Tabitha Suzuma - Broken / Hurt

  • Inhalt:
    Mathéo ist Großbritanniens große Hoffnung auf die Goldmedaille im Turmspringen bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr, ein Ausnahmetalent mit seinen 17 Jahren. Er selber muss viel dafür tun und es fehlt ihm oft die Zeit für seine Freundin Lola und für Unternehmungen mit ihr und seinem Freund Hugo. Doch all das ist ihm der Erfolg Wert. Bis er eines Morgens in seinem völlig verwüsteten Zimmer aufwacht und sich nicht erinnern kann was passiert ist, nur das es schlimm gewesen sein muss. So schlimm das seine Beziehung zu Lola auf dem Spiel steht.


    Meine Meinung:
    Wie so viele andere habe auch ich Forbidden bereits gelesen und fand es gut. So gut das mich das neue Buch von Tabitha Suzuma ebenfalls interessierte.


    Ich habe die Beschreibung auf der Verlagsseite nicht gelesen, was auch gut so war, denn so wurde mir nicht die wichtigste Spannung genommen. Dort wird bereits erwähnt worum es geht. Während es im Buch lange Zeit ein Geheimnis bleibt.


    Nun bin ich kein Fan von langen Hinhaltetaktiken. Eine Weil ist das okay, aber eben nicht zu lange. Tabitha Suzuma hat hier schon fast die Grenze des erträglichen erreicht auch weil ich als Leser das Gefühl hatte irgendwann auf der Stelle zu laufen. Mein Gedanke war das es nun langsam mal vorwärts gehen darf, das ich endlich wissen möchte was Mathéo denn geschehen ist, warum alles so schlimm ist. Mir war klar das er nicht ohne Grund so durch den Wind war und doch war mir das Ausmaß nicht klar.


    Die Auflösung kam. Von da an wurde das Buch für mich noch interessanter, auch weil die Autorin alles nach und nach lüftete. Manches blieb Geheim bis zum Schluss und auch ich hatte keine Ahnung worauf es hinaus laufen sollte. So gab es eine Spannung von Beginn an, mit kleineren Schwächen in Teilen in denen man das Gefühl hatte das Mathé nur noch im Selbstmitleid versinkt. Die Düsternis von ihm griff selbst auch mich als Leser über. Ein Zeichen dafür wie gut dieses Buch geschrieben ist.


    Die Figuren sind hier überschaubar. Sie sind alle recht prägnant und sind mit viel Gefühl und auch mit Tiefe ausgestattet. Die einzige Ausnahme bilden hier Mathéos Eltern denen die Arbeit wichtiger zu sein scheint als ihre Kinder. Das wird immer wieder spürbar auch wenn es nur wenige Szenen mit Ihnen gibt. Ganz rührend fand ich den kleinen Bruder, der einen besseren Durchblick hatte als alle Erwachsenen zusammen und auch Lola als Freundin war wirklich toll. Mathéo ist hier die Hauptfigur und man fühlt wirklich mit ihm mit. Man kann all die Facetten seiner Gefühle gut nachempfinden und merkt das es in so einer Situation genauso sein muss.


    Das Ende hat mich dann ein wenig schockiert. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es ist, wie ich finde, ein recht ungewöhnliches Ende, wenn auch vollkommen Einleuchtend. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Dieser Klappentext ist ein Grund, weshalb ich mir Klappentexte für gewöhnlich gar nicht oder nur sehr ungern durchlese. Hier haben wir ein besonders "tolles" Beispiel, denn der Klappentext nimmt nahezu alles vorweg. Was mit Matheo, unserem Protagonisten, geschah, erfährt der Leser erst nach etwa der Hälfte des Buches. Doch damit nicht genug! Auch die große Schlüsselfrage nach dem "Wer?" ist relativ klar angedeutet, sodass ich von Beginn an Bescheid wusste.


    Matheo ist siebzehn Jahre alt und in Großbrittanien schon beinahe eine Legende. Als Turmspringer verzeichnet er große Erfolge, steht sogar kurz vor Olympia. Nicht zuletzt hat er dies seinen (über-)ehrgeizigen Eltern zu verdanken, die ihn in seiner Karriere sehr unterstützen, ihm jedoch oft sehr kalt gegenüber treten. Doch die fehlende Zuneigung zuhause, erhält Matheo von seiner großen Liebe Lola. Nach einem Sieg erwacht er mit Verletzungen am ganzen Körper, sein Zimmer ist verwüstet. Er ist verwirrt und kann sich an die vergangene Nacht nicht erinnern. Doch er weiß, dass etwas schreckliches passiert ist. Er beginnt sich zu verändern, sich von Lola und seinen Freunden zu entfernen. Nach und nach kehrt die Erinnerung zurück und stellt Matheos Kraft erneut auf die Probe...


    Besonders gut gefallen hat mir, dass der Leser vor dem großen Knall die Charaktere und den Protagonisten kennenlernen kann. Matheo ist wirklich ein sehr interessanter und authentischer Charakter und ich konnte mich schnell in ihn hinein versetzen. Auch Lola, deren Vater sowie die gemeinsamen Freunde und Matheos Familie wurden toll beschrieben.


    Der Schreibstil von Tabitha Suzuma war für mich zunächst etwas ungewohnt. Dennoch lies er sich schnell und leicht lesen. Etwas besorgt war ich, ob mir das Thema "Turmspringen", für das ich mich überhaupt nicht interessiere, zu viel werden könnte. Hiermit überraschte mich die Autorin erneut, denn gerade zu Beginn des Buches gab es schon die ein oder andere Beschreibung. Doch genau diese Beschreibungen fand ich sehr interessant.


    Wie schon erwähnt, nahm mir der Klappentext die komplette "Spannung", denn mir war von vorne rein klar, was passieren würde und wer die Schuld trägt. Glücklicherweise habe ich mich während des Lesens dennoch nicht gelangweilt. Gerade die erste Hälfte des Buches hat mir enorm gut gefallen. Matheos Gefühle zu Lola, aber auch die zu seiner großen Leidenschaft, dem Turmspringen, waren sehr authentisch und fesselnd geschrieben. In der zweiten Hälfte des Buches ebbte die anfängliche Begeisterung leider etwas ab. Nicht alles konnte ich nachvollziehen, zu groß war der Ärger über den schlecht gewählten Klappentext (ich ewähne diesen zum letzten Mal...versprochen ;)). Der größte Kritikpunkt kam für mich jedoch ganz zum Schluss. Das Ende empfand ich als sehr, sehr enttäuschend.


    Als alles aufgelöst wurde ging es Schlag auf Schlag. Mir wurde das Buch deutlich zu schnell abgeschlossen. Ein paar Fragen blieben für mich offen und ich hätte mir einfach einen "runderen" Abschluss gewünscht. Auch über eine Entwicklung konnte ich nur den Kopf schütteln. Diese war für mich absolut nicht nachvollziehbar und komplett überdramatisiert. Leider konnte mich diese Wendung zwar überraschen, jedoch überhaupt nicht berühren. Neben den offenen Fragen, blieben leider einige unlogische Lücken in der Geschichte übrig, die ich nicht ganz verstanden habe.


    Fazit: Eine Geschichte, die wirklich gut startete, mich am Ende aber doch sehr enttäuschte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: