C. R. Schmidt - Sherman's End

  • Kurzmeinung

    Jari
    Geniale Mischung aus Stephen King und "Mad Max"
  • Allgemein:


    Nach einem verheerenden Krieg liegt das Nordamerika der Zukunft in Schutt und Asche. Der junge Hud hält sich mit zwielichtigen Geschäften über Wasser, zieht als Plünderer durchs Land und ist vor allem eins: sich selbst der Nächste. Als ihm eine Karte zum geheimnisumwobenen Sherman's End in die Hände fällt, beschließt Hud kurzerhand, diesen Ort zu finden, denn zahlreiche Schätze sollen dort verborgen sein. Auf seiner Reise schließt sich ihm ein Mann namens Archie an, der über sonderbare Fähigkeiten verfügt und sich insgeheim geschworen hat, Sherman's End um jeden Preis zu vernichten.



    Inhalt:


    Hud ist ein Dingo, jemand der seinen Lebensunterhalt durch das tauschen und verkaufen von Drogen beschreitet. Er hat keinen festen Wohnsitz und zieht mit seinem Auto durch das verwüstete Land. Die Menschen sind Jahre nach dem Atomkrieg wieder sesshaft geworden und bewohnen Siedlungen.
    Als Hud in so einer Siedlung seinen Geschäften nachgeht, gerät er mit Leuten des ansässigen Drogenboss Simmons einander. Hud überlebt es, und kommt durch eine List an eine Karte die den Weg nach Sherman's End beschreibt und an ein funktionierendes Smartphone, dass Hud fortan als Wunderding bezeichnet. Als Simmons den Verlust der Karte bemerkt schickt er Hud ein Killerkommando hinterher, die Apokalyptischen Reiter mit ihren Anführer Death.


    Obendrein Gerät Hud noch mit einem fremdartigen Wesen einander das sich die Haut seiner Opfer überzieht und Melvin heißt. Gerade noch so kann Hud dem Melvin entkommen, wird anschließend aber auch von diesem verfolgt.


    Während seines Weges nach Sherman's End trifft Hud auf Archie der ihm vor den sicheren Tod bewahrt. Archie hat übernatürliche Kräfte, er kann Wörter verzaubern und wenn er sie ausspricht deren Kräfte freisetzen.


    Archie möchte auch nach Sherman's End, also machen sich beide zusammen auf den Weg der voller Hindernissen ist. Neben dem Killerkommando und dem Wesen haben sie noch mit Mutierten Freaks und vielen anderen Gefahren zu kämpfen.



    Eigene Meinung:


    Ich weiß nicht sorecht wie ich das Buch bewerten soll. Anfangs liest es sich wie eine ganz normale Dystopie, aber sobald sich Huds Wege mit denen von Archie kreuzen kommen plötzlich Elemente ins Spiel die man sonst nur aus der Fantasy kennt. Ich fand die Idee generell nicht schlecht ein bisschen Fantasy in eine Dystopie zu mischen, aber das war nur der Anfang.


    Je weiter das Buch geht desto irrsinniger und verwirrender wird die Geschichte. Death von den Apokalyptischen Reitern zum Beispiel könnte glatt aus einem Marvel Comic entflohen sein. Melvin erinnert an ein Wesen aus der Science Fiction. Desweiteren gibt es noch unsterbliche Menschen, verzauberte Waffen, Mutierte Freaks, Kannibalen und viel weiteres. Ich könnte die Liste jetzt noch ellenlang fortführen. ich kann es nicht anders als verwirrend bezeichnen wie das ganze verläuft. Aber die größte Wirrung hat sich der Autor für den Schluss aufgehoben. Als Sherman's End erreicht wird macht die Geschichte noch einmal eine komplette 360° Drehung und man fühlt sich plötzlich wieder in einem ganz anderen Genre.


    In die Personen konnte ich mich leider überhaupt nicht hinein versetzen. Wenn sie nicht gerade von einer tödlichen Situation in die nächste stolperten, bestachen sie durch oberflächliche Dialoge und nicht nachvollziehbaren Handlungen.
    Auf den ersten paar Seiten wird Hud als Skrupelloser Killer dargestellt, der jeden tötet wenn er sich einen Vorteil daraus verspricht. Gegen Mitte des Buches, ist er dann meistens damit beschäftigt Archie weinend in den Armen zu liegen. Man hat das Gefühl die Hauptcharacter wären teils schon schizophren. Junk, die Drogen die konsumiert und gehandelt werden, nehmen ebenfalls einen großen Teil der Geschichte ein. So kann man im jedem Kapitel zwei oder drei mal lesen wie sich Hud eine pfeife stopft und sich zudröhnt.


