Jonas Winner - Die Zelle

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ich hatte, bedingt durch das Cover, etwas mehr erwartet. Etwas mehr und etwas anderes. Schade.
  • Autorenporträt:


    Zitat

    Jonas Winner, geboren 1966 in Berlin, promovierter Philosoph, arbeitete nach dem Studium in Berlin und Paris als Journalist, Redakteur für das Fernsehen und als Drehbuchautor (ARD, ZDF, Sat.1). Sein Selfpublishing-Bestseller "Berlin Gothic" sorgte im Netz für Furore. 2012 feierte er mit dem Thriller "Der Architekt" einen großen Erfolg, 2014 folgte "Das Gedankenexperiment". Der Autor lebt mit seiner Familie in Berlin.


    Quelle: Klappentext


    Inhaltsangabe:


    Zitat

    Sammy ist elf und gerade mit seinen Eltern nach Berlin gezogen. Im Luftschutzbunker der alten Jugendstilvilla, die die Familie im Grunewald bezogen hat, macht er eine verstörende Entdeckung. Ein vollkommen verängstigtes Mädchen, nicht viel älter als er, ist dort unten in einer Zelle eingesperrt, die man mit Gummifolie ausgekleidet hat. Nur durch einen winzigen Schlitz hindurch kann er sie sehen. Am nächsten Tag ist die Zelle leer, das Mädchen verschwunden. Und für Sammy kann es dafür eigentlich nur einen Grund geben: seinen Vater.


    Quelle: Klappentext


    Meine Meinung:


    In den Sommerferien zieht der elfjährige Sammy mit seinen Eltern nach Berlin in eine Jugendstilvilla mit einem großen Grundstück, auf dem sich noch ein Luftschutzbunker befindet. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder Linus, der bereits einige Wochen zuvor mit dem Vater und den Möbelpackern vorausgefahren ist, konnte Sammy noch keine neuen Freundschaften schließen. Um die Langeweile zu vertreiben, erkundet er sein neues Zuhause und sieht zufällig, wie sein Vater die Gartenhütte betritt, die er immer schön sorgfältig wieder verschließt. Sammy schleicht ihm nach und findet so den Zugang zu dem Bunker, in dem er eine erschreckende Entdeckung macht. Durch eine schmale Öffnung in einer Wand schaut ihm ein verängstigtes Mädchen entgegen, eingesperrt in eine Zelle, die mit Gummifolie ausgekleidet worden ist. Sammy verspricht dem Mädchen, Hilfe zu holen und obwohl das Mädchen Sammys Sprache weder versteht noch spricht, schafft sie es, ihm begreiflich zu machen, dass er auf keinen Fall seinen Vater holen darf. Als Sammy am nächsten Tag wieder vor der Zelle steht, ist diese leer und das Mädchen spurlos verschwunden. Sammy wird klar, dass nur sein Vater dahinterstecken kann …


    Welch grauenhafte Vorstellung, dass der eigene Vater ein Mädchen gefangen halten könnte. Von einem Tag auf den anderen bricht Sammys Welt zusammen. Jonas Winner hat ein Horrorszenario geschaffen und lässt von diesem aus der Sicht des elfjährigen Sammy berichten. Verstörend und unbegreiflich kam mir das Ganze vor und ich hatte eine Gänsehaut beim Lesen. Ich bekam unweigerlich sofort Mitleid mit dem armen Sammy. Es ist schon schwer, wenn beide Elternteile beruflich so eingespannt sind, dass für die Kinder keine Zeit bleibt. Diese Aufgaben übernimmt in diesem Fall das Au-Pair-Mädchen, welches sich auch bereits in London um die beiden Jungen gekümmert hat. Sammys Vater ist Komponist für Filmmusik und seine Mutter arbeitet an der Oper, was bedeutet, dass die beiden Eheleute sich eher selten sehen. Der Umzug nach Berlin trifft Sammy ganz besonders hart, weil er all seine Freunde aufgeben musste und somit niemanden um sich hat, mit dem er sich die Zeit in den Ferien vertreiben kann. Sein Bruder Linus ist ein paar Jahre älter und möchte sich mit seinem kleinen Bruder nicht abgeben. Folglich hat Sammy auch niemanden, dem er sich anvertrauen kann, als er dieses Mädchen in der Zelle entdeckt.


