Alexandra Fischer - Der Traum vom Horizont

Cover zum Buch Der Traum vom Horizont

Titel: Der Traum vom Horizont

4,3 von 5 Sternen bei 5 Bewertungen

86% Zufriedenheit

Band 1 der

Verlag: BoD - Books on Demand

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 568

ISBN: 9783755778318

Termin: Januar 2022

Aktion

  • Inhalt:
    Apia, 1902: Die adelige Familie von Bahlow kommt aus Potsdam in die Kolonie Deutsch-Samoa, um dort einen Neuanfang zu wagen. Während der ehrgeizige Karl von Bahlow davon besessen ist, sich als Pflanzer einen Namen in der Kolonie zu machen, erleben seine Frau Rosa und die drei Töchter Grethe, Helene und Martha den Umzug in die neue Heimat auf ihre ganz eigene Weise. Die fremdartige Kultur der Südsee verändert jede der vier Frauen, beschwört schicksalhafte Begegnungen herauf und zeigt ihnen den Zauber der Liebe. Besonders ein geheimnisvoller Weltenbummler beeinflusst das Schicksal der Familie nachhaltig, während sich die Ereignisse schließlich überstürzen und im Ausbruch des ersten Weltkrieges gipfeln, der alles auseinanderzureißen droht. (Quelle: Amazon)

    Meinung:
    Vor der exotischen Kulisse Samoas lässt die Autorin ein Gesellschaftsbild des angehenden 20. Jahrhunderts vor unserem inneren Auge erstehen. Karl von Bahlow will mit einer florierenden Pflanzung auf Samoa seiner Familie in Deutschland beweisen, daß auch er zu etwas taugt. Doch das will ihm nicht so recht gelingen.

    Spoiler anzeigen

    Seine Frau und die 3 Töchter leiden stark unter dem tyrannischen und gewalttätigen Familienoberhaupt. Seine Frau flüchtet sich in eine unstandesgemäße Freundschaft mit dem eingeborenen Kindermädchen Aveolela, Gretha will unbedingt vor den Augen des Vaters bestehen und führt den Haushalt der Familie, Helene flüchtet sich in Tagträume und Tagebuchaufzeichnungen und Martha freundet sich mit Aveolelas Sohn Tanielu an. Als der Deutsche Robert Rönsch auf der Bildfläche erscheint, glauben die Frauen, daß sich nun alles zum Besseren wenden wird. Doch nur Martha und Helene werden lebend nach Deutschland zurückkehren…

    Fazit:
    Nach dem Epilog dachte ich, das Alexandra Fischer der Geschichte zuviel vorweg genommen hat. Aber das war ein Irrtum. Es war spannend mitzuerleben, was den von Bahlows auf Samoa alles widerfährt. Auch die geschichtlichen Hintergründe der Kolonialzeit auf Deutsch-Samoa und in Deutsch-Ostafrika waren sehr interessant und gut recherchiert. Die Protagonisten machen alle eine Wandlung durch, die durchaus glaubwürdig ist.

    Bewertung:
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    Liebe Grüße, Heleflo :winken::montag:

    2025 gelesen: 72

    2024 gelesen: 140

  • Romantischer Titel mit bewegendem Inhalt

    Der Traum vom Horizont beginnt seine Geschichte mit einem Prolog, in dem sich zwei Schwestern nach langen Jahren wieder sehen. Es wird deutlich, nicht alles in ihrem Leben verlief so, wie es sich die Schwestern gewünscht hätten. Nicht nur der Krieg hat ihrem Leben zugesetzt auch die Umstände ihrer Erziehung und ihrer Lebenssituation. Es ist das Jahr 1920 in dem sich Helene und Martha wiedersehen. Ihre eigentliche Geschichte startet dann im Jahre 1902 und wird im Grunde rückwirkend erzählt. Die Schwestern wandern gemeinsam mit Vater und Mutter und ihrer älteren Schwester nach Deutsch-Samoa aus. Karl von Bahlow will sich hier eine neue Existenz aufbauen und sich selbst verwirklichen. Mit harter Hand regiert er seine Familie. Er selbst entstammt altem Adel, hat aber keinen großen Erbanspruch und muss sich somit selbst versorgen und beweisen. Auf Deutsch-Samoa bekommt er die Chance dazu. Seine Entscheidungen sind nicht immer zum Wohl seiner Familie und so haben die Kinder sowie auch die Mutter, Rosa von Bahlow unter seiner strengen Führung zu leiden.

