Ich muss zugeben, dass ich das Buch hauptsächlich wegen des genialen (englischen) Titels und Covers gekauft habe und gar nicht so recht wusste, worauf ich mich eigentlich einlasse. Der Klappentext ließ darauf schließen, dass David Sedaris hier einfach über Gott und die Welt plaudert - und ja, genau das tut er auch. Aber wie!
In meist kurzen Kapiteln widmet er sich den unterschiedlichsten Themen. Meist schreibt er aus seiner eigenen Perspektive über Zahnarztbesuche in Frankreich, seine durchwachsene Karriere als Schwimmer (während ihm sein Vater ständig einen anderen Jungen als leuchtendes Beispiel vorhielt), seinen geklauten Pass mit der kostbaren unbegrenzten Aufenthaltsgenehmigung für Großbritannien darin oder den Versuch, seinem Partner eine ausgestopfte Eule zu kaufen. (In dem Kapitel kam mir sehr bekannt vor, welche fatalen Folgen es haben kann, wenn man seine Vorliebe für schöne Nachtraubvögel allzu sehr publik macht, nämlich die Überschüttung mit hässlichen Eulen-Produkten aller Art )
Es gibt aber auch einige Episoden, in denen Sedaris in fremde Rollen schlüpft. Dort nimmt er häufig Haltungen ein, die der seinen diametral entgegengesetzt sein dürften, aber gerade deshalb sind diese Kapitel wohl so herrlich böse.
Sedaris beobachtet seine Mitmenschen ganz genau, seziert förmlich ihre Verhaltensweisen und geht auch mit sich selbst (oder zumindest mit seiner Buch-Persönlichkeit) hart ins Gericht. Der überall durchschimmernde Humor ist ziemlich schwarz, sarkastisch, und manchmal bleibt einem das Lachen schon wieder im Halse stecken und man muss sich vergegenwärtigen, dass es sich nur um sehr gut gemachte und sehr fiese Satire handelt.
Mit "lustigen" Büchern habe ich meistens so meine Probleme, weil mir der Humor zu flach wird oder sich schnell abnutzt, doch Sedaris hat mich bestens unterhalten.