Teil 2: "Überraschungsbesuch" bis "Jungschwein-Elend" (Seiten 131-263)

  • Bei mir ist das genauso, ich kann mir solche Bilder auch nicht ansehen, das wühlt mich zu sehr auf, und die Bilder kriege ich nicht mehr aus dem Kopf. Ich finde es gut, so etwas zu lesen, um den Leser für so etwas zu sensibilisieren, aber sich das selbst vorzustellen und seine Vorstellung ein Stück weit kontrollieren zu können hat doch noch ,mal eine andere Qualität als die Bilder zu sehen - da gibt es keine "Schonung".

    Und meistens ist der Mensch in seiner Grausamkeit ja noch viel schlimmer, als man es sich in seiner Fantasie ausmalen kann.
    Manchmal sieht oder liest man Dinge, die man nie für möglich gehalten hätte ...
    Deshalb wäre es ab und zu ganz schön, wie ein Panther zu leben: in den Tag hinein zu leben und die Welt für vollkommen zu halten, weil die Sonne kitzelt und man entweder faul liegen bleiben kann oder einem Schmetterling hinterher jagen.


    Ninas Mutter macht sich nach der Sache mit Missy nun extreme Sorgen um ihre Tochter und will sie keinen Moment mehr unbeobachtet lassen. Sie kann nicht verstehen, dass Nina so gelassen bleibt und ich muss sagen, ich kann es in Teilen auch nicht. Sicher, Missy mag ein Kläffer gewesen sein, der ihr in den Vorgarten gekackt hat, aber sie war immerhin auch das Haustier von jemandem. Und dieser Jemand hat Missy vermutlich genauso geliebt, wie Nina ihren Panther liebt. Einen Panther, den sie übrigens erst seit ein paar Tagen kennt. Wer weiß, wie lange der arme Nachbar schon Missy an seiner Seite hat. Natürlich kann man dem Panther keinen Vorwurf machen, weil es in seiner Natur liegt, zu fressen und zu töten. Aber ich finde es schade, wie beiläufig Nina den Tod des Hundes abtut. Sie scheint die Situation nicht recht zu begreifen - es hätte auch ihre Mutter sein können anstatt des "Köters". Nur weil sie den Panther gerne um sich hat, heißt das nicht, dass das für alle anderen um sie herum genauso schön ist. Ich muss sagen, in der Sache mit Missy ist sie mir ganz schön unsympathisch.

    Gut, dass du das ansprichst, denn an der Stelle war mir Nina auch sehr, sehr unsympathisch.
    Sie tut Missys Tod einfach ab, weil sie den Hund nicht leiden konnte, aber Missy war seinem Besitzer sicherlich genauso wichtig wie der Panther Nina. An der Stelle hätte ich mir gewünscht, sie wäre nicht so acht- und gedankenlos und egoistisch.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
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  • Ui, da ist es doch tatsächlich passiert und Nina wurde angeschossen. Gott sei Dank, ist ihr und dem Panther nichts passiert.
    Irgendwie süß, wie Lionel sich um sie sorgt, er scheint auf sie zu stehen und er ist ihr auch nicht gleichgültig. Da bahnt sich was an, auch wenn er auf sie drauf gekötzt hat.
    Süß auch seine Offenbarung mit den Gedichten. :) Die beiden passen doch toll zusammen.


    Der Panther ist ganz schön anhänglich. Wie ein Kätzchen, das Liebe braucht. Irgendwie putzig.


    Mir tat das arme Schweinchen auch sehr Leid. Diese Tierhaltung ist furchtbar und sollte nicht so gehandhabt werden. Wenn ich nicht darauf angewiesen wäre, würde ich auch weniger Fleisch essen.
    Ich kann verstehen, dass Lionel dort nicht arbeiten möchte.


    Ninas Eltern finde ich nach wie vor klasse, die sind herrlich verschroben und bringen mich daher immer mal wieder zum Schmunzeln.


    Ich bin gespannt, was der letzte Abschnitt für uns Leser bereithält.

  • Auch das Lionel ihr ein Geheimnis anvertraut finde ich eine starke Geste. Ist Nina denn auch in der Lage Lionel eines ihrer Geheimnisse anzuvertrauen? Klar, sie hat ihm von ihrem Verhältnis zum Panther erzählt. Dieses tut sie aber meiner Meinung nach, damit sie bzw. der Panther einen Vorteil daraus ziehen kann. Durch Lionel kommt Nina an Nahrung für Spirit.

