Hallo,
ich habe als Jugendliche gerne und viel gelesen, in den letzten Jahren allerdings habe ich kaum noch ein Buch in die Hand genommen.
Das liegt vor allem daran, dass ich grundsätzlich ein Fan der heute so beliebten Gattungen Fantasy und Historischer Roman bin. Die Beliebtheit dieser Genres ist für mich aber auch das Problem, ich habe keine Geduld mich durch die unglaubliche Anzahl schlechter Bücher zu kämpfen. Zumal gute Titel und Klappentexte nur Rückschlüsse auf den Lektor, nicht aber den Autoren zulassen.
Ich habe mich also in den letzen Jahren mit Klassikern einigermaßen schadlos gehalten. Austen, Hugo und vor allem Dumas haben dabei den Hauptteil ausgemacht. Außerdem bin ich seit besagter lesefreudiger Jugend leidenschaftlicher Zamonienbesucher. Und wenn alles nichts mehr hilft, wiederhole ich Tolkien. ;-) Außerdem hat mich mein Audible-Abo zu einigen populärwissenschaftlichen Büchern geführt, die ich zum hören sehr angenehm finde.
Soviel also zu meinem leserischen Hintergrund und der Erklärung warum ich mich an die Community hier wende, mit der Bitte, mir doch einige gute Bücher zu empfehlen.
Ich habe in letzter Zeit einige enttäuschende bis mäßig unterhaltsame Versuche in aktueller Fantasyliteratur gewagt und davon zunächst genug. Am liebsten wäre mir daher zur Zeit ein historischer Roman. Was die beschriebene Zeit angeht bin ich offen, auch wenn mich Mittelalter und Renaissance am meisten locken.
Wichtig ist mir allerdings eine gute Recherche, ein erkennbarer eigener Stil des Autoren (also etwas das sich vom Taschenbuch-Einheitsbrei der Bahnhofsbuchhandlungen absetzt), die Beschränkung auf ein einziges Buch (erfahrungsgemäß haben nur echte Ausnahmetalente wirklich genug zu schreiben, um damit anspruchsvoll die heute fast obligatorisch scheinenden Trilogien zu füllen), und eine männliche Hauptfigur (was im Gegensatz zu den anderen überhaupt kein persönlich als Qualitätsmerkmal empfundenes Kriterium ist, sondern lediglich eine Vorliebe ^^) zuletzt sollte es sich nicht um einen historischen Krimi handeln, da ich für dieses Genre in keinem zeitlichen und lokalen Setting etwas übrig habe.
Außerdem hatte ich früher eine Vorliebe für Bücher deren Handlung in Europa bleibt. Ich lasse mich in dieser Hinsicht aber auch gerne zu etwas neuem verführen. Piraten- oder Karibikgeschichten konnte ich allerdings bisher nichts abgewinnen (was vielleicht daran liegt, dass mir noch keine gut geschriebenen Bücher mit diesem Setting untergekommen sind, ein Vorurteil, wahrscheinlich, aber ein starkes)
Diese lange Liste von Kriterien wirkt vielleicht engstirnig, aber wenn es nur eine kurze Liste wäre, so könnte eine Amazonsuche mir schon weiterhelfen. Ich brauche auch keine ewig lange Liste, nur vielleicht ein oder zwei Autoren, die mir den Glauben an das Genre zurück geben und mich ermutigen mich wieder selbst als Bücherjäger zu betätigen.
Vielen Dank schonmal!
Bitte um Empfehlungen für historische Romane
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Da Du in Deinem Beitrag französische Autoren bzw. französiche Literatur genannt hast: wie wäre es mit Robert Merle und seiner Fortune de France - Reihe?
Die Reihenfolge kannst Du hier sehen
Die beiden ersten Bände der Reihe sind ausführlich rezensiert, so dass Du einen Eindruck gewinnen kannst. -
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Fast vollständig rezensiert hier im Büchertreff ist die Rougon-Macquart-Reihe von Emile Zola, hier gelistet. Ich habe einige der ersten Bände vor ca. 40 Jahren gelesen und fand sie gut.
Wenn Du einen eReader oder eine kindle-app nutzt, kannst Du mal kostenlos reinschnuppern -
Da mußte ich sofort an diesen unglaublich fesselnden Roman denken, der zudem ein sprachlicher Hochgenuß ist, und den ich absolut empfehlen kann.
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Darf es auch eine hervorragend recherchierte Romanbiografie sein? Handlungsorte: hauptsächlich Prag und Konstanz, reelle Personen Jan Hus und einige Mitstreiter und Gegner, aber auch fiktive Handlungsstränge. Beides gut unterscheidbar und erklärt - sehr gut geschrieben.
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Leo Perutz hat einige historische Romane geschrieben - und ist inzwischen selbst ein Klassiker. Letztens las ich "Nachts unter der steinernen Brücke". Der Roman, oder eher eine kunstvolle Verbindung einzelner Novellen mit wiederkehrenden Figuren, spielt Anfang des 16. Jahrhunderts in Prag, am dortigen Königshof und im jüdischen Viertel. In dem Roman werden diverse jüdische Legenden verarbeitet, so dass die Grenze zur fantastischen Literatur stilsicher überwunden wird.
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Fällt dieses Buch nicht auch unter die Katogorie "Historische Romane"?
