Michael Tsokos / Andreas Gößling - Zersetzt

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Kurzmeinung: Toller zweiter Band, der Lust auf eine Fortsetzung macht.
  • Kurzbeschreibung:
    BKA-Rechtsmediziner Dr. Fred Abel arbeitet unter Hochdruck an einem großen Fall: Ein winziger Einstich in der Kniekehle eines Toten verrät ihm, dass einer der gefährlichsten Killer der letzten Zeit weiterhin sein Unwesen treibt. Doch bevor Abel ihn stoppen kann, wird er in heikler Mission in den osteuropäischen Pseudostaat Transnistrien geschickt. Dort soll er zwei Mordopfer identifizieren, die in Kalkfässern gelagert wurden und fast vollständig zersetzt sind. Plötzlich steht Abel im Fadenkreuz eines politischen Komplotts. Während einer mörderischen Verfolgungsjagd durch das transnistrische Grenzland muss er seine ganz besonderen Fähigkeiten einsetzen. Und gleichzeitig kämpft in Deutschland das jüngste Opfer des Psychopathen in einem Keller um sein Leben.
    (Quelle: Verlagswebsite)

    Die Autoren:

    Michael Tsokos, 1967 geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Seine Bücher über spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin sind allesamt Bestseller.
    Andreas Gößling wurde 1958 geboren und ist promovierter Literatur- und Sozialwissenschaftler. Unter Pseudonym und seinem eigenen Namen hat er zahlreiche Sachbücher und Romane für jugendliche und erwachsene Leser verfasst. Er lebt als freier Autor mit seiner Frau in Berlin, wo er auch den Spezialverlag MayaMedia leitet.
    (Quelle: Verlagswebsite)

    Allgemeines:

    „Zersetzt“ ist der zweite True-Crime-Thriller um den Rechtsmediziner Dr. Fred Abel. Der True-Crime-Thriller erschien als Klappenbroschur bei Knaur TB im April 2016.
    432 Seiten gegliedert in 86 Kapitel, die von Prolog und Epilog eingerahmt werden.
    Angeschlossen ist ein sehr interessantes Nachwort / Danksagung beider Autoren.
    Erzählt wird in wechselnden Handlungssträngen jeweils in der 3. Person. Handlungsorte sind Berlin, Hannover und der Pseudo-Staat Transnistrien.


    Meine Meinung:
    In diesem neuen Fall von Dr. Abel (der dem aus dem ersten Buch vorgelagert ist) beweist das Autoren-Duo, dass es ganz oben an die Spitze der Thriller-Autoren gehört. Ich mag ja Vergleiche wie „für Leser von xy“ eigentlich gar nicht, bin aber dennoch geneigt, dieses Buch allen Cody McFadien-Fans zu empfehlen: wirklich brutale Szenen, nervenaufreibende Spannung und im Hinterkopf immer das Wissen, dass Tsokos hier auf seine eigenen Fälle und ein bisschen auch auf seine Person zurückgreift. Dieses Wissen ist vor allem dann entscheidend, wenn man kurzzeitig geneigt ist, Dr. Fred Abel in die Kategorie Superheld zu stopfen, weil er auf der Flucht in Transnistrien auf Feldjäger-Erfahrungen zurückgreifen kann. Liest man das Nachwort, erfährt man, dass Michael Tsokos selbst genau über diese Ausbildung verfügt. Er weiß also, worüber er hier schreibt.
    Apropos Transnistrien: vorher nie gehört und wieder was dazu gelernt. Diesen Pseudostaat gibt es wirklich und Andreas Gößling war zu Recherche-Zwecken sogar dort – auch das sind also keine Hirngespinste.
    Die Handlung selbst hätte anderen Autoren vielleicht für zwei Thriller gereicht, aber gerade durch die beiden parallelen Handlungen wird eine ungeheure Spannung erzeugt.Während Abel in Transnistrien unter haarsträubenden Bedingungen obduziert, kämpft Jana in einem Kellerloch ums Überleben.Sobald die Handlung umspringt, ist man sofort wieder am Ort des Geschehens und dieser Szenenwechsel wirkte auf mich überhaupt nicht störend.Im Gegenteil: es war ein zusätzliches Spannungselement, an welchem Ort es weitergehen wird.
    Einzige winzige Kleinigkeit, die mir negativ aufgefallen ist: die ständige Wiederholung der Formulierung „er murmelte in sein Diktiergerät“. Der Leser hat eigentlich schon nach dem ersten Mal verstanden, dass Abel nicht laut und deutlich für alle verständlich seine Beobachtungen weitergibt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und führt auch nicht zu „Sternchenabzug“.
    Es sei gesagt, dass Freunde eher ruhigerer Fälle (á la Kathy Reichs zum Beispiel, um im Feld der Rechtsmedizin zu bleiben) von diesem Buch lieber die Finger lassen sollten. Es geht streckenweise wirklich sehr hart zur Sache.
    Ich ärgere mich jetzt ein bisschen, dass ich beim ersten Buch schon 5 Sterne vergeben habe, denn so kann ich mich – im Gegensatz zu den Autoren – leider nicht mehr steigern. Es gibt auch für diesen Fall von Fred Abel die volle Sternezahl.Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Fall meines inzwischen unangefochtenen Lieblings-Rechtsmediziners. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Fazit:
    Die Realität ist härter als alles, was wir uns ausdenken könnten. True-Crime-Thriller sind nichts für schwache Nerven!

