Teil 1: "Muffensausen und Muffins" bis "Eisheilig" (Seiten 7-130)

  • Joghurt-Spekulationen und Wutzen-Verdachte (bis Seite 72)
    Jetzt erfahren wir also ein wenig mehr über Ninas Eltern. Sie scheinen ja schon einige Reibungspunkte zu haben, aber meiner Erfahrung nach ergänzt sich das in einer Beziehung oft gut. Ninas Vater scheint der etwas ernsthaftere zu sein, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Und Ninas Mutter ist ein Mensch, der für seine Träume auch mal etwas wagt und ein wenig rebellisch ist. Ich finde es toll, dass sie den Ausstieg aus dem Bankjob hinbekommen hat und auch wenn sie sich im Stall den Hintern abfriert und getreten wird, es macht sie doch glücklich.


    Nun kommt beim Abendessen auch das Gespräch auf Ninas Satire. Ihre Mutter wundert sich zwar darüber, dass ihre Tochter überhaupt so einen Artikel schreibt, findet aber das leicht Rebellische an ihr gut. Nur Graufink als Ziel gefällt ihr nicht. Ninas Vater weiß, glaube ich, dass er nicht mehr viel dazu sagen muss, weil Nina selbst sich schon genug schämt. Ich kann übrigens auch verstehen, dass Ninas Mutter die Sache mit dem Gewicht beim Eislaufen nicht so gut findet. Gewicht ist ja immer ein sensibles Thema bei Jugendlichen und da muss man schon vorsichtig sein, dass man keine Grenze überschreitet.


    Der arme Cedric wird jetzt also vorgeschickt, um Nina per WhatsApp mitzuteilen, dass sie nicht länger an der Schülerzeitung mitarbeiten darf. Das muss für Nina wirklich ein Schlag sein. Erstens bedeutet ihr die Schülerzeitung so viel und dann noch von Cedric diese Abfuhr zu bekommen, die Arme! Schade finde ich es, dass sie immer noch wieder dazugehören will - mit solchen Leuten will man doch gar nichts am Hut haben. Gut, sie ist 14, da sieht man solche Dinge vermutlich noch anders. Ich bin in solcher Hinsicht inzwischen ja sehr bockig geworden. War ich aber mit 14 auch noch nicht. ;)

  • Ich hab gestern abend angefangen die ersten 30 Seiten zu lesen und heute bis Seite 130 gelesen. :) Die Seiten flogen quasi dahin. Ich war mir ja erst nicht so sicher ob ich mit lesen möchte, aber es war ne gute Entscheidung. Das Buch macht wirklich spass! :)


    Übrigens kenne ich solche Leute wie den Graufink Skurrile Vögel braucht das Land! Unser Religionslehrer war wohl auch so ein kleines bisschen wie er (auch wenn ich nicht weiß, ob er Bäume umarmt hat). Könnt ihr Euch vorstellen, wie SO EIN KERL das Wort "Eisprung" pantomimisch darstellt? ...

    :totlach: Das hätte ich gern miterlebt...

    (obwohl ich ja schon ein bisschen alt dafür bin )

    Ach was, da gibts keine Altersgrenze, kann doch jeder lesen was er mag. Ich lese auch mal nen Kinderbuch wie "Der geheime Garten" wenn mir danach ist. :)

    Das Foto hat sie nicht geschossen, sie wollte es nur mit einem schwarzem Balken - also zensiert in die Zeitung drucken. Da die anderen Schüler des Teams schon bei dem Gedicht Veränderungen vorgenommen haben, kann ich mir vorstellen, dass sie auch den schwarzen Balken bei dieser Gelegenheit entfernt haben. Jetzt kommt mir gerade der Gedanke von Neid und Rache....könnte es vielleicht sein, dass einige der Mitschüler eifersüchtig auf Nina sind, sie steht bei den Lehrern recht gut da, als Klassensprecherin und Vertrauensschülerin wird man ja meistens von den anderen Schülern gewählt und in der kleinen Stadt Bornhausen scheint auch jeder von ihrem Talent als Eisläuferin zu wissen.

    Daran hab ich noch garnicht gedacht, also das es vllt Absicht war. Hm, ich finde die Reaktionen der Mitschüler Nina gegenüber echt übertrieben. Muss man da so hart reagieren? Das veranlasst mich auch dazu, darüber nachzudenken ob ihr da nicht vielleicht jemand schaden wollte. Nina übernimmt für ihr Alter viel Verantwortung finde ich und ich finde, auch das sie ihren Kopf hin hält für diesen Artikel (und das Fotos) zeigt das sie schon recht verantwortungsbewusst nach denkt. Denke, damit können anderen in ihrem Alter vielleicht nicht so gut umgehen...
    Dazu passt allerdings garnicht das sie diesen Artikel überhaupt geschrieben hat. Allerdings, naja, manchmal denkt man einfach nicht nach. Das passiert doch jedem mal.
    Ich würde dazu auch gern mal einen anderen Gedanken aufwerfen.
    Mal genau genommen, warum machen sich die Menschen so ins Hemd wegen diesem Bild? Das ist Privatsphäre, ja, sehr intim, ja, aber ist das nicht Natur? Man könnte es jetzt auch so sehen, das Hr. Graufinks Mitmenschen versuchen könnten, ihm das Gefühl zu geben das es garnichts schlimmes ist. Das ändert doch den Menschen nicht.... Ich will das damit nicht verharmlosen, ich möchte auch nicht das jemand so ein Bild von mir macht. Aber eigentlich finde ich es schade, dass unsere Gesellschaft so denkt. :-k Versteht ihr was ich meine?

    @Bücherhuhndanke für das Zitat, das ist mir total entgangen Aber da könnte was dran sein!
    Mir kam da, nachdem ich Dein Zitat gelesen habe ein ähnlicher Gedanke, dass Herr Graufink wohl eine Rolle spielen könnte.

    Also das ist mir auch entgangen, das hab ich garnicht mitgeschnitten.... :loool:

    Es gibt doch so einen Spruch/Zitat: Ich hänge mal ein Bild an

    Ach das ist aber wirklich schön! :thumleft:

    Ich bin gespannt, was Lionels Vater an der Passage über die Hippies so aufgebracht hat.

    Das raff ich ehrlich gesagt auch nicht... Entweder hab ich da was nicht verstanden oder das wurde noch nicht erklärt....

    Warum wollen denn alle nach Berlin?

    Das verstehe ich ebenfalls nicht. :totlach: Ich mag ja Berlin nicht besonders....

    Stichwort Eigenverantwortung!

    Ach da sagst du was, das Thema beschäftigt mich privat grade total viel. Jetzt verfolgt es mich schon beim lesen... :geek::loool:


    Witzig finde ich den Namen Graufink. Ich lese ausversehen immer Granufink, dieses Mittel gegen Blasenschwäche.... :uups:


    Ich schreibe jetzt meine Gedanken bis Seite 130
    Schön finde ich es immer, wenn aktuelle Dinge in ein Buch mit einbezogen werden. Also vorallem was Musik an geht. Dangerous von David Guetta mag ich total gern, und eigentlich noch fast viel mehr die Version die David Garrett draus gemacht hat. Das hat man dann sofort im Ohr.
    Das andere Lied von Enigma das erwähnt wurde habe ich gleich gegooglet und mir das Video angesehen. finde ich immer schön wenn man quasi die Medien mit einbeziehen kann. Das Video ist ja nen bissl creepy :loool: aber der Eislaufteil ist schön. Ich guck mir sowas gern an. Selber kann ich ja nichtmal vernünftig schlittschuhlaufen. :roll: Ich frag mich wie diese Menschen das machen...


    Den Teil dann als Nina übt und der Panther dazu kommt... :shock: Damit habe ich garnicht gerechnet, aber das war sehr anschaulich beschrieben und Ninas Gefühle kamen richtig gut dabei rüber. Ich war selbst ganz verzaubert. Ich liebe Tiere selber sehr und finde grade auch Wildkatzen wunderschön. Würde die sehr gern mal in natura sehen. Um so faszinierender die Vorstellung das man so einem Tier so nah sein "kann". :love:


    Ninas eltern find ich super.
    Eigentlich ist mit besonders Ninas Mama sehr sympatisch, allein schon wegen dem Beruf. :love: Den finde ich ganz toll!
    Den Satz von dem Papa bez. Wildpferde haben auch keinen Heilpraktiker und Osteopathen... Den kenne ich noch von meiner Kaninchenhaltung. :roll::totlach: Schrecklich find ich den. :geek:


    witzig fand ich, das Bettina von einer Nutella-Stulle geschrieben hat. Hatte das Wort grade mit Freundinnen in einer Unterhaltung und die wussten nicht was eine Stulle ist. :lol: Habe also gleich mal geguckt wo du, Bettina, wohnst. Und da hab ich gelesen das du naturnah mit vielen Tieren wohnst. :love: Das finde ich total schön!


    Hm was war noch? :-k


    Ach ja der olle Fleisch-Typ dessen Name mir grad entfallen ist. So ein Ar*** .... Wie der mit Nina redet. :wuetend: Da hab ich mich echt aufgeregt.


    Also ich bin gespannt wie es weiter geht und mir gefällt der Schreibstil und der Humor bisher sehr gut! Wenn es dabei bleibt ist es mein erstes, aber bestimmt nicht das letzte Buch von Bettina. :)

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Ich würde dazu auch gern mal einen anderen Gedanken aufwerfen.
    Mal genau genommen, warum machen sich die Menschen so ins Hemd wegen diesem Bild? Das ist Privatsphäre, ja, sehr intim, ja, aber ist das nicht Natur? Man könnte es jetzt auch so sehen, das Hr. Graufinks Mitmenschen versuchen könnten, ihm das Gefühl zu geben das es garnichts schlimmes ist. Das ändert doch den Menschen nicht.... Ich will das damit nicht verharmlosen, ich möchte auch nicht das jemand so ein Bild von mir macht. Aber eigentlich finde ich es schade, dass unsere Gesellschaft so denkt. Versteht ihr was ich meine?

    Das finde ich einen schönen Gedankengang. Für mich sind wir da auf einer zweiten Ebene unterwegs.
    Da ist die eine Ebene, auf der es wohl für uns alle klar ist, dass man keine heimlichen Fotos von nackten Lehrern macht und ohne Einwilligung abdruckt. Punkt.
    Auf einer anderen, höheren Ebene gebe ich Pinguinchen recht (und für mich sind beide Ebene existent und widersprechen sich nicht): Ja, eigentlich ist es Natur pur und Graufink ist ja auch einer, der sehr stark mit der Natur verbunden ist. Er geht gerne nackt baden und nun gibt es eben ein Bild davon. Aber es werden ihn schon einige nackt gesehen haben. Der Kontext ist es, der die Sache so brisant macht (Artikel Schülerzeitung & Co.).
    Er verliert dadurch aber eigentlich weder seine Würde noch sein Ansehen; die verliert man durch ganz andere Dinge ... In dem Moment, in dem seine Freunde ihm den Rücken stärken und er selbst mit Humor damit umgehen würden, wäre die Sache halb so wild und am nächsten Tag schon wieder fast vergessen. Humor ist da ein solch wertvolles Heilmittel!
    Graufink wird vom Panther übrigens mehr oder weniger gerettet - durch das Erscheinen des Panthers rücken die anfänglichen Skandale rasch in den Hintergrund und verlieren an Bedeutung.

  • Ich vertrete dennoch die Auffassung, dass es nicht gesund ist, in erwachsenen Beziehungen den anderen "zu brauchen". Das geht in Richtung Bedürftigkeit und emotionale Abhängigkeit. Wenn ein Mann zu mir sagt: "Ich brauche dich so sehr", schrillen bei mir sämtliche (aber wirklich sämtliche!) Alarmglocken. Ich will nicht, dass ein erwachsener Mensch mich braucht, um glücklich zu sein, und ebenso wenig möchte ich einen erwachsenen Menschen brauchen, um glücklich zu sein. Das ist es, was Ninas Mutter hier antriggert, aber ihr Mann hat schon auch recht: Die Pferde brauchen sie im Grunde auch nicht.

    Ich finde, das kommt sehr stark darauf an, wie eng man "brauchen" definiert und wie man es auslegt. Brauchen kann für mich genauso viel Positives wie Negatives haben. Ohne jemand anderen nicht mehr existieren zu können, das ist wirklich zu viel "brauchen". Auf der anderen Seite sehe ich es wie @kampfguerkchen, dass der Mensch nun mal nicht völlig vor sich allein hinlebt und es bis zu einen gewissen Grad ganz normal und schön ist, einander zu brauchen. Das hat für mich dann auch nichts mit Abhängigkeit zu tun, sondern damit, dass andere unser Leben ergänzen und bereichern.


    Ich denke aber, ehrlich gesagt, auch, dass Ninas Eltern diese Diskussion nicht zu 100% ernst führen, sonst wären sie wohl schon nicht mehr zusammen. Sie scheint sich eher ritualisiert zu haben und etwas zu sein, was eben zu dieser Ehe gehört und sie ausmacht. Ninas Vater tut mir auch nicht leid, denn seine Frauen sind ja jetzt nicht in Kriegsgebieten unterwegs. Klar haben ihre Hobbies Verletzungsgefahr, aber dann dürften sie ja gar nicht mehr aus dem Haus gehen, weil immer was passieren kann. Das ist wohl einfach die Berufskrankheit des Vaters mit der Ninas Mutter genauso leben muss, so wie er mit ihren Pferden und dem dreckigen Flur.^^

  • Aber Nina hat durch ihre "Leitungspositionen" eine ganz andere Stellung in der Klasse und in einem Abschnitt bemerkt sie es ja selber, dass sie in einigen Dingen ausgeschlossen ist und ihr die engeren Freundschaften fehlen!

    Das sehe ich genau so, eine Leitungsposition ist nicht einfach, man "sitzt irgendwie zwischen den Stühlen", auf der einen Seite arbeitet man eng mit den Lehrern zusammen, möchte aber auch zu seinen Mitschülern stehen. Es ist eine große Kunst beidem gerecht zu werden und nicht als "Vermittlerin" dazustehen.
    Auch ist Nina an dem Gymnasium nicht in der 10. Klasse und hat somit ja auch noch ältere Schüler, die sie in einigen Situationen ansprechen werden.

    Kapitel 7 Seite 73-91
    Mir gefällt der Gedankengang von Nina zum Thema Team: "gehörte man zu einem Team, wenn man dieses leitete?"

    Ich beantworte die Frage, die du auf der Seite 73 zitiert hast mit NEIN, denn wie oben schon beschrieben kann man sich nicht so teilen. Führung bedeutet ja auch, dass ein bestimmtest Thema sehr ernst genommen werden muss, dass man wirklich zwischen Vorteilen und Konsequenzen abwägen muss. Da ist es gerade im jugendlichen Alter nicht leicht. Zumal die Mitschüler einem ja wirklich dicke Steine in den Weg legen können. Dieses machen sie vielleicht nicht bewusst, da es aus der Laune und dem Befinden heraus entsteht.

    Dass Nina zu Herrn Graufink geht, um sich zu entschuldigen, finde ich gut. Allerdings - habe ich das jetzt falsch aufgefasst, oder wollte sie ohne sich zu verabschieden, einfach verschwinden?? Wo bleiben denn ihre Manieren?

    Ich würde hier nicht von Manieren sprechen. Sie berichtet ja, dass Hr. Graufink eher in einen Monolog verfällt, ich meine mich zu erinnern, dass er sogar teilweise die Augen geschlossen hat.

    Dass sie aus dem Zimmer watschelt, obwohl sie drin bleiben soll, verursachte auch schon wieder Kopfschütteln. Ich dachte, sie lernt aus Fehlern? Im Alleingang entgegen der Anweisungen abzuhauen klingt für mich nicht danach.

    Ich glaube Nina hat es im Gefühl, dass "die Gefahr"/ der Panther sich in der Nähe des Krankenhauses aufhält und da denkt sie nicht mit ihrem Kopf und ihrer Vernunft, sondern ihr Bauchgefühl bringt sie einfach dazu das Zimmer gegen die Vorschrift zu verlassen.

    Was mich ein wenig gewundert hat, dass sie mit 14 Jahren das Thema Panther googeln muss?? Also ich glaub, in dem Alter weiß man doch einiges über Raubkatzen, oder?

    Ich wüsste jetzt auch nicht so viel über Pnather, da ich zur Schulzeit nie das Thema hatte und mich privat auch nicht so dafür interessiere. Bettina hat über Facebook eine Aktion von drei Bloggern geteilt, dort wurde sich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und ich fand die Recherche, dass das Fell eines schwarzen Leoparden zum Beispiel bei bestimmten Lichteinfall im bekannten " Leopardenmuster" sichtbar ist.

    Ich glaube aber, dass es viele Kleinstädtchen oder große Dörfer wie Bornhausen gibt, und natürlich ist der Name nicht zufällig gewählt. Born - da spiele ich mit den Wörtern borniert, "boring" (langweilig) und auch "born" (geboren). Ihr könnt ja mal schauen, inwiefern das auf die Geschichte und den Typus dieses Städtchens zutrifft.

    Diese beiden Wörter - langweilig und geboren - werde ich im Hinterkopf behalten. Bisher habe ich den ersten Abschnitt gelesen, ich habe schon eine Vorstellung und werde beim Lesen einfach drauf achten, ob meine Vorstellung zu "geboren" bestätigt wird oder sich im Laufe des Lesens ändert, erweitert.

    Ninas Mutter


    Ich kann da @Bücherhuhnnur beipflichten. Ich habe allerdings auch überhaupt kein Problem damit, wenn jemand egoistisch ist - Egoismus in einem gesunden Sinne! - , dadurch zufriedener mit seinem Leben ist und somit von ganzem Herzen und in innerer Balance für andere da sein kann. Was nützt einem eine perfekt aufgeräumte Wohnung, wenn die eigene Mutter dauergestresst und kränklich ist und sich eigentlich nach etwas ganz anderem sehnt? Nun gäbe es natürlich auch die Variante von perfekt aufgeräumter Wohnung und zufriedener Mama ... aber dann hätten wir den Schuhe-und-Socken-Disput nicht und diese Passage ist definitiv eine meiner Lieblingspassagen im Buch

    Ist es bei vielen Familien nicht genau andersherum, dass die Eltern sich über Gegenstände der Kinder aufregen und es so zu Diskussionen kommt?
    Da es ein Jugendbuch ist, denke ich können sich einige Jugendliche in Nina hinein versetzen und so vielleicht sie Sicht bezüglich "liegen gelassener Klamotten" ihrer Eltern ein Stück weit nachvollziehen.

    Muss Ninas Vater einem leid tun?


    Lest mal mit dem Herzen und nicht mit dem Kopf ... Ich habe in meinen Büchern selten eine Familie beschrieben, sie so zusammenhält und in der sich trotzdem jeder selbst ausleben kann.
    Seinen Beruf hat Ninas Vater selbst gewählt und auch seine Frau hat er selbst gewählt.

    Ich finde es eigentlich toll, dass sie der Vater von Nina so viele Sorgen um seine Familie macht, das gibt einem als Tochter und Mutter auch das Gefühl viel wert zu sein.
    Natürlich sollte der Vater sich nicht so viele Sorgen machen, dass er dadurch psychische Symptome entwickelt.

    Es gibt keinen Grund, ihn zu bemitleiden, denn er könnte sein Leben ja ändern, wenn er es wollte, aber vielleicht sollte er wahrhaftig einmal darüber nachdenken, ob er in einem anderen Beruf möglicherweise besser aufgehoben wäre.

    Vielleicht würde es ja auch schon helfen, wenn er im Nachbarort oder in einem anderen Kreis Sanitäter ist. Da wird natürlich der Arbeitsweg länger, die Kollegen wechseln.
    Hat alles Vor- und Nachteile, ich schätze die Familie aber so ein, dass sie auch über ein solches Thema sprechen würden und dann gemeinsam eine Lösung finden.
    Das der Vater auf einem seiner Einsätze auf ein Familienmitglied trifft ist meiner Meinung nach eher selten.


    Auch das ist ja ein großes Thema im Buch: Was passt zu mir? Was bereitet mir aufrichtig Freude? Wo bin ich gut aufgehoben und wie komme ich dort hin, auch wenn es schwierig wird und Opfer erfordert? Mit welchen Menschen möchte ich mich eigentlich umgeben? Welche Aufgaben möchte ich übernehmen und welche tun mir nicht gut? Passt das, was ich tue, überhaupt noch zu mir?