    Fischer erzählt ihre Geschichte auf ungewöhnliche Weise. Mit jedem neuen Kapitel erzählt ein anderer Protagonist aus seinem Leben, ebenfalls erzählt jedes Kapitel aus einem anderen Jahr. Am Ende war man insgesamt 13 Jahre bei der Familie Bahlow. So ist der Leser mal bei Helene, mal bei Martha, dann wieder bei der Mutter oder der älteren Schwester, genauso wie direkt beim Vater und später kommen auch die Männer zu Wort, die sich für die Schwestern interessieren. Es macht durchaus Spaß dieses Buch mit dieser ungewöhnlichen Erzählweise zu lesen. Ich fand es sehr interessant, auf diese Weise, in die Köpfe der einzelnen Charaktere schauen zu können, und eben auch ihre Gedanken und Gefühle mitzuerleben. Jeder erlebt sein Leben und das der Anderen auf unterschiedliche Weise. Auch die politische Situation wirkt auf jeden anderes. Gerade dies wurde hier gut ausgearbeitet.

    Allerdings scheut die Autorin nicht davor zurück, mit deutlichen Worten das schwere Leben der Schwestern zu erzählen. Sie leiden unter dem strengen Vater und unter der schwierigen Lebenssituation. Karl ist der Ansicht eine Frau habe zu gehorchen und Erben zur Welt zu bringen und ansonsten still und unsichtbar zu sein. Alexandra Fischer zeigt deutlich auf, wie wenig gerade Frauen damals zu sagen hatten, von einem selbstbestimmten Leben ganz zu schweigen. Durch ihre fiktiven Charakteren der Familie Bahlow zeigt sie die strenge Lebensmoral dieser Zeit. Wie eine Insel wie Samoa unter Fremdherrschaft gestellt wurde und wie mit den Einheimischen umgegangen wurde. Sie hat die politischen Ereignisse gut mit der fiktiven Geschichte verwoben. So ist ein schönes Gesamtbild der Zeit entstanden. Der Leser ist mit dabei, wie die Schwestern erwachsen werden und sich verlieben, erlebt aber auch, dass es nicht immer so läuft wie man es sich erträumt.

    Der Traum vom Horizont mag vom Titel her romantisch klingen, der Inhalt ist es aber eher weniger. Auch wenn hier von Liebe die Rede ist, ist es in diesen Zeiten nicht einfach sie zu leben. So müssen die Protagonisten einiges durchstehen und ob sie am Ende das finden was sie suchen, nun dass muss jeder Leser selbst herausfinden. Das letzte Kapitel schließt zwar an den Prolog an und schließt so den Kreis und einiges ist zum Abschluss gekommen, aber ganz zu Ende erzählt ist die Geschichte von Helene und Martha und ihrer Familie dann doch noch nicht. Man darf auf den zweiten Band gespannt sein, der sicher noch einiges zu erzählen hat.

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  • Der Traum vom Horizont ist der erste Band der Bahlow Saga um die Schwesten Grethe, Helene und Martha, in zusammen mit ihrer Mutter und ihrem herrschsüchtigen Vater nach Deutsch-Samoa ziehen, um ein besseres Leben zu führen. Schon nach den ersten Zeilen dieses mehr als 560 Seiten umfassenden Romans wird klar, dass es kein Zuckerschlecken sein wird. Sowohl für die Protagonisten, als auch für den Leser. Die Autorin beschreibt sehr bildhaft, das Leben auf der Insel, den Kolonialgedanken, die Herrschsucht, aber auch die Qualen, die Menschen erleiden müssen. Aber keine Sorge, es ist ein Roman, der eine gewisse Tiefe besitzt. Eine Tiefe, die zum Nachdenken anregt, aber auch gute Unterhaltung bietet. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

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