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Inhalt:
    Eigentlich soll Fred Abel sich um die Obduktion eines Waterboarding Opfers kümmern, doch der Fall mit der Einstichstelle am Knie erinnert ihn an irgendetwas und macht ihn neugierig. Dazu soll er noch nach Transnistrien reisen um dort die Obduktion zweier Leichen durchzuführen. Doch gerade dieser Fall verlangt ihm alles ab und bringt ihn in Gefahr.


    Meine Meinung:
    Zerschunden habe ich mit Begeisterung gelesen und das, obwohl mir momentan Thriller nicht ganz so liegen. Riesig habe ich mich auf den nächsten Teil der Trilogie gefreut, auch weil ich wissen wollte wie es weiter geht nach Zerschunden. Doch da muss ich wohl noch ein wenig Geduld haben.


    Denn Zersetzt handelt von der Zeit zehn Monate vor Zerschunden. Es kommen zwar schon bekannte Namen vor, aber mit Zerschunden hat dieser zweite Band gar nichts zu tun, so dass man ihn auch gut als erstes lesen könnte. Eigentlich ein wenig Schade, wenn man sich so auf eine Fortsetzung freut und die Reihenfolge dann durcheinander gewirbelt wird.


    Das sollte aber kein Kritikpunkt am eigentlichen Buch sein. Da gibt es ganz andere. Ich empfand den Start als etwas schwierig und langatmig. Auch wenn Tsokos wieder sehr interessant und flüssig geschrieben hat, langweilte mich der Beginn ein wenig und ich bekam schon mit der Angst zu tun, das es so bleiben könnte. Doch andere Leser waren durchweg begeistert und so gab es Hoffnung.


    Es sind drei Fälle die alle recht interessant erscheinen. Sie haben schon eine unterschiedliche Wichtigkeit. Abel in Transnistrien war ein großer Part ab dem die Spannung auch stetig anstieg. Der Waterboarding Fall wurde eher so nebenher geklärt und der Fall der Mordopfer mit Einstichstelle am Knie brachten einen besonderen Kick, denn hier wurde nicht nur aus Sicht von Abel erzählt, sondern das aktuelle Opfer mit dem Täter begleitet. Einige unschöne Details wurden genannt, die gewiss nichts für schwache Nerven sind.


    Es gibt das ein oder andere Gerichtsmedizinische Detail das zum Einen ein wenig Spannungskiller ist und bei anderen Sachen für Ekel sorgen kann. Bei mir nicht, aber es sollte als Warnung genannt werden.


