Kyra Groh - Tage zum Sternepflücken

  • Inhalt:
    Layla ist es gewöhnt immer an zweiter Stelle zu stehen. Sie ist das zweite Saxophon im Orchester und auch in der Liebe sieht es ähnlich aus. Das liegt daran das sie in der Vergangheit sich immer mit dem zweiten Platz zufrieden gegeben hat. Sie macht nicht nur für ihren Professor den Hiwi, sondern ist auch sonst ziemlich ausgelastet und eher einlenkend als auf Konfrontation aus. Für die Liebe bleibt zu wenig Zeit, dann läuft ihr Julius über den Weg, doch sie wollte nie wieder einen Musiker auch wenn ihr Herz etwas anderes sagt. Um dann festzustellen das sie auch hier die zweite Geige spielt....


    Meine Meinung:
    Ich habe die beiden Vorgänger von Kyra Groh gerne gelesen und musste den neuen Roman haben. Das Cover ist schon komplett anders als die vorherigen. Nicht mehr so knallig, aber ich finde es genau so schlicht sehr schön.


    Doch nicht nur das Cover hat sich geändert. Die Art der Geschichte auch. Ich empfand den Einstieg als etwas schwer. Die recht pessimistische Protagonistin machte es mir nicht immer leicht, auch die vielen Nebensächlichkeiten mussten erstmal alle einsortiert sein, so dass der Lesespaß erst ein wenig später kam. Dann allerdings wieder mit voller Wucht und ohne den Drang aufhören zu wollen.


    Layla hat nur wenig Selbstbewusstsein, eigentlich fast gar keins, dabei leistet sie einiges. Als Hiwi von ihrem Prof kümmert sie sich um alles was eigentlich er selbst oder seine Sekretärin machen sollte. Zuhause wirkt sie wesentlich erwachsener als ihre Mutter und ist für ihre Geschwister da. Dazu das Studium, ein Musical und die Liebe, von der sie feste Vorstellungen hat. Nur leider kommt es nicht immer so wie man sich das vorstellt. Sie mausert sich in dieser Geschichte zu einer selbstbewussten Frau die weiß was sie will und was sie nicht will und umso mehr das Voran geschritten ist umso sympathischer wurde sie mir.
    Julius ist der männliche Gegenpart und eigentlich ein wirklich netter Kerl, doch hat er Macken die ich nicht gut heißen kann und mir doch zu denken geben, so sehr ich seine Beweggründe verstehen kann, kann ich ihn da nicht entschuldigen. Er hat für mich zwei Gesichter. Das eine wirklich liebenswert, das andere für mich inakzeptabel.
    Es gibt viele Personen die man aber nach einer Weile gut einordnen kann. Die Freunde Kara, Mimi und Golo. Der Prof, die Mutter und die Geschwister. Alle machen Layla das Leben mal leichter mal schwerer.


    Am Ende bin ich wirklich begeistert von dieser Geschichte über die Liebe und die Musik, bzw. die Liebe zur Musik. Es ist eine Sinfonie aus Worten in einer Liebesgeschichte mit sehr viel Tiefe und der Botschaft selber zu erkennen das man was Wert ist und sich nicht immer mit dem zweiten Platz zufrieden geben sollte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Tage zum Sternepflücken" ist ein Buch, das ich vermutlich nicht gelesen hätte, wenn ich gewusst hätte, was genau das Hindernis in der Beziehung zwischen Layla und Julius sein würde - aber ich bin froh, dass ich es nicht so genau wusste, da mir dann wirklich etwas entgangen wäre. Die Geschichte ist sehr schön geschrieben, die Charaktere sind (trotz allem, was gerade in Bezug auf Julius bemerkenswert ist) trotz ihrer Schwächen und Fehlentscheidungen sympathisch und besonders hat mir gefallen, dass Layla langsam zu sich selbst gefunden hat.


    Der Autorin ist es gelungen, die Chemie zwischen ihrer Protagonistin und Julius glaubwürdig und überzeugend darzustellen und auch die sehr schwierige Situation, in der sie sich befinden, recht einfühlsam zu schildern. Obwohl ich Laylas Verhalten nicht immer nachvollziehen kann und auch mehrfach den Kopf über sie geschüttelt habe, konnte ich sie verstehen, mit ihr mitfühlen und hoffen, dass es für sie ein gutes Ende nehmen wird. Sie war für mich eine sympathische Protagonistin, mit der man sich leicht identifizieren kann. Aber auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und besonders interessant fand ich, wie ausführlich die Arbeit am Musical und Laylas Liebe zur Musik dargestellt wurden. Ich war fast ein wenig enttäuscht, dass man das Musical selbst am Ende nicht mehr gesehen hat, obwohl das für die eigentliche Handlung ja nicht wirklich von Bedeutung war.


    Stellenweise hatte ich ein paar Probleme damit, wie leichtgläubig Layla war, aber in ihrer Situation war es doch irgendwie verständlich. Davon abgesehen hat mir das Buch (trotz der Thematik) wirklich gut gefallen und ich werde bestimmt noch mehr von der Autorin lesen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

    2024 gelesen: 13 Bücher | gehört: 4 Bücher