Christy Henry - Caroline

  • Kampf mit ‚aufgesetztem‘ Gesicht


    Klappentext:
    Als Carolines Fähigkeiten langsam erwachen, reist sie zum Stammsitz ihrer Familie nach Amerika. Zusammen mit weiteren jungen Erwachsenen der Silubra lernt sie dort, ihre Kräfte zu kontrollieren, und stellt fest, dass sie stärker zu sein scheint als die meisten anderen ihrer Sippe – doch warum?
    Plötzlich geraten Caroline und ihre neuen Freunde zwischen die Fronten eines Krieges, der im Verborgenen schon seit Jahrhunderten andauert.
    Der Tag der Entscheidung rückt unaufhaltsam näher.
    „Hier wird keiner lebend rauskommen.“
    Caroline ließ ihre Zähne gefährlich aufblitzen.
    „Da hast du recht. Und mit dir fange ich an.“


    Rezension:
    Schon von klein an weiß Caroline, dass ihre Eltern ‚besondere Fähigkeiten‘ haben und sich das bei ihr im Laufe der Pubertät auch zeigen wird. Als es dann soweit ist, kommt es doch überraschend, denn sie sitzt gerade mit ihrer besten Freundin, die nichts von ihren familiären Besonderheiten ahnt, im Eiscafé. Doch ihre Eltern beglückwünschen sie zum Erwachen ihrer Fähigkeiten. Kurz darauf kommt auch schon die Einladung zum Stammsitz ihrer Familie in den USA, wo Caroline zusammen mit anderen Jugendlichen der weiteren Verwandtschaft, bei denen auch in diesem Jahr die Kräfte erwacht sind, in der Ausübung dieser Fähigkeiten geschult werden soll. Dort angekommen muss sie jedoch feststellen, dass die Menschen mit den ‚besonderen Fähigkeiten‘ starke und skrupellose Feinde haben.
    Das Buch beginnt genau in dem Moment, zu dem Carolines Fähigkeiten erwachen. Über ihr Vorleben erfährt der Leser leider nahezu nichts. Auch die Zeit bis zu ihrer Ankunft am Stammsitz der Familie wird im Eilzugtempo abgehandelt. Erst hier beginnt die Handlung etwas mehr Intensität zu gewinnen, die sich im weiteren Verlauf bis zum Showdown dann weiter steigert. Spätestens wenn die Feinde aktiv werden, wird die Story fesselnd.
    Da es für jeden Leser ohnehin bereits in Kapitel 1 offensichtlich wird, kann hier, ohne dass es ein nennenswerter Spoiler wäre, verraten werden, worin das Geheimnis Carolines und ihrer Familie besteht: Sie alle sind Vampire, und die Fähigkeiten sind die, die man Genre-typisch mit Vampiren verbindet; extreme Schnelligkeit und Kraft. Die Hintergründe der Vampirismus werden allerdings in einer gänzlich neuen Version erklärt.
    Der Klappentext verrät es schon: Carolines Fähigkeiten übertreffen die der meisten ihrer Verwandten erheblich. Und genau hier liegt wohl das Hauptproblem des Buches, denn Caroline bekommt teilweise deutlich Marry-Sue-artige Züge (https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Sue). Nicht nur ihre etwa gleichaltrigen Mit-Neuvampire, sondern auch manche Erwachsenen akzeptieren sie schnell als Anführerin. Auch ein paar Details der verwandtschaftlichen Beziehungen erscheinen nicht überzeugend.


    Fazit:
    Ein Buch mit gewissen Schwächen, das thematisch Interessierten trotzdem gefallen kann.
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