    Ja so ähnlich hab ich beim Lesen dieses Kapitels auch gedacht ;-) Finde auch, dass Nina Lionel da noch etwas schuldig ist.

    ich habe mich sowieso aus der Wissenschaftsgläubigkeit gelöst, denn Wissenschaft ist auch nur eine Definition für Wahrheit und keine omnipotente - nur wird das in unserer westlichen Welt nicht so betrachtet; da ist die Wissenschaft das Maß aller Dinge, obwohl sie vielen Manipulationen und sogar Fälschungen unterworfen ist

    Oh ja über das Thema könnte ich mich auch stundenlang auslassen. Das was man streng genommen als Wissenschaft bezeichnet wird heutzutage ja eh kaum noch praktiziert. Die meisten legen vorher schon fest, was sie herausfinden wollen und gehen nicht völlig unvoreingenommen an das erforschen heran... Hab dazu vor einiger Zeit erst einen sehr interessanten Vortrag bzw. ein Interview auf Youtube entdeckt.

    Das Wesentliche in den Panthersommernächten ist eben genau das für den Verstand Unerklärliche, Mystische, Intuitive, Dunkle. Denkt an den Titel: Panthersommernächte. Da scheint der Mond, da streift schwüle Luft die Haut, da pocht das Herz, da erwachen die Sinne. Da ist kein Platz für das Gequake des Verstandes, der unbedingt sein Futter kriegen möchte.

    Ja das sehe ich auch so, nur leider wurde uns diese Sichtweise aberzogen und ist in der heutigen Gesellschaft einfach nicht erwünscht. Da muss sich wieder viel ändern, damit die Menschen wieder mehr Zugang zu dieser Ebene bekommen.

    Die "Zwei Fliegen mit einer Klappe"-Sache fand ich wirklich witzig, auch wenn ein 15-Jähriger vielleicht nicht der beste Babysitter für die eigene Tochter ist. ;) Ninas Klassenkameraden sind wirklich dreist, jetzt den armen Lionel vorzuschicken, typisch!

    Oh ja das war sicher eine etwas seltsame Entscheidung ihrer Mutter, vor allem wenn man dann das nächste Kapitel anschaut, in dem sie versucht ins Zimmer zu platzen ;-)
    Ja das mit den Klassenkameraden fand ich auch mal wieder ziemlich daneben und unterstreicht nur die Meinung, die ich mir schon recht zu Anfang von ihnen gemacht habe.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Schönen guten Morgen!

    Mir ging es jedenfalls nicht gut, als ich all das recherchiert habe und das Schreiben dieser Szenen ging mehr sehr ans Herz.

    Das kann ich dir nachfühlen. Mir ging es an der Stelle beim Lesen auch nicht gut, so erschüttert hat es mich.

    Und meistens ist der Mensch in seiner Grausamkeit ja noch viel schlimmer, als man es sich in seiner Fantasie ausmalen kann.
    Manchmal sieht oder liest man Dinge, die man nie für möglich gehalten hätte ...
    Deshalb wäre es ab und zu ganz schön, wie ein Panther zu leben: in den Tag hinein zu leben und die Welt für vollkommen zu halten, weil die Sonne kitzelt und man entweder faul liegen bleiben kann oder einem Schmetterling hinterher jagen.

    Ja, das ist wahr. Ich glaube auch, dass man in vielerelei Hinsicht von Tieren lernen kann. Den Augenblick leben, besser - ehrlicher - miteinander umgehen (Tiere verstellen sich ja nicht), solche Dinge.