Ich hatte es mir vor einigen Jahren ausgeliehen und auch gleich gelesen. und für gut befunden. -
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Wichtig ist mir allerdings eine gute Recherche, ein erkennbarer eigener Stil des Autoren
Das passt für die Romane von Sabine Weigand, allerdings sind die Hauptfiguren weiblich.
und eine männliche Hauptfigur
Das passt für die Shardlake-Reihe von C.J.Sansom. Es sind zwar "historisch Krimis", aber gerade die beiden letzten Bände sind eigentlich zu 90% Historienromane.
"Jan Hus" und "Der Name der Rose" empfehle ich ebenfalls.
Einen männlichen Protagonisten in einem gut recherchierten Roman gibt es außerdem in "Der Schiffsjunge" von John Boyne -
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Das ist ein ausgezeichneter, gut recherchierter Roman mit einem männlichen und einer weiblichen Protagonisten/-in.
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Da du Wert auf gute Recherche legst, kann ich dir "Das dunkle Herz der Welt" von Liliana Le Hingrat sehr empfehlen:
Das heutige Rumänien im 15. Jahrhundert: Vladislav Basarab Draco, Ritter des Drachenordens, kämpft um den walachischen Thron seines Vaters. Dabei gerät er in Konflikt mit den Königen von Ungarn und Polen, die, selbst verfeindet, ihren eigenen Anwärter auf den walachischen Thron setzen wollen.
Im Alter von fünf Jahren von seiner Familie getrennt, wächst Vladislav am Hof König Sigismunds auf, als Geisel und Garant für die Politik seines Vaters, des Fürsten Mircea Basarab. Der ungarische Monarch, der auch der Großmeister des Drachenordens ist, nimmt ihn in seine Dienste und am 8. Februar 1431, in Nürnberg, in die höchste Klasse der Societas Draconis auf.
Vladislavs bester Freund und Schwertbruder János Hunyadi, Sohn eines Kleinadligen, erfährt am Tag zuvor von dem polnischen König Jagiello, dass er der uneheliche Sohn Sigismunds ist. Voller Neid verfolgt er die Zeremonie seines Freundes und meint, dass die Ehrungen ihm und nicht Vladislav zustehen. Als er von Vladislav vor den Augen König Sigismunds auch noch im Turnier besiegt wird und obendrein zusehen muss, wie Vladislav, obwohl er verheiratet ist, seine verehrte Clara von Thegzes verführt, wandelt sich die Freundschaft in Missgunst und Hass. -
Passend zu Enigmas Vorschlag habe ich auch einen guten Tipp von Tom Finnek: Unter der Asche
Ein faszinierender Roman rund um das große Feuer von London London. 1666, vier Tage lang verschlingt ein Feuer die Stadt. Im Armenviertel Southwark lebt der Straßenjunge Geoff, der mehr schlecht als recht versucht, seine Familie durchzubringen. Seine Schwester Jezebel, die sich in einer verruchten Spelunke als Schankmagd verdingt, birgt ein Geheimnis und verschwindet eines Tages spurlos. Auf der Suche nach ihr stößt Geoff auf ein Netz aus Intrigen, Schuld und ungesühnter Rache, ein Gemisch, das schließlich den größten Brand der Geschichte entfachen sollte ...
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Europäische historische Romane lese ich eher weniger, aber dieser hat mich echt überzeugt.
Hat aber einen Protagonisten und eine Protagonistin, beide Geschlechter sind also vertreten. Aber keine Angst, ein historischer Liebesroman ist das nicht. -
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Vielen Dank ich werde mich mal in den empfohlenen Büchern umsehen ^^
Der Name der Rose steht bereits im Regal, allerdings konnte ich ihm nicht so viel abgewinnen, wie ich gehofft hatte. -
Eins habe ich noch: Des Teufels Drucker
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in den letzten Jahren allerdings habe ich kaum noch ein Buch in die Hand genommen.
Ich habe mich also in den letzen Jahren mit Klassikern einigermaßen schadlos gehalten.
Ja, was denn nun?Ich kann Dir wärmstens alle Bücher von Rebecca Gable empfehlen, aber ganz besonders die Waringham-Reihe, die mit dem unten stehenden Buch beginnt.
Gable ist meiner Meinung nach eine der größten Autoren historischer Romane ever.
Diese Bücher kann man auch getrost einzeln lesen, weil zwischen den einzelnen Bänden oft fast ein ganzes Jahrhundert (oder mehr) liegt. Die Geschichte wird also nicht allzu fortlaufend erzählt. -
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Die Waringhams wollte ich auch empfehlen @Hiyanha Aber Sorunume schrieb ja, lieber Einzelbücher. Klar, man kann die Bücher auch einzeln lesen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man einfach weiterlesen MUSS, wenn man "Das Lächeln der Fortuna" beendet hat.
Ansonsten erfüllen die Bücher aber alle Kriterien: sehr gut recherchiert, männliche Hauptfiguren (neben den weiblichen natürlich) und sie spielen in Europa.Hier vielleicht noch ein Tipp: Eine Trilogie "Aus den dunklen Anfängen von Sherlock Holmes" - Teil 1 ist "Die Augen der Heather Grace"
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Am liebsten wäre mir daher zur Zeit ein historischer Roman. Was die beschriebene Zeit angeht bin ich offen, auch wenn mich Mittelalter und Renaissance am meisten locken.
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K.-G. Beck-Ewe
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