    Dieser Thriller ist einer der etwas ruhigeren Sorte, dessen Hauptaugenmerk auf dem Familienleben liegt. Hier tun sich Abgründe auf und man möchte die ganze Zeit rufen: „Halt, hier läuft was falsch. Kann nicht mal jemand eingreifen?“ Und dann wiederum gibt es Szenen, da standen mir die Haare zu Berge ob der unerträglichen Grausamkeit. „Die Zelle“ lässt sich schon eher als Psychothriller betiteln. Über ein paar Seiten gibt es einige Längen, die auch für mich der Grund sind, warum ich einen Stern abgezogen habe. Ansonsten verspricht der Roman viel Spannung und wartet zum Schluss noch mit einer großen Überraschung auf. Vier Sterne gibt es von mir.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


    :love: :love: :love:

  • Autor: Jonas Wimmer
    Titel: Die Zelle
    Seiten: 336
    ISBN: 978-3-426-51276-0
    Verlag: Knaur


    Autor:
    Jonas Winner wurde 1966 in Berlin gebopren und ist ein deutscher Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller. Nachdem er in Berlin udn Rom aufwuchs, begann er nach einem halbjährigen USA-Aufenthalt ein studium der Philosophie in Berlin ab, welches er mit einem weiteren Auslandsaufenthalt in Paris abschloss. Danach arbeitete er als Reporter und Redakteur für die Kulturredaktion des ZDF. 1996 promovierter er in seinem Studium und drehte anschließend Dokumentationen udn Reportagen für das Fernsehen. Mit Freunden gründete er eine Firma zum Schreiben und Entwickeln von Drehbüchern. Im Jahr 2000 begann er drehbücher für Thriller und Krimis zu schreiben, 2011 sein erstes Buch. Winner lebt in Berlin.


    Inhalt:
    Sammy ist elf und gerade mit seinen Eltern nach Berlin gezogen. Im Luftschutzbunker der alten Jugendstilvilla in Grunewald macht er eine verstörende Entdeckung. Ein vollkommen verängstigtes Mädchen, nicht viel älter als er, ist dort unten in einer Zelle eingesperrt, die man mit Gummifolie ausgekleidet hat. Nur durch einen winzigen Schlitz hindurch kann er sie sehen. Am nächsten Tag ist die Zelle leer, das Mädchen verschwunden. Und für Sammy kann es dafür eigentlich nur einen Grund geben: seinen Vater. (Klappentext)


    Rezension:
    Die Sommerferien noch vor sich, kann der elfjährige Sam sich nicht darauf freuen, denn, mit wem soll er denn spielen? In Berlin kennt er niemanden, die Familie ist gerade erst in die alte Villa gezogen, da die Mutter einen neuen Job in Berlin gefunden hat. Sein älterer Bruder Linus und sein Vater, die den beiden schon vorausgegangen waren, haben sich in die neue heimat schon eingelebt, seine Mutter ist sofort mit ihrer arbeit beschäftigt. Nur Sammy hat niemanden außer dem Kindermädchen, mit dem er sich beschäftigen kann. Und so erkundet er alleine das Haus, den Garten, die Gegend und entdeckt, nachdem er seinem Vater folgt, einen Schuppen mit Zugang zu einem alten Tunnelsystem aus Weltkriegstagen. Der Junge klettert hinein und macht eine verstörende Entdeckung. Fortan ist nichts mehr, wie es war.


    Ein Krimi, der mit dem inzwischen längst erwachsenen Protagonisten beginnt, der seine Erinnerungen an jenem Berliner Sommer aufschreiben will und dessen Gedanken einem in die Brutalität der Ereignisse, die Verwirrungen und die Ängste des Jungen hineinwerfen. Der Leser folgt dem Kind auf die Suche nach der Wahrheit und wird dem elfjährigen Jungen gleich hin- und hergeworfen, weiß kaum, was er glauben soll, wem er trauen soll. Ob den eigenen Gedanken, den Handlungen der Figuren, selbst dem kleinen eigentlich sympathischen Protagonisten? Dieses Verwirr- und Gedankenspiel treibt Jonas Winner perfekt bis ins kleinste Detail, kaum Längen, wobei die Beschreibung der Hauptfiguren aus Kindersicht einen großen Teil des Thrillers einnehmen. Den restlichen Platz teilen sich Sammys Beobachtungen und Gedanken, die sich immer enger um den Jungen schnürren, ihm kaum Luft zum atmen lassen.


    Jonas Winner fesselt den Leser Seite für Seite. Es gibt Momente, da möchte man vielleicht das Buch aus der Hand legen, um selbst einmal wieder durchatmen zu können, kann aber nicht, da gut ausgewählt Cliffhanger, nicht zu viele, dieses Buch schnell lesen lassen. Der Erzählstil ist der eines Mannes, der zurückblickt und die Gefühlswelt des Kindes sehr gut nachvollziehbar. Man spürrt die Verzweiflung, Einsamkeit und Verwirrung des Jungen, die Angst, die ihm in Griff hat und die Unsicherheit, was als nächstes zu tun ist. Dennoch kam es mir manchmal nicht so vor, als wäre Sam 11 Jahre alt, eher jünger, oder aber Winner wollte ganz bewusst einen kindlichen Protagonisten, den man sofort ins Herz schließt und unbedingt beschützen möchte. Dies ist dem Autor vortrefflich gelungen. Am Ende stehen Leser und Protagonist vor einen Scherbenhaufen. Mit einem Unterschied. Der Leser kann das Buch zuklappen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der 11 jährige Sammy zieht mit seinen Eltern,Bruder Linus und dem AuPair Hannah von London nach Berlin, weil seine Mutter dort eine Anstellung an der Oper bekommen hat.
    Sein Vater arbeitet zu Hause an Kompositionen für Filmmusik, sehr düsterer Filme. Eines Tages bemerkt Sammy wie sein Vater in einer Hütte im Garten verschwindet und als er ihm nachfolgt ist die Hütte leer, nur eine Falltür in den Keller sieht er. Neugierig wie er ist steigt er hinab und entdeckt ein Tunnelsystem (u.a. auch mit einer Bowlingbahn), sehr wahrscheinlich aus dem 2 Weltkrieg. Als er wieder nach oben klettert entdeckt er eine gummiausgekleidete Zelle in dem ein junges Mädchen steckt, das er sprachlich nicht versteht, aber das dort gefangen gehalten wird. Dieses Ereignis lässt ihn nicht mehr los und so geht er am nächsten Tag wieder zur selben Stelle, allerdings ist die Zelle leer. Aber diese Erlebnis beschäftigt ihn weiter, da er seinen Vater verdächtigt dem Mädchen etwas getan zu haben, will er sich seinem Bruder anvertrauen. Linus glaubt jedoch Sammy kein Wort, als dann der Nachbar die Geschichte der Vorbesitzer erzählt, werden die Ängste Sammy´s immer größer bis hin zu Tagträumen. Einige Zeit später lernt er dann Marina das Nachbarkind kennen, ihr kann er sich das erste Mal so richtig anvertrauen. Doch dann ist auch sie verschwunden und wer wird verdächtigt Sammy´s Vater und die Ereignisse spitzen sich immer mehr zu.