  • Die Spannung reist nicht ab...
    Nach dem Ereignis in der Eishalle und ihr nächtlicher Ausflug noch einmal dahin, wird Nina von ihrer Mutter Samstag früh geweckt, welche schon ganz krank vor Sorge ist. Über eine Bekannte haben die Eltern von dem Panther-Vorfall gehört. Nina kann ihre Sorgen wohl nicht ganz verstehen, aber ihre Mutter ist dem Tier noch nicht begegnet und sie weiß auch nichts von der besonderen Verbindung, die ihre Tochter wohl mit diesem Tier hat. Auch ihr Vater kann an diesem Tag nur Innendienst machen, da er viel zu sehr aufgewühlt ist. Den Rest des Wochenendes verbringt die kleine Familie dann bei Tante Leslie.
    Am Montag in der Schule ist Nina nun das Gespräch des Tages, alles tuschelt um sie herum und es fallen Blicke.
    Lionel ist weiterhin verärgert auf Nina und knallt ihr eine Zeitung vors Gesicht mit der Eishallen-Meldung. Er glaubt ihr weder, dass es ein Panther war noch ein anderes Tier. Das aber ein Tier in der Halle war, ist doch durch Ludmilla bewiesen, wieso sträubt er sich daran zu glauben? Er will jedenfalls mit seinem Vater auf die Jagd am Abend gehen, obwohl er gegen das Jagen ist. Aber verstehen kann ich ihn da schon, wer möchte wohl nicht seinen Eltern gefallen und tut deswegen Dinge, die einem nicht passen!
    Nina will aber verhindern, dass dem Tier was passiert und beschließt sich in den Wald zu schleichen und den Panther zu warnen. Allein der Gedanke ist schon gruselig, denn wie will man ein wildes Tier warnen, was dich in der Sekunde angreifen kann, sobald es dich entdeckt hat? Eigentlich ein sinnloses Unterfangen, wenn es nicht ein besonderes Tier wäre. An fast der gleichen Stelle, wie beim ersten Mal, trifft sie auf den Panther und wieder kann sie mit ihm kommunizieren. Er ist ganz ruhig und keineswegs aggressiv, wie überall in den Medien und von Experten behauptet wird. Sie kann sogar seine Pfote berühren. Dann schläft sie zu seinen Füßen auch noch ein. Wenn das mal kein Fehler war...

  • Schönen guten Morgen!

    Das kann ich dir nachfühlen. Mir ging es an der Stelle beim Lesen auch nicht gut, so erschüttert hat es mich.

    Ja, das ist wahr. Ich glaube auch, dass man in vielerelei Hinsicht von Tieren lernen kann. Den Augenblick leben, besser - ehrlicher - miteinander umgehen (Tiere verstellen sich ja nicht), solche Dinge.

    Wie wahr! Das Leben der Tiere ist in vieler Hinsicht einfacher und schöner als das der Menschen. Wie ja auch im Buch steht (176): "Für ihn gab es keine Zukunft, keine Befürchtungen oder Sorgen. Nur Menschen konnten in die Zukunft und in die Vergangenheit denken und machten sich damit das Leben schwer. Aus seiner Warte war die Welt in diesem Moment vollkommen in Ordnung."
    Nur leider ist es für den Menschen nicht immer klug nur im Hier und Jetzt zu leben...

  • Wie wahr! Das Leben der Tiere ist in vieler Hinsicht einfacher und schöner als das der Menschen. Wie ja auch im Buch steht (176): "Für ihn gab es keine Zukunft, keine Befürchtungen oder Sorgen. Nur Menschen konnten in die Zukunft und in die Vergangenheit denken und machten sich damit das Leben schwer. Aus seiner Warte war die Welt in diesem Moment vollkommen in Ordnung."
    Nur leider ist es für den Menschen nicht immer klug nur im Hier und Jetzt zu leben...

    Ich sag es mal so: Wir leben in einer Welt, in der es unabdingbar ist, zu planen und zu organisieren und hin und wieder Verfangenes zu reflektieren. Andernfalls geht man unter und hinterlässt hinter sich nur Chaos.
    Aber ich habe es mir angewöhnt, mich immer wieder bewusst auf das Jetzt und Hier auszurichten und innezuhalten, um mir bewusst zu machen, dass die Gegenwart das einzige ist, was ich wahrhaftig habe und die mir viel mehr bietet, als ich oft wahrnehme, und mich Grübeleien über die Zukunft oder die Vergangenheit vom Zauber der Gegenwart wegholen.
    Aber ohne Planungen könnte ich keine guten Lesungen abliefern und auch nicht vernünftig mit Verlagen zusammenarbeiten, ganz zu schweigen von der Kindererziehung etc. pp. Es ist notwendig und es kann Spaß machen, zu planen und heilsam sein, Vergangenes zu reflektieren und in Heilung zu bringen. Schwierig wird es meiner Meinung nach dann, wenn wir uns permanent mit Vergangenem und Zukunftssorgen beschäftigen und nicht mehr sehen, was im Jetzt und Hier ist. Wir sind dann eigentlich gar nicht richtig da und entspannen können wir uns auch nicht. Auch in diesem Bereich ist eine ausgewogene Balance Gold wert.

