alle auftauchenden Fragen werden stimmig aufgeklärt. Der Roman ist erstaunlich unterhaltsam, wenn auch die abschließende Auflösung etwas enttäuscht, da die hinter der unheimlichen Fassade lauernden Verbrechen am Ende „einfach so aus dem Hut“ gezaubert werden. Es geht im Grunde nur darum, den übersinnlichen Schrecken als Fassade zu enttarnen. Das macht das Buch zwar zu einer angenehmen Lektüre im modernen Drei-???-Kosmos, wo man inzwischen ja schon froh ist, wenn die Geschichten nicht total hanebüchen und langweilig verquasselt sind, aber auch „thematisch“ etwas langweilig und austauschbar. Ohne groß erinnerungswürdige Schauwerte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Everett "God's Country" (126/223)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 55 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Martinson "Schwärmer und Schnaken" (15.04.)