    Meine Meinung:
    Schon lange habe ich kein so ein emotional spannendes Buch gelesen. Der Autor fesselt den Leser ein bißchen in Steven King Manier, so das man von dem Roman so fasziniert ist das man ihn nicht mehr aus der Hand legen kann. Es erwartet einen in diesem nicht nur actionreiche Spannung, sonder vor allem emotionale Spannung die einen nicht mehr los lässt. Dieser Autor weiß nur zu gut wie man die Leser überraschen und täuschen kann. Mehrmals werden in diesem Buch falsche Fährten gelegt, so das man dadurch immer noch neugieriger wird.Das Ende hat mich dann etwas verstört zurück gelassen. Ich muss sagen das diese Buch eher in die Psychothriller Genre gehört. Das Cover ist sehr einfach gehalten, jedoch durch die düsteren Farben spricht es einen an. Auch der Titel und die Kurzinfo hatten zu mindestens mich sehr neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht. Manche Seiten und Szenen sind sicher für etwas zartbesaitete Leser nichts, aber die sollten dann auch besser keine Thriller lesen. Für mich ist Jonas Winner eine absolute Überraschung und ich kann diese Buch nur jedem weiterempfehlen. Darum auch die Höchstnote für dieses Meisterwerk.

  • Ich kann mich den Lobeshymnen nicht so ganz anschliessen. Es war durchaus spannend, das kann man sagen. Aber sehr wirr. Irgendwie wusste ich nie so recht was ist jetzt Wirklichkeit, was Fiktion, was Traum ? :-k
    Dann diese Visonen

    da waren Szenen drin, die echt kranker Phantasie entspringen. :puker:
    Ich empfand das auch eher nicht als einen Thriller sondern ein ganzes Stück schon als Horrorroman mit diesen Beschreibungen.
    Schwierig, das jetzt zu bewerten. Ich mag spannende Bücher. das war es. Abgedrehte, seltsam wirre Handliungen mag ich aber nicht. Ich wusste bis kurz vor dem Schluss nicht was genau sich da nun abgespielt hat weil das alles so ein heilloses Durcheinander war.
    Und eine Sache weiss ich immer noch nicht :-?



    Komisches Buch welches mich irgendwie recht unbefriedigt zurücklässt, schwer zu bewerten. Aufgrund dessen dass es zwar wirr aber durchaus spannend war, vergebe ich noch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung:
    Sammy ist elf und gerade mit seinen Eltern nach Berlin gezogen. Im Luftschutzbunker der alten Jugendstilvilla, die die Familie im Grunewald bezogen hat, macht er eine verstörende Entdeckung. Ein vollkommen verängstigtes Mädchen, nicht viel älter als er, ist dort unten in einer Zelle eingesperrt, die man mit Gummifolie ausgekleidet hat. Nur durch einen winzigen Schlitz hindurch kann er sie sehen. Am nächsten Tag ist die Zelle leer, das Mädchen verschwunden. Und für Sammy kann es dafür eigentlich nur einen Grund geben: seinen Vater. *Quelle*


    Zum Autor:
    Jonas Winner, geboren 1966 in Berlin, promovierter Philosoph, arbeitete nach dem Studium in Berlin und Paris als Journalist, Redakteur für das Fernsehen und als Drehbuchautor (ARD, ZDF, Sat.1). Sein Selfpublishing-Bestseller "Berlin Gothic" sorgte im Netz für Furore. 2012 feierte er mit dem Thriller "Der Architekt" einen großen Erfolg, 2014 folgte "Das Gedankenexperiment". Der Autor lebt mit seiner Familie in Berlin.


    Meinung:
    Berlin im Sommer 1996: Der 11-jährige Sam Grossman zieht mit seiner Familie, bestehend aus Vater Nathan, Mutter Becky, seinem 15-jährigen Bruder Linus und dem Kindermädchen Hannah von London in eine alte Villa im Grunewald. Becky hat ein Engagement an der hiesigen Oper und Nathan komponiert Musik für drittklassige Filme. Beide Elternteile überlassen ihre Kinder größtenteils sich selbst, es sind Sommerferien und Sam stromert über das für ihn neue Grundstück, bis er im dazugehörigen alten Luftschutzbunker des Anwesens ein junges Mädchen entdeckt, das anscheinend gefangen gehalten wird.