  • Kapitel 10-12 ( bis Seite 162)


    Überraschungsbesuch


    Ich habe auch langsam das Gefühl, das der Panther wegen Nina aufgetaucht ist, aber die Frage ist doch: Warum?
    Armer Lionel! Ich mag nicht solche Eltern, die versuchen alles von ihren Kindern fernzuhalten. Kinder brauchen ihre Freiheit. Sie müssen doch auch mal Fehler machen dürfen. Kinder können mehr, als wir manchmal glauben.
    Was mich wundert ist, das Nina so ein Vertrauen zu Lionel hat, obwohl sein Vater, der Schröter ist. Ich wäre da etwas vorsichtiger. Ich finde es schön, wenn die beiden zusammen trainiren würden. Das wär doch mal was.


    Unversehrt


    Oh, ha! Da ist die Mutter ja mal besorgt. So hätte ich sie nicht eingeschätzt. Aber schön, das sie doch da sind, wenn man sie braucht.
    Ja, das mit den vollen Namen kennen meine Kinder auch. Sie wissen ganz genau, wenn ich alle 3 Namen (2 Vornamen + 1 Nachname) benutze, das es dann Ärger gibt oder sie ganz dringend zu mir müssen.
    Ich finde es schön, das die Eltern mal mit Nina in den Urlaub fahren. Auch wenn NIna, dann nicht weiter nach den Panther suchen kann. Aber so verbringt sie mal Zeit mit der Familie. Und Familie ist doch das wichtigste, was es gibt.


    Pantherhausen


    Jetzt ist Nina also selber in der Zeitung. Sie scheint nicht zufrieden zu sein.
    Schade, das Lionel ihr nicht glaubt.
    Ich fand in diesen Kapitel, Herrn Graufink sehr komisch. Warum freut er sich so, das hier ein Panher ist? Ich glaube nicht, das er ihn töten möchte. Aber was ist dann der Grund?
    Ob Lionel die Worte von Nina verstanden hat und sie umsetzt?

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
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  • bis S. 231


    Lionel läuft Schlittschuh. Das hätte Nina nicht gedacht. Und ich auch nicht.
    Doch nun habe ich Lionel besser kennen gelernt. Die Tragik, die er als Kind erlitten hat, ist schon heftig. Daher kann ich seine Eltern schon verstehen. Sie hatten schonmal fast das Kind verloren. Sie machen sich halt um Lionel Sorgen und wollen ihn vor Unfälle schützen. Doch ganz verhindern kann das niemand.


    Ich finde es rührend, wie sich Nina um den Panther sorgt. Die Aktion im Wald ist doch nicht so verlaufen, wie die Jäger sich das gewünscht hätten. Nina hat den Panther im Wald getroffen. Dass sie seine Pfote berühren konnte, hat sie fasziniert. Immerhin ist er ja eine Raubkatze und diese werden als "gefährlich" eingestuft. Doch die Aktion endete so, dass Nina im Krankenhaus lag. Da hatte sie nochmal Glück gehabt. Ich kann den einen Jäger verstehen, dass er Nina für den Panther gehalten hat. Ich hätte wahrscheinlich das gleiche gedacht, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre.
    Dass Lionel auf Nina gekotzt hat, finde ich lustig und amüsant. Ich musste beim Lesen grinsen :D
    Es ist eigentlich selbstverständlich, dass Ninas Mutter sich um ihre Tochter sorgt. Jede Mutter hätte sowas nicht auf die leichte Schulter genommen. Und der Humor zwischendurch gefällt mir immer mehr. Zum Thema "Iwan" :D Da musste ich immer schmunzeln.


    Die Szene in Ninas Zimmer fand ich süß. Wie der Panther ihre Wunde heil geleckt hat und sich auf ihrem Bett gemütlich hingelegt hat. Und vor alle, das Schnurren. Wie eine mega große Katze halt :D Ich konnte mir das voll bildlich vorstellen. <3


    Als Ninas Vater von Hauseinbruch geredet hat, habe ich direkt an den Panther gedacht. Und meine Vermutung wurde später bestätigt.
    Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Ob die Jäger den Panther wirklich fangen können?