    Die Handlungsorte sind immer über den Kapiteln genannt. Diese Kapitel sind recht kurz gehalten, was auch dafür sorgt das es zwar größere Abschnitte an einem Ort gibt, aber jedes Kapitel wieder mit Zeitstempel und Ortsangabe beginnt. Das fand ich etwas unnötig.


    Am Ende war ich dann doch gefesselt von der Geschichte auch wenn dieser zweite Teil, der vor dem ersten spielt einige Schwachstellen hat.


    Wie auch schon bei Zerschunden wird am Ende darauf eingegangen was wirklich das Wahre an diesem Thriller ist und man darf überrascht sein, was es für Verbrechen und Verbrecher gibt. Wie tief die Abgründe einer Seele sein können. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Autor: Michael Tsokos
    Titel: Zersetzt
    Seiten: 427
    ISBN: 978-3-426-51877-9
    Verlag: Knaur


    Autoren:
    Michael Tsokos wurde 1967 in Kiel geboren und ist ein deutscher Rechtsmediziner, sowie Professor an der Charite in Berlin. Er leitet seit 2007 deren Institut für Rechtsmedizin, gleichzeitig auch das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin-Moabit. Tsokos ist zudem ärztlicher Leiter der Gewaltschutzambulanz der Charite.1998/99 war er im Auftrag des Bundeskriminalamtes an der Exumierung von Massengräbern im Kosovo tätig und half 2004 bei der Identifizierung von Opfern des Tsunamis in Thailand. Er ist Herausgeber mehrerer Fachaufsätze und populärer Sachbücher. Seinen ersten Krimi veröffentlichte er in Zusammenarbeit mit Sebastian Fitzek 2012.


    Einordnung:
    Dies ist der zweite Band der Serie um den Rechtsmediziner des Bundeskriminalamtes Dr. Fred Abel.


    Handlung:
    Eigentlich hätte Dr. Fred Abel beim BKA alle Hände voll zu tun. Ein Mordopfer scheinbar ohne Verletzungen weckt düstere Erinnerungen in ihm - an einen sadystischen Psychopathen, der nie gefasst wurde. Unversehens wird Abel jedoch abberufen zum bisher gefährlichsten Fall seiner Laufbahn: In Transnistrien, einem Pseudostaat von Moskaus Gnasen, warten zwei nahezu komplett zersetzte Leichen auf ihre Identifizierung. Und ein skrupelloser Geheimdienst fordert das "richtige" Ergebnis - sonst steht nicht nur Abels Leben auf dem Spiel. (Klappentext)

    Rezension:
    In den Tiefen der menschlichen Seelen tun sich oft bei genaueren Hinschauen die erstaunlichsten Abgründe auf. Nicht anders, die Welt im Obduktionssaal der Gerichtsmedizin. Dr. Abel versucht anhand der Körper der Toden die Todesursachen zu ergründen und bearbeitet mit seinen Kollegen hochbrisante Fälle, die Stadt und Land in Atem halten. Nicht nur, dass Fälle von Waterboarding in den Gebäuden des deutschen Bundestages die Regierung in Alarmbereitschaft versetzen, zusätzlich landet auch noch eine Leiche auf seinem Obduktionstisch, deren Todesmerkmale ihn unsanft an Begebenheiten seiner Vergangenheit erinnern. Als Abel dann auch noch zu einer heiklen Mission nach Transnistrien aufbrechen muss, einem Pseudostaat, in dem nicht nur rote Sichelfahnen sondern auch altertümlich grausame Geheimdienstmethoden überlebt haben, sieht sich der Rechtsmediziner plötzlich selbst in einem Kampf gezwungen. Dieses Mal, um sein Leben.


    Auch ohne den Erstling gelesen zu haben, schafft man den Einstieg in die Krimi-Reihe sehr gut. Tatsächlich lassen sich die Bücher wohl unabhängig voneinander lesen. Davon unberührt bleibt der flüssige Schreibstil, der im Zusammenhang mit den kurzen Kapiteln das Buch zu einem echten Pageturner macht. Obwohl die Handlung sich teilweise zu sehr in die Beschreibung politischer Gegebenheiten und rechtsmedizinischer Details verliert. Wobei das auch unter der Rubrik "Berufskrankheit" des Autoren fallen dürfte und nicht zuletzt der Anlehnung an wahre Fälle aus Tsokos beruflichen Leben geschuldet ist. Ansonsten ist der Thriller, der ausdrücklich das Merkmal True-Crime vom Verlag bekommen hat, packend zu lesen. Auch, wenn Tsokos' Geschichte nicht so ganz unvorhersehbar ist, wie die seines Erstlings im Krimi-Bereich, welchen er zusammen mit Fitzek geschrieben hat. Dennoch, Fitzek-Fans werden auch hier auf ihre Kosten kommen und Fans des Rechtsmediziners, wenn er denn welche hat, sowie so.


    Die Protagonisten sind recht schnell sympathisch oder eben nicht, insgesamt herrschen viele Schwarz-Weiss-, erst gegen Mitte der Handlung viele Grautöne vor. Die Vielzahl der Handlungsstränge, die teilweise nur sehr lose miteinander in Verbindung stehen, verwirrt zumindest geübte Leser dieses Genres nicht. Alle anderen sollten aufpassen und sich konzentrieren, auch wenn das mitunter schlaflose Nächte bereiten kann. Interessant hier, unbedingt das Nachwort zu lesen. Dieses entbröselt dann die Fiktion von der Wahrheit und macht neugierig auf mehr. Denn, Tsokos hat aufgrund seines Berufes schon tausende Leichen gesehen und sicher jede Menge Geschichten zu erzählen.

  • Meine Meinung:


    „Zersetzt“ ist der zweite Band aus der True-Crime-Reihe, der zeitlich jedoch zehn Monate vor dem ersten Band „Zerschunden“ spielt. Dies tut der Spannung zwar keinen Abbruch und man benötigt keinerlei Vorwissen, um den Roman verstehen zu können, ist aber vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache. Ich persönlich bin eher ein Freund von chronologischen Reihenfolgen. Der Roman besteht aus mehreren Handlungssträngen, die in den recht kurz gehaltenen Kapiteln jedoch durch den Ort, das Datum und die Uhrzeit gut voneinander zu unterscheiden sind.


    Noch während Rechtsmediziner Dr. Fred Abel bei einem Opfer auf seinem Seziertisch einen winzig kleinen Stich in der Kniekehle feststellt und sich an einen nicht gelösten Fall erinnert, wird er vom Innenministerium nach Transnistrien geschickt. Der transnistrische Präsident möchte von Abel zwei Leichen obduziert haben, die in ungelöschtem Kalk gefunden wurden. Unter Aufsicht des osteuropäischen Geheimdienstes soll Abel herausfinden, ob es sich um die beiden Söhne eines Oligarchen handeln könnte.


    Kein ungefährliches Unterfangen für Abel. Die beiden Männer wurden schwer gefoltert, bevor sie einen grausamen Tod starben. Abel, der den Osteuropäern nicht traut, steckt plötzlich mitten in einem politischen Komplott und muss fliehen - quer durch das transnistrische Grenzland, seine Verfolger sind ihm dicht auf den Fersen. Zur gleichen Zeit kämpft in Deutschland ein junges Mädchen in einem Kellerverlies um sein Leben …


    Für „Zersetzt“ braucht man als Leser starke Nerven, denn Michael Tsokos und Andreas Gössling sparen nicht mit ausführlichen Beschreibungen brutaler und blutiger Szenen. In den unterschiedlichen Handlungssträngen wird aus Sicht der Opfer geschrieben. Der Leser erfährt genauestens (und noch vor Fred Abel), was zum Beispiel die beiden Männer durchmachen mussten, bevor ihr Leben im ungelöschten Kalk ein Ende fand. Auch die Szenen im Kellerverlies schildern sehr detailliert, was der Psychopath mit seinem Opfer zu tun gedenkt. Zartbesaitete greifen besser nicht zu diesem Thriller. Was den Gedanken nicht unbedingt erträglicher macht, ist die Tatsache, dass viel von dem, was die Autoren beschreiben, sich im tatsächlichen Leben so oder so ähnlich zugetragen hat. Die Welt ist ein grausamer Ort.


    Ich finde zwar, dass viele Handlungsstränge einen Thriller beleben, in diesem Fall jedoch hätte mindestens jeder Handlungsstrang ein eigenes Buch verdient gehabt. Es war alles ein wenig zu überladen – vor allen Dingen, weil alle Handlungsstränge auch noch gleich spannend waren. Nur das, was eigentlich sonst üblicherweise bei Thrillern mit mehreren Handlungssträngen passiert, hat mir hier gefehlt: dass am Ende die losen Fäden irgendwie zusammenlaufen.


    Zum perfekten Thriller fehlt mir irgendwie noch der fließende Schreibstil, der sich eher wie ein Roman und nicht wie ein Sachbuch lesen lassen sollte. Den Dreh haben die beiden leider noch nicht ganz raus. Trotzdem: Spannend bleibt spannend und verdient fünf Sterne.

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


    :love: :love: :love:

  • Nachdem ich vom ersten Band Zerschunden schon begeistert und auch teilweise vom Schreibstil fasziniert war, wollte ich auch unbedingt den Nachfolger lesen.

    Auch dieses Mal treffen mehrere Handlungsstränge aufeinander. Da wäre zum Einen eigentlich eine Geschichte, die sich vor 4 Jahren ereignet hatte. Dort wurden nämlich die Brüder eines schwerreichen transnistrischen Unternehmers entführt, gefoltert und getötet. Die Mutter der beiden Brüder war ebenfalls unter dubiosen Umständen ums Leben gekommen.

    Da geht es aber auch noch um eine ganz andere Geschichte, die sich mit Waterboarding beschäftigt. Waterboarding ist eine Folterart, die hauptsächlich von den US-Geheimdiensten im Kampf gegen den islamischen Terror eingesetzt wird (Seite 54)


    Es wurde nämlich ein Putzmann im Abgeordnetenhaus aufgefunden, der genau diese Anzeichen zeigt und der Kontakt zur kurdischen Hisbollah hatte.


    Herzfeld und Abel ermitteln.


    Sehr interessiert habe ich die Ausführungen über das Waterboarding verfolgt. Ich kannte dieses "Wässern" bereits als Foltermethoden aus dem Mittelalter und war auch ein Stückweit erschrocken, dass die Art der Folter noch angewendet wird, gerade bei sehr aktuellen Geschehnissen. Ich möchte dem Leser meiner Rezension jedoch die genau Ausführung darüber ersparen.

    Was mich sehr erstaunt hat, war Transnistrien. Ich hatte von dem Land noch nie zuvor gehört bzw. gelesen. Ein Land, Zwischen der Ukraine und Moldawien, das eigentlich nirgendwo hingehört. Keiner fühlt sich für diesen Pseudostaat so richtig verantwortlich und wird auch völkerrechtlich nicht anerkannt. Nicht einmal von Russland, obwohl die russische Armee dort stationiert ist. Sehr seltsam!


    Als großer Thriller-Fan genieße ich Spannung pur. Gerne darf es auch mal etwas blutiger oder brutaler zur Sache gehen. Genau dieses habe ich in dem Buch wieder gefunden. Ich war von den Ereignissen nahezu gefesselt und konnte es kaum aus den Händen legen.

    Jedoch gab es zwei, drei Szenen bzw. Sätze die sich wiederholt haben, so dass ich hierfür einen Punkt abziehe.


    Die Protagonisten fand ich ausreichend charakterisiert und haben die Geschehnisse nicht in den Hintergrund gedrängt. Der Fokus lag stets auf der Ermittlungsarbeit.


    - Fazit -


    Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich auch dieser zweite Band sehr gut unterhalten hat. Teilweise stockte mir sogar der Atem. Aber stets hatte ich den Drang immer weiterlesen zu wollen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen.


    Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung dieser True-Crime Reihe.

  • Zersetzt von Michael Tsokos und Andreas Gößling


    Über das Buch:


    Band 2 einer Reihe

    Genre: Thriller

    Format: Taschenbuch

    Verlag: Knaur

    Person: 9,99 Euro

    ISBN: 9783426520055

    Seite: 427

    Originalsprache: Deutsch

    Erschien: 2016


    Das Cover:


    Das Cover finde ich sehr passend. In grau gehalten, mit etwas rot. Es passt zu den anderen Teilen der Reihe. Sie sind alle so gestaltet.


    Inhalt:


    BKA-Rechtsmediziner Dr. Fred Abel arbeitet unter Hochdruck an einem großen Fall: Ein

    winziger Einstich in der Kniekehle eines Toten verrät ihm, dass einer der gefährlichsten Killer der letzten Zeit weiterhin sein Unwesen treibt. Doch bevor Abel ihn stoppen kann, wird er in heikler Mission in den osteuropäischen Pseudostaat Transnistrien geschickt.
    Dort soll er zwei Mordopfer identifizieren, die in Kalkfässern gelagert wurden und fast vollständig zersetzt sind. Plötzlich steht Abel im Fadenkreuz eines politischen Komplotts. Während einer mörderischen Verfolgungsjagd durch das transnistrische Grenzland muss er seine ganz besonderen Fähigkeiten einsetzen. Und gleichzeitig kämpft in Deutschland das jüngste Opfer des Psychokillers in einem Keller um sein Leben ...


    Die ersten 3 Sätze:


    Die kleine Schlampe kapierte rein gar nichts. Jedenfalls tat sie so, als würde sie nur Bahnhof verstehen. Dabei hatte er es ihr in alle Ausführlichkeit erklärt, wieder und wieder.


    Meine Meinung:


    Der zweite Teil von der Reihe von Dr. Fred Abel war wieder super spannend, aber man sollte es vor dem ersten Band lesen. Dann den ersten und dann den dritten Teil. Dann ist man in der richtigen Reihenfolge.Denn in diesem Band war vieles noh nicht geschehen, sondern geschah erst, was im ersten Band schon gewesen ist. Das war ab und zu etwas störend und ungewohnt.

    Der Thriller holt einen sofort in das Geschehen rein und man hofft, das für Dr. Fred Abel alles gut ausgeht. Ich fand es mega, das am Anfang jedes Kapitels immer der Ort und die Uhrzeit und der Tag stand, wo man genau ist und wann es gerade geschah. So hat man selber gemerkt, wie die Zeit voran schreitet.

    Das Buch ist in Erzählform geschrieben und es ist spannend und mitreißend. Manche Kapitel waren sehr kurz und manche über mehrere Seiten lang.

    Dr. Fred Abel ist einer der bei seine Arbeit liebt und alles andere dafür, in seinem Privatleben , an die Seite schiebt. Was ich auch mega fand, war das Michael Tsokos, manche Szenen genau beschrieb, zum Beispiel was man aus dem Geruch eines aufgeschnittenen Mägen heraus
    finden kann und wonach die Gerüche riechen.

    Es ist auch Wahnsinn, was ein Rechtsmediziner aus einem Körper , seinen Schnitten, seinen Wunden usw lesen kann. Außerdem was das dann bedeutet und das man so den Mörder finden kann.

    Was ich auch toll fand, das man immer mehr von Dr. Fred Abel kennen lernt und er ist mir auch sehr sympathisch.


    Fazit:


    Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall.


    Über die Autoren:


    Michael Tsokos wurde 1967 geboren. Er ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Seine Bücher über spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin sind
    allesamt Bestseller.

    Andreas Gößling wurde 1958 geboren. Er ist promovierter Literatur- und Sozialwissenschaftler. Unter Pseudonym und seinem eigenen Namen hat er zahlreiche Sachbücher und Romane für jugendliche und erwachsene Leser verfasst. Er lebt als freier Autor mit seiner Frau in Berlin, wo er auch den Spezialverlag Maya Media leitet.


    Wie viele Sterne?


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
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