    Bettina, wenn ich so an der Leserunde teilnehme und mich über deine Einträge und Denkanstöße freue, ist mir der Gedanke gekommen, ob du dir vorstellen könntest dein Buch als Schullektüre anzubieten, eventuell mit den ganzen Gedanken, Werten und Normen, die deine Bücher enthalten ein Arbeits-/ Begleitbuch zu schreiben, so dass genau diese Themen von Lehrern und Schülern besprochen werden können.


    Ich habe bisher glaube ich keine anderen Bücher so intensiv gelesen, wie die Bücher in den Leserunden mit dir. :thumleft:


    Eine kleine Denkanregung zum Satz: "Du bist erwachsen, du brauchst mich nicht." Ja, der ist provokativ und bewusst so formuliert.

    Auch hier finde ich es, wie etwas weiter oben beschrieben (Schuhe-Socken-Disput), so dass sich einige Jugendliche hier wiederfinden. Vielleicht ganz unbewusst, denn kommt es nicht vor, dass viele Jugendlichen ihren Eltern gegenüber sagen, sie seinen erwachsen und können alles selbst? Wie fühlen sie sich, wenn sie wirklich von ihren Eltern so einen Satz hören?
    Eltern sind verletzt, wenn sie von ihrem Kind einen solchen Satz hören. Wie sieht es andersherum aus?

    "Die Menschen sind zu unaufmerksam, um die Magie wahrzunehmen, die um sie herum passiert..."

    (Margit Auer - Die Schule der magischen Tiere - Band 1, Seite 88)

  • Nina fühlt sich sichtlich wohl bei ihren Recherchen zum Panther, ihr ist die Gefahr des Tieres bewusst, jedoch ist ihr Gefühl stärker. Ich bin mir nicht sicher, ob es jetzt das Bauchgefühl ist und sie sich zu dem "Duft" hingezogen und dort wohl fühlt oder ob es das ist, dass sie vor den anderen gut dar steht, indem sie ein scharfen Beweisfoto liefert.


    Sie sagt selbst, dass sie das Foto machen möchte, sie verlässt sich bei Fotos nicht auf andere, mit dem Foto von Hr. Graufink hat sie jemand anderem vertraut und ist "auf die Nase" gefallen.
    Lieber alles selbst machen - leider auch in vielen Situationen mein Motto, alles in der Hand haben, dann ist es so, wie ich es mir vorstelle - perfekt (nicht immer leicht) aber am Ende hat man mehr Arbeit mit dem Umschreiben/-gestalten, dann kann man es eben auch selbst machen.


    Entschuldigung bei Hr. Schröter:
    Nina geht ja schon davon aus, dass die Entschuldigung bei Hr. Schröter eine größere Herausforderung ist, als die bei Hr. Graufink im Krankenhaus, aber so hat sie es sich bestimmt nicht vorgestellt. Mich hat erschrocken, wie viel Macht Hr. Schröter hat und das es ihm selbst auch sehr bewusst ist, dass er Nina - naja richtig erpressen ist es nicht, aber er droht den Geldhahn abzudrehen und somit ihre Eislaufkarriere zu gefährden.


    :):cat: Nina begegnet dem Panther auf dem Rückweg von Schröter nach Hause. Richtig schön fand ich die Stelle, an der Nina merkt, dass der Panther im Einklang mit sich selbst ist und sehr zufrieden wirkt. Kann es sein, dass der Panther immer dann auftaucht, wenn Nina in einer Situation ist, in der sie zu sich findet? (Beim Eislauftraining, sie läuft/tanzt zur Musik und hat die Augen geschlossen, sie ist ganz bei sich) Mein Gedankengang passt jetzt nun aber nicht zu der Situation im Wald, in der Nina die Orientierung verliert. Aber sie ist in dieser Situation völlig auf dich gestellt, sie muss sich einfach auf ihren Instinkt / ihr Bauchgefühl verlassen um wieder aus dem Wald herauszufinden.


    Nachdem der Panther in der Eishalle aufgetaucht ist verschweigt Nina den Beamten bei der Befragung, was sie wirklich gesehen hat. Würdet ihr das als Lüge, als Notlüge oder als etwas ganz anderes sehen?
    Ich sehe es so, dass sie ihre Wahrnehmung anders schildert, da sie den Panther schützen möchte, vielleicht merkt sie unbewusst, dass ihr der Kontakt / die Begegnungen mit dem Panther gut tun - vielleicht ist das die Möglichkeit, wie sie zu sich finden kann.

    "Die Menschen sind zu unaufmerksam, um die Magie wahrzunehmen, die um sie herum passiert..."

    (Margit Auer - Die Schule der magischen Tiere - Band 1, Seite 88)

  • Kapitel 1-3 & Das Cover


    Das Cover


    Das Cover gefällt mir richtig gut. Ich finde es sehr märchenhaft.


    Muffensausen und Muffins


    Hier erfährt man, das Nina die Chefredakteurin der Schüler Zeitung "Hallo Wach!" ist. Aber ich verstehe nicht, das sie sich die Ausgaben nicht anschaut. Ich wäre neugierig. Das ist eine große Herausforderung für eine Schülerin.


    Signaltöne


    In diesen Kapitel kommt "Herr Graufink" mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus. Es geht schon gut los. Aber warum muss Nina zum Rektor Aber warum meint sie das ihre Stunden gezählt sind? Ich kann richtig gut verstehen, das alle Kinder neugierig am Fenster stehen. Aber was hat Herr Graufink?


    Auf sie mit Gebrüll


    Wie kann man nur in einer Schülerzeitung ein Nacktfoto posten. Ich verstehe es nicht. Und ich finde es gut, auch wenn es schwer für Nina ist, das das Heft nicht weiter verkauft werden darf. Einmal wegen Herr Graufink und einmal wegen den anderen Schülern. Ich als Mutter würde es nicht wollen, das mein Kind ihren Lehrer nackt sieht und wenn es nur in der Zeitung ist, Auch das Herr Graufink sich darüber aufregt, ist doch klar.


    Der Schreibstil von Bettina ist wieder klasse Aber ich habe nichts anderes von ihr erwartet. Sie schreibt ja immer schöne Bücher Und ich bin froh, das ich bei der Leserunde dabei sein darf.

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17


  • Was die Folie betrifft: Bei mir bleibt sie um das Buch, bis ich mit dem Lesen beginne, aber sobald sie herunter ist, sauge ich den Duft des Buches in mich auf. "Panthersommernächte" duftet wunderbar, ich habe gestern den ganzen Abend inhaliert:).

    Ich muss auch immer die Folie ab machen, Das geht ja gar nicht, das die dranne bleibt. Das Buch will doch frei sein.