    Wie bei den Menschen, besticht auch die Story durch Logikfehler und Schwächen. Ich hatte das Gefühl wenn der Autor nicht mehr weiter kam, wurde alles mit Schicksal erklärt, dass zieht sich durch das komplette letzte Drittel des Buches. Schlussendlich kommt es mir vor als wäre die Geschichte aus verschiedenen Geschichten zusammengeschustert, aber keine davon ist/war ausgereift. Ein paar gute Ansätze waren dabei wie der Spannungsaufbau rund um Sherman's End. Hätte sich der Autor nur auf das wesentliche konzentriert und nicht versucht so viele Genres wie möglich in ein Buch zu quetschen, hätte Sherman's End ein gutes Buch werden können.



    Fazit:


    Schwache Character, verwirrende diffuse Geschichte und ein irrsinniges letztes Drittel. Ich kann Sherman's End nicht weiter empfehlen.

  • Mein Fazit:



    Ich möchte mich bei dem Verlag „inFarbeundBunt“ (www.ifub-verlag.de/) für dieses sehr interessante Rezensions-Exemplar bedanken. Aus dem hiesigen Programm durfte ich es mir aussuchen und ich bereue diese Entscheidung nicht.


    Selten beurteile ich das Cover eines Buches, in diesem Falle mache ich eine Ausnahme, denn es führt ein wenig in die Irre. Ja, die Welt ist in Chaos versunken. Und es kommt gerade so etwas wie eine Zivilisation auf – aber noch mit sehr wenigen Strukturen. Dennoch halte ich den abgebildeten Mann für das falsche Motiv. So ist die beschriebene Welt im Buch nicht. Es ist durchaus Existenz möglich, wenn auch mit großen Gefahren. Giftgas gehört nicht zu den Gefahren!


    Wann spielt die Geschichte? Das wird nicht wirklich deutlich. Ein paar Jahrhunderte später, soviel steht fest. Es gab einen Krieg, mit atomaren Sprengköpfen. Dieser Krieg hat die Zivilisation völlig aus den Angeln gehoben. Neben den Siedlungen, die inzwischen neu entstehen, gibt es Mutanten – Menschen wie Tiere – mit sechs Beinen oder drei Köpfen oder ähnliches, die durchaus auch Menschenfleisch verzehren. Und es gibt die Dingos, die keine wirkliche Heimat haben, so wie Hud. Es kommen in diesem Buch unterschiedliche Lebensgeschichten vor und sie alle zeugen von mangelnder Bildung, Verrohung der Menschen und stetem Gebrauch von Waffen – und Junk. Hud ist ein erklärter Junkie, der dieses Zeug – genannt Mary-Jane – liebt und es zum Handel anbietet, wenn er irgendwo in einer Siedlung Halt macht. Ständig stopft er sich die Pfeife und dröhnt sich zu. Auch seine Mitreisenden bietet er davon an. Man muss es nicht gut finden, bei Hud gehörte es doch irgendwie dazu.


    Was hat die Geschichte zu bieten? Überraschungen! Nichts davon ist, wie es scheint. Ich habe beim Lesen mitgerätselt, was Sherman’s End sein könnte. Auf diese Lösung bin ich nicht gekommen und es bleibt bis buchstäblich zur letzten Seite spannend, ob Hud alles gelingt, was er tun muss. Während des Lesens kam ich jedoch nicht umhin, in Hud eigentlich Mel Gibson zu sehen, denn das Buch erinnerte mich ganz stark an Mad Max und „The Book of Eli“, einem Film mit Denzel Washington. Beide Filme sind postapokalyptisch angelegt mit all seinen Facetten!


    In wie weit der Autor sich von Mad Max und „The Book of Eli“ inspirieren ließ, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber die Geschichte ist durchaus lesenswert und die einzelnen Elemente sind schön heraus gearbeitet. Die Figuren waren greifbar und hatten Persönlichkeit. Die Überschriften zu den Kapiteln bestanden aus einem Schlagwort und dessen Definition nach dem Duden. Mal etwas Anderes!


    Für mich ist es ein echter Geheimtipp und ich wünsche mir mehr von dem Autoren. Ich wäre jedenfalls äußerst gespannt, was denn als nächstes käme. Dieses Werk erhält von mir vier Sterne.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!