    Für Sam ist sofort klar, dass sein Vater dieses Mädchen eingesperrt hat. Doch als er sie am nächsten Tag nochmals aufsuchen will, ist das Mädchen verschwunden und die Zelle so unberührt, als wäre jahrzehntelang niemand mehr dort gewesen. Schnell beginnt Sam an sich selbst zu zweifeln, was er dort unten wirklich gesehen hat. Er zieht fremde Leute ins Vertrauen, da er seiner eigenen Familie nicht mehr traut und setzt damit verheerende Prozesse in Gang, die sich nicht mehr aufhalten lassen.


    Die Zelle von Jonas Winner beeindruckt durch eine durchgängig düstere und beklemmende Atmosphäre, obwohl der Roman im Hochsommer spielt. Durch Sams Entdeckung bereitet man sich auf einen spannenden Thriller vor, der zwar die Erwartung durchaus halten kann, aber auch durch einige Längen, nachdem Sam das Mädchen im Bunker entdeckt hat, etwas an Fahrt verliert, was aber wiederum durch das starke Ende wieder versöhnt.


    Sam, der seine Geschichte 20 Jahre später rückblickend erzählt, ist für sein damaliges Alter von 11 Jahren schon recht erwachsen und bleibt durch seine stets beschäftigten Eltern größtenteils sich selbst überlassen, denn auch sein Bruder Linus geht mit seinen neuen Freunden eigene Wege. Da er viel Fantasie hat, ist er ein unzuverlässiger Erzähler, denn man kann nie sicher sein, was von seinen Aussagen und Wahrnehmungen nun real und was Einbildung ist. Als er das Nachbarsmädchen, die gleichaltrige Marina, kennenlernt, scheint er endlich jemanden gefunden zu haben, der ihn versteht und ernst nimmt.


    Die Nebencharaktere wie Linus und Mutter Becky bleiben stets nur Randfiguren. Das Kindermädchen Hannah wird nur auf seine fraulichen Reize degradiert, die vor allem Linus betören und Vater Nathan mutiert bei Fortschreiten der Handlung zu einem unsympathischen Mann, der dem Wahn zu verfallen scheint, woran seine Musik nicht ganz unschuldig ist.


    In kurzen, kursiv abgedruckten Kapiteln kommt auch der Täter zu Wort. Diese Abschnitte sind abstoßend, blutrünstig und nicht für zartbesaitete Leser gedacht, denn hier wird das ganze Ausmaß des Wahnsinns, der im Täter vor sich geht, bis ins kleinste Detail beschrieben.


    Mit dem Ende, das erst im Prolog dem Leser vorher nicht bekannte Informationen liefert, konnte mich Jonas Winner dann nochmal richtig überraschen, und somit konnte mir Die Zelle ein paar spannende Lesestunden bescheren.


    Fazit:
    Die Zelle ist ein größtenteils spannender Thriller mit einem unzuverlässigen Erzähler, der Realität und Fiktion verschwimmen lässt. Es treten zwar einige Längen auf, die aber durch ein fulminantes Ende nicht zu sehr ins Gewicht fallen.


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Dieser Thriller ist einer der etwas ruhigeren Sorte

    :scratch: Das kann ich absolut nicht bestätigen. Oder ich lese die falschen Krimis.

    Irgendwie wusste ich nie so recht was ist jetzt Wirklichkeit, was Fiktion, was Traum ?

    Ging mir genauso.

    Denke ich mir, sonst hätte der Autor einen fatalen literarischen Fehler begangen und zwei Ebenen vermischt.


    Insgesamt fand ich das Buch ziemlich indifferent. Auf der einen Seite jagt es den Leser durch die Handlung, auf der anderen bremst es ihn durch lange ereignislose Seiten aus.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Den Klappentext des Buches spare ich mir an dieser Stelle, weil der schon zur Genüge wiederholt worden ist.


    Meine Meinung:


    Seit langer Zeit mal wieder ein Buch, das ich in einem Rutsch durchlesen musste, das ich nicht aus der Hand legen konnte.