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Zum Thema Familiengefüge
    Kennt ihr die Maslowsche Bedürfnispyramide? Sie zeigt, nach Maslow, die "Rangfolge" menschlicher Bedürfnisse von den ureigensten (unten) bis hin zur völligen Entfaltung (oben). Dort stehen "soziale Bedürfnisse" wie Zuwendung, Vertrauen, Geborgenheit etc an dritter Stelle. "Selbstverwirklichung" hingegen erst an fünfter Stelle. Maslow stellte erste Theorien in den 40er/50ern auf, war also mit Sicherheit konservativer als heute üblich, doch ich finde dieses Modell sehr zutreffend.
    Was ich damit sagen will: Ich fände es gruselig, wenn mein Partner von mir abhängig wäre (oder umgekehrt), aber dennoch haben wir Bedürfnisse zueinander. Der Mensch ist ein soziales Wesen - wäre er es nicht, würden etliche Hochzeitsplaner wohl ihren Job nicht ausüben können. Ein Partner, eine Familie, Freunde... Sie alle erfüllen ihren Teil der sozialen Bedürfnisse und erst dann wird die nächste Stufe relevant. Ergo: Wir brauchen zur Selbstverwirklichung alle Komponenten, um wirklich befriedigt zu sein.
    Sagt Ninas Papa also, er brauche seine Frau, dann hat er nach Maslow auf jeden Fall Recht. Und auch Ninas Mama braucht ihn, auch wenn sie es nicht offen sagt. Natürlich liest man heraus, dass sie einander lieben, und auch wenn Ninas Mama Gegenteiliges sagt, so weiß sie auch, dass sie ihren Mann braucht (natürlich sei in der ganzen Thematik auch Nina bedacht!). Sonst würden sie diese soziale Institution namens Familie nicht führen. Der Papa wird sie mit Sicherheit ja auch bei ihrem Wandel unterstützt haben und er tut es ja auch heute noch, doch man sollte halt in seiner freien Entfaltung nicht die anderen vergessen und Rücksicht nehmen. Nina tut es beispielsweise, indem sie den Schmutz entfernt, um ihre Eltern zu schützen. Eine schöne Geste, aber es bringt das Gefüge ins Wanken.


    ...herrje, ich könnte noch so vieles dazu schreiben. Ich finde es interessant, verschiedene Ansichten zu erfahren und ich weiß, dass mein Denken beim Thema "Familie" sehr konservativ ist :uups: Ich habe große soziale Bedürfnisse nach Zuwendung und Geborgenheit, und bekomme schon einen Rappel, wenn mein Mann mal einen Abend unterwegs ist :-,


    Ich hoffe und denke aber, dass Ninas Familie durch diese Ereignisse vermutlich aber auch einen Wandel erfährt, da Nina ja ihre Bedürfnisse jetzt erst wirklich auffallen, wo ihr Leben "aus den Fugen gerät" (verzeiht diese dramatische Wortwahl, mir fällt zu dieser späten Stunde und mit leichten Kopfschmerzen nichts besseres ein)


    Ich freue mich auf jeden Fall aufs Weiterlesen :bounce:

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Ich glaube die dem Thema Familie, Zuwendung usw. kommt es wahrscheinlich auch auf die "Dosierung" an. Wie so oft. Ich möchte Zuwendung, Geborgenheit, Sicherheit. Das möchte glaube so ziemlich jeder.... Aber man möchte das ja auch in einem gesunden Maß und nicht zu viel davon, sonst erstickt es einen. Ich glaube das ist dabei sehr wichtig... Und dann hat ja jeder seine eigene Grenze wo ist zu viel wo zu wenig... :)


    Ich muss auch immer die Folie ab machen, Das geht ja gar nicht, das die dranne bleibt. Das Buch will doch frei sein.

    Das geht mir auch so. :loool:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Also die Schuh- und Sockendiskussionen kann ich voll und ganz nachvollziehen :wink: .
    Als Pferdemensch riecht einfach alles gut, was mit Pferden zu tun hat. Nur Außenstehende empfinden den Geruch als Gestank und stören sich an jedem Haarbüschelchen, das an Klamotten oder in der Wohnung hängt. Ich kann daher beide Seiten verstehen, stehe aber eindeutig auf der Seite der Mutter :wink: . Schuhe gehören in den Flur, denn niemand mag in feuchte oder kalte Schuhe springen, in denen vielleicht sogar Spinnen hausen könnten, wenn die die ganze Nacht im Freien stehen. Außerdem gehören Pferdeklamotten und Pferdezubehör über das sämtliche Haus verteilt. Das ist praktisch und gehört sich einfach so :loool: .


    Und dass bei Ninas Mutter die Pferde oftmals vorgehen, kann ich auch nachempfinden, gerade weil sie als Heilpraktikerin mit einem Tierarzt zusammenarbeitet. Da gibt es einfach keine geregelten Arbeitszeiten und schon gar nicht genug Zeit für die Familie. Wenn man eine pferdeverrückte Person heiratet, weiß man das allerdings im Voraus. Wobei Ninas Mutter ja erst *im Alter* von diesem Virus infiziert worden ist. Da kann ich den Vater auch verstehen, aber andererseits hat er ja auch keinen 8 to 5 Job. Und ich weiß auch nicht, was ich von dem *Selbstverwirklichungstrip* halten soll, wenn der dann die Rollen vertauscht und sich Nina zum Teil für den Haushalt verantwortlich fühlen muss.
    Nina trägt irgendwie zu viel Verantwortung in allen Bereichen ihres Lebens. Schule, Familie (Haushalt und Streitschlichter) sowie Eiskunstlaufen (deutsche Meisterschaft).


    Wobei ich aber auch glaube, dass Nina durch das Eiskunstlaufen (und ihre diversen anderen Schulaktivitäten) eine ganz andere Disziplin an den Tag legen muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit schmutzigen Schuhen oder einem ungebügelten Trainingsanzug oder so zum Eislauftraining antanzen darf. Ich denke, dass sie die Disziplin schon total verinnerlicht hat.