  • Guten Morgen allerseits,


    ich habe am Wochenende weiter gelesen und bin nun am Ende des zweiten Abschnitts angelangt. Leider muß ich sagen, daß ich immer weniger Spaß an dem Buch habe und es mittlerweile eine ganz schöne Quälerei für mich bedeutet, überhaut weiter zu lesen. Die Figuren, die ich am Anfang so mochte, werden mir einfach immer unsympathischer, die Handlung erscheint mir so komplett an den Haaren herbei gezogen, daß ich manchmal nicht weiß, ob ich das Buch genervt in die Ecke pfeffern oder mich kaputt lachen soll. Meine Tochter kam gestern in den Wintergarten während ich in meinem Lieblings-Lesessel mit den Panthersommernächten saß und die andere Tochter auf der Bank mit ihrem Buch lag. Die Große:"Mama? Ich weiß, Du liest gerade, aber ich finde meine....." Ich (klappe das Buch sofort zu):"Kein Problem, was suchst Du denn?" Die Kleine:"Ohaaaa, normalerweise jammerst Du immer rum, wenn wir dich am Sonntag beim Lesen stören ... " Die Große grinsend:"Ja, das Buch muß echt Sch* sein!"


    Tja, was soll ich sagen?


    Es gefällt mir leider überhaupt nicht mehr. Ein Panther, der mal eben unter dem Bett pennt und sich als Kuschelkatze entpuppt, Phantasien von blauen Bändern (hat der Panther Mörike gelesen und spielt das Buch nicht eigentlich im Sommer?), und dann die Entwicklung der Figuren - ..... herrjeh.....


    Am schlimsten ist es bei Nina - diese Figur finde ich einfach nur noch unsympathisch und ein Buch mit einer mir gänzlich unsympathischen Heldin ist einfach schwierig für mich zu lesen. Diese Ignoranz, mit der sie allen um sich herum begegnet läßt sich auch mit pubertärer Entwicklung und gesundem Egoismus nicht entschuldigen. Der vermeintliche Einbruch: Ist bei Euch schon einmal eingebrochen worden? Einer Freundin von mir ist das passiert und das ist kein Ereignis, das man mal eben locker wegsteckt, das Gefühl, das jemand in deinem Haus war, deine Sachen durchsucht und durcheinander gebracht hat, ist widerlich und verfolgt dich sehr, sehr lange. Aber Nina ist das wurscht, hauptsache ihre Interessen bleiben gewahrt. Sollen die Eltern doch schauen, wie sie mit der Situation klar kommen. Dann Lionels Angst: Sie zwingt den Jungen, den sie angeblich mag, vollkommen ignorant dazu, sich einer Situation, die ihm extrem viel Angst macht, auszuliefern. Weil sie ja alles weiß und alles versteht. (Gott, wie ich diese altkluge Zicke mittlerweile satt habe! Tut mir echt leid, aber es ist nun einmal so...) Sie nimmt keine Rücksicht auf sein Empfinden, zwingt ihn auf eine grausame, kalte Art und ist damit kein Stück besser als Lionels Vater, den sie in ihrer Selbstgerechtigkeit doch so sehr verachtet.


    "Sein Nein war so deutlich, dass ich zurückfuhr und gegen Lionel prallte, der mit gelblichen Gesicht an der Tür lehnte und die Hände gegen seine Narben presste. [...] "Nina, laß mich raus, bitte... Lass mich hier raus, [...]" Ohne mich um Spirit zu kümmern, [...] wandte ich mich zu Lionel und näherte mich ihm so weit, dass ich das angstvolle Flackern in seinen Augen sehen konnte. [...] Er wird dir nichts tun, wenn du endlich mal damit aufhörst, dir in die Hosen zu machen." (S. 242f)


    Und dann die Geschichte mit dem Hund des Nachbarn. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Nina für mich komplett unglaubwürdig. Sie, die so sehr darauf pocht, daß dem Panther Nachsicht, Gerechtigkeit und Verständnis widerfährt, reagiert dermaßen kaltschnäuzig auf den Tod eines Haustieres.


    "Meinst du nicht, du übertreibst ein bißchen? Es war nur ein Hund, [...] Missy hat uns jedes Mal nachgekläfft, [...] Als Tragödie würde ich es nicht bezeichnen, dass sie weg ist." (Seite 221)


    Tja, es ist ja nicht IHR Haustier, das da sterben mußte - wie wichtig dieses Tier für einen anderen Menschen war, interessiert sie nicht. Aber das hat Elskamin schon treffend formuliert.

