Joey Horsley, Luise F. Pusch (Hrsg.) - Berühmte Frauenpaare

  • In der Biografiensammlung „Berühmte Frauenpaare“ haben Luise F. Pusch und ihre Lebensgefährtin Joey Horsley die Lebensgeschichten von Frauen zusammengetragen, die in der Öffentlichkeit standen und (körperliche wie platonische) Liebesbeziehungen zu anderen Frauen führten.


    Folgende Paare werden vorgestellt:


    Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann
    Rosa Bonheur mit Nathalie Micas und Anna Klumpke
    Rachel Carson und Dorothy Freeman
    Eugenie Schumann und Marie Fillunger
    Milena Jésenska und Margarete Buber-Neumann
    Katherine Mansfield und Ida Baker
    Amy Lowell und Ada Russell



    Teilweise haben die Herausgeberinnen selbst an den Texten mitgewirkt, teilweise finden sich aber auch Texte anderer Autoren in diesem Buch. Deswegen ist auch die Erzählstruktur und die Art wie diese Frauen dem Leser näher gebracht werden, nicht identisch. So kann es vorkommen, dass einem der Stil der einen Biografie mehr zusagt als der einer anderen. Alle Texte lassen sich aber sehr gut und flüssig lesen und insbesondere der Inhalt ist bei allen gleichermaßen lesenswert.
    Alle Biografien sind recht kurz und überschaubar gehalten, doch da alle Quellen aufgelistet sind, ist es ein Leichtes sich im Nachgang mit den ausführlicheren Biografien zu befassen, die oft Grundlage für diese Zusammenfassungen waren. Ich werde mich sicherlich auch noch intensiver mit der ein oder anderen vorgestellten Dame befassen, weil so viele unglaublich spannende Persönlichkeiten behandelt wurden.


    Ich habe das Buch sehr genossen und kann sehr viel daraus mitnehmen. Allein durch die Tatsache, dass lesbische Beziehungen lange Zeit nicht öffentlich gelebt werden konnten, scheinen die Beziehungen zueinander, an denen diese Frauen trotz der damit verbundenen Komplikationen so sehr festhielten, umso bedeutungsvoller.
    Keine der beschriebenen Frauenbeziehung gleicht der anderen. Alle hatten ihre sehr individuellen Leben, die sich in keine Schubladen stecken lassen und das macht dieses Buch so unglaublich spannend. Hinzu kommt, dass man es sich ganz wundervoll einteilen kann, da jede Kurzbiografie etwa 30 Seiten lang ist und man sich sehr gut immer mal wieder zwischendrin der nächsten widmen kann.


    Empfehlung:
    Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die sich gerne mit sehr interessanten Persönlichkeiten befassen, sich für die Stellung der Frau in den Jahrzehnten rund um die Jahrhundertwende interessiert und natürlich allen, die mehr darüber erfahren wollen, wie Frauen sich in Zeiten starker Einschränkungen doch verwirklichen und ihre Liebe leben konnten.