    Und der Panther ...
    Ich vermute, dass er entweder irgendwo ausgebrochen ist oder er ausgesetzt worden ist.
    GroßKatzen kann man für ein paar Tausend Euro illegal im Ausland kaufen und man hört ja immer wieder, dass Exoten ausgesetzt werden, weil sie zu groß oder eben gefährlich oder zu teuer werden. Oftmals sind das dann eher Schlangen oder Schildkröten, aber warum nicht auch ein Panther? Die Leute kommen ja leider immer auf verrücktere Ideen ...
    Oder er ist eben aus einem privaten Gehege oder so ausgebrochen ... oder er wurde von Tierrechtlern befreit und ist ausgebüxt oder wurde in die *Wildnis* entlassen ...
    Ich denke also nicht, dass Todd sich den Panther nur einbildet. Und ich denke, sein Auftauchen hat einen realen Hintergrund und keinen fantastischen.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Menschliche Bedürfnisse/Yin-Yang-Prinzip


    Ich finde es schön, dass das Thema der menschlichen Bedürfnisse aufgetaucht ist, denn das ist ja eines der zentralen Themen im Buch: Was dient mir, damit ich glücklich sein und ein erfülltes Leben führen kann und was gehört nicht dazu? Ich glaube, wir sind uns da einig, dass theoretische Modelle allenfalls den Durchschnitt anpeilen können, aber die Bedürfnisse so unterschiedlich wie die Menschen sind. Ich bin zum Beispiel jemand, der bewusst entschieden hat, sich selbst Geborgenheit zu geben und viel, viel Raum um sich herum braucht. Anderen tut die direkte, permanente Nähe mit anderen gut. Alles kann, nichts muss - leben und leben lassen. :):)
    Eines ist aber meiner Erfahrung nach überall gleich: Es muss im Inneren eine Balance herrschen, eine Ausgeglichenheit. Denn alles im Leben strebt nach Ausgeglichenheit, nach einem Gleichgewicht. Wer zu Hause die enge Kuschelnähe braucht, lebt vielleicht im Beruf etwas ganz andere aus, muss dort führen und Distanz schaffen - und schon ist alles im Gleichgewicht. Das nur als Beispiel!
    Gleichgewicht - das ist ein Thema, das gerade Nina auf dem Eis beherrschen muss, denn sonst fällt sie. Aber ist in ihrem übrigen Leben auch alles im Gleichgewicht?
    Ich arbeite da gerne mit dem Yin-Yang-Prinzip. Nina ist zum Beispiel ein Mensch, der viele Yang-Qualitäten lebt und vertritt. Sie führt und leitet, ordnet, übernimmt Verantwortung, agiert, entscheidet, arbeitet mit ihren Muskeln und ihrer Kraft, organisiert ... also viele "männliche" Prinzipien (wichtig ist mir, dass hier weder Yin noch Yang in irgendeiner Weise bewertet wird, genauso wie weiblich und männlich. Beides ist da, beides ist natürlicher Bestandteil der Schöpfung, beides ergänzt sich und gibt zusammen Eins, keines ist besser oder schlechter. In der spirituellen Philosophie des Yin-Yang gibt es diese Bewertungsprinzipien nicht, nur das natürliche Streben nach Ausgleich).
    Aber wo sind Ninas Yin-Qualitäten: das Anlehnen, Zulassen, Hinnehmen, Empfangen, Nachgeben, das Weiche, Dunkle, Verborgene, das Re-Agieren ... der Mond ... (PanthersommerNÄCHTE ...) ... das Intuitive ... ?
    Ja, da muss wohl noch einiges in Ausgleich kommen und der Panther steht in der Mythologie übrigens dafür, den Menschen dazu zu verhelfen, in den Yin-Yang-Ausgleich zu kommen. :wink:


    P.S. Ein Nachtrag noch: Der Mensch ist ein Herdentier und uns allen tut es gut, wenn uns mal jemand liebevoll über den Rücken geht und wir uns anlehnen können, wenn bei uns gerade alles drunter und drüber geht. Ich glaube, da sind alle lebendigen Wesen gleich, ob Menschen oder Tiere. Inwieweit und in welcher Intensität wir das dann in unserem Alltag brauchen und ausleben, ist wieder eine andere Geschichte. Da gibt es große indiviuelle Unterschiede und die betrachte ich auch wertungsfrei, genauso wie es Schmusekatzen gibt und Katzen, die einem vor allem elegant das Hinterteil zukehren. :) Doch auch die kommen irgendwann mal schnurrend angerobbt und wollen Wärme spüren. Nur halt nicht immer. :wink:

  • Würdet ihr das als Lüge, als Notlüge oder als etwas ganz anderes sehen?
    Ich sehe es so, dass sie ihre Wahrnehmung anders schildert, da sie den Panther schützen möchte, vielleicht merkt sie unbewusst, dass ihr der Kontakt / die Begegnungen mit dem Panther gut tun - vielleicht ist das die Möglichkeit, wie sie zu sich finden kann.

    Ich denke auch, dass sie den Panther schützen möchte und nicht will, dass ihm etwas geschieht. Andererseits könnte er aber wohl für andere Menschen eine Gefahr darstellen, da ist die Notlüge zwar nobel dem Panther gegenüber, aber wenn jemand nun deshalb verletzt würde? :-k

    Und ich denke, sein Auftauchen hat einen realen Hintergrund und keinen fantastischen.

    Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, aber schon sehr gespannt! Derzeit tendiere ich noch eher in die fantastische Richtung, dass der Panther direkt etwas mit Nina und ihrem aktuellen Zustand und was sie gerade braucht, zu tun hat, also irgendwie aus ihr selbst kommt oder so.

    Ja, da muss wohl noch einiges in Ausgleich kommen und der Panther steht in der Mythologie übrigens dafür, den Menschen dazu zu verhelfen, in den Yin-Yang-Ausgleich zu kommen.

    Das ist ja interessant! Ich muss sagen, dass ich mich damit noch nie näher beschäftigt habe :uups: .
    Hast du dich aufgrund dieses Zusammenhangs für den Panther entschieden?


    S. 92 - 130



    Ich fand es ziemlich mutig von Nina, dass sie auch zu Schröter geht, um sich zu entschuldigen, obwohl sie gar nicht so genau weiß, wofür eigentlich. Wie der dann aber mit ihr umgeht ist wirklich eine Frechheit. Aber Nina lässt sich nicht so wirklich einschüchtern und sagt trotzdem, was sie sich denkt.
    Die Pantherbegegnung hat mir wieder sehr gut gefallen, wie sie seine Stimme in sich hört und einerseits total fasziniert ist von dem Tier, andererseits eine Heidenangst vor ihm hat.


    Um sein Leben hat sie aber auch große Angst, sodass sie sich auf gar nichts konzentrieren kann, nicht auf den Unterricht und nichtmal auf's Eislaufen.
    Und dann taucht wieder der Panther auf. Bisher ist er eigentlich immer aufgetaucht, wenn Nina ihn gerade gebraucht hat. Beim ersten Mal wurde sie durch sein Erscheinen nicht gleich aus der Redaktion gefeuert, beim zweiten Mal wollte sie nicht mehr bei Graufink im Krankenhaus bleiben, beim dritten Mal hatte sie sich im Wald verirrt, aber dieses Mal in der Eishalle passt mir da nicht ganz dazu. :scratch:
    Jedenfalls bin ich schon neugierig, wie es weitergeht, nachdem sich Nina nun nachts heimlich aus dem Haus schleicht.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Das ist ja interessant! Ich muss sagen, dass ich mich damit noch nie näher beschäftigt habe .
    Hast du dich aufgrund dieses Zusammenhangs für den Panther entschieden?

    Nein, es war umgekehrt - das läuft bei mir immer sehr intuitiv ab. Ich wusste, dass ich einen Jugendroman über einen Panther schreiben möchte und im Nachhinein, bei der intensiven Beschäftigung mit dem Panther und auch Nina, wurde mir klar, warum. Das fällt wohl in die Sparte "intuitives Wissen" - eine Sparte, die in unserer verstandesorientierten Welt leider fast gänzlich ignoriert oder wahlweise verspottet wird.
    Aber wir alle haben ja ein ganz bestimmtes Bauch- und Herzensgefühl, wenn wir an eine Raubkatze denken und vor allem wenn wir uns einen schwarzen Panther vorstellen, und in diesem Gefühl lauert meiner Meinung nach diese Form von Wissen. Interessanterweise ist der Yin-Yang-Ausgleich auch eines meiner zentralen Themen geworden, nachdem ich den Roman vor etwas mehr als einem Jahr beendet hatte. :)

  • Kapitel 4
    Ja ich hatte auch gleich Mitleid mit Todd, weil ihn alle als Betrunken oder durchgedreht hielten. Ob Todd schon des Öfteren durch solches Verhalten in Bornhausen aufgefallen ist, dass alle gleich annehmen, dass er zu tief ins Glas geschaut hat?!? Und genau, warum sieht niemand anders als Nina das Blut auf der Straße?


    Kapitel 5
    Mir ist die Mutter ebenfalls (vorerst) unsympathisch. Ich ziehe mir meine Schuhe auch erst in meinem Flur aus, aber sollte ich dadurch Dreck in die Wohnung geholt haben, mache ich es gleich wieder sauber. Ich finde ihre Ignoranz diesbezüglich einfach unpassend - Pferdeliebe hin oder her. Und mit dem Joghurt und Fernseher ist es das gleiche in grün...
    Hier muss ich auch @kampfguerkchen zustimmen, dass jeder Mensch einen anderen brauch, ob erwachsen oder nicht. So wie ich es rausgelesen habe, muss das vor der Neuorientierung der Mutter anders gewesen sein, weshalb der Vater deswegen so gereizt reagiert. Schlimm finde ich, dass Nina den Dreck ihrer Mutter wegräumt, damit der Haussegen nicht wieder schief hängt.


    Kapitel 6
    Hier finde ich wiederum die Reaktion der Mutter auf den Fehler von Nina gut, sie schnautzt sie deswegen nicht an, sondern sagt ihr, dass es so gar nicht zu Nina passt. Was den Vater betrifft, bin ich mir aber nicht sicher. Er hat überhaupt nichts dazu gesagt, eher war er sehr ruhig und blass - keine Ahnung...

  • Ninas Mutter


    Das mit dem Joghurt & Co. muss man außerdem im Kontext sehen. Jeder, der in einem heilenden Beruf arbeitet, kennt die Situation, dass er rasch zu einem Notfall aufbrechen und dafür alles stehen und liegen lassen muss. Da Ninas Mama einem Tierarzt assistiert, hat sie eben öfter mal mit solchen Schnelleinsätzen zu tun - und da wiederum schließt sich der Kreis zu ihrem Mann.
    Beide Eltern sind in ihren Berufen für andere da und haben sich bewusst dafür entschieden, anderen Menschen/Wesen zu helfen. Auch das habe ich nicht grundlos so geschrieben. Das Buch ist unter anderem ein Plädoyer für Mitmenschlichkeit und kann damit zeigen, dass sich ein gesunder Egoismus und Mitmenschlichkeit nicht im geringsten widersprechen, sondern sich ganz im Gegenteil gegenseitig beflügeln können. Wenn wir lieben, was wir tun, können wir Wunder bewirken. :love:

    Im Großen und Ganzen kann ich dem zustimmen, aber wo endet "gesunder Egoismus"? Dass Nina alles sauber macht, um einen weiteren Streit ihrer Eltern zu verhindern, zeigt mir, dass die Mutter im Moment ihren Selbstfindungstripp ohne Rücksicht auf Verluste durchziehen will. Auch der Kommentar zu ihrem Mann, dass er sie nicht brauche, da er erwachsen ist, macht sie mir nicht gerade sympathisch.


    Der Vater tut mir hier nicht leid, denn da stimme ich dir @Bettina Belitz zu. Den Beruf hat er sich selbst ausgesucht und vielleicht sollte er sich nicht immer wieder Sorgen machen, dass der Einsatz ein Familienmitglied betrifft, dann würde er sicher auch ruhiger und entspannter leben. Klar es ist immer leichter gesagt als getan, dennoch machbar, finde ich.


    Ich bin ehrlich und möchte heute nicht mehr 14 sein. Als Nina die Nachricht von Cedric gelesen hat, dass ALLE sie bei der Schülerzeitung nicht mehr dabei haben wollen, hätte ich etwas patziges zurückgeschrieben und mich von den Leuten distanziert. Aber es ist sicher sehr schwer den Kontakt einfach so abzubrechen, wenn man sonst keine Freunde hat.

  • Schuld und Sühne bis Eisheilig (Seite 130)
    Nina muss sich jetzt wieder der Schule stellen und fühlt sich sehr allein. Die Frage ist natürlich, ob die Situation vorher so viel anders war oder ob sie sich das möglicherweise schön geredet hat. Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es ist, es allen recht machen zu wollen und zwischen den Stühlen zu sitzen. Als Chefin der Schülerzeitung, Klassensprecherin und Vertrauensschülerin erwarten die Lehrer immer vorbildliches Verhalten von Nina und sie soll ja ihre Klassenkameraden ja auch oft bändigen oder beaufsichtigen. Auf der anderen Seite will sie natürlich auch bei ihren Klassenkameraden beliebt sein, vielleicht daher auch der Artikel über Graufink. Ich finde es stark, dass sie sich bei ihm entschuldigt und ich glaube, der Verlauf des Gesprächs macht ihr mehr zu schaffen, als wenn er böse geworden wäre. Nina merkt, dass Graufink eigentlich nichts anderes getan hat, als anders zu sein - natürlich ein Frevel in solch einem Kaff - und nun bekommt sie selbst einen Geschmack davon, wie das ist. Auch die Entschuldigung bei Schröter muss sie wirklich Mut gekostet haben. Ich fand es sehr stark, wie sie sich in diesem Raum voller Männer gewagt hat und dass sie sich auch nicht einschüchtern lässt. Schröter ist ja wirklich unangenehm, der arme Lionel!


    Das Zusammentreffen mit dem Panther im Krankenhaus fand ich auch sehr spannend, wobei ich mich rein technisch gefragt habe, wie er da hineingekommen ist, ohne dass ihn jemand sieht. Vor allem, weil auch beschrieben wird, dass Nina kaum die schwere Türe der Kapelle öffnen kann, wie kam dann der Panther hinein? Vielleicht ist er doch nicht ganz real? Und irgendetwas an ihm scheint Nina wie magisch anzuziehen, es ruft ja quasi nach ihr. Die Beziehung zwischen den beiden scheint sich auch zu entwickeln, denn bei der zweiten Begegnung im Wald scheint Nina seine Worte schon verstehen zu können und er nähert sich ihr noch stärker, so dass sie ihn zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht sieht. Und obwohl sie Angst haben müsste, ist Nina eher fasziniert und glücklich, so als würde der Panther eine Sehnsucht in ihr stillen, die sie schon lange mit sich herumträgt. Er sagt ihr ja auch, sie soll ihrem Herzen folgen. In der letzten Zeit (oder schon ihr ganzes Leben?) ist Nina wohl mehr der Vernunft gefolgt.


    Ludmilla war mir auf Anhieb sympathisch und ich kann sie mir gut vorstellen, wie sie mit ihrer temperamentvollen Art und der besonderen Ausdrucksweise mit Nina auf dem Eis herumwirbelt. Auch wenn sie streng zu sein scheint, ist sie gleichzeitig auch eine warmherzige Person, die leider mit dem Erscheinen des Panthers nicht so gut klarkommt.^^ Ich habe das Gefühl, der Panther sucht Ninas Nähe oder folgt ihr sogar. In seiner Gegenwart gelingen ihr auf einmal Sprünge, die sie vorher nicht geschafft hat. Er befreit etwas in ihr. (Übrigens muss ich bei dem Panther immer auch an Rilkes wunderbares Gedicht denken! *schnüff*)

  • Bettina hat über Facebook eine Aktion von drei Bloggern geteilt, dort wurde sich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und ich fand die Recherche, dass das Fell eines schwarzen Leoparden zum Beispiel bei bestimmten Lichteinfall im bekannten " Leopardenmuster" sichtbar ist.

    Ohja, das ist wirklich toll, einen Panther im Sonnenlicht zu sehen - man erkennt wirklich noch das Fleckenmuster. Früher dachte ich auch, die sind einfach "nur schwarz".

    Würdet ihr das als Lüge, als Notlüge oder als etwas ganz anderes sehen?

    Eine Notlüge würde ich sagen. Und ich denke, es ist eine Mischung aus verschiedenen Dingen, die Nina dazu verleitet. Sie will natürlich den Panther schützen, damit er nicht erlegt wird. Auf der anderen Seite will sie, egoistisch gesehen, auch einfach noch mehr von diesen schönen Momenten mit ihm verbringen und diese auch nicht teilen. Und ich denke, es kommt vielleicht auch noch hinzu, dass sie nicht genau weiß, ob man sie ernst nehmen wird bzw. muss sie auch selbst erst einmal herausfinden, wie sie mit der Situation umgehen soll.

  • ... ein paar letzte Anregungen zu der Sache mit den Schuhen und dem Flur:


    Ich bin ehrlich gesagt etwas erstaunt, welche Wellen ausgerechnet diese liebe- und humorvolle Passage des Buches hier schlägt. Ninas Worten ist doch deutlich herauszuhören, dass im Grunde alles in Ordnung ist bei der Familie Bouvier und sie nicht aus ernsthafter Angst um die Ehe ihrer Eltern die Socken zur Seite räumt. Sie tut es ja auch, um erst einmal runterzukommen; sie müsste es nicht tun, schon gar nicht ist sie verpflichtet dazu und erst recht nicht hat sie ernsthafte Sorge um die Ehe ihrer Eltern.
    Das mit den Schuhen und den Socken fällt eher in die Kategorie "running gak", aus dem auch mal eine kleine, im Grunde aber lieb gewonnene Diskussion werden kann, in der zu spüren ist, wie sehr sich die Eltern eigentlich lieben. :wink:
    Und ehrlich - so ein Windfang mit ein paar Heuhalmen und Staub, ist das wirklich so dramatisch? Wenn es in der Wohnung wäre oder in einem Innenflur, okay, aber es ist einer dieser unbeheizten Windfangs, die den Häusern auf dem Land oft vorangebaut sind; wahrscheinlich ein Erbe der Bauernhäuser, in denen oft schmutzige Schuhe abgestellt werden mussten, weil woranders kein Platz war. Kennt ihr die nicht? Das ist kein echter Flur oder Korridor (da möchte auch ich keine schmutzigen Stallschuhe rumstehen haben).
    Wie Ninas Mutter vor der Umorientierung war, habe ich ja angedeutet: blass, mit Schlafstörungen, nicht glücklich, appetitlos. Ob das ihrem Mann besser bekommen ist, sei dahingestellt ...
    Wenn ich er wäre, würde ich den bisschen Pferdekram dankend in Kauf nehmen, wenn ich dafür eine ausgeglichene, lebensfrohe Partnerin hätte. Und das tut er ja auch.
    Er selbst muss lernen, mit seinen Ängsten umzugehen. Diese Ängste entstehen in ihm und sind eine Ausgeburt seiner Gedanken - mit der Realität haben sie nicht allzu viel zu tun. Und auch darum geht es im Roman, um das Thema Angst und hausgemachte Befürchtungen. Wenn Pferdeosteopath ein so gefährlicher Beruf wäre, wie er glaubt, würde ihn wohl keiner mehr ausüben, und auch das Eislaufen ist nicht so riskant, wie er es sich ausmalt. Man kann für seine Ängste und Befürchtungen weder Nina noch ihre Mutter in die Verantwortung ziehen.
    Auch Ninas Vater muss an seiner inneren Balance arbeiten. Und er ist eben ein anderer Typ als seine Frau: etwas ruhiger, reservierter, leichter zu erschüttern. Somit ergänzen die beiden sich jedoch prima und Nina kann sich von jedem Elternteil etwas anderes abgucken, wenn sie möchte.

  • bis S.130


    Ich finde die Geschichte sehr schön :) Das ist das erste Buch über Bettina Belitz und es gefällt mir sehr gut.


    Nina mag ich. Ich kann sie nachvollziehen, wieso sie diese Satire über den Lehrer geschrieben hat. Sie wollte auch lustig sein und "dazu gehören". Umso enttäuschender war es, als der Lehrer zuerst gedacht hat, dass die Satire einer von den Jungs geschrieben hat. Er war von sich sehr überzeugt, dass Nina sowas nicht machen würde. Aber jeder macht mal Fehler und Nina ist ja noch eine Jugendliche und umso unerfahrener.
    Trotz allem ist sie eine gute Eisläuferin. Und in einem kleinen Dorf wie Bornhausen weiß jeder von ihrem Talent. Ich würde gerne wissen, ob sie sich nun weiterhin darauf konzentriert oder sich doch auf den Panther fiksiert.


    Schröder mag ich gar nicht. Der hat auf Anhieb sehr unfreundlich gewirkt. Ich glaube, er denkt, er wäre der "king" von Bornhausen. Er hat ja selber zu Nina gesagt, dass ohne ihm hier nichts laufen würde. Selbstverliebt...


    Obwohl ein Panther automatisch eine gefährliche Aura ausstrahlt, hat er doch etwas anziehendes für Nina. Ich bin gespannt, was mich noch erwartet. :)