Claudia Weiss - Rattenfängerin

  • Eine spannende Suche nach verlorenen Kindern


    Ruth Wrangel lebt im Jahre 1713 mit ihrer Familie in Hamburg. Es ist eine dunkle Zeit. Die Pest ist ausgebrochen und bringt Hunger und Tod mit. Auch herrscht immer noch Krieg, und als wenn das alles noch nicht genug wäre, verschwinden auf geheimnisvolle Weise immer wieder Kinder.


    Diese Geschichte spielt im Umfeld Hamburgs und Altonas im 18. Jahrhundert und verspricht eigentlich ein spannendes Lesevergnügen. Leider lesen sich die ersten 150 Seiten ziemlich holprig und wirken so, als hätten sie mit der eigentlichen Geschichte nicht viel zu tun. Mir kam es jedenfalls so vor. Auch ist dies nicht die erste Geschichte um das Paar Heinrich und Ruth Wrangel. Immer wieder gibt es kleine Hinweise auf vorangegangene Abenteuer. Diese haben zwar mit dem vorliegenden Fall nichts zu tun, und so kann man Rattenfängerin auch einzeln lesen, aber vermutlich versteht man die Protagonisten besser, wenn man die Vorgänger kennt. Nach etwa der Hälfte des Romans hat es mich dann aber doch noch gepackt. Die Suche nach den vermissten Kindern wird spannend erzählt. Auch ist lange nicht klar wer den nun hinter dieser Sache steckt, obwohl es genügend Hinweise gibt. Diese Hinweise hat die Autorin geschickt verpackt und lösen sich zum Ende hin auf.


    Zusätzlich zu diesem Fall, gibt es interessante Einblicke in das Leben dieser Zeit. Vor allem damit wie mit der Pest umgegangen wurde und was gerade die Stadtführung alles unternommen hat, um eine Panik zu verhindern. Die politischen Gegebenheiten hat Weiss wunderbar mit um ihre fiktiven Protagonisten gesponnen. So ist ein durchaus glaubhaftes Bild dieser Zeit entstanden.


    Ein umfangreiches Nachwort klärt nicht nur Fiktion und Wahrheit, sondern erklärt noch einige geschichtliche Details. Interessant zu lesen. Auch wenn mir der Erzählstil am Anfang zu nüchtern war und ich Probleme hatte in die Geschichte hineinzukommen, hat es mich am Ende doch überzeugt und gut unterhalten. Ich werde auf jeden Fall die beiden Vorgänger „Schandweib“ und „Scharlatan“ auch noch lesen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich werde auf jeden Fall die beiden Vorgänger „Schandweib“ und „Scharlatan“ auch noch lesen.

    "Schandweib" kann ich Dir wärmstens empfehlen. :thumleft: "Scharlatan" steht schon lange auf meiner WuLi. Ich warte immer noch darauf, dass unsere Bücherei, bzw. Onleihe es anschafft.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Schandweib habe ich mir gerade ertauscht und Scharlatan habe ich als Ebook, es kann also bald los gehen

    Ich bin €nigma, nicht Enigmae, deshalb habe ich Deinen Beitrag, der einer anderen Userin gemeldet wurde, nur zufällig gesehen. Mit dem "Schandweib" wünsche ich Dir viel Spaß und auf Deinen Eindruck vom "Scharlatan" bin ich sehr gespannt. Unsere Onleihe hat leider nur "Schandweib".

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  • @€nigma entschuldige bitte, da habe ich doch glatt die Anfangsbuchstaben vertauscht :uups: und dann ist der Name direkt aufgetaucht und ich habe ihn einfach angeklickt. Es wird sicher noch etwas dauern bis ich dann Scharlatan lese, Schandweib war ja der erste Band.

  • Es wird sicher noch etwas dauern bis ich dann Scharlatan lese,

    Das macht nichts, mir geht der Lesestoff vorläufig nicht aus. :wink:

    Bei der Onleihe kannst Du lange warten Der böse Onkel Knaur mag die onleihe nicht

    Dann habe ich wohl Pech gehabt. :( Ich könnte "Scharlatan" als Printbuch ins Wunschbuch schreiben. :-k

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  • Ich habe "Rattenfängerin" heute beendet und möchte der Rezension von @nirak zustimmen. Auch für mich war der Einstieg etwas zäh und hätte wesentlich kürzer gefasst werden lönnen. Als die Autorin dann aber zur Sache kam, indem sie die Umtriebe der (ehemaligen) Pietisten vorstellte und außerdem die zunehmende Bedrohung der Hamburger Bevölkerung durch den Pestausbruch von 1713 schilderte, war ich zunehmend mehr gefesselt.
    Der Familiengeschichte um Ruth und Hinrich Wrangel konnte ich gut folgen, obwohl ich bisher nur den ersten Band "Schandweib", nicht aber "Scharlatan" gelesen habe.
    Die sehr umfangreichen Informationen zu sämtlichen im Roman angesprochenen Themen im Anhang haben mir wieder sehr gut gefallen, ebenso das hilfreiche Glossar, da ich mir unter "Brookvogt", "Röper" etc. nicht viel vorstellen konnte.
    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und eine Leseempfehlung, am Anfang muss man jedoch etwas Geduld mitbringen.

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