Sebastian Niedlich - Und Gott sprach: Es werde Jonas

  • Kurzmeinung

    Zesa2501
    Spritzige,humorvolle Geschichte, etwas zum Schmunzeln für Zwischendurch,zeitweise etwas langatmig
  • Klappentext
    Manchmal hat man einen schlechten Tag. Manchmal hat man auch einen SEHR schlechten Tag. Und manchmal wird man von einer herabstürzenden Kirchturmspitze zerquetscht. Das genau passiert Jonas, und damit könnte diese Geschichte nun auch schon wieder vorbei sein. Aber Gott (die Älteren unter uns werden sich erinnern: der Allmächtige) hat andere Pläne - denn Jonas ist der neue Messias. Und so wird er von den Toten erweckt. Die Ärzte, die Medien und eine stetig wachsende Zahl begeisterter Gläubiger drehen durch. Und Jonas? Der will eigentlich nur seine Ruhe haben. Auf gar keinen Fall will er irgendein Wunder wirken! Aber es kommt anders...


    Über den Autor
    Sebastian Niedlich wurde 1975 in Berlin-Spandau geboren und war zum Zeitpunkt seiner Geburt schriftstellerisch total unbegabt. Das änderte sich, als er lesen und schreiben lernte und seine Grundschullehrerin mit einer kreativen Geschichte und seine Mitschüler mit kreativen Comics unterhielt. Später schrieb er an Drehbüchern, bevor er auf Romane umgestiegen ist. (Quelle: amazon.de)


    Mein Leseeindruck
    Mit Büchern aus der Sparte Humor ist es so 'ne Sache. Was lustig ist, definiert jeder für sich selbst und so kann das 'Ausprobieren neuer Autoren' bei humorvollen Büchern schnell mal zu einer Enttäuschung führen. Für mich war Niedlichs Geschichte rund um Jonas und seine Freunde zum Glück kein Fehlgriff.


    Erzählt wird die Story aus keiner geringeren Perspektive als jener von Gott. Das verleiht dem Ganzen eine gewisse Originalität. Ob man diesen Gott mag, das ist dann allerdings eine andere Sache. Denn er wird wenig göttlich dargestellt. Erst konnte ich darüber noch schmunzeln, doch mit der Zeit hat mich dieser Gott mit seiner plumpen, flapsigen Art einfach nur noch genervt.


    Jonas hingegen war mir recht sympatisch. In eine Rolle gezwängt, in der er sich selbst überhaupt nicht sah, hat er am Ende doch das Beste aus dieser komischen Situation gemacht. Der Hauptprotagonist ist allerdings völlig überzeichnet dargestellt. Dies gilt im Übrigen auch für alle anderen Personen. Dem Leser begegnen einige übertrieben dargestellte Stereotype. Das ist jedoch nicht schlimm. Es passt zu dieser völlig skurrilen Geschichte.


    Das letzte Drittel des Buches war ernster als die beiden davor. Ich habe den bisherigen Humor vermisst - die Geschichte flachte leider etwas ab. Das Ende war aber ganz ok, wenn auch vorhersehbar und etwas schnell. Ziemlich schnulziger Schluss, doch er hat irgendwie gepasst.


    Obwohl das Buch voller offensichtlicher aber auch subtiler Kirchen- und Religionskritik ist, mit Religion und Glaube hat das Ganze eigentlich nichts zu tun. Es ist einfach nur eine humorvolle Geschichte, die unter anderem das religiöse Verhalten der Gesellschaft auf die Schippe nimmt. Klar, auch das hat eine gewisse Tiefe und kann zum Nachdenken anregen, aber in diesem Roman ist alles völlig überzeichnet dargestellt. Dessen sollte man sich – egal, ob gläubig oder nicht – vor der Lektüre bewusst sein und das Buch nicht allzu ernst nehmen. Mir hat die Geschichte rund um Jonas alles in allem gut gefallen. Ich fühlte mich angenehm unterhalten und konnte an verschiedenen Stellen herzlich lachen.


    Fazit
    Humorvoll verpackte Gesellschafts- und Religionskritik mit einem gelungenen, wenn auch vorhersehbaren Ende.
    Ein Buch zum Schmunzeln! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: