Heidrun Hurst - Im Feuer des Lebens

  • Autorin


    Heidrun Hurst ist 1966 in einem kleinen Dorf bei Kehl am Rhein geboren und auf einem Bauernhof aufgewachsen. Sie beschreibt sich als Familienfrau und schreibt vorwiegend gut recherchierte historische Romane von einfachen Leuten.



    Inhalt


    Es ist die Zeit des Dreißigjährigen Krieges: Die Geschwister Jakob und Bärbel Selzer, Bergmannskinder aus dem Schwarzwald, hat es ins Rheintal verschlagen. Sie müssen nun ihren Weg im Leben finden. Jakob verlässt das kleine Dorf Odelshofen und zieht in den Krieg. Endlose Märsche und zermürbende Gefechte führen ihn immer weiter weg von seiner geliebten Elisabeth. Wird er sie je wiedersehen? Oder wird die hübsche Magdalena sein Herz erobern? Elisabeth versucht indessen, mit ihrer Mutter den elterlichen Hof zu bewirtschaften. Doch immer wieder werden ihr Steine in den Weg gelegt. Als ihre Mutter als Hexe beschimpft wird, spitzt sich die Lage zu. Das Straßburger Findelhaus hat inzwischen Zuwachs bekommen. Doch die Arbeit mit den Kindern führt Bärbel und Sebastian an ihre Grenzen. Stück für Stück lernen sie, auch in der größten Not auf Gottes Hilfe zu vertrauen. Da bedroht eine Seuche das Leben der Hausbewohner. Werden sie auch diese Prüfung bestehen?
    (Quelle: Verlagstext)



    Meine Inhaltsangabe


    Der Roman „Im Feuer des Lichts“ ist der zweite Teil der Trilogie um die Bergmannskinder Jakob und Bärbel Selzer. Er schließt in seiner Handlung lückenlos an den Vorgängerband an und beschreibt die Erlebnisse der drei Hauptfiguren Bärbel, Jakob und dessen Verlobte Elisabeth in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Jakob entkommt seiner Verurteilung zum Tod nur haarscharf, indem er sich für 10 Jahre in der Armee verpflichtet und in den Krieg zieht. Elisabeth lebt derweil alleine mit ihrer Mutter und bewirtschaftet den Hof, trotz wiederkehrender Verluste durch marodierende Söldner. Bärbel betreibt mit ihrem Ehemann Sebastian, einem Pfarrer ein Findelhaus. Sie nehmen Kinder von der Straße und Babys, die von ihren Eltern weggegeben wurden, in ihrem Haus auf und verschaffen ihnen dadurch Sicherheit und ein familiäres Zuhause.



    Meine Meinung


    Ich habe bereits den Vorgängerband „Die Kinder des Bergmanns“ von Heidrun Hurst mit sehr großer Freude gelesen und auch die Fortsetzung der Geschichte von Jakob und Bärbel hat mich nicht enttäuscht. Der Autorin gelingt es auf sehr anschauliche Weise das Leben im Tross der Söldnerarmee darzustellen ohne durch blutrünstige Szenen zu schockieren. Ich fühlte mich sehr nahe an Jakob und seinen Freunden unter den Soldaten dran und konnte seine Gefühle und Beweggründe nachvollziehen.
    Meine Lieblingsfigur in diesem Roman war Elisabeth, die zusammen mit ihrer Mutter um ihren Hof und ums Überleben ihrer Schafe und Ziegen gekämpft hat. Die Beschreibungen waren sehr warmherzig und ich habe mit Elisabeth richtig mitgelitten, wenn ihr zum Beispiel eine Überschwemmung das Leben schwer gemacht hat.
    Im Haushalt von Bärbel und Sebastian ging es natürlich auch lebhaft zu und her. Allerdings hatte ich da etwas Mühe mit Sebastian, weil er mir ein Stück weit zu passiv erscheint. Aber womöglich ist das einfach meiner Persönlichkeit geschuldet. Für meinen Geschmack betet er ein bisschen zu viel. Dass es dann klappt mit der Spendenfreude der Straßburger Bürger, so dass sein Findelhaus immer wieder über das Nötigste verfügt, ist natürlich schön. Aber für mich ist er nicht gerade ein großes Vorbild, weil mir Menschen, die praktisch anpacken wesentlich lieber sind, als solche, die tagelang im Gebet (und somit doch irgendwie im Nichtstun) verharren.
    Sprachlich halte ich den Roman für sehr gelungen. Er lässt sich durch die perfekte Mischung aus beschreibenden Elementen und Dialogen sehr flüssig lesen, so dass man schön in die Handlung eintauchen kann.
    Das vorliegende Buch, das wie erwähnt der zweite Teil einer Trilogie ist, kann auch isoliert gelesen und verstanden werden, da alle wichtigen Informationen zum Verständnis der Figuren erwähnt werden. Aber für das volle Lesevergnügen empfehle ich den Einstieg mit dem ersten Band „Die Kinder des Bergmanns“.


    Im Vergleich zum ersten Teil ist die Geschichte diesmal nicht so gut in sich abgeschlossen, wie das dort gelungen ist. Es ist noch recht viel offen, so dass man eigentlich gleich zum nächsten Teil greifen muss. Das finde ich ein bisschen schade, weil ich eigentlich erwarte, dass man einzelne Bände auch für sich allein lesen kann. Das und die Tatsache, dass es für mich etwas viel war zum Beten und zum christlichen Glauben gibt für mich einen kleinen Abzug, so dass ich das Buch mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: empfehle.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Es ist noch recht viel offen, so dass man eigentlich gleich zum nächsten Teil greifen muss. Das finde ich ein bisschen schade, weil ich eigentlich erwarte, dass man einzelne Bände auch für sich allein lesen kann. Das und die Tatsache, dass es für mich etwas viel war zum Beten und zum christlichen Glauben gibt für mich einen kleinen Abzug, so dass ich das Buch mit empfehle.

    Vielen Dank, das verstehe ich dennoch als eindeutige Leseempfehlung. Dass man, bzw. ich im Falle des Falles die ganze Trilogie lesen würde, ist mir schon klar. Insofern wäre es für mich nicht so störend, wenn der zweite Teil einiges offen lässt.
    Mit dem Beten und dem christlichen Glauben habe ich es zwar überhaupt nicht, ich denke aber, dass das vor dem Hintergrund der Zeit glaubwürdig, wenn auch etwas nervig ist. :wink:
    Ich denke, ich werde mir den ersten Band, der auch bei amazon äußerst gut bewertet ist, demnächst als E-Book zulegen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Vielen Dank für die Rezi @Felicitas18 :applause: Band 1 habe ich sehr gerne gelesen (war mein Wichtelbuch 2014) und Band 2 und 3 stehen seitdem auf meiner Wunschliste. Im zweiten Halbjahr werde ich sie hoffentlich von dort auf meinen SUB schieben :)

    Henning Mankell - Die weiße Löwin


    2024

    Gelesene Bücher: 12

    Gelesene Seiten: 5.895

    (Januar 3/1.901 ; Februar 4/1.852 ; März 3/1.508)


    2023 : 43 / 20.691 ; 2022 : 40 / 20.829 ; 2021 : 44 / 21.237 ; 2020 : 49 / 22.248 ; 2019 : 48 / 21.610 ; 2018 : 47 / 22.388 ; 2017 : 50 / 24.667 ; 2016 : 56 / 25.723 ; 2015 : 61 / 27.175 ; 2014 : 73 / 31.730 ; 2013 : 75 / 33.510