    Gut, dass du das ansprichst, denn an der Stelle war mir Nina auch sehr, sehr unsympathisch.
    Sie tut Missys Tod einfach ab, weil sie den Hund nicht leiden konnte, aber Missy war seinem Besitzer sicherlich genauso wichtig wie der Panther Nina. An der Stelle hätte ich mir gewünscht, sie wäre nicht so acht- und gedankenlos und egoistisch.

    Dies ist meine komplett subjektive Meinung und ich weiß, daß ich damit (glücklicherweise?) alleine bin und den anderen aus der Leserunde dieses Buch wirklich gefällt. Es scheint also wirklich nur an mir zu liegen, daß ich mit dem Buch so überhaupt nicht zurecht komme. Aber wenn ich dieses Buch nicht im Rahmen meiner ersten Leserunde lesen würde, hätte ich es schon lange abgebrochen.


    Wahrscheinlich fehlt mir einfach der Zugang zu meinem inneren Tier. :wink: Na, unserem Hund ist´s recht - so bleibt er der einzige, der nachts beharrlich versucht, in unser Bett zu krabbeln (was bei seiner Größe natürlich ÜBERHAUPT nicht auffällt....)


    Liebe Grüße vom Bücherhuhn

  • @Bücherhuhn
    Dann leg es doch einfach zur Seite und lies etwas anderes. Das mache ich auch mit Büchern, die mir nicht gefallen oder mit denen ich mir (zu) schwer tue. Eine Quälerei sollte es niemals sein, dazu ist die Zeit zu schade. Ich habe jedenfalls kein Interesse daran, dass sich jemand durch meine Bücher quält ... Sich mit einem Buch zu quälen, ergibt in meiner Wahrnehmung keinen Sinn.

  • @Bettina Belitz - generell stimme ich Dir da ja zu. Lautet doch mein Motto diesbezüglich: "Es gibt viel zu viel gute Bücher, viel zu wenig freie Zeit um sie alle zu lesen, da verschwende ich keine Sekunde mit einem Buch, das mir nicht gefällt."


    In diesem Fall möchte ich das Buch aber zu Ende lesen. Weil ich mich schließlich dafür gemeldet habe, in dieser Runde zu lesen und weil auch negative Stimmen in diese Runde gehören (--> wäre ja sonst langweilig) und weil es auch eine Form von Respekt ist. Du stellst Dich mit Deinem Buch unserer Kritik, stellst Dich mit Deinem Werk, in das sehr viel von Dir, Deinen Gedanken, Deiner Zeit, Deiner Arbeit geflossen ist, dieser Diskussion hier und daher ist es (meiner Meinung nach) in diesem speziellen Fall keine Option, das Buch vorzeitig zu beenden.


    Und wer weiß? Vielleicht überrascht mich ja das Ende noch..... und WENN dem so ist, werde ich froh sein, es durchgelesen zu haben und es hier kundtun und alles andere zurücknehmen.... :wink:


    Liebe (!!!!) Grüße vom Huhn

  • @Bücherhuhn Klar, es ist deine Entscheidung, ob du es zu Ende liest oder nicht. Aber quäl dich bitte nicht mir zuliebe, allenfalls dir zuliebe ... :wink:
    Ich würde wahrscheinlich aussteigen, weil ich irgendwann beschlossen habe, mich in meiner Freizeit nicht mehr mit Dingen zu belasten, die mir nicht gut tun oder mir keine Freude bereiten. Das muss man in anderen Bereichen des Lebens oft genug tun ...

  • Es gefällt mir leider überhaupt nicht mehr. Ein Panther, der mal eben unter dem Bett pennt und sich als Kuschelkatze entpuppt, Phantasien von blauen Bändern (hat der Panther Mörike gelesen und spielt das Buch nicht eigentlich im Sommer?), und dann die Entwicklung der Figuren - ..... herrjeh.....

    Gut, ich hätte mir sicherlich am Anfang der Geschichte auch eine eher "wildere" Annäherung zwischen Nina und Spirit gewünscht, ein wenig mehr Herzklopfen und Schweißausbrüche hier und da, ob alles gut gehen wird oder nicht, ein Fauchen, ein Kratzer usw. Aber da der Panther echt ist und wiederum nicht und Ninas Innerstem, ihrer Seele, ihren Wünschen, ihren unterdrückten Sehnsüchten entsprungen zu sein scheint, kann ich es auch verstehen, dass sie eben gleich dieses Band der Freundschaft und des Vertrauens geknüpft haben.


    Und dann die Geschichte mit dem Hund des Nachbarn. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Nina für mich komplett unglaubwürdig. Sie, die so sehr darauf pocht, daß dem Panther Nachsicht, Gerechtigkeit und Verständnis widerfährt, reagiert dermaßen kaltschnäuzig auf den Tod eines Haustieres.

    In dem Moment rutscht sie auf das Niveau der Wutbürger hinab und sieht nur sich und den Panther. Alles andere ist ihr in dem Moment egal.
    Ich denke, jeder legt einen gesunden Egoismus an den Tag, wenn es um das eigene Tier geht, um die eigene Familie. Dh aber nicht, dass ich damit Ninas Aussage Missy betreffend entschuldigen will. Aber sie ist 14 und denkt eben wie ein Teenager ...
    Ich finde, dass Jenny an solchen Stellen immer die Stimme des Gewissens darstellt und das gefällt mir!

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  • @Bücherhuhn: Ich finde es wichtig, dass du dich hier so ehrlich zu deinen Empfindungen und deiner Meinung über das Buch äußerst und auch das Buch zu Ende liest! Hoffentlich lässt du dich deshalb nicht von weiteren Leserunden abbringen!
    Nina mag ich übrigens auch nicht besonders :wink: , obwohl meine Abneigung nicht ganz so krass ist, wie die deine, aber die Gründe sind ähnliche (Egoismus). Mir machen Protagonisten, die ich nicht mag aber nicht wirklich was aus.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Ja, stimmt, Jenny ist sowas wie die Stimme des Gewissens.


    Meine Figuren möchte ich nicht im Detail verteidigen. Sie sind Menschen und damit machen sie Fehler. Sie fühlen und damit handeln sie manchmal irrational und sehen nicht das Ganze. Sie sind mal egoistisch und mal parteiisch und mal bauen sie absoluten Käse. Mal sind sie über die Maßen emotional und mal agieren sie scheinbar gefühlskalt. Sie sind alles andere als perfekt. Genau das will ich zeigen.
    Denn sie sind Menschen wie wir. Wir machen auch alle solche Sachen. Wir alle handeln mal irrational, sehen mal nicht das Ganze, sind mal egoistisch, parteiisch, bauen Käse, sind zu emotional oder gefühlskalt. Wir sind nicht perfekt.
    Derjenige werfe den ersten Stein, der ... :wink:


    Wenn ihr perfekte oder nahezu perfekte Helden wollt, dann lest lieber andere Bücher. Ich weiß, dass sich viele Leser die Helden als Vorbilder wünschen, und kann diesen Wunsch nachvollziehen. Für solche Leser bin ich nicht die passende Autorin. Dafür gibt es dann ja andere ... und das ist gut so. :)

  • Wenn ihr perfekte oder nahezu perfekte Helden wollt, dann lest lieber andere Bücher. Ich weiß, dass sich viele Leser die Helden als Vorbilder wünschen, und kann diesen Wunsch nachvollziehen. Für solche Leser bin ich nicht die passende Autorin. Dafür gibt es dann ja andere ... und das ist gut so.

    Ich mag diese nicht perfekten Helden, aber dem Leser traut man heute, glaube ich, vor allem im Jugend- und All Age-Bereich fast keine unperfekten Figuren zu. Oder der Makel ist so lächerlich klein (eine Narbe über dem Knie von einem Sturz vom Fahrrad oder so) oder von der klischeehaften Sorte (Schaf im Bad Boy-Pelz).

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  • "Sein Nein war so deutlich, dass ich zurückfuhr und gegen Lionel prallte, der mit gelblichen Gesicht an der Tür lehnte und die Hände gegen seine Narben presste. [...] "Nina, laß mich raus, bitte... Lass mich hier raus, [...]" Ohne mich um Spirit zu kümmern, [...] wandte ich mich zu Lionel und näherte mich ihm so weit, dass ich das angstvolle Flackern in seinen Augen sehen konnte. [...] Er wird dir nichts tun, wenn du endlich mal damit aufhörst, dir in die Hosen zu machen." (S. 242f)

    Mit der Stelle tat ich mich auch wirklich schwer. Man muss ja auch mal bedenken, welches Erlebnis Lionel mit einem Tier hatte - seine Angst ist also gut verständlich und es ist ja auch nicht so, als könnte man so etwas mit dem Verstand steuern. Nur weil Nina ihm sagt, der Panther sei harmlos, sagt Lionels Körper ihm etwas ganz anderes und schaltet auch Flucht. Und das ist ja auch eine gute Sache. In der Szene fand ich Nina auch unmöglich (und in einigen anderen auch).


    Und klar sind perfekte Protagonisten langweilig, auf der anderen Seite kann man sich aber auch leichter mit ihnen anfreunden, wenn sie einem sympathisch sind. Und wenn diese Unperfektheiten Dinge sind, die man selbst klar ablehnt, macht es einem das noch schwieriger, die Figuren zu mögen. Wobei ich damit nicht sagen will, dass es das erklärte Ziel eines jeden Autoren sein muss, dass seine Charaktere gemocht werden. Ich will damit nur erklären, dass ich persönlich kein Mensch bin, der perfekte Figuren braucht, aber manche Dinge, die mag ich an anderen einfach nicht. ;) (Vielleicht bin ich auch zu alt, um mich richtig in eine 14-Jährige hineinzuversetzen.)

  • ... kommt der leicht ironische Humor in diesen Szenen nicht zu euch durch? Ich würde generell empfehlen, nicht alles ganz so bierernst zu nehmen.
    Klar hat Lionel Angst, ist doch logisch, hätte jeder von uns in seiner Situation, und klar hat Nina durch ihre Erlebnisse mit dem Panther eine völlig andere Sicht der Dinge. Kurz darauf ist Lionel aber auch restlos fasziniert von Spirit und es gibt viele leise Töne in dieser Szene, in der sich Nina und Lionel ganz nahe kommen.
    Das mit dem blauen Band zum Beispiel hat etwas Intimes, Poetisches.
    Ich finde es schade, wenn durch zu viel Kopfbeobachten und Kritisieren der Heldin diese Welt zwischen den Zeilen - der Humor, die Poesie, die Wechsel in der Stimmung - in den Hintergrund tritt oder sogar verloren geht ...

  • Irgendwie hatte ich es schon geahnt, dass Ninas nächtlicher Ausflug nicht ohne Folgen bleiben sollte. Kurz vor Mitternacht erwacht Nina aus ihrem Schlummer und bemerkt, dass der Panther nicht mehr da ist. Ihr wird plötzlich bewusst, dass es wohl doch keine gute Idee war, in ihrer Aufmachung allein durch einen Wald zu streifen, der nur so von Jägern wimmelt. Da es schon sehr dunkel war, konnte sie sich kaum orientieren und kroch auf allen Vieren bis ihr ein verwesender Geruch in die Nase steigt. Gleich darauf bemerkt sie das Wildschwein. Aufgrund ihrer dunklen Kleidung und dem rußverschmierten Gesicht, sah sie einem Panther sehr ähnlich und einer der Jäger nutzte seine Chance und schoss.
    Nina wird erst wieder im Krankenhaus wach. Es war Gott sei dank nur ein Betäubungspfeil. Ihre Mutter ist schon ganz verrückt vor Sorge. Sie kann ihre Tochter nicht mehr verstehen. Obwohl Nina noch gar nicht richtig da ist, will sie eine plausible Erklärung von ihrer Tochter. Die Wahrheit kann sie ihr nicht sagen, deswegen gesteht sie ihrer Mutter, dass sie in Lionel verknallt ist und ihn mit ihrer Aktion beeindrucken wollte. Ihre Mutter glaubt ihr diese Geschichte.
    Ninas Mutter will ihre Tochter vorerst nicht mehr unbeaufsichtigt lassen und somit lud sie kurzerhand Lionel zu Tee und Keksen, da sie zu einem Pferdenotfall musste. Nina ist natürlich nicht begeistert und zeigt es auch. Als sie erfährt, dass Nikki, die ja jetzt auf ihrem Chefredakteur-Stuhl sitzt, Lionel auch gleich noch auf sie ansetzte für einen Artikel, ist sie vollends genervt. Seit ihrer Waldaktion ist sie auch in den Medien in aller Munde, jetzt erfährt sie am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, wenn man ungefragt abgelichtet wird.