• Wieder mal ein hochgelobter Krimi aus Island.
    Der Kleivarvatn südlich von Reykjavik verlor vor einigen Jahren tatsächlich jede Menge Wasser. Damit beginnt der Krimi. Und auf dem nun trockenen Boden wird eine Leiche, die an ein russisches Sendegerät gebunden ist, gefunden. Kommissar Erlendur mit seinem Team versucht nun die Identität und Todesursache zu klären. Die Spur führt in die ehemalige DDR, in der kommunistisch (sozialistisch) gesinnte Isländer studieren durften. Der Autor beschreibt so gut es ihm möglich ist, das damalige System und die Einbettung der ausländischen Studenten. Dadurch gelingt es ihm, die Handlungsstränge Island heute- DDR damals zu einem zu verweben und erreicht eine etwas überraschende Lösung.
    Wie immer ist das Buch spannend geschrieben, auch wenn ich das gefühl habe, dass der "Zwang", immer wieder einen Krimi zu schreiben dazu führt, dass die Qualität und dichte der ersten Bände nicht mehr erreicht wird.
    Auch ist es hilfreich, wenn dem Leser die ersten Bände bekannt sind, da es sonst anfangs einige Orientierungsfragen geben wird.
    Für Deutsche ist es interessant, zu sehen, wie ein Isländer das DDR_System darstellt. Es gilt zu bedenken, dass der Autor als Jahrgang 61 nicht viel direkt mitbekommen haben kann. Für Islandkenner ist es auch spannend zu lesen, wie sich der damalige kalte Krieg in Island abgespielt hat.
    Dazu das übliche Lokalkolorit und der Band gehört zu den lesenswerten Neuerscheinungen.
    Übrigens hat sich der Kleivarvatn wirklich wieder fast bis zum alten Pegel gefüllt.

    Neue Lektüre:
    John Norman : Die Nomaden (Gor-Reihe, Bd 4 )
    Wo man liest, da lass dich ruhig nieder,
    böse Menschen lesen keine Bücher

  • Die Beschreibung lässt vermuten, dass das Buch auf der Linie von "Gletschergrab" liegt. Dort taut ein Gletscher, hier vertrocknet ein Fluss (oder was ist der Kleirvarvatn?); dort ging es um amerikanisches Militär und politische Hintergründe bis zur Nazizeit, hier um dem Osten. Allerdings fehlte Erlendur bei "Gletschergrab".


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Der Kleivarvatn ist ein real existierender See südlich von Reykjavik, der wirklich Wasser durch ein Erdbeben verlor und sich dann wieder aufgefüllt hat.
    Dort wurde übrigens auch die Renault-Reklame gedreht ( Bin zufällig in die Aufnahmen gefahren).
    Und das Buch ist realistischer als das Gletschergrab.

    Neue Lektüre:
    John Norman : Die Nomaden (Gor-Reihe, Bd 4 )
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    böse Menschen lesen keine Bücher

  • Danke für die Vorstellung.


    Bei mir liegt das Buch schon im SUB, Ich werde es demnächst lesen.


    Gruß Cassie :D

    „Derjenige, der zum ersten Mal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.“
    Sigmund Freud :--o

  • Hallo zusammen!


    Aktuell beendet:


    Arnaldur Indridason: Kältehauch


    Meine Meinung
    Der 5. Teil um Erlendur und Co beschäftigt sich diesmal mit dem Kalten Krieg und dessen MAchenschaften, die scheinbar auch das kleine Inselchen Island betrafen.


    Ich hatte im Laufe des Buches den Eindruck, daß Thema wäre etwas so groß, für dieses Buch.
    Man gewann den Eindruck der Autor verlor in der Mitte des Buches etwas den Überblick über einzelne Aussagen und Verbindungen und schmiß um es etwas zu vertuschen weiter Namen in den Großen Topf.


    Spannend war das Buch schon irgendwie, denn man wollte dann doch den Drahtzieher des ganzen wissen, aber es endet ziemlich unbefriedigend, da die Polizei nicht wirklich die Spur bis zum Ende verfolgte und auch Stasimitglieder nicht zur Rechenschaft gezogen.


    Gruß Janina

  • Meiner Meinung nach ist "Kältezone" so ziemlich der beste von Indridasons Krimis, obwohl die anderen auch gut sind.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich fand "Kältezone" auch sehr gut. Aber ich mochte auch alle anderen Indridason-Bücher, die bis jetzt erschienen sind. An der Reihe stört mich jedoch, daß die Bücher nicht in der richtigen Reihenfolge erscheinen.

  • Neben "Todeshauch", bisher mein Lieblingsbuch aus der Erlendur-Reihe, gefällt mir "Kältezone" auch wieder sehr gut. Ich lese gern Krimis, in denen wie hier zwei Geschichten nachgegangen wird, so dass sich die Spannung praktisch abwechselnd in einer der beiden Stränge fortsetzt, um zu einem gemeinsamen Ende verknüpft zu werden.


    da die Polizei nicht wirklich die Spur bis zum Ende verfolgte und auch Stasimitglieder nicht zur Rechenschaft gezogen.


    Für mich war das Ende völlig klar:


    Wieso sollte die isländische Justiz Stasileute zur Verantwortung ziehen?


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Marie: Es ist schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe, aber

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert

  • @ Melli,


    Marie

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