Martina André - Das Schicksal der Templer

  • Zurück in der Vergangenheit


    Im Jahre 1315 leben Gero und Hannah auf der Heimatburg derer von Breydenbach. Sie hoffen, hier eine glückliche Zukunft zu finden. Doch schon bald ist ihnen die heilige Inquisition auf der Spur. Die Beiden müssen fliehen und hoffen auf Hilfe bei Freunden. Nicht nur sie sind in Gefahr, auch der Schatz der Templer ist bedroht. Auf diesen Schatz machen gleich mehrere Menschen Jagd, ohne genau zu wissen, um was es sich eigentlich handelt. Eine spannende Verfolgungsjagd mit ungewissem Ausgang beginnt. Sie führt die Freunde bis nach Schottland und weit darüber hinaus.


    Dies ist nun bereits der vierte Band um den Tempelritter Gero von Breydenbach und seine Frau Hannah. Gero, der Ritter aus dem Mittelalter und Hannah, die Frau aus der Zukunft. Durch eine Erfindung in ferner Zukunft ist es Hannah gelungen in die Vergangenheit zu reisen, obwohl hier gar nicht so sicher ist, ob es technische Errungenschaften sind, die für die Zeitreisen verantwortlich sind oder doch eher die göttliche Fügung und der Glaube an Wunder. Gekonnt hat die Autorin hier Fiktion und Wissen aus dem Mittelalter vermischt. Entstanden ist ein spannender Zeitreiseroman, der vor allem von Liebe und Glauben erzählt. Die Protagonisten sind aus den vorherigen Bänden zwar bekannt, kleine Rückblenden sorgen aber schon dafür, dass man hier auch lesen kann, ohne die anderen Bücher zu kennen. Wobei es sicherlich spannender ist, wenn man die Anfänge der Geschichte kennt. Vor allem da man die Protagonisten dann viel besser kennt und versteht. Der einzige Nachteil dabei ist, dass man sie dann schon wieder zu gut kennt und ihre Handlungsweisen somit nicht wirklich überraschend sind. Mir fehlte in dieser Hinsicht ein wenig die Spannung. Die Art wie Gero mit den schwierigen Situationen umgeht, ist leicht zu erahnen, da man ihn eben kennt. Amüsant hingegen waren schon die Szenen mit Tom Stevendahl, er hat sich auf den Weg zu Hannah, gemacht um sie zu retten. So wird er in die Verfolgung miteinbezogen. Er muss lernen im 14. Jahrhundert seinen Weg zu finden, zu überleben und vor allem wieder nach Hause zu kommen.


    Der angenehme Erzählstil der Autorin sorgt dafür, dass man sich sofort beim Lesen wohlfühlt. Irgendwie ist es, wie alte Freunde wiedersehen und sie ein Stück weit ihren Weg zu begleiten. Geschickt wechselt André immer im richtigen Moment die Schauplätze. Erzählt mal, wie es Gero ergeht, dann ist sie wieder bei Hannah, auf diese Weise entsteht eine zusätzliche Spannung. Bis zum Schluss bleibt das Geheimnis der Templer ein Geheimnis. Auf dem Weg nach Schottland wird aber auch von dem Leben im Jahre 1315 erzählt, wie die Menschen lebten und woran sie glaubten und auch ein bisschen wie ihr Rechtssystem funktionierte. Martina André hat lebhafte Bilder entstehen lassen.


    Ein langes Nachwort gibt es hier nicht, bei einem fiktiven Roman mit Zeitreiseelementen wohl auch nicht nötig, dafür ist aber ein großes Personenregister vorhanden. Hier wird kurz erläutert, welche Protagonisten fiktiv sind und welche einen historischen Hintergrund haben. Den auch in diesem Teil ist der Part, der die Templer und die Zeit im 14. Jahrhundert betrifft gut recherchiert und hier glaubhaft wiedergegeben. „Das Schicksal der Templer“ ist eine gelungene Mischung aus historischem Roman und Zeitreisegeschichte. Auch wenn er an manchen Stellen vorhersehbar war und die Protagonisten vielleicht nicht immer überraschend gehandelt haben, hat es doch Spaß gemacht, Gero und Hannah auf ihrer Flucht zu begleiten. Einige lose Enden sind auch hier vorhanden, sodass es durchaus ein weiteres Abenteuer der Freunde geben könnte. Ich würde es auf jeden Fall lesen.


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