Sandra Dünschede - Knochentanz

  • Inhalt
    Hamburg, Ring 3: ein Kleintransporter rast gegen einen Baum, der Fahrer stirbt noch am Unfallort. Als die Polizei den Transporter öffnet, findet sie überraschend fünf weitere Leichen, eine davon mit Schusswunde. Peer Nielsen von der Mordkommission übernimmt den Fall. Zusammen mit seinem Kollegen Michael Boateng und dem restlichen Team versucht er herauszufinden, wer die Toten sind und was es mit den seltsamen Todesumständen auf sich hat. Während der Ermittlungen lernt er außerdem eine faszinierende Frau kennen...


    Autorin
    Sandra Dünschede (* 1972) ist gelernte Bankkauffrau. Später studierte sie Germanistik und Allgemeinen Sprachwissenschaft und begann mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und Kurzkrimis. 2006 erschien ihr erster Kriminalroman "Deichgrab". Sie hat mehrere Nordfriesland-Krimis rund um Kommissar Thamsen geschrieben, in "Friesenlüge" (2014) hatte Peer Nielsen einen Gastauftritt. Hier spielt er nun erstmals die Hauptrolle.


    Rezension
    Aus meiner Sicht hat das Buch zwei Stärken: die recht interessante Plotidee und den Hamburg-Bezug, auch wenn man hier vor allem Friedhöfe und ähnlich ungemütliche Orte besucht. :)


    Der Schreibstil der Autorin ist allerdings ziemlich schlicht, stellenweise sogar fast dilettantisch, insbesondere wenn sie die Hauptfigur ständig abwechselnd beim Vor- und Nachnamen nennt. Das ist wohl auch der Grund für einige vernichtende Rezensionen bei Amazon. Nun, ganz so schlimm fand ich es nicht, zumindest habe ich mich beim Lesen nicht gelangweilt, das ist ja auch schon was. Und man wird auch nicht mit Rechtschreibfehlern überschüttet, wie es manchmal bei Amateuren der Fall ist.


    Die Handlung beschränkt sich im wesentlichen auf die lineare Beschreibung der Ermittlungen, während derer sich Kommissar Nielsen nicht unbedingt als der hellste aller Köpfe herausstellt. Weder er noch die anderen Charaktere sind tief ausgeleuchtet, wirken durch ihre Alltäglichkeit aber doch realistisch. Ähnlich ist es mit dem Fall, einerseits ist das mit dem Leichenfund recht originell und es gibt ein paar unappetitliche Szenen, man kann sich aber schon vorstellen, das sowas in der Wirklichkeit passiert, im Gegensatz zu einigen anderen abgedrehten Thrillern. Die Spannung ist dafür hier aber auch nur mäßig und das Ende nicht sehr überraschend.


    Fazit: Hamburg-Krimi mit Schwächen. Kann man lesen, muss man aber nicht. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich sitze schon seit zehn Minuten vor dem Bildschirm und denke darüber nach, wie ich diese Rezension am besten schreibe. .....

    Gedankenchaos, denn so einen Fall hatte ich noch nie .... Ich habe dieses Hörbuch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen und nach vier Kapiteln abgebrochen. Man merkt, dass die Sprecherin kein Profi ist und das hat mir leider den Hörgenuss komplett verdorben. Die Betonungen sind falsch, die Pausen an den falschen Stellen gesetzt und leider ist die Stimmfarbe für die verschiedenen Personen zu schwach. Man hört kaum einen Unterschied zwischen den Protagonisten. Und das macht das Hörbuch enttäuschend flach und monoton. Und leblos.

    Da ich das Buch aber schon länger auf meiner "Möchte-ich-lesen-Liste" hatte, habe ich es mir dann kurzerhand in einer A.....llseits bekannten Mediathek ausgeliehen.


    Und siehe da, es war in einem Rutsch durchgelesen. Hier bekommen die Hauptfiguren Tiefe und Charisma. Und das Flair des Hamburger Lebens kommt auch rüber. Ich finde es toll, wie die Stimmungen beschrieben werden und wie die Geschichte in sich rund aufgebaut ist. Es ist ein sehr sensibles Thema. Profitgier auf Kosten von Toten. Ein Thema, das man nicht so oft findet und das sehr gut umgesetzt wurde.

    Auch die polizeiinternen Abläufe sind gut beschrieben, alles läuft ruhig und kalkuliert ab und es gibt auch die eine oder andere persönliche Interaktion. Die Hauptfiguren haben genau die richtige Menge an Ecken und Kanten, um einprägsam zu sein, ohne dem Kriminalfall die Spannung zu nehmen. Der geübte Krimileser kann die Auflösung erahnen, aber das fand ich nicht so schlimm, da die Spannung erhalten bleibt.


    Fazit: Ein solider, spannender Regionalkrimi mit guten Ermittlern.

    Fazit2: Da ich hier das Hörbuch rezensieren muss, ziehe ich einen Stern ab, da der Erzählstil völlig ohne Tiefgang ist.

  • Ich habe dieses Hörbuch genau aus deinem angesprochenem Grund abgebrochen, nicht jede Autorin kann ihr Buch auch lesen…und ich mag ihre Bücher/Hörbücher.

    Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich vorgenommen haben


    Abraham Lincoln