    Wir begleiten den 11jährigen Sammy nach seinem Umzug mit seiner Familie in einer alten Villa, in Berlin. Er verbringt dort ziemlich gelangweilt seine Sommerferien, hat noch keine Freunde, kennt niemanden. Also erkundet er das Grundstück und bemerkt, wie sein Vater in einer Hütte und dann in einer unterirdischen Bunkeranlage verschwindet. Er beschließt ihm zu folgen. Dabei macht er die grausige Entdeckung, dass ein Mädchen in einem der unterirdischen Räume gefangen gehalten wird. Beinahe sofort überkommt ihn der schreckliche Gedanke, dass sein Vater dieses Mädchen gefangen hält.


    Von diesem Zeitpunkt an beginnt eine wahnsinnige Tortur für Sammy (und auch für den Leser). Ein Wechselbad der Gefühle, bestehend aus einer zunehmenden Angst vor dem eigenen Vater und dem Wunsch, dass es sich um einen schrecklichen Irrtum handelt. Dass er sich alles nur eingebildet hat.


    Man merkt ihm förmlich an, wie er versucht die Normalität in die Familie und seinen Alltag zurück zu bringen. Doch es scheint alles aus dem Ruder zu laufen. Die Angst vor der schrecklichen Wahrheit zerfrisst Sammy langsam von innen und macht ihn kaputt. Es drängt ihn förmlich danach, die Wahrheit ans Licht zu bringen und dem eingesperrten Mädchen zu helfen.


    Ich konnte die Angst von Sammy beinahe greifen. Den Wunsch nach Normalität spüren. Und auch die wachsende Besorgnis um seine Familie. Seine innere Zerrissenheit, seinen Vater zu beschuldigen. Seinen Vater. Den Menschen, den er liebt und dem er doch eigentlich vertrauen soll. Die Angst vor dem Moment, an dem sich alle gegen einen wenden. Seine vergeblichen Versuche, bei seiner Mutter oder bei seinem Bruder Gehör zu finden. Die wachsende Verzweiflung. Bis hin zu dem fürchterlichen Moment der Wahrheit, nach dem nichts mehr so sein kann, wie es vorher war.


    Ich bin Sammy atemlos durch die Geschichte gefolgt, die für mich von Seite zu Seite immer schrecklicher und verstörender geworden ist.


    Die Story packt einen und lässt dich bis zum bitteren Ende nicht mehr aus seinen Klauen.


    Sie zieht dich mit in das noch viel verstörendere Ende, mit dem ich in der Form auf keinen Fall gerechnet habe.


    Fazit:


    Jetzt steht das Buch gelesen in meinem Regal, aber aus meinem Kopf wird es noch lange nicht sein. Volle Punktzahl von mir für einen Roman, der dich nicht mehr loslassen und der dich nachdenklich zurücklassen wird.


    An dieser Stelle auch noch einmal meinen lieben Dank an Jonas Winner, der so freundlich war, mir ein Exemplar seines Buches zur Verfügung zu stellen.


    Bücher, die man nicht vergisst....

    Liebe Grüße
    Pokerface


    Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen (Yoda) :study:

  • Schon alleine dieses Cover hat mich fasziniert. Schwarz/weiss! Irgendwie hat es etwas geheimnisvolles an sich. Geheimnisvoll und auch beängstigend. Klar war ich nun gespannt, was sich hinter diesem Cover verbirgt.

    Schon auf den ersten Seiten nimmt der Autor den Leser mit in eine amdere Welt. Eine zurückliegende Zeit, eine Künstlerfamilie und in die Rollen eines 11-jährufen Jungen.

    Was sich anfangs noch als spannend und interessant lies, wurde schon bald langatmig und unklar. Hieran waren meines Erachtens die blassen bzw. farblosen Beschreibungen der Protagonisten schuld. Die Mutter z.B. blieb für mich völlig im Dunkel. Welche Rolle sie nun genau in dem Thriller spielte wurde mir nicht wirklich klar.

    Abschließend kann ich sagen, dass mich dieses Buch nicht wirklich angesprochen hat. Ich hatte, bedingt durch das Cover, etwas mehr erwartet. Etwas mehr und etwas anderes. Schade.