Nick Harkaway - Tigerman

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Lester Ferris - a.k.a. der Sergeant - hat einen Job als Brevet-Konsul auf der weitgehend rechtsfreien Insel Mancrue bekommen, wo er gnaz alleine auf der ehemalig britischen Besitzung, unter multinationaler Aufsicht das Britische Empire repräsentiert. Unter der Vorgabe, die möglichst unauffällig zu tun, bis die UN bereit ist, die UN-Disasterzone Mancrue durch Feuer dem Erdboden gleichzumachen.


    Zwischen mehr oder minder hedonistischen Bewohnern und einer sogenannten "unsichtbaren" multinatinalen Flotte vor den Ufern der Insel lebt der Konsul ziemlich ziellps in den Tag hinein mit allerlei konsequenzfreien Freund- und Bekanntschaften, bis diese Ruhe eines Tages von Maschinengewehrfeuer zerrissen wird und der Sergeant sich nur durch gute Reflexe und Glück retten kann. Unter Anleitung eines jungen Freundes - und durch seltsame Zufälle bewegt - kleidet er sich in das Gewand eines unwahrscheinlichen Superhelden, der schnell das peinliche Geheimnis, das Mancrue darstellt auf die Landkarte bringt.


    Mit einer Betrachtung des Britischen, des Soldatischen und der diplomatischen und Geheimdienstarbeit, die denen von John Le Carré in nichts nachsteht erzählt Nick Harkaway hier eine wunderbar schräge und sprachlich überaus amüsante Geschichte, in der ein alter, disillusionierter Soldat zu einer Lichtgestalt wird, die einem absolut unerwarteten Gegner gegenübertreten muss, der selbst eine Art von Legende auf der Insel darstellt.


    Die Sprache ist dabei besonders bemerkenswert, da sie stark referentialisiert wird, voller Metaphern ist – und an einigen Stellen voller überaus kreativer Schimpfkanonaden. Allein dies macht die Lektüre dieses Buchs schon lohnenswert – aber auch die vielen Überlegungen eines alten Schlachtrosses, wie dem Sergeant, der durch die diplomatischen und geheimdiensttechnischen SNAFU an vielen Kriegsschauplätzen der Welt in Kooperation und Konkurrenz mit befreundeten und verfeindeten Diensten und Armeen, einen auf Hochglanz polierten Zynismus entwickelt hat, der gerade noch innerhalb der Grenzen des Sympathischen bleibt. Überaus lesenswert.

  • Mein Eindruck:

    Wieder mal ein Buch aus der Grabbelkiste, das ich mir mitgenommen hatte, weil mich der Klappentext sehr angesprochen hat. Besonders hervorheben muss man in diesem Buch einfach die Sprache, die ist voller Metaphern und habe ich in einer solchen Weise noch nie bei einem Buch erlebt. Das hat mich sehr positiv überrascht. Der Sergeant als Hauptfigur ist sehr sympatisch und wird in all seinen Facetten dargestellt, man erfährt auch viel über seine Vergangenheit. Die zahlreichen Nebenfiguren fügen sich super in die Handlung ein. Die Begegnung mit dem Tiger und das sich immer näher kommen mit dem Jungen und die daraus resultierenden Probleme machen das Buch echt spannend. Leider verliert sich die Spannung immer wieder, weil es in meinen Augen leider allzu oft zu politisch wird, was allerdings zum Ende des Buches besser wird. Daher kann ich hier drei Sterne für ein etwas anderes, spannendes Buch mit wunderbarer Sprache und Ausdrucksweise vergeben.


    Bewertung:

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: